Vorbilder im 2.- 4.Buch Mose

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aus dem Buch von Andrew Jukes - Die Opfergesetze nach 3Mo 1-7


1. Teil: a) Von den biblischen Vorbildern im Allgemeinen
2. Teil: b) Vorbilder im AT
3. Teil: b) Vorbilder im 2.- 4.Buch Mose


Von den biblischen Vorbildern im Allgemeinen

3. Vorbilder im 2.- 4. Buch Mose

Vorbilder im 2. Buch Mose

1. Das Passahlamm
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Die Vorbilder im 2.Buch Mose beziehen sich hauptsächlich auf die Erlösung und ihre Folgen. Als Beweis dafür will ich, wie im 1.Buch Mose, mit dem Beleg im Neuen Testament beginnen. Lasst uns deshalb mit dem Passahlamm beginnen, dessen Einsetzung in 2Mo 12. berichtet wird. Kann jemand bezweifeln, dass diese Einrichtung vorbildlich ist? Lasst uns die Erklärung des Apostels Paulus darüber hören: Wir haben auch ein Passahlamm, das ist Christus für uns geopfert. Darum lasset uns das Passah halten, nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und Wahrheit" (1Kor 5:7.8) Was bedeutet dieses Passahlamm anders als die Erlösung? Die auserwählte Familie, mit Schuhen an den Füßen und ihre Lenden gegürtet als solche, die zur Flucht aus Ägypten bereit ist, steht zur Nachtzeit - die Nacht ist vorgerückt (Röm 13:12) - gesichert in dem Hause, dessen Türpfosten mit Blut besprengt sind, während draußen der Würgeengel Gottes Gericht vollzieht und die Erstgeburt, den Stolz Ägyptens, vernichtet.

Das ist die eine große Wahrheit in Ägypten: Das Blut der Besprengung und sein Wert als Befreiungsmittel vom Gericht. So lange man noch in Ägypten ist, will es viel heißen, wenn man weiß, dass Israel erlöst ist und dass das Blut rettet. Aber das Blut Jesu hat noch viel mehr zu bedeuten als die bloße Befreiung aus Ägyptens Knechtschaft, doch ist dieses der einige Nutzen, den Israel im Hause der Knechtschaft kennt. Für das Volk Gottes in Ägypten, für den Christen in der Welt, ist die e i n e große Wahrheit das Passahlamm, die Erlösung durch das Blut des Lammes, das Heil, nicht um unserer Gerechtigkeit willen, sondern weil das Blut an den Türpfosten ist. Um noch eine tiefere Bedeutung dieses Blutes kennenzulernen, muss Israel aus Ägypten errettet sein, sich schon als vom HErrn erlöst ansehen und wissen, dass Gott wirklich einen Unterschied zwischen ihnen und Ägyptern macht. In der Wüste, nach der Scheidung von Ägypten, eröffnet Gott Seinem Volk den ganzen Wert der Opfer. In Ägypten weiß man nichts von einem Unterschied zwischen dem Speiseopfer und dem Sündopfer, da ist keinerlei Erkenntnis von dem Handfass und dem Schaubrot oder von dem gesegneten Werk, das der Priester verrichtet. Dies alles wird erst gelernt, wenn Israel in Wahrheit ein Pilger geworden ist, der das Rote Meer und Ägypten hinter sich hat.

Wie stimmt dieses alles mit unserer Erfahrung überein? Seht die Heiligen an, welche die Erlösung nicht völlig kennen. Die einzige Wahrheit, die sie besitzen, ist das Passahlamm, die Besprengung mit dem Blute. Sie haben kein Herz und kein Auge, auch noch weiteres zu erfassen.

Allein ich gehe hier wieder zum Vorbild zurück. Dass die Erlösung im 2.Buch Mose vorgebildet ist, das wird denjenigen klar sein, welche im Blick auf den HErrn, das Buch als ein Ganzes lesen und den einen großen Gedanken erfassen, der denselben aufgeprägt ist. Was ist der Auszug aus Ägypten anders als Erlösung? Was ist der Gang durch das Rote Meer anders als Erlösung? Das ist der Grundton von Israels Lobgesang, nachdem Pharao und sein Heer ins Meer gestürzt war. "Du hast geleitet durch Deine Barmherzigkeit Dein Volk, das Du e r l ö s t hast, und hast sie geführt durch Deine Stärke zu Deiner heiligen Wohnung. - Es fällt auf sie Erschrecken und Furcht durch Deinen großen Arm, dass sie erstarren wie die Steine, bis Dein Volk, HErr, hindurchkomme, das Du e r w o r b e n hast. Du bringst sie hinein und pflanzest sie auf dem Berge Deines Erbteils, den Du, HErr, Dir zur Wohnung gemacht hast, zu Deinem Heiligtum, HErr, das Deine Hand bereitet hat" (2Mo 15:13.16.17). Dem entsprechend beschäftigen sich die Vorbilder in dem späteren Teil des Buches mit Darstellungen, welche die Folgen der Erlösung vorführen, indem das erlöste Volk seinem Gott nahe gebracht wird.

Vorbilder im 3. Buch Mose

Das 3. Buch Mose unterscheidet sich von diesem allen. Dass aber dieses vorbildlich ist, brauche ich nicht zu sagen, denn wenn wir es nicht von diesem Gesichtspunkt aus betrachten, so hat dasselbe - ich spreche dieses mit Ehrerbietung aus - keinerlei Bedeutung für uns. Aber die Briefe des Neuen Testaments sind voll von bestimmten Hinweisuen, welche die vorbildliche Bedeutung seiner Gesetze unzweifelhaft beweisen (Hebr 5. - Hebr 7.-10. - Hebr 13. - 1Petr 2.) Solcher Hinweise gibt es nicht weniger als vierzig; jede derselben spricht von den Dingen, auf die sie hinweisen, als von Vorbildern. Allein, was stellen sie dar? Natürlicherweise: Christus. Doch in welchem Licht wird Christus uns dort gezeigt? Nicht wie wir Ihn sehen in den Vorbildern des 1. Buches Mose im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung des Reiches Gottes, nicht um uns über die Erlösung zu belehren, wie wir Ihn in den anfänglichen Vorbildern des 2.Buches vor Augen haben. Das 2. Buch Mose beginnt, nachdem die Erlösung erfasst ist, und redet von Dingen, die mit dem Zugang eines erwählten Volkes zu Gott verknüpft sind. Also das werden die folgenden Blätter, wie ich hoffe, zeigen, obgleich Christus in Seinem Werk die Summe und der Inhalt dieser Vorbilder ist, so ist es doch Christus, wie er erkannt wird von einer Seele, die schon die Gewissheit der Erlösung hat und welche, nachdem sie Frieden gefunden, dadurch fähig geworden ist, alles das mit Freuden anzuschauen, was Christus in so vollkommenem Maße für sie geworden ist:

  1. Christus als Priester, Opfernder und als Opfer,
  2. Christus als der, welcher alle dem entspricht, was ein geretteter Sünder bedarf, wenn er sich Gott nahen will,
  3. Christus für den Gläubigen als Der, der die Seinigen Augenblick für Augenblick in seliger Gemeinschaft mit Gott erhält:

Das ist's, was wir ganz deutlich in den verschiedenen Vorbildern des 3. Buches Mose dargestellt sehen.

  • Das 2. Buch Mose führt und das Blut des Lammes vor Augen, wie es Israel aus Ägypten errettete.
  • Das 3. Buch Mose stellt und den Priester und die Opfer dar, wie sie den Bedürfnissen Israels in Bezug auf sein Nahen zu Jehova entsprechen.

Allein hier will ich nicht auf Einzelheit eingehen, da die Opfer einen hinreichenden Beweis liefern werden. Ich gehe deshalb weiter zu den Vorbildern im 4. Buch Mose, um das anzudeuten, was mir an ihnen besonders eigentümlich zu sein scheint.

Vorbilder im 4. Buch Mose

Das 4. Buch Mose, weil es die Geschichte Israels in der Wüste erzählt, seinen Dienst, seine Versuchungen und seine Niederlagen daselbst beleuchtet - daran kann ich nicht zweifeln - mehrere Vorbilder von des Christen Erfahrung und Wallfahrt in der Welt als in einer Wüste. Israels Geschichte sowohl als auch Israels Gesetze waren vorbildlicher Art:

  • ihr Auszug aus Ägypten war vorbildlich,
  • ihr Aufenthalt in der Wüste war vorbildlich,
  • ihr Einzug in das Gelobte Land war vorbildlich,

und die Einzelheiten dieses Teils ihrer Geschichte, deren vorbildliche Bedeutung im allgemeinen zugestanden wird, zeigt, wie vollkommen die Bilder durch die Hand eines Meisters gezeichnet sind, der wohl wusste, was Er beschreiben wollte.

Im 4. Buch Mose haben wir Vorbilder vor uns, die mit der Wüsste in Verbindung stehen. Hier wird die Welt nicht als das Haus der Knechtschaft angesehen, sondern als der Ort der Prüfung, das Land der Wallfahrt, durch welches Israel nach Kanaan gehen muss3. So sehen wir das Opfer im 4. Buch Mose, welche ihrem Sinn nach am meisten mit den Vorbildern des 3. Buches Mose verwandt sind4, wie es den Erfahrungen der Einzelnen in der Berührung mit der Sünde und anderen Befleckungen entspricht, während es sich bei den Opfern im 3. Buch Mose hauptsächlich um die Gemeinschaft mit Gott handelt.

3 Im 2. Buch Mose haben wir gerade das Gegenteil, da wird die Welt nicht als der Ort unserer Wallfahrt, sondern als das Reich des Pharao und als das Haus der Knechtschaft angesehen.
4 Hier ist nämlich das Opfer Christi, wie z.B. bei der roten Kuh (4Mo 19.) ohne Zweifel der Hauptgegenstand der Vorbilder. Die rote Kuh war des einzige Sündopfer, in welchem das Fett er innwendigen Teile nicht auf dem Altar verbrannt wurde. Dieses steht im genaueren Zusammenhang mit dem Inhalt des 4. Buches Mose, in dem es uns die Opfer nur in ihrer Beziehung zur Wüstenreise darstellt. Fas Fett auf dem Altar würde Gottes Anteil gewesen sein, wenn, wie im 3. Buch Mose, wenn die Gemeinschaft mit Gott die Hauptsache wäre. In dem 4. Buch wird es deshalb nicht erwähnt (Siehe auch Hebr 9:13).
5 Siehe des Apostel Paulus Anwendung von der Geschichte 1Kor 10:1-11.

Ich rede jedoch so wenig von diesem Gegenstand5, weil es genügt zu sagen, dass wir durch dies ganze Buch hindurch den Auserwählten in der Wüste sehen, wie er daselbst lernt, was der Mensch ist und was Gott ist, wie das erlöste Volk s e i n s o l l t e, und was es in Wirklichkeit i s t. Ich nehme hier ein klares Bild aus dem 4Mo 4.. Wir sehen in den Leviten das Bild der dienenden Gemeinde mit den von aller Befleckung rein gehaltenen Kleidern. Die Leviten zogen durch die Wüste hindurch, jeden Tag für alles von Gott abhängig, und, geleitet von der Wolken- und Feuersäule, trugen und bewahrten sie die Geräte des Heiligtums auf ihrem Weg durch die öde Wüste. Diese Geräte stellten allesamt etwas von Christo dar. Die geistlichen Leviten haben Ihn auch jetzt durch die Wüste zu tragen. Die Wolkensäule geht ihnen voran (4Mo 9.); das Blasen der silbernen Trompeten und das Alarmsignal in dem Lager (4Mo 10.), das Murren nach den Fleischtöpfen Ägyptens (4Mo 11.) und das ungläubige Zurückschrecken vor der Einnahme Kanaans (4Mo 13.14.), das alles sind passende Bilder für das auserwählte Gottesvolk, welches sich scheut vor den Prüfungen, die sein himmlischer Beruf mit sich bringt. Der Mangel an Wasser in der Wüste und der Fels, der sich öffnet, um ihrem Mangel abzuhelfen (4Mo 20.), die Hurerei mit den Töchtern Moabs (4Mo 25.) und die Furcht vor den Gefahren im verheißenen Land, was sind das alles anderes als lebendige Bilder von den Erfahrungen des christlichen Pilgers, die er in der Wüste macht?

Vorbilder im Buch Josua

Wie anders ist das Buch Josua dagegen! Ich zweifle nicht, dass es auch eine Erfahrung darstellt, aber eine ganz andere Erfahrung. Jenes zeigt uns unsern Weg in der Wüste, dieses zeigt uns denselben jenseits des Jordans, in dem Land der Verheißung. Auf dieses einzugehen, fürchte ich, wird etlichen zu schwer werden, weil die Wirklichkeit, die dies darstellt, ihnen etwas Unbekanntes ist. Josua lehrt uns im Vorbild, wie die Gemeinde bereits mit Christus in himmlischen Örtern weilt, und nur wenige Heilige verstehen diese Erfahrung und wissen, was die Auferstehung eigentlich bedeutet. Auf diese Weise entspricht das Buch Josua, wenn wir es im bildlichen Sinn ansehen, dem Brief an die Epheser. In beiden Büchern sehen wir den Auserwählten im Lande der Verheißung, doch wie er dasselbe noch als einen Ort des Kampfes findet. Denn in Eph 2:6 sagt Paulus: "Er hat uns samt Ihm auferweckt und samt Ihm in das himmlische Wesen versetzt. Doch, dass dieser Ort noch nicht die Ruhe ist, beweist Eph 6:12: "Wir haben nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit Fürsten und Gewaltigen zu kämpfen!"

Im Buch Josua sehen wir dies vorgebildet. Es berichtet uns, wie Israel durch die Wüste über den Jordan in das Land Kanaan zieht. Dieses alles sind uns bekannte Sinnbilder. Der Jordan, wie wir alle wissen, ist das Vorbild des Todes, welcher die Wüste, diese Welt, von dem Land der Verheißung, von dem Himmel, trennt. Israel durchschreitet den Jordan, ohne sein Wasser zu fühlen, und kommt mit Josua in das verheißene Land. Als er den Jordan durchschreitet, da geht Israel mit. Und so war es auch bei Christus. Die Gemeinde ist mit Ihm gestorben, mit Ihm begraben, mit Ihm auferweckt; allein noch gibt es einen Kampf zu bestehen, denn die Kanaaniter wohnen in diesem Land. Und so wird es sein, bis der wahre Salomo kommt. O möchte Er Sein Kommen beschleunigen!

Lasst uns jedoch einige Beispiele nehmen, welche, diese Wahrheit erläutern. In Jos 4. lesen wir, wie Israel trockenen Fußes den Jordan durchschreitet. Kaum sind sie über den Jordan, so werden sie aufgefordert, sich beschneiden zu lassen. Obgleich sie der Same Abrahams sind, so gab es doch keine Beschneidung für sie in der Wüste, aber sobald sie im Gelobten Land sind, findet sogleich die Beschneidung wieder statt. Bedarf es einer Erklärung, was dieses bedeutet, oder soll ich zeigen, wie genau dieses dem 8. Tag der ursprünglichen Gesetzesbestimmung entspricht? Die Beschneidung sollte am 8. Tage stattfinden (1Mo 17:12 - Phil 3:5). Allen denjenigen, welche mit den Vorbildern bekannt sind, brauche ich nicht zu sagen, dass der 8. Tag immer die Auferstehung bedeutet. Der 8. Tag, der Tag nach dem 7. oder Sabbat, entspricht dem ersten Tag der Woche, an welchem Christus auferstand; jedoch eigentlich ist es der erste, mit Rücksicht darauf, dass sieben Tage vorhergegängen sind! Sieben Tage umfassen die Zeitperiode, welche der ersten Schöpfung angehört. Der 8. Tag, wie er uns über diese Tage hinaus versetzt, d.h. über die Grenzen der alten Schöpfung, in die Auferstehung.

Was die Beschneidung betrifft, so wird uns im Brief des Petrus gelehrt, dass sie das Abtun des Unflats am Fleische bedeutet. Dieses zustande zu bringen, das war das große Unternehmen des Alten Bundes, und dieses Unternehmen endete mit einer Niederlage, denn die Auferstehung, den Ort jenseits des Jordan, hatte Israel noch nicht eingenommen. Allein seitdem Christus, der wahre Josua, durch den Jordan hindurchgegangen ist, und seitdem die ganze Gemeinde in Ihm und mit Ihm ist, und weil als Glieder Seines Leibes dieselbe mit Ihm gestorben und mit Ihm auferweckt ist, d e s h a l b wird sie berufen, beschnitten zu werden und den Unflat am Fleische wegzutun. "Seid ihr nun mit Christo auferstanden... so leget nun alles ab von euch, den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung..." (Kol 3:1.3.5.8) Die wahre Beschneidung des Herzens wird nur erkannt und erlangt in dem Maße, als wir die Macht der Auferstehung erkennen. Doch lasst uns noch von etwas anderem reden.

Vergleich 2. Buch Mose - Josua

Wie durchweg verschieden ist die Erfahrung im 4. Buch Mose von der im Buche Josua! Nicht dass die beiden Bücher wirklich getrennt werden könnten, denn in Christus ist die Gemeinde bereits für alles ergriffen, allein, es ist etwas Verschiedenes, vom Ihm ergriffen zu sein oder das zu ergreifen, wozu wir ergriffen sind (Phil 3:12). In der Tat, unsere Erfahrung ist nur der Maßstab von unserem persönlichen Ergreifen der Wahrheit, das Maß von dem, was wir als Wahrheit erfahren haben, das Erfassen der Seele dessen, was in Christus bereits für uns vollbracht ist. Das Werk Christi für uns hat Seinen Gliedern alle erdenklichen Segnungen gebracht und der Glaube ergreift dieselben plötzlich; allein die Erfahrung kann nur das davon erfassen, was durch den Heiligen Geist in uns verwirklicht wird.

Lasst uns jetzt zu dem Unterschied zurückgehen, der zwischen dem 4. Buch Mose und dem Buch Josua besteht. - Es war nicht schwer, die Wüste in Besitz zu nehmen, allein das Land Kanaan musste von Israel Schritt für Schritt erobert werden. Anstatt, wie dies in der Wüste der Fall war, nach Fleisch zu gelüsten, ist in Kanaan, in der Erkenntnis der Auferstehung, die Versuchung ganz anderer Art. Da haben wir Vertrauen auf die eigene Erkenntnis, wie es in dem Fall mit den Gibeonitern stattfand (Jos 9.), den Missbrauch der Gnade, wie wir es bei Achan sehen. Da haben wir wohl die Erkenntnis, wie die Gnade Sieg verleiht, aber wir erkennen nicht Gottes Anspruch dabei. In dem Maße, wie die Heiligen in der Gnade und Erkenntnis ihrer Stellung als Auferstandener wachsen, haben sie noch außer den Prüfungen in der Wüste, einer anderen Art von Versuchungen zu begegnen, "das Kämpfen, nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit den Fürsten und Gewaltigen unter dem Himmel." Davon handelt, wie gesagt das Buch Josua.

Hier haben wir nun einen sehr kurzen und unvollkommenen Abriss der Verschiedenheit etlicher Vorbilder der Heiligen Schrift. Ich fühle es aber tief, wie wenig die außerordentliche fülle und Tiefe meines Gegenstandes demjenigen sich verschließen wird, der sich nicht in ihr vertieft hat.

Sagt vielleicht jemand, dass dieses nur Sachen der Erkenntnis seien und dass sie deshalb als solche verhältnismäßig nur wenig Wert haben? Ich gebe zu, dass sie Sachen der Erkenntnis sind, allein ich erwidere darauf, dass wir durch die Erkenntnis in der Gnade wachsen (2Petr 1:2). Und die Ursache von der Schwäche der Gemeinde ist gewiss die, dass sie nur eine so oberflächliche Erkenntnis in diesen Dingen hat. Mein gegenwärtiger Zweck ist aber nicht, den Nutzen dieser Erkenntnis darzutun. Es genügt zu sagen, dass, wenn die Vorbilder des 1. Buches Mose verstanden würden, man nicht solche traurige Verwirrungen sehen dürfte, welche daraus entstehen, dass man den Heilsplan Gottes, wie er sich in den verschiedenen Zeiten verschieden offenbart, nicht erkennt und die Hoffnungen und Gegenstände des Bundes mit denen eines anderen vermengt. Und so ist es auch mit den übrigen Dingen.

  • Erkenne mehr von dem 2. Buch Mose, d.h. von der Erlösung;
  • erkenne mehr von dem 3. Buch Mose, d.h. von dem Grund der Annahme bei Gott;
  • erkenne mehr von dem 4. Buch Mose, von der Erfahrung in der Wüste,
  • von Josua, der Erfahrung von dem, was schon in dieser Zeit jenseits des Jordans erlebt wird,

und dann sieh zu, ob du nicht etwas mehr zu verwerten hast in dem Dienst Dessen, Der dich erlöst und geliebt hat. Lasst uns beten, dass der HErr uns in Seiner Nähe in unverrückter Gemeinschaft mit Ihm erhalte, auf dass es also mit uns geschehe. Amen!

Lies weiter 2. Kapitel: Das Brandopfer - 3Mo 1