Vollendung des ganzen Universums

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
47. Kopfkissen

48. Vollendung des ganzen Universums

Von der herrlichen Vollendung aller Dinge wollen wir nun zum Schluss reden, bzw. stammeln. Zu diesem Zweck lesen wir 1Kor 15:24-28. Diese Schriftworte enthalten die weitreichendsten aller göttlichen Offenbarungen über die Zukunft. Gewöhnlich nimmt man an, dass uns die letzten Kapitel der Offenbarung die letzte Auskunft über die Vollendung aller Dinge geben, doch das ist ein Irrtum. Wenn wir z.B. Offb 21:8 lesen:

"Der Verzagten aber und Ungläubigen und mit Gräuel Befleckten und Totschlägern und Hurern und Zauberern und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der andere Tod."

Und Offb 22:15: "Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschäger und die Götzendiener und alle, die liebhaben und tun die Lüge", dann fragt man sich: Wie, ist das der Zustand der Vollendung aller Dinge auf der neuen Erde? Das kann doch unmöglich sein! Jene dort geschilderten, soeben erwähnten Zustände, stimmen auch nicht mit dem großartigen Endziel der Werke und Wege Gottes überein, wie es in 1Kor 15:28, beschrieben ist: Gott alles in allem! Die Verse 1Kor 15:24-28 gehen demnach über Offb 22. hinaus. - Kurz vor unserem Schriftwort heißt es: 1Kor 15:22:

"Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden."

Ein jeglicher aber in seiner Ordnung, d.h. nicht alle werden zu gleicher Zeit lebendig gemacht werden, sondern alle nach einer von Gott bestimmten dreifachen Ordnung und Reihenfolge.

  1. Der Erstling Christus,
  2. danach die Christus angehören, wenn er kommen wird, und
  3. danach das Ende.

Die Auferstehungsordnung

Die Auferstehung Christi, die zugleich Anfang und Urgrund aller folgenden Auferstehungen ist, gehört der Vergangenheit an. Die andern beiden erwähnten Tatsachen stehen noch aus. Zwischen der Auferstehung Christi und seiner Wiederkunft sind nun schon über 1900 Jahre verflossen. Da erhalten wir einen kleinen Anhaltspunkt, welche Zeitmaße noch ausstehen. Denn tatsächlich werden der Entrückung und Auferstehung derer, die Christo angehören - welche Auferstehung ja doch nur ein kleiner Teil aller Toten ausmacht - und dem Ende - wo die ganze große herrliche Ernte der gesamten gestorbenen Menschheit wieder zum Leben gebracht, und eingeheimst werden soll, in den letzten Adam - noch viel größere Zeiträume verstreichen als 1900 Jahre. Die Schrift spricht ja an vielen Stellen von Ewigkeiten. Darauf weisen z.B. auch Worte wie Eph 2:7:

"Auf dass er erzeige in den künftigen Äonen (Ewigkeiten) den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christo."

Deshalb haben manche ernste, tiefdenkende Gottesmänner geglaubt, dass die in der Offenbarung angegebenen 1000 Jahre nur den Mindestumfang der großen Segnungen und Friedenszeit beschreiben, aber gewiss nicht das äußerste Zeitmaß für das, was Er seinem Volk Israel, und allen Völkern in dem ganzen Universum verheißen hat. Das ist ganz meine Meinung. Hat Gott, der Herr, dem Teufel 6000 Jahre eingeräumt, sein Verderbensregiment auf Erden und in den himmlischen Regionen auszuüben, und da sollte er dem Sohn, dessen teures Blut auf Golgatha für die ganze Welt geflossen ist, nur 1000 Jahre einräumen? Die Stellen von den Ewigkeiten der Ewigkeiten und Eph 2:7, sprechen dagegen.
Schon die Segenszeit für Israel wird, wie schon betont, eine viel längere Zeit sein, als 1000 Jahre. Es steht's geschrieben Sach 8:13:

"Und wie ihr ein Fluch gewesen seid, also will ich euch erretten, dass ihr ein Segen werden sollt."

Da haben wir den göttlichen Maßstab der künftigen Segenszeiten für Israel. Noch deutlicher spricht der Herr von diesem Zeitmaß in Jes 54:7-8:

"Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns vor dir verborgen, aber mit ewiger (also Äonen umfassender) Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser."

Wenn Gott, der Herr, die langen, müden Jahrhunderte, nein Jahrtausende, einen "kleinen Augenblick" nennt, wie lange wird dann erst die Zeit sein, in der er mit ewiger (Ewigkeiten umfassender) Gnade Israel sammeln wird? Doch wir gehen weiter, 1Kor 15:24: "Danach das Ende, wenn er das Königreich Gott und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt." Also bevor das eigentliche Ende kommt, wird Jesus zuerst:

Herrschaften und Obrigkeiten

1. aufheben alle Herrschaft, alle Obrigkeit und Gewalt.-
Da der herabsausende Stein ohne Handanlegung (Jesus) das Monarchienbild (die Reiche der Welt) vollständig zertrümmert hatte (Dan 2.), und große Stimmen sprechen: "Es sind die Königreiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren in die Ewigkeiten der Ewigkeiten" (Offb 11:15), so können mit den Ausdrücken "alle Herrschaft und alle Obrigkeit und Gewalt" nicht nur irdische Herrschaft usw. gemeint sein, denn die hat der Herr Jesus ja schon übernommen, sondern auch, und besonders die feindlichen, satanischen Mächte, wie sie in diesem Zeitalter alle Gebiete des öffentlichen Lebens und der Kirche und jeden einzelnen in gottwidriger Weise zu beeinflussen suchen. Doch die Schrift bezeugt, dass der Sohn Gottes gekommen sei, die Werke des Teufels zu zerstören (1Jo 3:8). Das geschah durch Christi Tod auf Golgatha, wie geschrieben steht, Hebr 2:14:

"Auf dass er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist der Teufel."

Ja, am Kreuz hat Christus die Fürstentümer und Gewaltigen entmachtet, sie öffentlich zur Schau gestellt und über sie triumphiert (Kol 2:15). Was dann endlich mit dem besiegten Satan am Ende geschieht, das zeigt uns die Offenbarung. Nach der Schlacht bei Harmagedon wird er für 1000 Jahre gebunden und in den Abgrund geworfen (Offb 20:2-3), dann nach seiner Freilassung, nach den 1000 Jahren sammelt er ein großes Heer von den vier Enden der Erde und zieht gegen das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Doch Feuer fällt vom Himmel und vernichtet sein Heer, worauf er dann in den feurigen Pfuhl geworfen wird, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind (Offb 20:10). Das ist die letzte Auskunft, die uns die Schrift über das Verbleiben des Teufels im Feuerpfuhl, welcher der andere Tod ist (Offb 20:14-21; Offb 21:8), gibt. Der bisher des Todes Gewalt hatte (Hebr 2:14), ist nun selbst in der Gewalt des Todes. So ist nun der Mörder von Anfang, der Vater der Lüge, durch den so viel Jammer und Elend in Gottes große Schöpfung gekommen ist, selbst eine Beute des Todes geworden, und zwar des zweiten Todes. Damit ist auch die satanische Herrschaft und Obrigkeit und Gewalt des Gottes dieser Welt für immer abgetan. Weiter lesen wir in 1Kor 15:25:

"Er muss herrschen, bis das er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat."

Der letzte Feind

2. "Der letze Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod." (1Kor 15:26)
Ein kurzes, knappes, aber inhaltsreiches und gewaltiges Wort, über welches sich Kinder Gottes ganz besonders freuen, ja jubeln sollten! Wieso? Nun, das werden wir gleich sehen. Zuerst wird hier mit der Lüge aufgeräumt, als sei der Tod ein Freund, deshalb wird er an manchen Orten der "Freund Hein" genannt. Gewiss, wenn Christus unser Leben geworden ist, dann ist Sterben unser Gewinn. Dann mag der Tod unter gewissen Umständen, in Zeiten unerträglicher Schmerzen eine Befreiung von demselben sein, weil der Gläubige dann ja in die ungetrübte, köstliche Gemeinschaft dessen geht, der dem Tod die Macht genommen hat. Doch auch der Schrift ist und bleibt der Tod ein "Feind" des Lebens. Derselbe wird aus dem großen Universum erst dann verschwinden, wenn er als letzter Feind vom Lebensfürst ganz aufgehoben sein wird. Und das ist, was obiges köstliches Gottes Wort (1Kor 15:26), in ganz bestimmte Aussicht stellt, Gott sei Lob und Dank in alle Ewigkeiten. Der Tod, der einst aufgehoben sein wird, wird der "letzte Feind" genannt. Also wenn die Aufhebung des Todes als "letzter Feind" an die Reihe kommt, sind alle anderen Feinde, der Teufel und seine höllische Macht, bereits aufgehoben und abgetan. Etwas anderes kann es nie heißen, der Tod sei der letzte Feind, der aufgehoben wird. - Der Ausdruck "zweiter Tod" kommt nur in der Offenbarung vor, und zwar ohne irgendwelche Erklärung desselben, außer dem Vergleich mit dem Feuerpfuhl. Zuerst im Sendschreiben an Smyrna Offb 2:11: "Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen vom zweiten Tod." Also der zweite Tod bringt Leid. Offb 20:6: "Über diese (die Teil haben an der ersten Auferstehung) hat der andere Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren 1000 Jahre." Hier scheint hervorzugehen, dass der zweite Tod Macht hat, wohl nicht über die, die zur ersten Auferstehung gelangen, dagegen an den Auferstandenen der späteren Auferstehungen Offb 20:14.

"Und der Tod und die Hölle (Totenreich) wurden geworfen in den feurigen Pfuhl (Feuersee). Das ist der andere Tod."

Hier in diesem Vers wird der Feuerpfuhl auch der zweite Tod genannt, also beide Ausdrücke, Feuerpfuhl und zweiter Tod besagen dasselbe. Hier erkennen wir nun auch, dass im zweiten Tod oder Feuerpfuhl die Menschen nicht vernichtet werden - weiter oben ist bewiesen worden, dass die Vernichtungslehre unbiblisch ist, - denn nach tausendjährigem Aufenthalt sind das Tier und der falsche Prophet Offb 19:20; Offb 20:10 noch in demselben. Diese werden nun mit dem Teufel, der ihnen zugesellt wurde, Offb 20:10, für Ewigkeiten furchtbar gerichtet. Wie der Tod ein Gericht ist, so ist es auch der zweite Tod, nur in verschärfter Form, er ist ein verschärfter Tod. Dass der zweite Tod die ewige Gottferne, ein in alle Ewigkeiten unaufhörlicher, schrecklicher, qualvoller Zustand der Verlorenen sein soll, davon steht nichts in der Schrift, das sind unbewiesene, dogmatische Meinungen, die haben keinen Schriftgrund. Ebenso ist die andere Meinung durchaus unbiblisch, dass dem zweiten Tod nie beizukommen sei. und es aus demselben in alle Ewigkeiten keine Errettung gebe. Unser Gotteswort (1Kor 15:26 und 1Kor 15:22) steht gegen diese Meinung. - Der Tod und der zweite Tod sind Straf- und Züchtigungsmittel, die dem großen Rettergott zu dessen großen Heils- und Wiederherstellungsgedanken dienen müssen. Ein dreifaches ist hier zu beachten:

1. Tod und Sünde hängen untrennbar zusammen.

Durch die Sünde ist der Tod in die Welt gekommen (Röm 5:12), ja der Tod ist der Sünde Sold (Lohn, Frucht) (Röm 6:23). Die Sünde aber ist nach der Schrift Satans Werk. Er ist der Lügner und Mörder von Anfang.

2. Die Schrift bezeugt weiter, dass der Sohn Gottes gekommen ist, die Werke des Teufels zu zerstören (1Jo 3:8)

Das geschah auf Golgatha. Und wir haben weiter oben gesehen, dass das Urteil, des auf Golgatha besiegten Feindes, endlich voll und ganz ausgeführt wurde, indem er in den Feuerpfuhl geworfen wurde. (Offb 20:10). Der bisher des Todes Gewalt hatte (Hebr 2:14), ist nun selbst ein hilfloses Geschöpf, eine willkommene Beute des zweiten Todes geworden. Satan und seine Herrschaft, haben wir gesehen, ist nun für immer abgetan.

3. Die Schrift lehrt sehr klar, dass Jesus die Versöhnung (oder das Sühnopfer) für unsere Sünden ist,

aber nicht allein für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt ist, d.h. für die Sünden aller, die je gesündigt haben, und zwar ohne Ausnahme (1Jo 2:2). Ferner haben wir in der Schrift gefunden, dass Gott, der Retter aller Menschen ist. Ebenfalls, wie Jesus sagt: Wenn ich erhöht bin von der Erde, so werde ich sie alle zu mir ziehen. Ferner: Wie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. Und Hebr 2:9 lesen wir, dass Christus aus Gnaden für alle den Tod schmeckte, und ist dann wegen seines Todesleidens mit Preis und Ehre gekrönt worden. Ferner erklärt Paulus, Röm 11:32: Gott habe alle verschlossen unter den Unglauben, auf dass er alle begnadige. Und viele anderes Stellen. Nicht wahr, wenn die Schrift so klar und bestimmt an so vielen Stellen erklärt, dass der große Rettergott in Christo alle retten werde dann müssen wir das anbetend glauben.

Das Ziel Gottes

Doch die Schrift geht noch weiter: Wir erwähnen den schon mal angeführten Vers aus Kol 1:20:

"Und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder in den Himmeln, damit dass er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst."

Hier erfahren wir die anbetungswürdige Tatsache, das Christi großes Opfer auf Golgatha, und sein dort vergossenes, teures Blut, nicht nur restlos alle Menschen, sondern auch die gefallenen Engel, versöhnt. Nach äonenlangem Feuergericht gedemütigt, zermürbt und vollständig zerschlagen, werden auch sie reumütig und bußertig sich dem sanften Joch Christi unterwerfen und ihm dienen. In Phil 2. zeigt uns Paulus, wie am Ende alle Zungen, im Himmel und auf Erden und unter der Erde (das sind die verlorenen Menschen und gefallenen Engel) im Namen Jesu bekennen werden, dass Jesus der Herr sei zur Ehre Gottes, des Vaters. Und Offb 6:13, wird uns gezeigt, wie dann das ganze Universum, alle Kreatur, im Himmel und auf Erden, und unter der Erde und im Meer, Gott und das Lamm anbeten werden in die Ewigkeiten der Ewigkeiten.

Das Ziel Gottes mit der ganzen Menschheit, ja mit dem ganzen Universum, ist erreicht. Alles, Himmel und Erde, alles, alles im Universum Gottes ist versöhnt durch Christus und alles, alles sinkt anbetend nieder und betet Gott und das Lamm an in die Ewigkeiten der Ewigkeiten. O, wie wird uns durch diese kostbaren Tatsachen der heiligen Schrift das Erlösungswerk unseres Heilandes so groß und herrlich. Es rettet nicht nur einige, sondern alle, es ist ein Ewigkeiten, weltumspannendes, Himmel, Erde und Hölle umfassendes Erlösungswerk, vollbracht auf Golgatha. Das hat die wunderbare Liebe Gottes in Christo Jesu zustande gebracht, von welcher der Dichter singt. "Gottes Liebe kennt keine Grenzen, tiefer ist sie als das tiefste Meer." Hiller besingt die Liebe Gottes, dass sie brenne bis zum Höllengrund. Paulus ruft angesichts dieser wunderbaren Liebe aus:

"O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes" Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege" Röm 11:33.

Von einem gesegneten Knecht Gottes, der nun schon beim Herrn ist, wird erzählt, dass er in stiller, vertraulicher Stunde seinen Studenten die Frage vorgelegt habe: Brüder, und wenn es sich nun herausstellen sollte, dass unser großer Gott dennoch schließlich mit allen Ungläubigen und Gottlosen in einer Weise fertig würde, dass sie alle aus freiem, vollen Herzen ihm die Knie beugen würden, und in seliger Beugung bekennen, dass Jesus Christus der Herr sei zur Ehre Gottes des Vaters - hättet ihr etwas dagegen? Darauf ein stummes Staunen, dann schüchtern die Antwort: Nein, Herr Professor. Darauf dieser: Und wenn es gar der Fall wäre, dass auch Satan mit all seinem Heer endlich, dennoch sich willig unter das sanfte Joch unseres herrlichen Herrn beugen, und ihm in Ewigkeiten dienen würde im heiligen Schmuck - hättet ihr etwas dagegen? Darüber noch größeres Staunen und längeres Schweigen. Endlich aber kam dennoch die Antwort: Nein Herr Professor! Darauf dieser: Ich auch nicht. Nein, und tausendmal Nein! Im Gegenteil, ich freue mich königlich über das wunderbare, das ganze Universum umfassende Erlösungswerk Christi auf Golgatha und jauchze voll seliger Lust: Jesus ist Sieger und lebt! Halleluja! Hast du etwas dagegen?

Der Tod ist besiegt

Man mag sich den zweiten Tod noch so gewaltig, noch so furchtbar und schrecklich vorstellen, doch eins ist sicher, auch er ist, genau wie der Teufel besiegt, wie geschrieben steht 2Kor 1:10:

"Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht."

Als letzter Feind wird auch an ihm das endgültige Urteil ausgeführt werden, genau wie am Teufel. 1Kor 15:25:

"Er (Christus) muss herrschen, bis dass er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat."

Ist das geschehen, dann kommt zuletzt als "letzter Feind" auch der Tod an die Reihe. "Der letzte Feind, der beseitigt wird, ist der Tod." Wann wird das geschehen? Wenn der zweite Td seine Aufgabe als Straf- und Züchtigungsmittel erfüllt haben wird, dann wird die große Zentraltat des herrlichen, großen Rettergottes, die Auferstehung aller Toten stattfinden, wie geschrieben steht 1Kor 15:54-55:

"Wenn aber dieses Verwesliche wird anziehen Unverweslichkeit, und dies Sterbliche wird anziehen Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?"

Erfüllt wird dann sein, was der Geist Gottes schon durch Jesaja weissagen ließ Jes 25:8: "Er wird den Tod verschlingen ewiglich" Offb 21:4: "Der Tod wird nicht mehr sein." Wer wird dies Gewaltige vollbringen? Nun 1Kor 15:57 gibt uns die Antwort:

"Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat, durch unseren Herrn Jesus Christus."

Der "Feind" des Lebens, der Tod wird verschlungen werden von dem großen Lebensfürsten, von dem Sieg des unvergänglichen Lebens in Christo Jesu, dem Erstgeborenen aller Kreatur, dem Erstgeborenen aus den Toten (Kol 1:15-18). Zuerst auf Golgatha am glorreichen Ostermorgen, von welchem Sieg Luther so schön sagt: "Es war ein wunderbarer Krieg, da Tod und Leben rungen. Das Leben, das behielt den Sieg, und hat den Tod verschlungen. Die Schrift hat verkündet, dass, wie ein Tod den andern fraß, der Tod zum Spott ist worden". Ja, der Tod ist besiegt, aber das Urteil des besiegten Feindes ist an ihm noch nicht vollzogen worden. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus den letzten Feind, den Tod gänzlich aufheben und beseitigen wird. Ja, der Lebensfürst Jesus Christus ist mächtiger als der Tod, er ist Sieger, und als solcher gebietet und verfügt er über Sünde, Tod, Teufel, Verdammnis und Hölle, auch über den zweiten Tod, den Feuerpfuhl. Er hat die Schlüssel des Todes und der Hölle. Auch der Tod muss als sein Werkzeug, seinem großen, erneuernden, befeienden und wiederherstellenden Zweck dienen. Ihn werden alle Engel, auch die einst gefallenen anbeten; denn

Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Halleluja!

Der Sohn dem Vater unterworfen

"Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen (und er hat nichts gelassen, das ihm nicht unterworfen sei Hebr 2:8). Wenn er aber sagt, dass ihm alles unterworfen sei, so ist's offenbar, dass ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm (dem Sohn) aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat."

Die Worte, "Denn er hat ihm alles unter seine Füße getan", beziehen sich auf Ps 8. hier jedoch ist der Zusatz: "Wenn er aber sagt, dass ihm alles unterworfen sei, so ist's offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat." Das ist der Vater, der ausgenommen ist, der ausgenommen ist. Sehr bemerkenswert ist in 1Kor 15:27.28, dass fünfmal betont wird, dass der Vater alles dem Sohn unterworfen hat. Alles, alles, alles, das ganze geschaffene All, Unsichtbares und Sichtbares, ist restlos, ohne jeden Abstrich vom Vater dem Sohn unterworfen, natürlich der Vater immer ausgenommen. Dennoch ist die herrschende Lehre, nach welcher der Teufel und seine Engel, das Tier und der falsche Prophet, und alle, die in bewusster und beharrlicher Feindschaft gegen Gott und seinen Christus in Tod und Verdammnis dahinfahren, niemals in alle Ewigkeiten ihre bewusste, wütende, verzweifelte, wenn auch fruchtlose Feindschaft und Empörung aufgeben, und das Zepter des Sohnes küssen werden, falsch. -

Andere lehren, dass das sich Unterwerfen unter den Sohn von Seiten aller Feinde ein gezwungenes, unfreiwilliges sein werde. Nun, wir wollen sehen. Das gleiche Wort "unterwerfen" kommt in den beiden Versen, wie schon erwähnt, fünfmal vor. Zweimal heißt es, dass der Vater dem Sohn alles unterworfen habe. Das wird doch sicherlich kein gezwungenes, widerwilliges, sondern ein durchaus freiwilliges, herzliches sein. Denn einmal heißt es vom Sohn, dass, wenn alles dem Sohn unterworfen sein werde, wird auch er sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, das ist dem Vater. Nun, auch das sich Unterwerfen des Sohnes unter den Vater wird ebenfalls kein gezwungenes, widerwilliges, sondern ein durchaus in höchster Harmonie mit dem Vater, von Herzen williges sein. Also, wenn von fünf gleichen Ausdrücken drei im Sinne von durchaus "freiwillig" sind, dann werden auch die andern zwei Ausdrücke den gleichen Sinn haben, nämlich dass das sich Unterwerfen unter den Sohn ein durchaus freiwilliges sein werde, genau wie wir solches in Phil 2. und Offb 5. gefunden haben. Wie seine Gnade und Liebe es endlich dahin brachte, dass wir uns schließlich von Herzen unter das sanfte Joch Christi beugten, und wie der große Gott es fertig bringen wird, dass das verstockte und verblendete Volk Israel eines Tages, von Herzen willig (Ps 110:2) dem Sohn zujubeln wird: "Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn!", so wird der große Rettergott Mittel und Wege finden, dass sich einst alle Welt von Herzen dem Sohn unterwerfen wird. -

Gott alles in allen (oder allem)

"Auf dass Gott sei alles in allen" (oder allem), 1Kor 15:28. Hier kommen wir nun zu dem gewaltigen und köstlichen Höhepunkt der ganzen heiligen Schrift und des ganzen Alls: Gott alles in allen. Das ist der eigentliche Kern des Evangeliums Jesu Christi, der alle Gotteskinder mit unaussprechlichem Herzensjubel erfüllt. Endlich ist die vom Satan so schauerlich verführte und schrecklich gequälte Menschheit wieder zurecht gebracht und am Ziel der Wege Gottes angelangt: Gott alles in allen! Und nur das stillt das tiefste Sehnen aller nach Gottes Ebenbild geschaffenen Geschöpfe, und nur das gibt die höchste und tiefste, glückseligste Befriedigung aller Geschöpfe, die durch den Sohn und für den Sohn geschaffen wurden, und nur das versöhnt Himmel und Erde, ja das ganze All: "Gott alles in allen!"

Nach 1Kor 15:24, tritt das Ende der richterlichen und zurechtbringenden Herrschaft erst dann ein, nachdem er jede Obrigkeit, Macht und Gewalt, auch den letzten Feind, den Tod, abgetan hat. Und dann, wenn der Fürst des Lebens jede letzte Spur von Feindschaft und Todeswesen im Bereich der ganzen Schöpfung verschlungen hat in den Sieg, was ja am Ende der Offenbarung noch lange nicht der Fall ist (siehe Offb 21:8; Offb 22:11-15) - dann wird auch der Sohn sich dem Vater unterwerfen, und dem Vater die Herrschaft des Weltalls zurückgeben. Der Sohn hat die vom Vater ihm übertragene Aufgabe: die ganze Menschheit, ja das ganze All wieder zurechtzubringen, aufs glänzendste ausgeführt, und nun gibt er das Königreich Gottes dem Vater wieder zurück. Und damit ist das letzte und höchste Ziel erreicht: Gott ist alles in allen! Ganz gleich, wie lange, wie viele Ewigkeiten der Weg und Werdegang auch sein wird, der endliche Ausgang, der alle nach Gottes Ebenbild geschaffenen Wesen aufs tiefste befriedigen wird, ist gesichert: Gott alles in allen! -

"Wie wird es brausen, tosen, tönen, dröhnen, wenn einst alle Abgrundtiefen ausgefüllt sind und überströmen werden von den lebendigen Wassern, die von dem Thron Gottes ausgehen, wenn unter all den zahllosen Billionen denkender, fühlender, erkennender Geschöpfe nicht ein einziges mehr in der Gottesferne sein wird, wenn alle Gedanken zu allen Zeiten nur einen Inhalt, ein Ziel, eine Fülle haben werden: Ihn, den Vater aller Geister!" - Prof. E. Ströter.

Und wer hat das Gewaltige vollbracht, Himmel und Erde, alle, alle nach Gottes Ebenbild erschaffenen Wesen versöhnt, ja das ganze All wieder zurecht gebracht? Niemand anders als der herrliche Sohn Gottes am Kreuz auf Golgatha und durch seine glorreiche Auferstehung. Christus ist der Sammel- und Brennpunkt aller göttlichen Liebe, Weisheit und Allmacht. Wie überwältigend wird sein Triumph sein! "Darum hat ihn auch Gott hoch erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, auf dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle Knie derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen werden, dass Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters" (Phil 2:9-11). Wie werden durch Ewigkeiten hindurch Lob, Preis und Anbetungsjubel durchs Weltall brausen:

"Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt in die Ewigkeiten der Ewigkeiten!" Offb 5:12.13.
"Jauchz' ihm, Menge heilger Knechte! Rühmt, vollendete Gerechte,
Und die Schar, die Palmen trägt. Jesus Christus herrscht als König!
Alles sei ihm untertänig, ehret, liebet, lobet ihn!"
"Zur Verherrlichung Gottes des Vaters!" Halleluja! Halleluja! Halleluja!

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