Sicheres Wohnen - Spr 1:33

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11. Sicheres Wohnen - Spr 1:33

Wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen und wird ruhig sein vor dem Schrecken des Bösen!

Wir sahen in Spr 1:24-33, wie das Gesetz von Saat und Ernte auf zweifache Weise wirksam wird: einmal zum Segen für den Gehorsamen, einmal zum Fluch für den Ungehorsamen (S. 5Mo 28.). "Was irgend der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf das Fleisch sät" (d.h. in Feindschaft gegen Gott), "der wird vom Fleisch Verderben ernten, wer aber im Geiste sät, der wird vom Geiste ewiges Leben ernten" (Gal 6:7-8). Ohne direktes Eingreifen Gottes vollzieht sich in einem "gesetzmäßigen Automatismus" aus der jeweiligen Saat Wachstum, Ausreife und Ernte. Aber geschieht dies wirklich so offensichtlich und vor aller Augen? Rennt der Gottlose schon hier in dieser Welt ins Verderben, erntet der Fromme schon in seinem irdischen Leben Wohlstand und Heil? An dieser Frage sind schon die Heiligen des Alten Bundes fast zerbrochen (vgl. Ps 73.). Dabei vollzogen sich auf dem Boden Israels der Fluch für den Ungehorsam und der Segen für den Gehorsam oftmals in sichtbarer und fühlbarer Weise schon hier, und nicht erst am Tage des Gerichts. Doch sollten wir unser Wort noch genauer besehen. Dem Hörenden, dem Gehorsamen wird ein sicheres und ruhiges Wohnen verheißen, es ist letztlich die Glaubenssstellung, die aus dem "Gehörten" des Wortes Gottes kommt (Röm 10:17). Dies kann aber durchaus in gefährdeten, unsicheren Zeiten geschehen, die auch dem Glaubenden nicht erspart bleiben. Doch werden ihm innere Ruhe und Frieden des Herzens verheißen, "der unser Denken Fühlen und Sinnen unantastbar in Christo Jesu bewahrt" (Phil 4:7-8). Doch erfüllt sich diese Verheißung gerade dann, wenn auch ihn der Schrecken des Bösen überfällt! Gott sagt uns in Ps 91:5 zu: "Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, vor der Pest, die im Finsteren wandelt". So haben auch wir in dieser Welt Angst, dürfen aber getrost und mutig sein, weil der Herr die Welt überwunden hat! Die Angst vor dem Unheil, der Schrecken des Bösen, sind im Grunde Einflüsse des Teufels, der als unser Widersacher "wie ein brüllender Löwe einhergeht und sucht, wen er verschlinge, um so Angst, Mutlosigkeit, Schrecken und geistliche Lähmung zu verbreiten, damit die Beute ihm sicher sei (1Petr 5:8-9). Dass dieses Wort gerade im Kapitel vom Hirtendienst der Gemeinde steht, ist sicher von Bedeutung.

Wie köstlich ist doch die Gottesverheißung vom sicheren Wohnen im Frieden! Dies wird die Christusgemeinde in ihren Anfechtungen, aber auch Israel in den Wirren der Endzeit erfahren, wo der Schrecken des Bösen auf Erden mächtig wie nie zuvor um sich greifen wird, dass sie, begleitet von diesem Gottesfrieden, durch Sturm und Wellen hindurch getragen werden. Darum fordert uns Jesus auf, wenn dieses alles sich zu ereignen beginnt, die Häupter mutig zu erheben, weil dann unser Erlösung nahe gekommen ist in der "Drangsal ohnegleichen" wird den Heiligen Israels die Erkenntnis gemehrt, werden die Lehrer des Wortes leuchten, werden die Ausharrenden glückselig sein (Dan 12.). Dan 12. zeigt uns aber noch ein anderes Ruhen und sicheres Wohnen: das Ruhen der Gerechten Israels und der Toten in Christo im Warten auf die Auferstehung des Leibes. Es wird gesät in Unehre und Schwachheit, es wird auferweckt in Herrlichkeit und Kraft (1Kor 15:42-44).

So gilt das Wort aus Spr 8:34: "Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinenTüren wacht Tag und Nacht...!" Und Ps 4:8 bezeugt (nach Luther): "Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn allein Du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne!"

Lies weiter hier:

12. Geistliche Schatzsuche I - Spr 2:1-5