Schmied = ein Symbol für Gerichtsgewalt, Teufel

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Schmied = ein Symbol für Gerichtsgewalt, Teufel


Der erste Schmied, von dem wir lesen, war Tubalkain, ein Hämmerer von allerlei Schneiderwerkzeug aus Erz und Eisen (1Mo 4:22). Er stammte aus der verfluchten Kainslinie (1Mo 4:17ff.). In Jes 54:16 sagt Gott: "Siehe, i c h habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffe hervorbringt, seinem Handwerk gemäß; und i c h habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören." Wir ersehen aus dieser Zusammenstellung, dass unter dem Schmied der Feind und Verderber zu verstehen ist.

Der Eisenschmied arbeitet mit Hämmern bei Kohlenglut (Jes 44:12). Da er kein Wasser getrunken hat, wird er matt, hungrig und kraftlos (Jes 44:12b). Wenn dieser Bericht nur etwas Belangloses über den Hunger und Durst eines fleißigen Handwerkers besagen will, dann könnte er folglich aus dem Worte Gottes wegbleiben, und diejenigen hätten recht, die von wertlosem, orientalischem Ballast sprechen, von dem die Bibel gereinigt werden muss. Nein, dieser Schmied ist ein Vorbild und Abbild des Feindes, der nach Christus, dem Brot des Lebens, hungern wird und das Wasser des Lebens, ein oft gebräuchliches Bild der Segnungen Gottes, noch nicht getrunken hat.

In 2Tim 4:14 lesen wir ebenfalls von einem Eisenschmied. Während in 2Tim 4:16 jene, welche Paulus verließen, diese Sünde nicht zugerechnet werden soll, ist der Apostel zwei Verse vorher gewiss, dass dem Schmied Alexander nach seinen Werken vergolten werden soll. Warum dieser Unterschied? Äußerlich gesehen ist das sehr einfach zu erklären. Alexander, der Schmied, sündigte aus vorsätzlicher Bosheit, die Freunde und Brüder des Apostels dagegen aus Schwachheit und Furcht. Schon das Gesetz macht ja einen Unterschied zwischen absichtlichen und versehentlichen Fehltritten. Da aber die Schrift vieldeutig und ein "gefülltes Wort" ist, so ist mit dieser Erklärung die Bedeutung der Stelle nicht erschöpft. So, wie der Schmied keine Gnade erwiesen bekam, sondern Vergeltung empfing, so muss auch der Feind alle Gerichte Gottes durchkosten, wie u.a. in Jes 26:10a geschrieben steht: "Wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit." Dieser böse Knecht wird nicht eher aus dem Gefängnis herauskommen, bis er auch den letzten Pfennig bezahlt hat (Mt 5:26 - Lk 12:59).

Einst kommt die Zeit, da die verderblichen Waffen und Mordwerkzeuge umgeschmiedet werden in Segensgeräte. Dann erfüllt sich zunächst im Tausendjährigen Reich Jes 2:4, wo verheißen ist: "Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen."

Ob Gott dann wohl am Ende auch seinen hungernden und dürstenden Feind, den Eisenschmied, den Verderber, mit dem Christus-Lebensbrot speisen und mit dem Lebenswasser seiner Segnungen tränken wird? Wer Spr 25:21 (Röm 12:20) nicht nur als Gebot für arme, schwache Menschen, sondern vielmehr, was ja jede Schrift im tiefsten und letzten Sinn sein will, als Selbstoffenbarung Gottes verstanden hat, der vermag in heiliger Freude des Glaubens eine klare Antwort darauf zu geben.