Salomo betet für sein Volk - 1Kö 8:46.47.49.50

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Salomo betet für sein Volk - 1Kö 8:46.47 - 1Kö 8:49.50

"Wenn sie gegen Dich sündigen - denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt - und Du über sie erzürnst und sie vor dem Feind dahingibst... und sie nehmen es sich zu Herzen und kehren um und flehen zu Dir im Land ihrer Bezwinger... dann höre im Himmel, der Stätte, wo Du thronst, und vergib Deinem Volk.. und lass sie Erbarmen finden vor ihren Bezwingern!" 1Kö 8:46.47 - 1Kö 8:49.50


Dies ist ein Teil des salomonischen Tempelweihegebets. Salomo denkt, wie wir schon sahen (Erkärung zu 1Kö 8:27), an alle möglichen Situationen, aus denen heraus Israeliten - oder auch Ausländer (1Kö 8:41) - im Tempel oder zum Tempel hin ausgerichtet zu Gott rufen mögen. Wir müssen heute nicht in einer bestimmten Richtung - etwa zum heiligen Land hin ausgerichtet - beten. Gott erfüllt das All und steht noch über dem All; Er ist auch auf Erden allgegenwärtig, und sogar im Totenreich und in jeglicher Finsternis ist er als JAHWEH, der Ewigseiende, da. Das erkennt David in Ps 139:7-12. In welcher Richtung also sollten wir Ihn suchen? - Es kommt unerem Gott nicht auf die Gebetsrichtung und Gebetshaltung an (die allerdings eine ehrfürchtige sein soll!), sondern auf unsere Aufrichtigkeit und unser glaubendes und liebendes Vertrauen.

Salom weiß: Es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt. Auch die Großen und Frommen (wie David und Salomo) sind Sünder. Und Johannes rechnet in seinem 1.Brief damit, dass auch Gläubige noch sündigen (1Jo 2:1). Und was geschieht dann? Für die Menschen, die Ihm gehören, ist Jesus selbst ihr Beistand, Anwalt und Helfer. Er ist ja als der Gekreuzigte die Sühnung für unsere Sünden und die der ganzen Welt. Darum dürfen wir voll Vertrauen Gott unsere Sünden bekennen und mit Seiner Vergebung rechnen (1Jo 1:9).

Es ist, als würde Salomo in diesem Gebet auch zum Propheten. Er rechnet mit der Möglichkeit, dass sein Volk sündigt - Gott darüber in Zorn gerät - Er sie in die Hand der Feinde und sogar ins Exil dahingibt - und sie dann im Feindesland an ihren Gott denken und umkehren und zu Ihm um Gnade flehen in Richtung auf ihr Heimaltland, ihre Stadt Jerusalem und den Tempel (1Kö 8:48). Dann möge Gott Vergebung und Erbarmen schenken.