Pläne und Ratgeber - Spr 15:22

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163. Pläne und Ratgeber - Spr 15:22

Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist, aber durch viele Ratgeber kommen sie zustande.

Müssen wir nicht fragen, ob nicht vielmehr die Volksweisheit gilt, dass "viele Köche den Brei verderben?" Heißt es doch auch im Volksmund: "So viele Köpfe, so viele Sinne"! Doch kann diese gelegentliche Erfahrung nicht zur allgemeinen sittlichen Regel erhoben werden! Sonst bliebe nur noch der Weg des Einzelkämpfer", der "starrsinnig dem eigenen Herzen folgt, hartnäckig auf seinem Eigenwillen besteht und im Weisheitsdünkel die eigenen Entwürfe für unverbesserlich hält - erhaben über jeder Prüfung und taub für den Rat guter Freunde" (so nach DEL). In 1Chr 13:1-4 wird uns von einem Volksentscheid berichtet, den David durchführte, indem er sich zuerst mit Offizieren und Fürsten beriet, sodann die Volksversammlung befragte und schließlich die letzte Bestätigung vom Gottesorakel der Bundeslade (den "Urim und Tumim") erwartete. Also konnte es geschehen, dass "die Sache recht war in den Augen des Volkes".

Der Grundstein zur klaren Willensbildung ist es, auf das ungestüme Zufahren zu verzichten, das aus einer eigenwilligen Entscheidung entsteht, und zunächst mit sich selbst zu Rate zu gehen, wie es Jesus im Bild des klugen Baumeisters jedem Nachfolgewilligen empfiehlt; er solle sich zuerst "niedersetzen und die Kosten berechnen, ob er das Nötige zur Ausführung habe", damit er nicht wegen des unvollendeten Bauwerks verspottet werde; in einem zweiten Bild vom Feldherrn empfiehlt er diesem sorgfältige Beratungen, ehe er einen Krieg gegen den mächtigen Feind beginnt (Lk 14:28-32). So heißt es auch in Spr 20:18: "Pläne kommen durch Beratung zustande, und mit weiser Überlegung führe Krieg!" Und Spr 24:6 ergänzt "Mit weiser Überlegung wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Menge der Ratgeber ist Rettung!" Dies gilt sonderlich für die geistliche Kriegsführung des Gotteskämpfers, der neben der "Vollwaffenrüstung Gottes" auch den Rat der Brüder nicht entbehren kann!

Das Gleichnis Jesu und das vorliegende Sprüchewort gilt auch von der Planung, dem Vorsatz und Ratschluss Gottes als des Weltenbaumeisters; hat Er doch vor Grundlegung der Welt Seinen wunderbaren Erlösungsplan in Christo ersonnen und zur Deckung aller "Kosten", die als Konsequenz einer mit Freiheit begabten Schöpfung entstehen würden, den kostbaren Preis des Blutes Christi eingeplant und Ihn zum Opferlamm vorbestimmt. Will doch unser Vatergott alles, was ER jemals erschuf, in Christo zur Vollendung bringen! Gilt aber nicht, hinsichtlich der Gerichtswege und Heilsziele Gottes, die Er in Seinem Willensvorsatz konzipiert hat, das Wort aus Röm 11:33-34: "Wie unausforschlich sind Seine Gerichte und unausspürbar Seine Wege! Denn wer hat des Herrn Denken erkannt, oder wer ist Sein Mitberater gewesen?" Das "Teamwork" der Besprechung (DEL deutet das hebr. Wort als ein "Zusammengedrängtsein für den Zweck geheimer Mitteilungen") war für Gott vor der Weltschöpfung nur mit einem möglich: mit dem Sohn Seiner Liebe, der als IMMANUEL sowohl der "wunderbare Ratgeber" als auch der "Vater der Äonen" ist (Jes 9:6)! Von ihm gilt in Spr 8:12: "Ich, Weisheit bewohne die Klugheit und finde die Erkenntnis wohl durchdachter Entschlüsse!" Doch keines der Geschöpfe konnte Gottes Ratgeber sein! Gottes Pläne aber scheitern (BA: zerbröckeln) nicht!

Ziel jeder Besprechung der Ratgeber ist das gute Einvernehmen (BUB) Ps 133. rät uns, dass wir als "Brüder einträchtig zusammen sein" sollten, damit wir das Öl des Geistes empfangen, das vom Haupte unseres Hohenpriesters über alle Seine Glieder bis zu den Füßen fließt. Dort hat Gott den Segen verordnet, Leben in Ewigkeit! Nach dieser goldenen geistlichen Regel handelten auch die Missionare der ersten Christenheit Apg 13:1-4 berichtet uns vom Zusammensein von fünf Brüdern, die in Antiochien die Führung des Geistes suchten; es waren dies Barnabas, Simeon-Niger, Lucius von Kyrene, Manaen und Saulus (zu deutsch: der Trostsohn, der Empfänger der Erhörung, der Erleuchtete, der Trostgebende, der Begehrende) im Fasten, Dienen und Beten empfingen sie die Weisung, Barnabas und Saulus zum Werke auszusondern, und erkannten darin eine "Aussendung vom Heiligen Geist". Wie hebt sich dieser brüderliche Ratkreis vom Ratkreis der Gesetzlosen ab (Ps 1:1)! Der Ratkreis der Erdenkönige und Himmelsfürsten "gegen JAHWEH und Seinen Messias" steht nicht unter dem Verheißungswort der SPRÜCHE! Auch wenn sie sich nach sorgfältiger Planung unter der Parole zusammenscharen; "Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!" so spottet der Herr über sie all; Er behält den Sieg! Ihre Pläne aber werden zunichte werden, ihr Reich wird zerbrechen, ihre Herrschaft wird enden, da Haus der Finsternis zerbröckelt und zerbricht (Ps 2:1-5 - Kol 2:14-15)!

Lies weiter hier:

164. Ein Wort zur rechten Zeit - wie gut! - Spr 15:23+28