Paulus schenkt Philemon sein Vertrauen

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

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ELB Phim 1:20 Ja, Bruder, ich möchte deiner froh werden im Herrn. Erquicke mein Herz in Christus!

ELB Phim 1:21 Da ich deinem Gehorsam vertraue, habe ich dir geschrieben, und ich weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage.

Der Grund zur Freude und Erquickung

Die Erwartung des Apostels kommt hier relativ deutlich zum Ausdruck. Für Paulus wäre es ein Grund der Freude und Erquickung, wenn Philemon dem Onesimus die Schuld erlassen würde und wenn er ihn als Bruder in seinem Haus aufnehmen würde. Hätte Philemon Onesimus zu Paulus zurückgesandt, wäre die Freude des Paulus vollkommen gewesen. Aber diese Entscheidung überlässt er ganz seinem Bruder Philemon.
Wenn wir unter Geschwistern die Vergebung und die Einheit praktizieren, dann ist das für unseren Gott immer ein Grund der Freude. Das wünscht Er sich von ganzem Herzen, weil das zu einem Leben aus der Liebe heraus gehört. Unter einer Einheit hier auf Erden ist nicht unbedingt gemeint, dass man in allen Auslegungsfragen einer Meinung ist, sondern viel mehr das Anstreben des gleichen Zieles! Wenn wir von ganzem Herzen aus der Liebe und zur Verherrlichung unseres Vaters leben wollen, dann bilden wir eine gottgemäße Einheit. Wenn wir Christus und Sein Wort im Mittelpunkt haben und wenn Sein Wort unser Fundament ist, dann dürfen wir eine Einheit sein, auch wenn man in Auslegungsfragen unterschiedlicher Meinung ist. Natürlich gibt es fundamental wichtige Lehrinhalte des Evangeliums, die unverrückbar sind, aber vielfach streiten wir uns um unwichtige Dinge, währenddem wir in anderen Fragen manchmal zu tolerant sind.

Was geschenktes Vertrauen bewirkt

Es ist sehr motivierend, wenn Menschen uns ein großes Vertrauen entgegenbringen. Selbst Menschen, die es mit der Wahrheit nicht immer so genau nehmen und manchmal sogar andere "über den Tisch ziehen", haben Hemmungen, jemand, der ihnen vollstes Vertrauen entgegenbringen, zu betrügen. Aber hier geht es noch tiefer! Paulus rechnet mit der Treue und dem Gehorsam Philemons! Ich denke, hier geht es mehr um den Gehorsam Gott gegenüber, als dem Apostel gegenüber, auch wenn das in diesem Fall kaum einen Unterschied macht.
Durch die Aussage in Vers 21, war es dem Philemon nahezu unmöglich, sich den Wünschen des Apostels zu verweigern. Paulus traut Philemon sogar noch mehr zu! Im übertragenen Sinn kann man durchaus sagen, dass derjenige, der sich vom Geist Gottes leiten lässt und somit sich von der Liebe Gottes leiten lässt, noch viel mehr tut, als das Gesetz verlangt! Oder verlangt das Gesetz, die Schuld eines anderen Menschen zu übernehmen und für einen anderen zu bezahlen? Die Last des anderen zu tragen, entspricht nicht dem Gesetz vom Sinai, sondern dem Gesetz Jesu Christi und das ist ein viel höheres Gesetz (Gal 6:2)!
Menschen, die auf Gott vertrauen und denen Vertrauen entgegengebracht wird, tun noch mehr, als sie müssten! Damit ist nicht gemeint, dass man bis zum Umfallen arbeitet oder solange, bis man ein Burn-out hat, sondern dass man aus Liebe Dinge tut, die man eigentlich nicht tun müsste, die man aber um der Liebe willen tut!


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