Paulus hat den Erdenlauf vollendet - 2Tim 4:7.8

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Paulus hat den Erdenlauf vollendet - 2Tim 4:7.8

"Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag verleihen wird - nicht allein aber mir, sondern auch allen, die Sein leuchtendes Erscheinen lieb gewonnen haben." 2Tim 4:7.8


Paulus schreibt diesen Brief aus der zweiten römischen Gefangenschaft heraus. Aus der ersten römischen Gefangenschaft, von der uns der Schluss von Apg 28. berichtet, in welcher er die Briefe an die Epheser und Kolosser und an Philemon schrieb, war er wieder freigekommen. Er hatte in Freiheit, etwa in den Jahren 61 bis 62, den 1. Timotheusbrief und den Brief an Titus geschrieben. Dann aber folgte die zweite römische Gefangenschaft. Nun weiß Paulus, dass sein Tod bevorsteht. Der nahende Winter (2Tim 4:21 wird wohl der letzte sein, den er erlebt. "Die Zeit meines Abscheidens (oder Aufbrechens) steht bevor" (2Tim 4:6). Doch diesen seinen letzten Brief schreibt er nicht in Depression oder Angst, sondern - wie immer - in guter Zuversicht. "Der Herr wird mich retten" - nicht um auf Erden noch einmal tätig zu werden, sondern "in Sein himmlisches Königreich" (2Tim 4:18).

Feierlich und mit bechwörenden Worten legt er es dem Timotheus "vor dem Angesicht Gottes und Christi" ans Herz, das Wort zu verkündigen, zu überführen, zu tadeln, zu ermuntern mit aller Langmut und Lehre (2Tim 4:1.2). Von sich selbst kann er bezeugen, nunmehr den Lauf vollendet zu haben. Die ganze ihm zugemessene Strecke auf der Rennbahn des Wettläufers hat er durchlaufen. Er hat den Glauben bewahrt. Der Herr schenkt ihm nun die Gewissheit, dass er den Siegeskranz erlangen wird. Diesen Kranz werden auch jene erhalten, die Jesu kommendes Erscheinen lieben. Dabei ist "Liebe nicht nur Gefühlssache, sondern auch Sache des Wollens und Denkens, gleichsam des ganzen Herzens" (Langenberg).

Paulus hat seinen Auftrag auf Erden erfüllt. Ihn bewegt aber nicht so sehr die Frage:"Werde ich den Märtyrertod erleiden müssen?" Sein glaubendes Denken hebt ihn darüber hinaus und lässt ihm anderes viel wichtiger werden: Jesu leuchtendes Erscheinen, Siegeskranz und Königreich. Das dürfen die empfangen, die Ihn lieben.