Momentaufnahmen der Schöpfung - Spr 8:27-30a

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 76. Die Weisheit - geboren vor aller Schöpfung - Spr 8:24-26


77. Momentaufnahmen der Schöpfung - Spr 8:27-30a

Als Er die Himmel ausbreitete, war ich dort; als ER den Kreis bemaß (ausmeißelte) über der Fläche der Wirbelflut; als ER von oben her den Luftraum festigte; als ER fest werden ließ die Quellen der Wirbelflut; als ER dem Meere seine Satzung (Gesetzmäßigeit) auferlegte, damit die Wasser Seinen Befehl nicht überschritten; als ER die Fundamente der Erde bemaß (ausmeißelte) - da war ich... an Seiner Seite...

Von der Weisheit, dem Christus als dem Augenzeugen der Schöpfung, werden hier gewaltige Vorgänge bei der Erschaffung des Kosmos berichtet.

Das Zubereiten der Himmel meint die Gestaltung der unermesslichen Weiten des Universums mit all seinen Galaxien, Sonnensystemen und zugehörigen Planeten; das göttliche Wirken ordnete und gestaltete die Energie und Materie des Kosmos, seinen Raum und sein Zeit. Jes 40:21-22 berichtet "höchst wissenschaftlich", wenn auch in einfachen Bildern: "Habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundfesten der Erde? ER ist es, der da thront über dem Kreise der Erde und ihre Bewohner sind sie Heuschrecken; der die Himmel ausspannt wie einen (hauchdünnen) Flor, sie ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen..." Auch in diesem Prophetenwort offenbart sich die göttliche Sicht von oben; zum anderen wird schon etwas deutlich von der ständigen Ausdehnung des Weltalls und seiner Materie, wie es auch die heutige Astronomie beschreibt.

Diese "Himmel der Himmel" mit der unzählbaren Schar der Geistesmächte - den "Wasser oberhalb des Himmels" - sollen einmal JAHWEH loben, wie es Ps 148:4 in Aussicht stellt.

Mit dem Bemessen des Kreises, oder seinem Ausgemeißeltwerden, ist die Zubereitung des Planeten Erde gemeint; der "Urkontinent" hebt sich aus den glutflüssigen Magmaströmen, der Wirbelflut (hebr. tehom), die klar von den Wassern der Meere unterschieden wird, aus ihr gestaltet Gott den kontinentalen Erdkreis: ihre unterirdischen Quellen brechen mit Macht hervor, wölben die Gebirge auf und erstarren (oder: werden fest, uns dadurch gebändigt).

Von oben her festigt Gott sodann den Luftraum. Das hebräische "schechakim" meint "fein zerriebene" also feinstverteilte "Stäubchen" oder Materieteilchen, den "Äther" höchster Luftschichten (DEL: die Ätherhöhe oben). ist doch die Erde umgeben von der "Atmosphäre", der eigentlichen Lufthülle, von der "Troposphäre" mit den Wettererscheinungen und höchsten Wolken (bis zu einer Höhe von 15 km), von einer "Stratosphäre" in 15 bis 80 km Höhe, der "Ionosphäre" bis zu 800 km, der "Subrasphäre" zwischen 800 und 1000 km, der "Exosphäre" über 1000 km und der alleräußersten "Magnetosphäre" - allesamt mit jeweils verschiedenen Eigenschaften. Dies alles dürfen wir zur Ätherhöhe rechnen.

Den Wassern der Weltozeane und Meere wurde durch die Gesetzmäßigkeit von Ebbe und Flut und mit der Wasserverdunstung, die den "Kreislauf des Wassers" bewirkt, Gottes Satzung auferlegt (Hi 26:10 - Hi 38:8-11). Allein die zur Wolkenbildung führenden elektronischen Vorgänge sind staunenswert (Näheres in Karel Claeys: "Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft")!

Alle diese Schöpfungsvorgänge aber dienten dazu, dass der Planet Erde zum Lebensraum von Pflanzen, Tieren und Menschen werden konnte, und zugleich zum "kosmischen Vorhof", der Schaubühne des göttlichen Heilshandels, mit dem "Altar" des Kreuzes Christi. Alles, was geschah, wurde von Gott bemessen, ausgemeißelt, abgezirkelt, gefestigt, und durch göttliche Energie aus dem Zustand der Unordnung in den Zustand der Ordnung überführt (Entropiegesetz der Physik).

Wer aber war Augenzeuge, ja, Mittler aller dieser schöpferischen Vorgänge? Die Weisheit Gottes, das WORT, der LOGOS, der allem Erschaffenem Baupläne unterlegte und seine gesetzmäßige Ordnung bewirkte. ICH war dort - an Gottes Seite! so lautet der Augenzeugenbericht der Weisheit. Joh 1:1-3 greift dies auf: "Im Anfang war das WORT und das WORT war Gott zugewandt. Das All ist durch IHN geworden, und ohne IHN wurde auch nicht eines, das geworden ist!" Dem zehnmaligen "war" der gottgezeugten Sohnschaft steht (im Grundtext von Joh 1..) ein zehnmaliges "geworden" der Schöpfung gegenüber. Überaus anbetungswert aber ist es, dass der ewige Sohn Gottes am Werden Seiner Schöpfung teilgenommen hat: " Und das WORT ist Fleisch geworden und schlug Sein Zelt in unserer Mitte auf" (Joh 1:14).

So gilt das Jesajawort vom "Kreislauf des Wassers" nicht nur naturgesetzlich, sondern bezeugt in diesem Bild auch das Ausgesandtwerden und die Erniedrigung des WORTES, also des Sohnes Gottes, und seine "fruchtvolle" Heimkehr in der "Ernte der Welt". "Denn gleichwie der REGEN und SCHNEE vom Himmel herabfällt und nicht dorthin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie zum Keimen gebracht, und dem Säemann Samen gegeben und Brot dem Essenden, also wird mein WORT sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir wohlgefällt und durchführen, wozu ich es ausgesandt habe" (Jes 55:10-11). Christus wird als das Wort Gottes diesen Auftrag gemäß Ps 126:6 erfüllen!

Lies weiter hier:

78. Gottes Werkmeister I - Spr 8:30-31