Lied des Mose

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Von Daniel Muhl

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Einführung

Ohne Zweifel gehört das Lied des Mose auch zum "Vermächtnis des Mose". Allerdings musste Mose dieses Lied auf Geheiß Gottes dem Volk Israel weitergeben. Ob Gott dieses Lied dem Mose verbal diktierte oder ob Er Mose einfach durch Seinen Geist inspirierte kann ich nicht sagen, aber letztendlich spielt das auch keine so große Rolle. Dieses Lied ist auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil des Wortes Gottes, weil es auch ganz wichtige Hinweise für den Lebensweg eines jeden Israeliten enthält.

Dieses Lied hat auch im NT eine Bedeutung, wenn wir an die Offenbarung erinnert werden:

  • Offb 15:3-4 - Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Nationen! 4 Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.

Bei diesem Lied werden die Werke, die Taten und die Wege Gottes gepriesen. Seine Wege werden dann von allen das Prädikat "gerecht und wahrhaftig" erhalten. Zu den Wegen Gottes gehören ohne Zweifel auch die Wege, die Er mit jedem einzelnen Geschöpf geht. In Röm 11 und Jes 55 macht der Herr deutlich was Er unter "meine Wege" versteht:

  • Röm 11:33 - Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!
  • Jes 55:7-8 - Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung!

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Seine Wege beinhalten Gericht, Umkehr, Erbarmen und Vergebung! Gerade weil das so ist, stimmen die Knechte Gottes dieses Lied an und sagen: "Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, ... denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten".
Wenn nun die Knechte Gottes - die am gläsernen Meer stehen, das mit Feuer vermischt ist - dieses Lied anstimmen werden, dann lohnt es sich, dieses Lied etwas näher anzuschauen.

Der Hinweis auf das Lied des Mose

Bezüglich dieses Liedes sagte der Herr zu Mose Folgendes:

  • 5Mo 31:19-23 - Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die Söhne Israel! Lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir zum Zeugen gegen die Söhne Israel wird! 20 Denn ich werde es in das Land bringen, das von Milch und Honig überfließt, das ich seinen Vätern zugeschworen habe, und es wird essen und satt und fett werden. Und es wird sich andern Göttern (hb. Älohim) zuwenden, und sie werden ihnen dienen und mich verwerfen, und meinen Bund wird es brechen. 21 Und es wird geschehen, wenn viele Übel und Nöte es treffen, dann wird dieses Lied als Zeuge vor ihm aussagen; denn es wird nicht vergessen werden im Mund seiner Nachkommen. Denn ich kenne sein Sinnen, mit dem es schon heute umgeht, noch bevor ich es in das Land bringe, das ich seinen Vätern zugeschworen habe. 22 Und Mose schrieb dieses Lied an jenem Tag auf, und er lehrte es die Söhne Israel. 23 Und er befahl Josua, dem Sohn des Nun, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst die Söhne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe. Und ich will mit dir sein.

Dieses Lied, das im Mund seiner Nachkommen nicht vergessen wird, wird als Zeuge gegen Israel auftreten. Wenn die Nachkommen Israels infolge ihrer Treulosigkeit gerichtet werden, wird dieses Lied ein Beweisstück dafür sein, dass sie trotz besserem Wissen, die Anordnungen ihres Gottes missachtet haben. Sein Volk kann dann nicht sagen: "Wir haben das Lied nicht gekannt!" Dieses Lied wird nicht vergessen. Bevor es heisst, dass die Israeliten sich anderen Älohim zuwenden, lesen wir, dass sie "essen, satt und fett" werden. Überfluss und Wohlstand sind nicht selten der Nährboden für Langeweile. Diese muss dann mit Vergnügungen und Unterhaltungen übertüncht werden. Nicht selten öffnet man sich dann auch dem "Unbekannten" und "Geheimnisvollen". Die Gesellschaft wird für Götzen aller Art wieder offen. Durch den eigenen Reichtum verlernt man aus der Abhängigkeit Gottes zu lernen, man wird lau und verliert den Eifer für die Totalhingabe. Auch im letzten Buch der Bibel finden wir so ähnliche Begebenheiten:

  • Offb 3:15-17 - Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärest! 16 Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. 17 Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts!, und nicht weißt, dass du der Elende und bemitleidenswert und arm und blind ...

Bei den Bedürftigen, d. h. bei denen, die aus der Abhängigkeit Gottes leben, klingt es etwas anders:

  • Offb 2:9 - Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich ...

Der Reichtum als solcher ist nicht das Problem, aber die Gefahr, dass das Bewusstsein "von Gott abhängig zu sein" verloren geht, darf keinesfalls unterschätzt werden. Darum schreibt auch Jakobus:

  • Jak 1:9-10 - Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, 10 der reiche aber seiner Niedrigkeit; denn wie des Grases Blume wird er vergehen.

Angesichts dieser düsteren Vorhersage über die geistliche Entwicklung Israels brauchte Josua als der neue Führer Israels einen Zuspruch:

  • 5Mo 31:23b - Sei stark und mutig! Denn du, du wirst die Söhne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe. Und ich will mit dir sein.


Auch der Himmel und die Erde werden nebst dem Lied des Mose als Zeugen aufgerufen.

  • 5Mo 31:28-30 - Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Aufseher, dass ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den Himmel und die Erde gegen sie als Zeugen aufrufe! 29 Denn ich habe erkannt, dass ihr nach meinem Tod ganz und gar zu eurem Verderben handeln und von dem Weg abweichen werdet, den ich euch befohlen habe. Dann wird euch das Unheil treffen am Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen des HERRN, ihn zu reizen durch das Werk eurer Hände. 30 Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes zu Ende:

Ob hier die Bewohner der Himmel und der Erde gemeint sind oder die Himmel und die Erde selbst, will ich an dieser Stelle offen lassen. Sollte Letzteres gemeint sein, würde das bedeuten, dass sowohl die Himmel als auch die Erde "hören" und "bezeugen" können. Tatsache ist, dass viele Dinge in der Bibel personalisiert werden (Das Leben, die Auferstehung, der Tod usw.). Auch Jesus bezeugte, dass die für uns "tote Materie" schreien kann:

  • Lk 19:39-40 - Und einige der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, weise deine Jünger zurecht! 40 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien.

Archäologische Funde bezeugen heute etliche biblische Aussagen. Durch die Archäologie bekommt das Wort aus Lk 19:40 eine ganz neue Dimension. Trotzdem möchte ich offen lassen, ob wir die Aussage Jesu auch wirklich so zu interpretieren haben.
Mose erkannte die "traurige Tatsache", dass dieses Volk in Zukunft verderblich handeln und vom vorgegebenen Weg abweichen wird. Deshalb prophezeite er auch das Unheil, das sie am Ende der Tage treffen würde. Am Ende der Tage werden sie mit dem Werk ihrer Hände den Herrn reizen. Damit sind bestimmt die selbst gemachten Götzen gemeint. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Israel auch auf ihre eigenen Werke, statt auf den Herrn vertraut und das führt dann zu einem großen Unheil in der Endzeit.

Das Lied

Die Worte und der Name Gottes

Dieses Lied sollen alle hören! Die Himmel und die Erde sollen die Worte ihres Schöpfers - der hier durch Mose spricht - vernehmen und beachten:

  • 5Mo 32:1 Horcht auf (+0238), ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes!
  • 5Mo 32:2 Wie Regen träufle meine Lehre (+03948), wie Tau riesele meine Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf [welkes] Kraut!

Zuerst werden hier die Himmel aufgerufen und diejenigen, die zum Himmel gehören. Obwohl diese Worte durch einen sterblichen Menschen gesprochen wurden, so sind es doch Worte, die durch den Geist Gottes vermittelt werden und allen gelten. Das Lied des Mose betrifft also zuerst die Himmlischen und dann auch alle, die auf der Erde sind. Dieses Aufhorchen beinhaltet ein "aufmerksames Gehör-Schenken". Dieses Lied kann man nicht einfach so nebenher aufnehmen. Dieses Lied erfordert die absolute Aufmerksamkeit. Es beinhaltet ein konzentriertes Hören und Verinnerlichen. Man kann dieses Lied nicht einfach nur oberflächlich hören, sonst bewirkt es in dem Hörenden nicht das, was es sollte.
So wie das Wasser die Grundlage des Lebens ist, so sind die Worte Gottes die Grundlage für das wahre Leben. Diese Rede ist wie das Wasser, das tränkt und belebt. Das Wort Gottes sollte aufgenommen werden und jede Faser des gesamten Organismus erfüllen und beleben. Ohne Wort Gottes werden wir seelisch und geistlich austrocknen und das Leben wird aus uns weichen. Geistlicher Wachstum und geistliche Früchte entstehen nur durch die Aufnahme und Verinnerlichung des Wortes Gottes. Das was Gott hier zu sagen hat, ist so wichtig wie der Regen auf eine Wiese. Es erhaltet das Kraut am Leben und so wie eine Pflanze durch ihr Wurzelwerk das Wasser aufsaugt, so sollten auch die Hörenden diese Worte aufsaugen und sie mit ihrem Leben in Verbindung bringen. Die Worte Gottes vermitteln Leben und deshalb sagte Mose auch an anderer Stelle: "... um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch (5Mo 8:3). Wie wir wissen, sagte auch Jesus diese Worte zu Satan, nachdem Er 40 Tage in der Wüste war.
Diese Lehre (w. annehmbaren Worte; +03948) und diese Rede (w. Gesprochenes; +0565) soll letztlich zu einer Denkgrundlage werden und die Hörenden in einen geistlichen Entwicklungsprozess führen.

Der Name des Herrn

Der Name des Herrn wird an etlichen Stellen beschrieben, benannt und auch mit Inhalten gefüllt. Im nächsten Vers lesen wir:

  • 5Mo 32:3 Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm Gott!

Wer die Bestimmung, die Berufung und den Inhalt des Namens des Herrn in seinem Herzen erkannt hat, kann gar nicht anders, als alle Ehre unserem Gott zu geben. Der Inhalt des Namens des Herrn wird in nachfolgende Stellen sehr treffend zum Ausdruck gebracht:

  • 2Mo 33:19 - Er antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen Jahwe vor dir ausrufen: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme.
  • 2Mo 34:5-7a - Da stieg der HERR in der Wolke herab, und er trat dort neben ihn und rief den Namen des HERRN aus. 6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, 7 der Gnade bewahrt an Tausenden von Generationen, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, ...

Gnade, Erbarmen und Treue sind der wesentliche Bestandteil des Namens des Herrn. Diese Eigenschaften Gottes - die aus der Liebe stammen - bewirkten letztendlich das rettende Handeln unseres Gottes, der Seinen Sohn Jesus (üb. Jaweh ist Rettung) gesandt hat, um den Kosmos von der Sünde zu befreien (Joh 1:29).

Einige Stellen weitere Stellen über den Namen des Herrn:

  • 1Mo 16:13 - Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der mich sieht!
  • Spr 18:10 - Ein fester Turm ist der Name des HERRN; zu ihm läuft der Gerechte und ist in Sicherheit.
  • Jes 30:27 - Siehe, der Name des HERRN kommt von weit her mit seinem brennenden Zorn und wuchtigem Auffahren. Seine Lippen sind voller Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer.
  • Apg 19:17 - Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als auch Griechen, die zu Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben.
  • Phil 2:9-11 - Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen10, der über jeden Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Der Fels

Nach der Einführung dieses Liedes kommt es zu einer Feststellung. Dabei wird Gott zuerst als Fels bezeichnet:

  • 5Mo 32:4 Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht (+04941). Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!

Christus war dieser Fels und deshalb schrieb Paulus auch:

  • 1Kor 10:4 - und alle denselben geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der [sie] begleitete. Der Fels aber war der Christus.

Hier wird das Handeln und Tun dieses Felsen beschrieben. Sein Handeln ist vollkommen oder anders übersetzt makellos. Alles was Er macht, ist vom Ziel oder von der Ewigkeit her betrachtet, absolut vollkommen. Sein Handeln ist immer zielführend. Wie auch Sein Wort, so bewirkt auch Sein Tun letztlich immer das von Gott Gewünschte. Gott bezeugt im Jesajabuch Folgendes:

  • Jes 55:10-11 - Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, 11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.

Wenn wir an den Schöpfungsbericht denken, dann fällt auf, dass man Sein Wort eigentlich kaum von Seinem Tun trennen kann. Das was Gott sagte geschah und das hat Er letztendlich auch gemacht. Sein Handeln ist auch deshalb vollkommen, weil Sein Handeln immer von der vollkommenen Liebe geprägt ist. Dies gilt auch dann, wenn Gott in schwerste Gerichte hineinführt. Für die Juden war es ein schweres Gericht, als sie nach Babel verschleppt wurden. Trotz dieses Gerichtes sagt Gott zu den Verschleppten:

  • Jer 29:11 -Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.

Die Wegführung der Juden als Gefangene nach Babel, gehörte zu den Wegen Gottes und auch diese Wege sind recht. Das Wort "Recht" (hb. mishpat; +04941) beinhaltet eigentlich die Wiederherstellung des Rechtes und das geschieht u. a. durch Gericht. In Zeiten des Gerichts können die Betroffenen die Wege Gottes meist nicht verstehen. Viele sind sogar davon überzeugt, dass Gott - wenn Er überhaupt existiert - hier grosse Fehler macht oder sie unterstellen Ihm - was noch schlimmer ist - böse Absichten.
Die Wege Gottes sind recht und das beinhaltet immer die Wiederherstellung des Rechts. Deshalb übersetzt die DBR das Wort mishpat mit "Richtigung". Es geht auch um eine Richtigstellung. Deshalb wird auf den Wegen Gottes alles richtiggestellt und das Recht wieder hergestellt. Gerade die Gerichte (shephet; +08201) Gottes bewirken diese Wiederherstellung.
Die Wortverwandtschaft zwischen Recht und Gericht ist sehr bemerkenswert:

Grundwurzel
shaphat +08199
richten
.
shephet +08201
Gericht
Urteil
mishpat +04941
Richtigung, Recht
Wiederherstellung
des Rechtes

Nicht zuletzt deshalb schreibt Paulus:

  • Röm 11:32-36 - Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt. 33 Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege! 34 Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? 35 Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden? 36 Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Sowohl die Wege Gottes, als auch Seine Gerichte sind unerforschlich. Sie haben alle das Ziel der Erbarmung aller, damit Gott alles in allem sei (1Kor 15:28). Gerade in allen Seinen Wegen erweist Er sich als der absolut Treue, der zu allen Seinen Verheissungen steht:

  • Röm 3:3 - Was denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre Untreue die Treue Gottes aufheben?
  • 2Tim 2:13 - wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

Er ist immer treu, auch wenn wir seine Wege nicht verstehen. Gerade dann, wenn wir Seine Wege nicht verstehen, sollten wir uns an das erinnern, was wir in den Sprüchen lesen:

  • Spr 23:26 - Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und deine Augen lass an meinen Wegen Gefallen haben!

Wer im Glauben daran festhält, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen (Röm 8:28), kann auch im Glauben an den Wegen Gottes Gefallen haben, obwohl sie manchmal schwer sind. Die Wege, die Gott mit denjenigen geht, die Ihn lieben, sind immer Segenswege. Meist ist es so, dass wir in einer Leidenszeit, Gottes Wege mit uns nicht verstehen, aber wenn wir uns wie Asaph in Ps 73 ins Heiligtum (in die Gegenwart Gottes) begeben, dann werden wir unseren Weg besser verstehen, weil wir erkennen können, dass auch Schwachheiten und Nöte für unsere geistliche Entwicklung sehr wertvoll sind (2Kor 12:10). Nicht zuletzt deshalb lesen wir auch in den Sprüchen:

  • Spr 14:8 - Die Weisheit des Klugen ist es, seinen Weg zu begreifen, aber die Narrheit der Toren ist Täuschung.

Wer aus der biblischer Sicht klug ist, kann seine Wege vom Ziel her sehen und auch erkennen, dass alle Seine Wege mit uns vollkommen sind. Es ist eine große Herausforderung für unseren praktischen Alltag, auf allen unseren Wegen, die Hand unseres liebenden Gott und Vaters zu erkennen. Wenn wir sie aber erkennen und wenn wir unsere Wege begreifen lernen, dann macht Gott unseren Pfad gerade, so dass wir das Ziel ohne Umwege erreichen.

  • Spr 3:6 - Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade!

Israel - Kinder Gottes oder doch nicht?

In den nächsten Versen entdecken wir wieder einen scheinbaren Widerspruch:

  • 5Mo 32:5 - Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation - nicht seine Kinder [sind sie, sondern] ihr [eigener] Schandfleck -.
  • 5Mo 32:6 - Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises Volk? Ist [er] nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? [Er] hat dich gemacht und dich bereitet.
  • 5Mo 32:7 - Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen!

In Vers 5 wird diese verkehrte und verdrehte Generation als "nicht seine Söhne" bezeichnet. Einen Vers später jedoch, wird die rhetorische Frage gestellt: "Ist er nicht dein Vater?" Der Herr, unser Gott ist und bleibt unser Vater; auch der Vater Seines Volkes! Aber wie sollen wir den Vers 5 interpretieren? Diesen scheinbaren Widerspruch lässt sich wie folgt interpretieren:

  1. Diese Generation hat sich nicht wie "Söhne Gottes" verhalten. Sie benahmen sich wie die Söhne des Unglaubens, wie die Söhne der Götzen oder wie Kinder des Diabolos. Durch ihren Götzendienst offenbarten sie, welches Geistes Kinder sie waren. Sie hatten die Berufung "Kinder Gottes" zu sein, indem sie sich dem Vater der Geister (Hebr 12:9), dem allmächtigen Gott, unterordnen. Sie jedoch unterordneten sich den fremden Göttern und wurden dadurch zu Söhnen der Götzen.
  2. Diese Menschen dieser Generation sind zwar "Kinder Gottes", aber sie haben sich nicht als mündige Söhne Gottes erwiesen. Das Hebräische unterscheidet zwischen "Sohn" (ben; +01121) und "Kind" (yeled; +03206; w. Geborener). Hier haben sich die Kinder Israel nicht wie "mündige Söhne Gottes" verhalten, sondern wie "unmündige Kinder Gottes". Diese zweite Interpretation halte ich für falsch, da der Begriff "ben" auch für "kleine" und somit auch "für geistlich unmündige Söhne" gebraucht wird (Hos 11:1).

Die hier genannte Bezeichnung "nicht seine Kinder" erinnert eher an eine Aussage Jesu im Johannes-Evangelium:

  • Joh 8:37-44 - Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum. 38 Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. 39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. 40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. 41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben "einen" Vater: Gott. 42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! 44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.

Das Volk Israel, das aus Ägypten gerufen wurde, bezeichnete der Herr, als Seinen Sohn:

  • Hos 11:1 - Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten;

Das Volk Israel hat eindeutig den Status ein "Sohn Gottes" zu sein. Das ist eine unbereubare Berufung Gottes. Allerdings hat sich sein Volk zuerst einmal "fremden Geistern" unterstellt, so dass es von diesen Geistern inspiriert wurde. Diese Inspiration führte vorerst zu einer anderen Sohnschaft, zu einer "Sohnschaft Satans". Von wessen Geist ein Mensch sich inspirieren lässt, dessen Geistes Kind er ist!
Obwohl Israel die Berufung und Bestimmung hatte, ein Sohn Gottes zu sein, verhielt Israel sich nicht wie ein Sohn! Das Grundproblem war nicht so sehr die Fehlerhaftigkeit und Unvollkommenheit Israels (auch David verhielt sich nicht vollkommen), sondern vielmehr die Tatsache, dass sie sich nicht unter den Lebenszufluss Gottes stellen wollten sondern sich viel lieber von den Götzen und Dämonen inspirieren lassen wollten. Dadurch haben sie sich als berufene Kinder Gottes, jemand anders als geistlichen Vater ausgesucht. Sie wollten statt Jahweh andere Erzeuger (Inspirierer) und Erzieher. Sie haben sich nicht als Kinder Jahwehs verhalten, obwohl Er ihr Vater ist (5Mo 32:6). Ihr Verhalten führte dazu, dass sie ihren eigenen Schandfleck wurden. Dieses Wort (hb. m'uwm; +03971) kann aber auch mit Gebrechen übersetzt werden. Eine bewusste Treulosigkeit gegenüber Gott, hat irgendwann auch immer einen Schandfleck und ein Gebrechen zur Folge! Diese Generation war auch eine Gesellschaft, die sich gedreht und gewunden hat und somit auch verkehrt wurde. Man wollte nie dazulernen, sondern immer nur seine Bedürfnisse befriedigt haben. Eine sich windende Person lässt sich nicht richtig festhalten und man kann ihr auch kaum in die Augen schauen. Das war die Verhaltensweise des Volkes gegenüber ihrem Gott, der eigentlich ihr Vater ist. Sie wollten sich weder von "ihrem Vater" festhalten lassen, noch Ihm in die Augen schauen.
Menschen, die sich vor Gott winden, weichen den Themen aus, die Gott mit ihnen besprechen möchte. Wir Menschen sind wahrscheinlich die grössten Verdrängungskünstler. Alles was uns irgendwie unangenehm ist oder unangenehm werden könnte, verdrängen wir viel lieber. Die ganze Geschichte Israels ist auch ein Spiegel, den uns Gott vorhält, damit wir unser eigenes natürliches Wesen erkennen können und damit wir aufhören, auf uns selbst zu vertrauen.
Das Denken an frühere Zeiten und auch an die Lebenswege vorangehender Generationen kann uns wichtige Einsichten vermitteln. Wer darüber nachdenkt und die richtigen Schlüsse zieht, kann dadurch weise werden, so wie man auch weise wird, wenn man darüber nachdenkt, dass man sterblich ist (Ps 90:12). Hätte das Volk Israel über die früheren Zeiten nachgedacht, hätte es zur Einsicht kommen können, dass nur das Vertrauen in ihren Gott und der lebendige Glaube sie wirklich weitergebracht hätte. Der Glaube ihres Vaters Abraham brachte ihm den wahren Segen. Er glaubte, obwohl alle äusseren Umstände gegen die Verheissungen Gottes sprachen.

Das Volk Israel als Erbteil Gottes

Die nächste Aussage vermittelt uns auch eine interessante Erkenntnis:

  • 5Mo 32:8 - Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder [voneinander] schied, da legte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel.

Die unterschiedlichen Völker, die Länderzuteilung mit allen ihren Grenzen, sind nicht einfach nur das Produkt von Politik und kriegerischen Auseinandersetzungen, sondern gehen letztlich auf eine Zuteilung Gottes zurück. Eine ähnliche Aussage machte dann auch Paulus in Athen:

  • Apg 17:26-28 - Und er hat aus einem jede Nation der Menschen gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, wobei er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, 27 dass sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja nicht fern ist von jedem von uns. 28 Denn in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht.

Der Allmächtige hat die Zeiten und die Grenzen jedes einzelnen Volkes bestimmt. Er hat bestimmt, wie lange ein Volk (namentlich) existiert, wie stark und wie groß es sein wird. Das römische Reich zum Beispiel, hat sehr lange existiert, währenddem das deutsche Nazireich nur über kurze Zeit über fast ganz Europa regierte.
In Vers 8 stehen die Grenzen der Nachbarvölker in einem direkten Bezug zur Größe des Volkes Israel. Da wo es von einem Stamm Israels viele Menschen gab, da brauchte er auch mehr Platz und dementsprechend wurden dann die Grenzen der Nachbarvölker auch reduziert. Gott gab soviel wie jeder brauchte! Das ist auch noch heute so. Er gibt den Seinen, so viel wie sie brauchen; nicht so viel wie sie wollen, aber so viel wie sie benötigen.
Paulus stellt auf dem Areopag fest, dass die "Begrenzungen Gottes" eine Absicht haben. Die Begrenzungen dienen dazu, dass die Menschen Gott suchen. Durch die Begrenzungen führt Gott die Menschen in weiterführende Prozesse, die uns letztlich Gott näher bringen und somit auch dem wahren Leben und der wahren Erfüllung. Begrenzungen sind auch immer wertvolle Chancen.
Das Volk Gottes ist aber auch das Erbteil Gottes. So lesen wir weiter:

  • 5Mo 32:9 - Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maß seines Erbteils.

Das Volk Israel gehört dem Allmächtigen, es ist Ihm geweiht und darum ist es auch ein heiliges Volk (5Mo 7:6). Mit diesem Volk macht Gott Heilsgeschichte, es ist ein Werkzeug in Seiner Hand. Wie wir bereits festgestellt haben, ist Israel das Geringste von allen Völkern (5Mo 7:7). Es gehört zu einer Spezialität Gottes, mit den Geringen und Schwachen Außerordentliches zu bewirken. Israel ist Sein Erbteil und wenn wir heute diese Tatsache einmal geographisch betrachten, dann stellen wir fest, dass der Allmächtige immer noch sehr bescheiden ist. Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg ist flächenmässig größer als ganz Israel.
Auch wenn das Erbteil Gottes noch sehr klein ist, so ist Gott selbst doch unfassbar. So betet auch Salomo anlässlich der Tempelweihe:

  • 2Chr 2:5 - Aber wer kann ihm ein Haus bauen? Denn der Himmel und die Himmel der Himmel können ihn nicht fassen. Und wer bin ich, dass ich ihm ein Haus bauen sollte, es sei denn, um Rauchopfer vor ihm darzubringen?

Gott regiert das ganze Universum und Er ist überall und niemand kann Ihn erfassen. Trotzdem beginnt Gott Seine Heilsgeschichte immer mit den Kleinen und Unscheinbaren. Der Glaube (letztlich ist es der Jesus-Glaube in uns; Gal 2:16), der in den Schwachen und Elenden dieser Welt wohnt, erringt den Sieg über diesen Kosmos:

  • 1Jo 5:4 - Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.

Das liebevolle Handeln Gottes an Seinem Volk

Die nächsten Verse beschreiben das Handeln Gottes an Jakob. Mit Jakob dürfte hier auch wieder das Volk Israel gemeint sein. Dabei stellt sich natürlich die Frage, warum hier der Name Jakob und nicht der Name Israel verwendet wurde. Jakob als der "Fersenhalter" und "Überlister" stellt das Volk Israel im natürlichen Zustand dar, währenddem "Israel" als "Gotteskämpfer" das Volk im erneuerten Zustand darstellen dürfte. Die nachfolgende Beschreibung zeigt auf, wo das Volk Gottes vom Herrn gefunden wurde und wie der Herr Sein Volk beschenkte und auch "verwöhnte".

  • 5Mo 32:10 - Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel.
  • 5Mo 32:11 - Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen,
  • 5Mo 32:12 - [so] leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm.
  • 5Mo 32:13 - Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß die Früchte des Feldes. Er ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel,
  • 5Mo 32:14 - Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der Lämmer, Widder aus Baschan und Böcke samt dem Nierenfett des Weizens und Blut der Traube trankest du, feurigen Wein.

Jakob befand sich an einem kargen und öden Ort, dort wo das Geheul der Wildnis war. Jakob als einzelne Person, war jahrelang auf der Flucht und bei Laban fühlte er sich auch nicht unbedingt Zuhause. Seine jahrelange Trauer um Joseph kann durchaus auch mit einem "Geheul in der Wildnis" verglichen werden. Doch der Kontext spricht von Jakob als Volk! Der Aufenthalt in Ägypten als Sklavenvolk und die anschliessende Wüstenwanderung kann durchaus auch als "Wüstenzeit" gesehen werden. Dort "fand" der Herr Sein Volk und hatte Erbarmen. Die Beschreibung über den ursprünglichen Zustand Jerusalems in Hes 16 klingt sehr ähnlich:

  • Hes 16:2-6 - Menschensohn, lass die Stadt Jerusalem ihre Gräuel erkennen 3 und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. 4 Und was deine Geburt betrifft: an dem Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. 5 Niemand blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche des Feldes geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag, als du geboren wurdest. 6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben, ...

So wie Gott später zu Jerusalem sagte, "bleibe leben", so umgab Er auch Jakob und beschützte ihn vor Feinden und vor der Vernichtung! Was für einbesonderes Vorrecht ist es doch, wenn man vom Herrn umgeben wird, wenn Er uns von allen Seiten umgibt und Nichts an uns herankommen lässt, was uns nicht zum Guten zusammenwirken muss (Röm 8:28). Jakob wurde von Gott gehütet, wie Sein Augapfel. Der Augapfel wird wie kaum ein anderes Glied so gut bewahrt, weil das Augenlicht etwas ganz Zentrales ist und weil das Auge das Organ ist, das eine Gefahr am schnellsten realisiert. Für Gott war Jakob so wichtig, wie Sein Augapfel. Darum heisst es auch: Wer Zion anrührt, rührt den Augapfel Gottes an (Sach 2:12).
Wenn ein Adler (oder besser übersetzt: ein Geier) über sein Nest kommt, dann entsteht eine große Aufregung im Nest. Die Küken merken sofort; jetzt gibt es etwas, jetzt werden wir versorgt, jetzt werden wir beschattet, jetzt werden wir aufgenommen oder auf Flügeln getragen. Das Volk Israel erlebte, wie Gott in der Wildnis in ihr Leben trat und das hat sie aufgestört oder anders übersetzt "erweckt". Das Überschatten Gottes löste eine ganz große Veränderung des Volkes aus. Hier kam es zu einem ganz neuen Bewusstsein, dass sie über Jahrtausende prägte. Die ausgebreiteten Flügel Gottes bewirkten auch, dass dieses Volk nie einer gänzlichen Vernichtung preisgegeben wurde. Letztlich werden sie von Gott aufgenommen und von Seinen Schwingen nach oben getragen.
So ähnlich verhält es sich auch, wenn Gott in unser Leben tritt.

Die Folgen eines "verwöhnten" Volkes

Gott beschenkte Sein Volk mit vielen guten Gaben. Er beschenkte sie mit irdischem Segen. Doch die Auswirkungen sind betrüblich und so lesen wir im nächsten Vers:

  • 5Mo 32:15 - Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung.

Jeschurun ist eigentlich eine positive Bezeichnung für Israel. Dieses Wort hat etwas mit "gerade" (yashar; +03474) zu tun. Oft wird es auch als "richtig" oder "gefällig" bezeichnet. Das ist letztendlich die Bestimmung von Israel: Gerade, aufrichtig und gefällig vor Gott zu sein. Ausgerechnet in diesem Vers wird aber der Zustand von Israel ganz anders beschrieben. Zuerst wird beschrieben, wie Jeschurun fett wird und ausschlägt. Ein dauerhaftes Wohlergehen im Fleisch weckt die Begierde und mit der Begierde auch das Interesse an den Götzen und fremden Göttern. Dadurch schlägt man gegen die Weisungen und Wege Gottes aus. Die Beschränkungen, die Gott auferlegt empfindet man als lästig und man schlägt aus. Auch die Nationen wollen keine Einschränkungen, auch ihnen passen die Zurechtweisungen Gottes und Seines Gesalbten nicht. Darum lesen wir auch in Ps 2. was folgt:

  • ELB Ps 2:1-3 - Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften ? 2 Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten : 3 «Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!»

Auch das Volk Israel, das hier als Jeschurun bezeichnet wird, geht keinen geraden Weg auf Gott zu, sondern sie tun das, was in den Augen Gottes unrecht ist und auch das, was in Seinen Augen krumm und verkehrt ist. Israel hat die Götzen, die fremden Götter und somit die Dämonen vor Augen. Durch ihre falsche Zielrichtung begehen sie einen großen Umweg, der viele Schmerzen verursacht. Dieser Vers sagt eigentlich: "Der Gerade begeht einen Umweg, indem er Gott verwirft und den Fels seiner Rettung verachtet." Dadurch sagt Gott: "Ihr seid von mir dazu berufen, gerade zu sein, aber gleichzeitig habt ihr euer Ziel verworfen. Ihr werdet eurem Namen nicht gerecht". Was für ein Widerspruch! Einmal mehr verhalten sich die Berufenen Gottes nicht ihrer Bestimmung gemäss! Sie sind für das Licht bestimmt und wählen die Finsternis! Ist Gott damit am Ende? Hat Er auf das "falsche Pferd" gesetzt und dadurch verloren? Was sagt Paulus?

  • ELB Röm 11:29 - Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.

Und weil das so ist, wird sich die Gnade Gottes noch stärker als die Sünde erweisen und darum heißt es auch:

  • ELB Röm 5:20 - Das Gesetz aber kam daneben hinzu, damit die Übertretung zunehme. Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden, ...

Und genau das hat auch zur Folge, dass ganz Israel errettet wird (Röm 11:26). Israel hat nicht nur die Bestimmung "gerade" zu sein, sondern es wird durch das rettende Einwirken Gottes gerade gemacht; trotz aller Untreue!

Die Begierden sind geweckt und die fremden Götter haben plötzlich eine ganz große Anziehungskraft. So lesen wir weiter:

  • 5Mo 32:16 - Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde [Götter], durch Gräuel kränkten sie ihn.
  • 5Mo 32:17 - Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die [erst] vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten.

Immer wieder hat das "Fremde" und das "Unbekannte" eine große Anziehungskraft. Heute mehr denn je! Weil die meisten Menschen auf der Suche sind, erhoffen sie sich vom "Unbekannten" neue Erkenntnisse um die gesuchte Erfüllung zu finden. Wir Menschen wollen ständig "Neues" entdecken und sind dadurch offen für alles "Fremde" und "Unbekannte". Gleichzeitig denken wir, dass das "Bekannte" uns nicht wirklich glücklich gemacht hat; es hat nicht zu der gewünschten Lustbefriedigung geführt. Das christliche Abendland meint auch das Christentum zu kennen und viele denken: "Der christliche Glaube sei eine alte, gesetzliche und verstaubte Religion, die es in den vergangenen 2'000 Jahren nicht wirklich weit gebracht hat! Jetzt brauchen wir etwas Neues; vielleicht eine Patchwork-Religion, wo 'das Gute' aus allen Religionen zusammengebracht wird!" Tatsache ist aber, dass das christliche Abendland absolut keine Ahnung vom Evangelium hat und wenn es einzelne Ungläubige gibt, die davon eine Ahnung haben, dann passt ihnen das Evangelium nicht in ihr Lebenskonzept, weil sie nicht von einem gnädigen Gott abhängig sein wollen. Schließlich haben sie sich ja in der Gesellschaft einen Status aufgebaut, der sich zeigen lässt und den man nicht mehr loslassen möchte. Ihr Status gründet sich letztlich auf ihre Leistungen, auf die sie stolz sind. Dem reichen Jüngling war sein erarbeiteter Reichtum (und auch sein Status) zu wichtig, als dass er ihn hätte loslassen können und dem Erlöser nachfolgen konnte (Mt 19:21-26.
Die Gesellschaft des christlichen Abendlandes hat nicht wirklich Interesse am Evangelium und am himmlischen Vater, weil sie denken, dass sie hier nicht das bekommen, was sie wollen. Sie verhält sich so, wie der jüngere Sohn, der das Leben im Hause seines Vaters unglaublich langweilig empfand. Erst als er ganz weit weg von seinem Vater war und sich daran erinnerte, dass es selbst den Tagelöhnern seines Vaters besser erging, als ihm, da wurde ihm wieder langsam bewusst, wie gut das Haus des Vaters war. Und nachdem er seinem Vater begegnen durfte, da erkannte er auch noch die tiefe Liebe seines Vaters (Lk 15:11-32). Wer, wie der verlorene Sohn, die Liebe des himmlischen Vaters persönlich erfahren durfte, der möchte immer im Haus des Vaters bleiben. Das christliche Abendland befindet sich noch in der Welt und es hat keine Sehnsucht danach, in das Haus des himmlischen Vaters zu gehen. Das kommt erst, wenn das christliche Abendland sich von den Schoten der Schweine ernähren muss!
Die Götter (hb. Älohim; +0430), die nicht Gott (hb. Äloah; +0433) sind, werden auch als Dämonen (w. busige Götzen, die verwüsten und wegraffen; +07700) bezeichnet. Erstaunlich ist, dass diese bösen Geisteswesen hier auch als Götter, resp. als "Älohim" bezeichnet werden. Hinter diesen Götzen stehen auch Geisteswesen, die über eine nicht geringe Macht verfügen. Sie haben eine große Anziehungskraft, da sie faszinieren und "Neues" sowie "Unbekanntes" bringen. Vor allem aber befriedigen sie die Lust des Fleisches. Aber sie können weder retten noch rechtfertigen und schon gar nicht das wahre Leben vermitteln! Wie muss sich der Gott Israels gefühlt haben, als Er immer wieder sah, wie sich sein auserwähltes Volk, diesen Götzen hingab?

  • 5Mo 32:18 - Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und vergaßest den Gott, der dich geboren.

Die Auswirkungen des Götzendienstes sind unter anderem, dass man den wahren Gott vergisst. Dieses Vergessen führt dann auch dazu, dass man plötzlich nicht mehr weiss wo man das wahre Leben und die wahre Hilfe findet. Es ist ein Vergessen mit fatalen Folgen. Geistlich passiert dann das, was mit einem Alzheimer-Patienten passiert, der plötzlich nicht mehr weiss, wo er Zuhause ist. Wer Gott vergisst, erlebt nicht selten das, was wir auch im Propheten Hosea lesen:

  • Hos 5:5-7 - Der Hochmut Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden stürzen über ihre Schuld; auch Juda stürzt mit ihnen. 6 Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um den HERRN zu suchen, und werden ihn nicht finden; er hat sich ihnen entzogen. 7 Sie haben treulos gegen den HERRN gehandelt, denn sie haben fremde Kinder gezeugt. Nun wird sie ein Neumond verzehren mit ihren Grundstücken.

Das Gericht über Sein Volk

Wieder beschreibt Mose in seinem Lied das schreckliche Gericht über das Volk Israel.

  • 5Mo 32:19 - Und der HERR sah es und verwarf [sie] aus Unwillen über seine Söhne und seine Töchter.
  • 5Mo 32:20 - Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation [voller] Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.
  • 5Mo 32:21 - Sie haben [mich] zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten; so will auch [ich] sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie kränken.
  • 5Mo 32:22 - Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge.
  • 5Mo 32:23 - Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen.
  • 5Mo 32:24 - Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von Fieberglut und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden.
  • 5Mo 32:25 - Draußen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Mann.
  • 5Mo 32:26 - Ich hätte [gern] gesagt: Ich will sie zerschlagen, der Erinnerung an sie unter den Menschen ein Ende machen!

Wenn Gott Sein Angesicht verbirgt, dann sieht man Ihn nicht mehr und dann hat man auch kein Licht mehr. Die Söhne Israels haben Gott verworfen und wenn sie Ihn dann suchen, finden sie Ihn nicht (zumindest für eine gewisse Zeit). Gott bringt ihren eigenen Weg auf ihren Kopf zurück (Hes 11:21). Gott sagt sich: "Sie wollen ihr Leben ohne mich einrichten und darum sollen sie auch erfahren, wohin es führt, wenn sie meinen Rat verwerfen! Mich, das wahre Leben wollen sie nicht, stattdessen haben sie sich für die Götzen entschieden, um ihre Begierden ausleben zu können. Doch am Ende werden sie erleben, welche zerstörerische Auswirkungen die dämonischen Götzen haben!"
Die verkehrte (+08419) Generation hat die Eigenschaft alles "umzuwenden" und "umzudrehen". Man macht die Wahrheit zur Lüge und die Lüge zur Wahrheit (Röm 1:25). Das "Verdrehen" und das "Durcheinanderwerfen" war schon immer eine Taktik des Diabolos (+1228). Paulus sah auch bei den Galatern die Gefahr, dass das Evangelium "umgekehrt" wird und so schreibt er:

  • ELB Gal 1:7-8 - [wo] es [doch] kein anderes gibt; einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. 8 Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!

Das umgekehrte Evangelium lautet dann so: "Zuerst musst du dich beschneiden lassen und das Gesetz einhalten sowie Gesetzeswerke tun und dann kann Gott dich erretten!" Das richtige Evangelium lautet anders: "Nachdem du erkannt hast, dass du ein Sünder bist, darfst du die Vergebung Gottes annehmen und durch den Glauben vor Gott gerechtfertigt werden. Aus Dankbarkeit und aus Liebe darfst du dann gute Werke tun ("Glaubenswerke", die Gott zuvor bereitet hat; Eph 2:10).

Israel hat einen "Nicht-Gott" erwählt und dadurch seinen Gott verletzt. Nun will auch Gott sein Volk durch ein Nicht-Volk zur Eifersucht reizen. Das was Mose hier schon angekündigt hat, wurde dann von Hosea noch näher ausgeführt:

  • Hos 1:9 - Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi! Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer Gott sein.
  • Hos 2:1 - Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer werden, den man nicht messen und nicht zählen kann. Und es wird geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des lebendigen Gottes.

In Röm 9 führt Paulus diese Stelle aus und erklärt, dass es sich hier um die Berufenen aus den Nationen handelt. Mit diesen reizt Gott sein Volk zur Eifersucht.

Der Zorn Gottes (o. die schnaubende Nase Gottes) verursacht ein großes Feuer und dieses brennt (o. glüht) bis in den untersten Scheol. Das Feuer Gottes hat immer einen verzehrenden und läuternden Charakter. Im untersten und tiefsten Scheol werden einmal diejenigen liegen, die sich ganz gegen Gott entschieden haben (Jes 14). Wenn man den Vers 22 im Kontext betrachtet, dann liegt die Vermutung nahe, dass einige aus dem Volk Israel auch dahin kommen werden. Das Feuer Gottes wird aber auch da bewirken was Ihm gefällt. Das Feuer Gottes befreit Seine Geschöpfe von jeder Schlacke der Bosheit. Das Feuer der Liebe Gottes verbrennt letztendlich alles, was nicht Liebe ist!

In den Versen 23-25 werden die verschiedenen Auswirkungen der Gerichte Gottes erwähnt. Schwere Bedrängnisse warten auf jene, die den Götzen und Dämonen nachlaufen und ihrem Gott den Rücken zuwenden.

Der Vers 26 vermittelt den Eindruck, als ob Gott Sein Volk so auslöschen möchte, dass man keine Erinnerung mehr an sie hat. Die Untreue Israels hätte eigentlich eine Auslöschung ihres Namens verdient, so wie es früher Völker gab, deren Namen man heute nicht mehr in Bezug auf eine Volksgruppe gebraucht. Mir wäre z. B. nicht bekannt, dass man heute eine Menschengruppe noch als "Hethiter" bezeichnet. Doch weil Gott einen Bund mit Israel gemacht hat, wollte Er die Israeliten nicht auslöschen, auch nach über 1'800 Jahren Exil nicht. Die Feinde Gottes hätten dann sagen können: "Gott hat ein Volk auserwählt und hat diesem Volk viele Dinge verheissen, aber "der Feind Gottes" konnte die Verheissungen Gottes an Seinem Volk aufheben. Diese "Ehre" wird Gott Seinen Feinden nie zugestehen! Obwohl Sein Volk durch schwerste Gerichte geht, hat Gott ein Ziel und dieses Ziel wird Er erreichen, so dass Paulus schreibt:

  • Röm 11:26 - ... und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Retter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden;

Auch der Vers 36 deutet an, dass Gott sich "umstimmen" lässt.

Fehlende und falsche Erkenntnis

  • 5Mo 32:27 - Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete, daß ihre Gegner es falsch darstellten, daß sie sagten: Unsere Hand war erhaben! - und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt!
  • 5Mo 32:28 - Denn sie sind eine Nation, die [allen] Rat verloren hat; keine Einsicht ist bei ihnen.
  • 5Mo 32:29 - Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würden ihr Ende bedenken.
  • 5Mo 32:30 - Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn nicht [deshalb], weil ihr Fels sie verkauft und der HERR sie preisgegeben hat ?
  • 5Mo 32:31 - Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere Feinde selbst geurteilt!

Der verderbliche Zustand Israels

  • 5Mo 32:32 - Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Terrassen[gärten] Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie.
  • 5Mo 32:33 - Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift.

Die kommende Rache und Erbarmen

  • 5Mo 32:34 - Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Schatzkammern ?
  • 5Mo 32:35 - Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da ihr Fuß wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei.
  • 5Mo 32:36 - Denn der HERR wird sein Volk richten, und über seine Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, daß geschwunden die Kraft und der Sklave und der Freie dahin sind.

Die Götter und der eine Gott

  • 5Mo 32:37 - Und er wird sagen: Wo sind [nun] ihre Götter, der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten ?
  • 5Mo 32:38 - Die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen, den Wein ihrer Trankopfer tranken, die sollen [doch] aufstehen und euch helfen, sie sollen [doch] ein Schirm über euch sein!
  • 5Mo 32:39 - Seht nun, daß ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!
  • 5Mo 32:40 - Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe!
  • 5Mo 32:41 - Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern.
  • 5Mo 32:42 - Meine Pfeile laß ich trunken werden von Blut, und mein Schwert frißt Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.

Die Erlösung von Schuld

  • 5Mo 32:43 - Laßt jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.

Andere Informationen über dieses Lied

- Ausführungen zum 5. Buch Mose, Kapitel 28 bis 34