Kein Tod auf dem Wege der Gerechtigkeit - Spr 12:28

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125. Kein Tod auf dem Wege der Gerechtigkeit - Spr 12:28

Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, und kein Tod ist der Weg ihres Steiges!

Statt auf dem Pfade der Gerechtigkeit übersetzt Baader: im Pfade der Rechtfertigung (hebr. zedakah), wodurch eine Brücke zum neutestamentlichen Heilsgeschehen geschlagen wird. Im alten Bund erschloss die Gerechtigkeit im Sinne der Bewährung (BUB) das Leben auf dem Wege des Gesetzes - Leben, vorwiegend im Sinne der Bewährung (BUB) das Leben auf dem Wege des Gesetzes - Leben, vorwiegend im Sinne irdischer Segnungen und einer künftigen Teilnahme am Messiasreich. So sagt Hes 18:9: "Wer in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu handeln, der ist gerecht", und diese Gerechtigkeit ist es, die nach Spr 10:2 "vom Tode errettet" Der neue Bund hingegen zeigt uns den Weg zum wahren Gottesleben durch die Rechtfertigung, die aus dem Versöhnungstod Christi erwächst und in der Wiedergeburt durch Gottes Geist besiegelt wird. Nach Röm 5:18 ist durch Christi Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens gekommen. Freilich war für den "wahren Israeliten ohne Falsch" mit dem Tun des Gesetzes immer auch der Glaube verbunden, so dass "der Gerechte seines Glaubens leben" konnte (Hab 2:4), wie auch für den in Christo Gerechtfertigten das Wandeln in gottverordneten Werken eine selbstverständliche Pflicht ist (Eph 2:10). Leben und Unsterblichkeit sind jedoch für die Auserwählten zu allen Heilszeiten Gottes Ziel. Auch für uns gilt, dass wir "den Tod nicht sehen werden ewiglich", wenn wir Christi Wort bewahren (Joh 8:51). Wer aber Gottes Heilsangebot ausschlägt, bleibt im Tode, der auch den geistig-geistlichen Tod während des irdischen Leben einschließt. Der Pfad der Rechtfertigung zum Leben wird klar in Eph 2:1.4-5 beschrieben.

!Aber euch, die ihr Tote wart in euren Vergehungen und Sünden... hat Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, zusammen mit dem Christus lebendig gemacht!"

Kein Tod (PAR: Unsterblichkeit) ist der Weg des Steiges der Gerechten! Im Hinblick auf das uns allen verordnete kreatürliche Sterben kann man diese Aussage nicht aufrechterhalten, denn schon der "Prediger" wusste darum, dass "Geborenwerden, Leben und Sterben seine Zeit hat" (Pred 3:2). Dr. Maier-Gerber hat diesen scheinbaren Widerspruch in seinem Buche "Sterben - der Höhepunkt des Lebens" so aufgelöst:

Sterben ist da physische Erlöschen beim "Ablegen des Leibeszeltes und ein kurzes Übergangsstadium zur Vollendung des Gotteslebens, das der Glaubende schon hier auf Erden in sich trägt; vom Sterben zu unterscheiden sei jedoch der Tod, der in äonenlange Gottesferne nach dem Sterben dessen darstellt, der schon in seinem irdischen Leben "tot in Sünden und Übertretungen" war.

Dem schließt sich Spr 11:19 an, wenn es bezeugt: "Wie die Gerechtigkeit zum Leben, so gereicht es dem, der Bösem nachjagt, zu seinem Tode!" Darum sagt Gott in Hes 18:32: "Denn ich habe kein Wohlgefallen am Tode des Sterbenden!" Erst in diesem Lichte wird auch das Jesuswort an Martha verständlich: "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, er wird keineswegs sterben im (kommenden) Äon" (Joh 11:25-26)! Er wird also den "zweiten Tod" in der Gottesferne nicht erleiden müssen. Prälat Hartenstein sagte einmal: "Wir Christen haben den Tod hinter uns und das Leben vor uns! Das Sterben des Leibes ist nur noch der Aufbruch und der Auszug zum Herrn, die große Heimkehr!"

Doch darf man gewiss das Doppelwort Jesu aus Joh 11:25-26 auch prophetisch so verstehen. Während Seine erste Aussage auf die "Toten in Christo" hinweist, die bei Seiner Wiederkunft auferstehen werden, gilt die zweite Aussage denen, die verwandelt und zu ihm entrückt werden, ohne erst sterben zu müssen - der letzten Gemeindegeneration vor Christi Erscheinen! Ob Paulus an die Worte Jesu an Martha dachte, als er dies "aufgrund eines Herrenwortes" an die Thessalonicher schrieb (1Thes 4:13-18)?

"Ewiges Leben" aber ist das Gottesleben in den kommenden Heilszeiten der Vollendung, das der in Christo Gerechtfertigte schon jetzt - in einer Vorwegnahme der Heilszukunft - in sich tragen darf!

Lies weiter hier:

126. Sohnesgehorsam - Spr 13:1