Jordan = ein Symbol für den Tod

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Jordan = ein Symbol für den Tod


Der Jordan (auf deutsch: der Hinabeilende) endet nach zweimaliger Läuterung (Meromsee und Galiläisches Meer) am tiefsten Punkt der Erdoberfläche, im Toten Meer, das 400 Meter tiefer liegt als der Wasserspiegel des Mittelländischen Meeres. Darum ist er so recht ein Bild des Todes.

Zum ersten Mal lesen wir vom Jordan in 1Mo 13:10.11: "Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan, dass sie ganz bewässert war, bevor der Herr Sodom und Gomorrha zerstört hätte, gleich dem Garten Gottes, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin". Lot, der Verhüller, findet Wohlgefallen am Jordankreis und erwählt ihn zum Wohnsitz. Wir wissen, was er davon gebracht hat: er verlor seine ganze Habe und sein Weib und rettete mit Not sein nacktes Leben und seine sündenvergifteten Töchter.

Abraham aber wartete Gottes Weisung ab und wohnte unter den Terebinthen Mamres (zu deutsch: Offenbarung!) und Hebrons (zu deutsch: Gemeinschaft). Während der Mann der Verhüllung seinen natürlichen Trieben folgend, in den Sündenstädten Sodom und Gomorrha am Todesstrom wohnt, darf der Glaube Offenbarungen von Gott und Gemeinschaft mit ihm erleben.

"Mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen", bezeugt Jakob in 1Mo 32:10. Werden wir dereinst mehr in Händen haben als den Stab des Glaubens, wenn wir über den Todesstrom in die uns verheißenen Licht- und Liebesregionen in Christo einziehen?

Gleichwie Josua vor dem Volk über den Todesstrom hinüberzog und seinem Volk das Land als Erbe austeilte (5Mo 3:28), so ist der wahre Josua (Jehoschua = Gott ist Retter, Heiland, der Herr über das Heil) den Seinen vorangegangen, um ihnen eine Stätte zu bereiten (Joh 14:1-3). Christus ist gleich Josua Anführer der Errettung (Hebr 2:10) und Vorläufer (Hebr 6:20), um alles, einen jeden in seiner eigenen Reihenfolge oder Marschordnung (1Kor 15:23) zu sich zu ziehen (Joh 12:32).

Naemann, der aussätzige Feldherr des Königs von Syrien, musste sich siebenmal im Jordan untertauchen, sich gänzlich in den Tod geben, um eine völlige Heilung und Wiederherstellung zu erfahren (2Kö 5:10.14). Welch eine herrliche Verheißung für uns alle, die vom Aussatz der Sünde befallen sind!

In Mt 3:5-16 wird uns von der Tätigkeit des Täufers berichtet. Alle die ihre Sünden bekannten, taufte er in den Jordan. Dieser Todes- und Sterbensweg, den Gott in seinem Sohne vorangegangen ist, kann keinem Geschöpf erspart bleiben. Obwohl der Tod für den Gläubigen sein Grauen verloren hat und vom Sieg verschlungen ist (1Kor 15:54b), so ist doch unser Leben, gleich dem unseres Bruders und Vorbildes Paulus, ein tägliches Sterben (1Kor 15:31). Nur durch den Jordan des Todes kommt man in das Kanaan der Verheißung; in das Leben Gottes können wir nur hineinsterben.