Jesu Urteil über die Gemeinde in Sardes
aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)
"Und dem Boten der Gemeinde in Sardes schreibe: Dies sagt der, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiß um deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot! Werde wach und stärke das Übrige, das zu sterben droht!... Wer überwindet, wird mit leuchtend weißen Gewändern umkleidet werden und ich werde seinen Namen... bekennen vor meinem Vater und vor Seinen Engeln." (Offb 3:1.2.5)
Die Gemeinde in Sardes ist der Typ der schlafenden, sterbenden Gemeinde. Seine Blützezeit hatte Sardes in der Zeit des reichen Königs Krösus im 6. Jahrhundert v.Chr. Aus dem Sand des Flusses Paktolos gewann man Gold. Die ersten Münzen, die überhaupt in Kleinasien in Umlauf waren, wurden zur Zeit des Krösus in Sardes geprägt. Sein Reichtum war sprichwörtlich. Sardes war kein Mittelppunkt des Kaiserkults, doch waren seine Bewohner wegen ihres verweichlichten und zügellosen Lebens und ihrer Vorliebe für Luxus bekannt.
Die Gemeinde erhält kein Lob, sonder - von wenigen Getreuen abgesehen - nur Tadel. Das vergnügungssüchtige Leben der Bewohner von Sardes, der "Geburtstadt des modernes Geldes", hatte sich ins Gemeindeleben eingefressen. Es gab keinen offenbaren Götzendienst, nicht Kampf und Streit und Verfolgung, aber auch kein freudiges Zeugnis von Jesus. Man war, angefangen vom "Boten der Gemeinde" bis zum einfachsten Gemeindeglied, einfach eingeschlafen. - Doch tröstlich ist: Der Herr gibt diese Gemeinde nicht auf! Der Gemeindeleiter soll endlich wach werden und die Übrigen wachrütteln; sonst gibt es, wenn Christus kommt, ein böses Erwachen. Doch auch in dieser Gemeinde gibt es Überwinder, denen Kostbares verheißen wird.
Diesen Gemeindetyp gibt es auch heute. Überall da, wo Christen nicht verfolgt werden, sondern äußere Ruhe und einen gewissen Wohlstand besitzen, ist die Gefahr riesengroß, einzuschlafen. Zwar kann echtes Gottesleben nicht sterben, doch einzelne Kreise oder Gemeinden können erstarren. Man ruht auf einer traditionellen Frömmigkeit aus oder auch auf seinen Erkenntnissen! - Hören wir doch auf Jesu Wort: "Werde wach und stärke das Übrige, das zu sterben droht!"
