Jakobs neuer Name

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Nicht mehr Jakob soll dein Name sein, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist Sieger geblieben." (1Mo 32:29)


Diesem Satz geht eine geheimnisvolle Geschichte voraus. Nachdem seine Familie den Fluss Jabbok überquert hatte, blieb Jakob allein zurück. "Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufzog" (1Mo 32:25). Es wird nicht gesagt, wer dieser "Mann" war, er stellt sich nicht vor. Nach unserem vorangestellten Wort war es Gott, der auch als "Mann" erscheinen kann (1Mo 18:2). Wenn jakob später sagt: "Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen" (1Mo 32:31), dann ist das nicht so zu verstehen, als habe er Gott den Vater gesehen; denn kein Mensch hat bis heute den Vater gesehen. (Joh 1:18; 1Tim 6:16). Es könnte JAHWEH = JESUS gewesen sein, doch wir könnte auch mit Hos 12:4.5 an einen Engel Gottes denken.

Wes ist der Sinn dieser Begebenheit, bei der "das Hüftgelenk Jakobs verrenkt wurde?" Jakob soll in seiner eigenen Kraft geschwächt werden. Nur als ein vor Gott Zerbrochener kann er zum "Israel" werden. Man deutet Jakob als "Fersenhalter, Überlister, Betrüger" und "Israel" als "Kämpfer Gotes" (oder auch: der mit Gott kämpft - der, für den Gott streitet). "Jakob" steht für das alte, "Israel" für das neue Wesen. Beide Namen finden sich bei Jesaja des Öfternen nebeneinander (z.B. in Jes 40:27 und Jes 42:8; Jes 42:14) Gott durchschaut unser altes Wesen und will uns ein neues Wesen, einen "neuen Menschen", schenken (Eph 4:20-24). Denn ein "Kämpfer Gottes" kann nur werden, wer zuerst in seinem Eigenwesen zerbrochen ist. Das gilt für das Volk Israels wie auch für uns als Glieder der Gemeinde Jesu.

Wieso kann aber von Jakob gesagt werden, er sei im Ringen jener Nacht Sieger geblieben? Hansjörg Bräumer antwortet: "Der Sieg Jakobs besteht im Standhalten, im Bleiben in Gottes Nähe, im Durchhalten der Nacht und im Anerkanntwerden durch Gott."