Jakob schickt Josef zu seinen Brüdern

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Da sagte Israel zu Josef: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Er aber sagte zu ihm: Hie bin ich. Da sagte er zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Schafe und bringe mir Antwort!" (1Mo 37:13.14)


In den letzten Kapiteln der Genesis tritt die Gestalt Josefs mehr und mehr hervor. "Jakob und seine Brüder wird geradezu das Hauptthema; dabei steht die Gestalt des Jakob im Hintergrund.

Es ist unbetritten, dass Josef in ganz herausragender, einzigartiger Weise ein Darsteller des Weges Jesu Christi ist. Auch Jesus wurde vom Vater auf die Erde gesandt, um nach dem "Wohlergehen" Seiner Brüder zu sehen. (Das hier gebrauchte hebräische Wort Schalom bedeutet Wohlergehen, Wohlbefinden, Heilsein, Friede.) Jesus "schämt sich nicht", die an Ihn Glaubenden "Seine Brüder zu nennen", weil ja auch sie aus Gott gezeugt und geboren sind, also den gleichen Vater haben (Hebr 2:11.12). Josefs Brüder aber hassten ihn; dasselbe erfuhr Jesus von Seinen "Brüdern" nach dem Fleisch, den Israeliten. Josef ist ein Darsteller der Erniedrigung und Erhöhung des Sohnes Gottes, während Jakob in diesem Zusammenhang auf Gott den Vater hinweist.

Josef fand seine Brüder nicht sofort, er irrte auf einem Felde bei Sichem umher, und als ihn ein Mann fragte: "Was suchst du?" gab er zur Antwort: "Ich suche meine Brüder." - Dies war auch die Haltung und Gesinnung Jesu Christi. Er sagt von sich: "Der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist."

Jesus wurde von Seinem Vater ausgesandt und kehrte später zu Seinem Vater zurück. Der Vater und der Sohn sind um unser Wohlergehen, unser Heilsein, unseren Frieden besorgt. Jesus schenkt den Seinen Frieden, ja Er ist unser Friede (Joh 14:27; Eph 2:14). Dankbar bekennt Paulus in Röm 5:1: "Sind wir nun gerecht gesprochen aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott." Dazu gehört dann auch der Friede mit sich selbst udn seinen Brüdern (im engeren und weiteren Sinn). Ohne Gottes Frieden gibt es letzten Endes kein Heilsein und kein inneres Wohlbefinden.