Jahwe, der alles wirkt, stellt Kyrus in seinen Dienst - Jes 44:24-28

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus HSA: Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (40-66) Bd.2


Jahwe, der alles wirkt, stellt Kyrus in seinen Dienst - Jes 44:24-28

Diese Verse zeigen Jahwe als den, der alles wirkt. Was sein Name beinhaltet, offenbart sich in seinem Tun. Jahwe ist ja der Ewigseiende, Unveränderliche, Beständige, Getreue, der einfach da ist, immer und überall da ist, der wirklich Seiende und wirksam Seiende. Was er tat und tut und tun wird, das wird in diesen Versen vom Allgemeinen zum Besonderen hin fokussiert, vom Uranfang in die Gegenwart und bis in die nahe Zukunft konkretisiert.

Er hat die Himmel ausgespannt und die Erde ausgebreitet, er allein. - Wirklich er allein? Hat nicht - nach neutestamentlicher Schau - der Vater alles mit dem Sohn und durch den Sohn geschaffen (Kol 1:15.16)? Waren also nicht doch zwei Personen am Werk? - Nun, wenn unser Text von Jahwe spricht, so ist der Sohn stets gemeint. Auch Jesus ist Jahwe. Er ist aus dem Vater hervorgegangen und lebt in engster Gemeinschaft mit dem Vater (Ps 2:7 - Joh 1:1-3 - Phil 2:6).

Dieser Jahwe wird alle jene als Narren und Toren entlarven, die als Lügenpropheten oder Wahrsager auftreten. Es beginnt mit der Urlüge: Es ist kein Gott. Das all ist von selbst entstanden, aus dem Zufall oder aus dem Nichts. Und auch die Geschichte der Erde und der Völker verläuft in Bahnen des Zufalls. Dies wird als "Wissenschaft" gelehrt. Jahwe aber sagt: Ich lenke alles und verwirkliche meinen Plan. Anderes zu behaupten ist Torheit (vgl. Röm 1:20 - 1Kor 2:6-15).

Jesaja hat in diesen Kapiteln im prophetischen Geist stets beides vor Augen: Juda und Jerusalem sowie das Los der Verschleppten in Babel. Jahwe ist Israels Erlöser (Jes 44:24). Er ist der Erlöser von Sünden (Jes 43:25 - Jes 44:22) und zugleich der Befreier aus der babylonischen Gefangenschaft. In den Versen Jes 44:26-28 wird das Prophetenwort nun immer konkreter, bis schließlich der Name des Herrschers genannt wird, von dem schon in Jes 41:2 - Jes 41:25 andeutend die Rede war: Kyrus. Er erlaubte 538 v.Chr. den verschleppten Israeliten die Heimkehr in ihr Land, den Wiederaufbau Jerusalems und der Städte Judas und den Neubau des Tempels. Nur in Jes 44:28 und Jes 45:1 wird sein Name genannt. - Jes 44:27 betrifft nach Delitzsch die "Trockenlegung des Euphrats, den Kyrus in das erweitete Bassin von Sepharwaim ableitete, sodass man 'zu Fuß durchgehen konnte' (Herodot) - eine Ermöglichung des Übergangs für die Eroberer und zugleich des Augangs der Exulanten aus dem Kerker der Weltstadt."