Israels Weltherrschaft und Weltmission

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Abschrift des des Buches:
Das tausendjährige Königreich Christi auf Erden
von Heinz Schumacher (1964)

Paulus Verlag Karl Geyer, Stuttgart


Inhaltsverzeichnis
weitere Abschriften

d) Israels Weltherrschaft und Weltmission

Wir haben uns bisher mit jenen Aussagen der Psalmisten und Propheten beschäftigt, die es mit Israels äußerer und innerer Wiederherstellung der Herrschaft des Messiaskönigs in Israel zu tun haben. Es würde aber ein wesentlicher Zug im alttestamentlich-prophetischen Aufriss des Millenniums fehlen, würden wir nicht auch nach der Beziehung fragen, die das erneuerte Königsvolk zu den übrigen Völkern der Erde haben wird. Israel wird zur führenden Nation der Erde aufsteigen, und dies sowohl in politischer als auch in religiöser Hinsicht. Hören wir darüber das Zeugnis der Psalmisten und Propheten:

Das Zeugnis der Psalmen

“Ich will von einer Festsetzung erzählen: Jahwe hat zu mir gesagt: Du bis mein Sohn, i c h habe dich heute gezeugt. Bitte von mir, und ich will Nationen als dein Erbe und die Endstriche der Erde als deinen Besitz geben, Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschlagen, wie ein Töpfergefäß sie zerschmettern." Ps 2:7-9 (Kö)
“Bedenken werden’s und werden umkehren zu DIR alle Ränder der Erde, vor Dir sich bücken aller Stämmewelt Sippen. - Denn SEIN ist die Königsherrschaft, Er waltet die Weltstämme.“ Ps 22:28 (Bu)
“Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall! Denn Jehova, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füße. - Singet Gott Psalmen, singet Psalmen; singet Psalmen unserem König, singet Psalmen! Denn Gott ist König der ganzen Erde; singet Psalmen mit Einsicht! Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron Seiner Heiligkeit gesetzt.“ Ps 47:1-3.6-8
“Jauchzet Gott, ganze Erde! Sprechet zu Gott: Wir furchtbar sind Deine Werke! Wegen der Größe Deiner Stärke unterwerfen sich Dir Deine Feinde mit Schmeichelei (oder: heucheln Dir Gehorsam). Die ganze Erde wird Dich anbeten und Dir Psalmen singen; sie wird besingen Deinen Namen. - Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme Seines Lobes!“ Ps 66:1.3.4.8
"Gott sei uns gnädig und segne uns! Er lasse Sein Angesicht bei uns leuchten! Dass man auf der Erde Deine Wege (Deine Geschichtslenkung), unter allen Nationen das von Dir ausgehende Heil erkenne! Loben sollen Dich die Völker, o Gott, loben sollen Dich die Völkerschaften, denn Du wirst die Völker mit Rechtlichkeit richten .... Es segne uns Gott, und fürchten mögen Ihn sogar alle Endpunkte der Erde!" Ps 67:2-5.8 (Kö)
“Um Deines Tempels zu Jerusalem willen werden Könige Dir Geschenke bringen. Es werden kommen die Großen aus Ägypten; Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken zu Gott Ihr Königreiche der Erde, singet Gott, besinget den Herrn!“ Ps 68:29.31.32
Jahwe ist König! Es juble die Erde! Die vielen Inseln sollen sich freuen! Gewölk und Dunkel rings um Ihn, Gerechtigkeit und Recht Seines Thrones Stützen! Feuer geht vor Ihm her und verzehrt Seine Feinde ringsum. Es erhellen Seine Blitze die Welt, die Erde sieht es und bebt. Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem herrn der ganzen Erde. Es künden die Himmel Seine Gerechtigkeit, und es schauen alle Völker Seine Herrlichkeit.“ Ps 97:1-6 (Kr)
“... dass die Heiden den Namen Jahwes fürchten lernten und alle Könige der Erde Deine Herrlichkeit. Denn Jahwe hat Zion wieder aufgebaut, ist in Seiner Herrlichkeit dort erschienen ... dass man in Zion vom Namen Jahwes erzähle und von Seinem Ruhm in Jerusalem, wenn sich die Völker allzumal versammeln und die Königreiche, um Jahwe zu dienen.“ Ps 102:16.17.22.23 (Kö)
“Dein mächtiges Zepter wird Jahwe vom Zion ausstrecken Herrsche inmitten Deiner Feinde! Dein Volk ist voller Willigkeit an Deinem Heertag auf heiligen Bergen; aus dem Schoße der Morgenröte kommt dir der Tau Deiner jungen Mannschaft. Jahwe hat geschworen und lässt sich’s nicht gereuen: Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.“ Ps 110:2-4 (Ka)
“Herr es preisen Dich alle Herrscher der Erde, wenn sie die Worte Deines Mundes hören. Sie werden von den Wegen des Herrn singen: Groß ja groß ist die Herrlichkeit Gottes!“ Ps 138:4-5 (Bru)
“Es freue sich Israel seines Schöpfers, die Söhne Zions sollen jubeln über ihren König! Lobpreisungen Gottes in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand; Rache zu vollziehen an den Völkern, Strafgerichte an den Nationen; zu binden ihre Könige mit Fesseln, ihre Vornehme in eiserne Ketten; Gericht zu halten über sie wie geschrieben steht.“ Ps 149:2.6-9a (Kr)

Das Zeugnis der Propheten

“Es wird in den letzten Zeiten geschehen, dass der Berg des Hauses des Herrn festgegründet sein wird als der höchste der Berge und über alle Hügel wird er erhaben sein. Da werden ihm alle Nationen zuströmen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns wallen zum Berge des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs, dass Er us belehre über Seine Wege und wir wandeln auf Seinen Pfaden! Denn von Zion wird die Lehre ausgehen und Jehovas Wort von Jerusalem. Und Er wird Schiedsrichter sein zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern, also dass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Rebmessern umschmieden; kein Volk wird wider das andere ein Schwert erheben, und sie werden nicht mehr kriegen lernen.“ Jes 2:2-4 (Min)
“Jehova wird sich Jakobs erbarmen und Israel noch erwählen, und wird sie in ihr Land einsetzen. Und der Fremdling wird sich ihnen anschließen, und sie werden sich dem Hause Jakob zugesellen. Und die Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen; und das Haus Israel wird sich dieselben zu Knechten und zu Mägden zueignen im Lande Jehovas. Und sie werden gefangen wegführen, die sie gefangen wegführten und werden herrschen über ihre Bedrücker.“ Jes 14:1.2
“An jenem Tage werden fünf Städte im Lande Ägypten sein, welche die Sprache Kanaans reden und bei Jehova der Heerscharen schwören werden. Eine wird die Stadt Heres heißen (Stadt des Niederreißens, oder: Sonnenstadt, Heliopolis). An jenem Tage wird inmitten des Landes Ägypten ein Altar dem Jehova geweiht sein, und eine Denksäule nahe an seiner Grenze dem Jehova; und das wird zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten. Denn sie werden zu Jehova schreien wegen der Bedrücker, und Er wird ihnen einen Retter und Feldherrn senden und sie erretten. Und Jehova wird sich den Ägyptern kundgeben, und die Ägypter werden Jehova erkennen an jenem Tage; und sie werden dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden Jehova Gelübde tun und bezahlen. Und Jehova wird die Ägypter schlagen, schlagen und heilen; und sie werden sich zu Jehova wenden, und Er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen. - An jenem Tage wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien; und die Assyrer werden nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern Jehova dienen. An jenem Tage wird Israel das dritte sein mit Ägypten und mit Assyrien, ein Segen inmitten der Erde; denn Jehova der Heerscharen segnet es und spricht: Gesegnet sein mein Volk Ägypten, und Assyrien, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil.“ Jes 19:18-25.
“Und es bereitet Jahwe der Heerscharen allen Völkern auf diesem Berg ein Mahl von Fettspeisen, ein Mahl von Hefeweinen, von Fettspeisen, die markreich, von Hefeweinen, die durchgeseiht. Und Er schlingt hinweg auf diesem Berge die Schleierhülle, die alle Völker überschleiernde, und die Decke, die über alle Nationen gedeckte. Hinweg schlingt Er den Tod auf ewig, und es wischt der Allherr, Jahwe, die Träne von jeglichem Antlitz, und de Schmach Seines Volkes schafft Er fort von der ganzen Erde, denn Jahwe hat’s geredet.“ Jes 25:6-8 (De).
“Der Herr hat gesagt: Es genügt mir nicht, dass du mein Knecht sein sollst, nur damit ich die Stämme Jakobs wiederherstelle und die geretteten Angehörigen Israels zurückführe; nein, ich bestimme dich (auch) zum Licht der Heidenvölker, damit mein Heil bis ans Ende der Erde reiche. - So hat der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem gesprochen, den jedermann tief verachtet, den die Heidenwelt verabscheut, zu dem Knecht der Zwingherren: Könige werden es sehen und (vor ihm) aufstehen, Fürsten (werden es sehen) und sich niederwerfen um des Herrn willen, weil Er treu ist, um des Heiligen Israels willen, weil Er dich erwählt hat. - So hat Gott der Herr gesprochen: Fürwahr, ich will mit der Hand den Heiden winken und mein Panier den Völkern sichtbar aufpflanzen; dann werden sie deine Söhne im Gewandbausch (= auf den Armen) herbeitragen, und deine Töchter wird man auf den Schultern herbringen. Und Könige werden deine Kinderwärter sein und ihre fürstlichen Gemahlinnen deine Ammen; das Antlitz zur Erde gewandt, werden sie sich vor dir niederwerfen (oder: verbeugen) und den Staub an deinen Füßen lecken; und du sollst erkennen, dass ich, der Herr, es bin, an dem die, welche auf Ihn harren, nicht enttäuscht werden.“ Jes 49:6.7.22.23 (Men)
“Und die Ausländer, die sich angeschlossen an Jahwe, Ihm zu dienen und zu lieben den Namen Jahwes, dass sie seien Ihm zu Knechten - wer immer den Sabbat wahrt, ihn nicht zu entweihen, und die da festhalten an meinem Bunde -: ich bringe sie zu meinem heiligen Berge und erfreue sie in meinem Bethause, ihre Ganzopfer und ihre Schlachtopfer sind wohlgefällig auf meinem Altar, denn mein Haus - ein Bethaus soll es heißen für alle Völker. Jes 56:6.7 (De)
“Auf, werde hell, denn dein Licht ist da; der Lichtglanz des Herrn strahlt über dir auf! Denn sehet, die Erde bedeckte Finsternis und das Wolkendunkel die Völker, doch über dir strahlt der Herr, und Sein Lichtglanz wird über dir sichtbar. Völker wallen zu deinem Licht, und Könige zu deinem strahlenden Lichtglanz. Erhebe deine Augen ringsum und schau: Sämtlich haben sie sich geschart um dich, deine söhne kommen von fern und deine Töchter, auf der Hüfte trägt man sie her. Alsdann wirst du schauen und erstrahlen, dein herz erweitert sich schauernd; denn des Meeres Habe wendet sich dir zu, Besitz der Völker kommt hin zu dir. - Ausländer bauen deine Mauern auf und ihre Könige weihen dir ihren Dienst ... Deine Tore hält man ständig geöffnet, Tag und Nacht bleiben sie unverschlossen, einzubringen zu dir den Reichtum der Völker, von ihren Königen angeführt. Denn das Volk und das Reich, das dir n icht dient, geht unter; ja, die Heidenvölker werden gänzlich vertilgt. - Seine Unterdrücker Söhne kommen gebückt zu dir; wer immer dich lästerte, fällt zu deinen Fußsohlen nieder Man nennt dich ‚Stadt des Herrn, Zion des Heiligen Israels‘. Saugen wirst du der Völker Milch, ,saugen wirst du der Könige Brust, ja, erfahren sollst du, dass ich, der Herr, dein Heiland und dein Erlöser bin, der Starke Jakobs.“ Jes 60:1-5.10a-12.14.16 (PB)
“Und Fremde werden (euch) dienen und eure Herde weiden, und Ausländer eure Ackerer und Winzer sein, ihr aber werdet Priester Jahwes heißen, Diener unseres Gottes wird man zu euch sagen. Den Reichtum der Völker werdet ihr essen und in ihre Ehre werdet ihr eintreten. - Und (all)bekannt wird ihr Same unter den Völkern sein und ihre Sprösslinge inmitten der Nationen, alle, die sie sehen, gestehen ihnen zu, dass sie der Same, den Jahwe gesegnet.“ Jes 61:5.6.9 (Ka)

Die Wiedergeburt Jerusalems

“Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Schmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden: Wer hat solches gehört, wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land am e i n e m Tage zur Welt gebracht, oder eine Nationen mit e i n e m Male geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“ (Vgl. Ps 87:5.6: „Von Zion wird gesagt werden: Der und der ist darin geboren. Jehova wird schreiben beim Verzeichnen daselbst der Völker: Dieser ist daselbst geboren.“) Jes 66:7.8
“Ich komme, zu versammeln die Völker aller Zungen, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. Ich werde ein Zeichen an ihnen tun und aus ihnen Entronnene an die Völker senden, an ... die fernen Gestade, die keine Kunde von mir gehört und meine Herrlichkeit niemals gesehen, und sie werden meine Herrlichkeit unter den Völkern verkünden. Und sie werden all eure Brüder aus allen Völkern dem Herrn als Opfergabe bringen ... nach Jerusalem auf meinen heiligen Berg ... Und auch aus ihnen werde ich welche zu levitischen Priestern nehmen, spricht der Herr.“ Jes 66:18-21 (Zü)

Gericht über die Völker

“Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und Er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht. Und Ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und Sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.“ Dan 7:13.14
“Denn sieh, in jenen Tagen und zu jener Zeit, da ich Jehuda und Jeruschalaim wiederherstelle, da sammle ich alle Nationen und führe sie hinab zum Tal Jehoschafat (d. h. ‚Jehova richtet‘!) und rechte mit ihnen dort wegen meines Volkes und meines Erbes Jisrael, das sie unter die Völker zerstreuten, mein Land aber teilten sie auf. - Eilt, kommet, all ihr Völker ringsumher! Lasst sie sich sammeln! Dorthin, o Ewger, führe Deine Helden hernieder! Aufrütteln sich und ziehn heran die Völker ins Tal Jehoschafat, weil ich dort sitze, um alle Völker ringsumher zu richten.“ Joe 4:1.2.11.12 (TS)
“Denn alle Völker wandeln ein jeder unter Anrufung des Namens seines Gottes, wir aber wandeln unter Anrufung des Namens Jahwes, unseres Gottes, immer und ewiglich. - Und der Rest Jakobs wird unter den Nationen inmitten vieler Völker wie Tau von Jahwe, wie Regentropfen auf Grünes sein, die nicht auf Menschen warten, noch auf Menschenkinder harren. Und der Rest Jakobs wird unter den Nationen inmitten vieler Völker wie der Löwe unter den Tieren des Waldes, wie der Junglöwe unter den Herden Kleinvieh sein, der, wenn er darüber kommt, niedertritt und zerreißt, ohne dass es einen Erretter gibt. Hoch ist deine Hand über deine Widersacher und alle deine Feinde werden ausgerottet. - Un dich will in Zorn und Grimm Rache nehmen an den Heiden, welche nicht gehorchen. - Wie zur Zeit, da du aus Ägypterland zogst, lass uns Wundertaten schauen. Die Heiden werden es sehen und verzweifeln an aller ihrer Macht, sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub werden. Sie werden den Schlangen gleich Staub lecken, wie die, welche am Boden kriechen, sie werden zitternd hervorkommen (aus ihren Burgen) zu Jahwe, unserem Gott, sie werden zittern und sich fürchten vor Dir.“ Mi 4:5; Mi 5:6-8.14; Mi 7:15-17 (No)
“Furchtbar wird Jehova wider sie sein, denn Er wird hinschwinden lassen alle Götter der Erde; und alle Inseln der Nationen werden Ihn anbeten ein jeder von seiner Stätte aus.“ Zeph 2:11
“Darum harre mein - ist der Spruch Jahwes - auf den Tag, da ich mich als Zeuge erhebe! Denn mein Recht(swille) ist: Völker zusammenzubringen, Königreiche zu versammeln, um meinen Grimm über sie auszuschütten, die ganze Glut meines Zorns; denn vom Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden. Ja, alsdann werde ich den Völkern reine Lippen schaffen, dass sie ingesamt den Namen Jahwes anrufen, Ihm Schulter an Schulter dienen.“ Zeph 3:8.9 ((Ka)
“Denn so spricht Jehova der Heerscharen: Noch einmal, eine kleine Weile ist es, ,da werden ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte (oder nach Kautzsch, Fußn. : der Wunsch, das Begehren; andere Köstliches, Bestes, Kostbarkeiten) aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jehova der Heerscharen.“ Hag 2:6.7

Segen über Israel

“Und es soll geschehen, wie ihr ein Flucht gewesen seid unter den Völkern, du Haus Juda und du Haus Israel, so will ich euch erretten, dass ihr ein Segen werden sollt! (Vgl. Jer 32:42) - So spricht Jehova Zebaoth: Es werden noch Völker und die Bewohner vieler Städte kommen; und die Bewohner einer Stadt werden zu der andern kommen und sagen: ‚Lasset uns gehen, den Herrn anzuflehen und Jehova Zebaoth zu suchen! Auch ich will gehen.‘ also werden viele Völker und mächtige Nationen kommen, zu suchen den Herrn der Heerscharen zu Jerusalem und Jehova anzuflehen. So spricht Jehova Zebaoth: In jenen Tagen wird’s geschehen, dass zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen Juden beim Rockflügel festhalten und zu ihm sagen werden: ‚Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört, dass Gott mit euch sei!“ Sach 8:13.20-23 (Min)
“Frohlocke laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir; gerecht und siegreich ist Er ... Er schafft den Völker Frieden durch Seinen Spruch, und Seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer, vom Euphrat bis an die Enden der Erde.“ Sach 9:9.10 (Zü)
“Sieh, ich mache Jeruschalaim zur Taumelschale für alle Völker ringsumher .. Und es wird sein an jenem Ta,, da mache ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker; alle, die ihn auflasten, werden sich zerritzen. Da sammeln sich gegen es alle Völker der Erde. An jenem Tag, ist des Ewigen Spruch, da schlage ich jedes Ross mit Scheuen und seinen Reiter mit Wahnsinn. Und über das Haus Jehuda halte ich meine Augen offen, aber jedes Ross der Völker schlage ich mit Blindheit. - An jenem Tag, da mache ich die Vasallen Jehudas wie ein Feuerbecken unter Hölzern und wie eine Feuerfackel unter der Garbe: Und sie werden fressen zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsumher, und stehen wird Jeruschalaim fürder auf seiner Stelle, in Jeruschalaim.“ Sach 12:2-4.6 (TS)
"Und Jahwe wird König über die ganze Erde, an jenem Tage wird Jahwe e i n e r und Sein Name e i n e r sein, Und das wird der Schlag sein, womit Jahwe alle Völker, die wider Jerusalem stritten, schlägt: Er wird ihr Fleisch vermodern lassen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, ihr Auge soll in seiner Höhle vermodern, und ihre Zunge soll in ihrem Mund vermodern. Und alle, die von den Völkern übrig geblieben sind, die wider Jerusalem zogen,werden von Jahr zu Jahr hinaufziehen, um den König Jahwe der Heerscharen anzubeten und das Hüttenfest zu feiern. Und die von den Völkern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen, um den König Jahwe der Heerscharen anzubeten, über die wird kein Regen kommen." Sach 14:9.12.16.17 (No)
(Man vergleiche ferner nach Elbf. Verszählung: Ps 48:8; Ps 50:2.3; Ps 65:2.5.7; Ps 72:1-4.7-11.15-17.19; Ps 87:1-7; Ps 93:1.2; Ps 96:3.7-10.12b.13; Ps 98:4-9; Jes 12:3-6; Jes 18:7; Jes 45:14.22-25; Jes 51:4.5; Jes 62:1.2; Jer 3:17; Jer 16:19; Hes 16:53-55; Sach 2:10.11; Mal 1:11; Mal 3:12)

Christi Herrschaft und Heil im Tausendjährigen Reich werden sich nicht auf das Volk der Wahl beschränken. Vielmehr wird Er (mit und durch Israel) Seine Macht und Seine Segnungen über die ganze Erde, über alle Völker ausbreiten. Im einzelnen entwerfen die angeführten Schriftworte davon ein Bild recht unterschiedlicher Färbung: da stehen dunkel-drohende Gerichtsworte neben strahlend-hellem Siegesjubel und lieblichen Verheißungen des Trostes.

Israel und die übrigen Nationen

Israels Verhältnis zu den übrigen Nationen wird zu Beginn und während des Millenniums hauptsächlich durch dreierlei gekennzeichnet sein:

  1. strafende Vergeltung,
  2. Herrschaft und Macht,
  3. Segnung der Völker und Wegweisung zum Herrn.

Von den Völkern aus betrachtet lauten diese drei Punkte:

  1. Erleiden der strafenden Gerichtsschläge Israels (und Jehovas),
  2. (mehr oder weniger aufrichtige) Unterwerfung unter Israels Weltherrschaft,
  3. (mehr oder weniger echt, von Herzen kommende) Hinwendung zu Jehova, dem Gott Israels, in Anbetung und Dienst.

1. Strafende Vergeltung

Wer das auserwählte Volk antastet, tastet Gottes Augapfel an (Sach 2:8). Dies kann nicht ungestraft bleiben. In erschütternden Gerichtsschlagen hat das unser deutschen Volk in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges zu spüren bekommen, und ebenso werden es noch alle jene Naationen zu verspüren bekommen, die in der bevorstehenden Endzeit - das ist im engeren Sinne die letzte Jahrwoche nach Dan 9, also die letzten sieben Jahre dieser bösen Weltzeit (Gal 1:4) - über Israel und Jerusalem herfallen, es zertreten und zerstampfen, aufteilen und seine Bevölkerung noch einmal zerstreuen werden (Jes 14; Joe 4). (Die heutige Wiederbesiedlung des Heiligen Landes ist, wie wir schon ausgesprochen haben, noch nicht die endgültige Erfüllung der Sammlungsverheißungen, sondern schafft die Voraussetzung dafür, dass sich die Weissagungen des nochmaligen Zertretens, Aufteilens und Zerstreuens an Ort und Stelle den Prophetenworten entsprechend in der Endzeit erfüllen könnte.)

Zu Beginn des messianischen Reiches aber wendet sich das Blatt: Was die Völker Israel angetan haben, kommt auf ihren Kopf zurück. Im Tal Josaphat oder Jehoschafat („Jehova richtet“) wird der Herr selbst mit den Völkern rechten über Sein Eigentumsvolk (Joe 4). Das von Ihm dann endgültig und unwiderruflich gesammelte und erneuerte Volk wird unter den Völkern wie eine Feuerfackel unter Garben „fressen und verzehren“ (Sach 12). es wird „wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie der Junglöwe unter den Herden Kleinvieh sein“ - allerdings zugleich auch wie „Tau von Jahwe, wie Regentropfen auf Grünes“ (Mi 5). Mit dieser Darstellung bringt der Prophet in einzigartiger Anschaulichkeit zum Ausdruck, wie verschieden die Aufgaben des Gerichtes und Heiles sind, die Israel in jenem Zeitalter an den Nationen zu erfüllen haben wird.

Es wird die Gerichtsaufgabe Israels vornehmlich zu Beginn des Reiches sein, seine früheren Bedrücker zu bedrängen und zu richten. Den vereinten Gerichtsmaßnahmen des Herrn selbst und Seines Volkes werden die Massen der Völker erliegen. Wie furchtbar diese Gerichtsschläge sein werden, zeigt neben Joe 4 (Elb.f Übers. Joe 3); Ps 149; Mi 5 und Mi 7 auch Sach 14*26

Israels Rache an den Völkern
*26 Ströter sagt: (Strö/103f.): „Das Volk Israel war berufen und bevollmächtigt, mit dem kanaanitischen Unwesen vollständig aufzuräumen; und es ist daran zugrunde gegangen, dass es diesen seinen gerichtsvollzieherischen Beruf nicht ausgeführt hat. So eerklären sich die sogenannten R a c h e p s a l m e n, die vielen so anstößig sind.
Es besteht aber keineswegs ein klaffender Widerspruch zwischen dem Geist des AT und des NT. Man stellt so gern die prophetischen Worte als solche hin, die nur die Rache Gottes herausfordern, und glaubt, sie herabsetzen zu dürfen, weil nicht der Geist des NT darin wehe. Wir finden aber, dass der Jesus des NT genau die gleiche Sprache führt und es den Überwindern in Aussicht stellt, dass sie mit Ihm die Rache über die Nationen vollziehen werden (Offb 2:26-28) ...
Wir sind so schrecklich weich Wir haben kein Verständnis mehr für den furchtbaren Hass des Heiligen gegen alles Sündige ... Wir sind in dieser langen Haushaltung der Gnade und der Langmut Gottes v e r w ö h n t ... Wenn Gott dem Volke Israel zum andermal die Exekution (Urteilsvollstreckung) überträgt, wird es, durch die Erfahrung gewitzigt, geheilt sein von seiner Torheit, seinem Ungehorsam, und eine gründliche Arbeit tun (5Mo 18:9-14)“.

Wie von Israel selbst, so wird auch von den Nationen am Ende nur noch ein Rest von „Übriggebliebenen“ da sein, der von den Gerichten verschont blieb und ins Reich eingeht.

2. Herrschaft und Macht

Israel ist das Herrscher- und Führervolk des messianischen Reiches. Da der Neue Bund in Kraft getreten ist und Israel nun durch den ihm geschenkten Heiligen Geist alle Gebote seines Gottes erfüllt, können nun auch die Segensverheißungen von 5Mo 28 Wirklichkeit werden. Israel wird deshalb das Haupt der Völker sein (5Mo 28:13). Doch ist auch während der Dauer des Reiches sein Verhältnis zu den Völkern nicht gerade lieblich oder herzlich. Zwar wird seine Herrschaft, die ja nur Ausdruck und Ausfluss der Herrschaft C h r i s t i ist, eine absolut g e r e c h t e sein (Ps 97). Und doch ist das Zepter des Messiaskönigs ein eisernes (Ps 2). Da jeder Widerstand gegen Seine allgewaltige Macht und Herrschaft von vornherein aussichtslos ist, ist es für jene Völker schon allein ein Gebot der K l u g h e i t, sich dem Christus - und damit auch Israel - zu unterwerfen.

Gewiss werden dies viele Völker willig und von Herzen tun und ohne Murren „Wiedergutmachung“ am Volke Gottes üben für die Schuld ihrer Väter und Brüder. Der Völker Besitz fließt dann Israel zu; Ausländer bauen seine Mauern auf; sogar Könige stellen ihren Dienst zur Verfügung (Jes 60). Zerstreute Israeliten werden sich nicht mühselig und gefährdet einen Weg nach dem Heiligen Lande suchen müssen, sondern werden von den Völkern in ihre Heimat „getragen“ (Jes 40 und Jes 60); Ausländer bieten sich als Ackerer und Winzer (Jes 61), ja, Könige und Fürstinnen als Kinderwärter und Ammen an (Jes 49).

Jerusalem wird der Sitz des Weltregenten Jesus Christus sein, des Gottkönigs Israels und der Nationen, die sich im Alten Bunde als „Jehova“ - der Seiende und Unwandelbare, der da war und der da ist und der da sein wird - offenbarte. Zugleich wird dort unter dem Vorsitz Christi bzw. Seines Stellvertreters David eine völlig veränderte, erneuerte UNO (Vereinte Nationen) tagen und alle Weltproblem friedlich lösen. Verteidigungs- und Kriegsministerien sind überflüssig und werden abgeschafft. Jährlich müssen die Völkerabordnungen zur zur Vollversammlung - die zugleich und in erster Linie Anbetungsversammlung des Messiaskönigs sein wird - in der Heiligen Stadt erscheinen; wie ein entgegen den Naturgesetzen sich aufwärts wälzender Strom fließen sie dem Heiligen Lande und dem Zionsberge zu, wo sie Belehrung und Schiedsspruch empfangen (Jes 2; Sach 14)*27

Dem erhöhten Zionsberg strömen die Völker zu
*27 Franz Delitzsch schreibt in seinem Jesaja-Kommentar zu Jes 2:2-4 „Der Prophet weissagt, dass der Berg, der den Tempel Jahwes trägt und also schon jetzt der dignitativ erhabenste aller Berge ist, dereinst auch äußerlich über alle Höhen derErde hinausragen und wie ein König über seinen Untergebenen thronen wird ,Jetzt sehen die in kühnen Kuppen und Säulen aufsteigenden Basaltberge Basans scheel und höhnisch auf den kleinen Kalkberg, den Jahwe erkoren, hernieder (Ps 68:16f.), ein Missverständnis, welches die Endzeit aufheben wird, indem sie das Äußere dem Inneren, die Erscheinung dem Wesen und dem Werte gleich macht. Dass dies der Sinn des Prophetenwortes ist, bestätigt sich aus Hes 40:2, wo der Tempelberg dem Propheten riesig erscheint, und aus Sach 14:10, wonach ganz Jerusalem dereinst das wie zur Ebene gewordene Land ringsumher als wirklicher Mittel- und Höhepunkt (vgl. Hes 5:5) überragen wird. Die Frage, wie das diesseits sich verwirklichen könne, da es eine Umwälzung des ganzen derzeitigen Erdreliefs voraussetzt, erledigt sich dadurch, dass der Prophet das Neue Jerusalem der diesseitigen Endzeit und das Neue Jerusalem der neuen Erde (Offb 21:10) ohne zu scheiden, zusammen schaut. Indem wir so alles unberechtigten Spritualisierens (Vergeistigung) uns enthalten, bleibt es doch immer noch fraglich, welchen Sin der Prophet mit ‚berosch' (Spitze, Haupt) verbindet. Meint er, dass der Moria auf dem Haupte der berge seiner Umgebung (berosch wie Ps 72:16) oder dass er an ihrer Spitze (berosch wie 1Kö 21:9.12; Am 6:7;Jer 31:7) zu stehen kommen wird? Das erstere ist die Ansicht Hofmanns in Weiss und Erf 2, 217. Er meint nicht, dass die Berge übereinander türmt sein werden und der Tempelberg obenauf - wie in Psesikta de-Rab Cahana 144b gesagt wird, dass Gott den Sinai, Tabor und Karmel herbringen und das Tempelhaus auf ihren Häuptern errichten werden - sondern dass der Zion, wie auch Ew. erklärt, auf dem Gipfel der andern Berge zu schweben scheinen werde. ...
Da aber dem das ‚nachon' (feststehend) nicht günstig ist und ‚berosch' in der Bedeutung obenan noch öfter vorkommt als in der Bedeutung obenauf, so entscheiden wir uns für die andere Auffassung, dass nicht bloss eine Erhöhung des Tempelberges im Bewusstsein der Völker, sondern in physischer äußerer Wirklichkeit geweissagt ist. So äußerlich erhöht, wird der gotterwählte Berg der Sammel- und Einheitspunkt der Völker - ein Strom, der 'para physin' (entgegen der Natur) sich von unten nach oben wälzt. Sie alle werden ihm zuströmen. Es ist der Tempel Jahwes, der nun, weithin den Völkern sichtbar, solche magnetische Anziehungskraft ausuübt udn mit solchem Erfolge (vgl. Jes 56:7; Jer 3:17; Sach 8:20 ff.). Wie vordem die Menschen in der Ebene Sinear einander entfremdet wurden und die Völker entstanden, so werden die Völker dereinst auf dem Berge des Hauses Jahwes sich zusammenfinden und da wie Glieder e i n e r Familie wieder befreunden, und wie Babel (die Stadt der Verwirrung) der Ort war, von wo der Strom der Völker in alle Welt auseinanderging, so wird Jerusalem (die Friedensstätte) der Ort, wohin der Strom der Völker mündet und sich wieder vereinigt. Jetzt ist e nur ein einziges Volk, Israel, welches an hohen Festen gen Zion wallfahrtet, dann wird es anders Jes 2:3: Und es gehen Völker in Menge und sagen: Auf, lasst uns hinaufziehn zum Berge Jahwes, zum Hause des Gottes Jakobs; mög’ Er uns unterweisen aus Seinen Wegen, so woll’n wir wandeln in Seinen Pfaden! Das ist ihre Losung zum Aufbruch, das ist ihr Lied auf dem Wege, den wir wallen, vgl. Sach 8:21f.; Sach 2:15. Was sie treibt ist Heilsbegierde. Heilsbegierde spricht sich aus in ihrer Benennung des Reisezieles: sie nennen Moria den Berg Jahwes, sie nennen den Tempel darauf das Haus des Gottes Jakobs. Heilsbegierde spricht sich in in ihrem Reiszweck aus: sie wünschen, dass Jahwe sie lehre aus Seinen Wegen - ein reicher Lehrstoff, mit dem sie nach und nach vertraut werden möchten; gemeint sind die Wege, die Gott selber geht und die Er die Menschen führt, die geoffenbarten Ordnungen Seines Waltens und Seines Willens. Heilsbegierde spricht sich in ihrem Reisevorsatz aus: sie wünschen nicht allein zu lernen, sondern sind auch freudig entschlossen, nach dem Gelernten zu handeln: so wollen wir gehen auf Seinen Pfaden ... Was also die Völker wahrhaft glücklich macht, das kommt von Zion-Jerusalem. Dort sammeln sich die Völker, von da nehmen sie es in ihre Heimat mit, und so wird Zion-Jerusalem der Quellort allumfassenden Segens; denn seit Jahwe den Zion erkoren, ist nach Ps 68:18 die Heiligkeit des Sinai auf den Zion übergegangen, der nun einen Anblick gewährt, wie ihn der Sinai gewährte, als Gott durch Seine Erscheinung mitten unter Engel-Myriaden ihn mit Heiligkeit umgab. Was am Sinai für Israel begonnen hat, vollendet sich vom Zion aus für alle Welt.“ (De/36-38).
Und Ströter sagt zu Jes 2:2-4 (Strö/136): „Eine geologische Erhebung des Bodens, auf dem Jerusalem liegt, wird stattfinden. Die Stadt liegt wohl schon jetzt auf einem Hügel, aber die Berge umher sind h ö h e r, so dass man etwas enttäuscht ist, wenn man sich ihr naht; man erwartet sie in imposanter Höhe liegend. Aber es heißt erst von der Z u k u n f t: ‚Die Stadt wird höher sein denn alle Berge und über alle Hügel erhaben sein‘“
Und zu dem Wort: „Von Zion wird das Gesetz ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem“ sagt der letztere: „Wir haben hier einen Hinweis darauf, ,dass in jener Zeit gewiss eine zusätzliche Offenbarung geschehen wird. Den zweiten Teil der Bibel haben wir bekommen nach der ersten Erscheinung Jesu Christi auf Erden: das Neue Testament steht als Zusatz von gleicher Bedeutung neben dem Alten Wenn Christus zum zweitenmal erscheint, wird vielleicht ein dritter Teil der Bibel gegeben ... I s r a e l hat ein Bibel; die G e m e i n d e hat ihre; die V ö l k e r bekommen dann eine.“ (Strö/67)

Das Wort der Prophetie verschweigt aber nicht, dass sich auch in jener friedvollen und gerechten und glanzvollen Zeit nicht alle Heiden willig und liebend Israel und dem Messias unterwerfen. Zwar würde jede offene Rebellion augenblicklich zerschlagen. Aber im stillen hält sich (oder erwächst?) heimliches Rebellentum; man heuchelt Gehorsam (Ps 66). Daher kann der Messiaskönig das eiserne Zepter (Ps 2) nicht zugunsten seines sanften Hirtenstabes vertauschen oder gar auf jegliche Macht und Gewalt liebend verzichten - dies bleibt einem späteren Zeitpunkt, genauer: dem Ende der Zeitalter, vorbehalten, das Paulus in 1Kor 15:24-28 schauen darf. Noch ist eine Gewaltherrschaft unersetzlich, darob die Völker e r z i t t e r n (Ps 99) und Ihn f ü r c h t e n (Ps 102). Ps 110 bezeugt sogar vom Tausendjahrreich, in welchem Jehova auf dem Zionsberg Sein mächtiges Zepter ausstreckt, dass Er „inmitten Seiner Feinde“ herrscht, während Sein auserwähltes Volk Ihm voller Willigkeit zur Verfügung steht (vielleicht ist die Ergänzung richtig: inmitten v e r s t e c k t e r Feinde). So wird denn auch die Warnung Sach 14, dass es nicht regnen soll über die Völker der Erde, die sich w e i g e r n werden, nach Jerusalem zur jährlichen Anbetungs- und Festversammlung und politischen Vollversammlung hinaufzuziehen, keine leere Drohung sein, sondern Tatsache werden. Hierher gehört auch die Micha-Weissagung (Mi 4), dass das Volk Israel zwar den Namen Jahwes, alle anderen Völker aber ein jedes den Namen seines Gottes anrufen wird. Mag dieses Feststellung auch in erster Linie für den B e g i n n des Millenniums gelten und sich im Laufe der 1000 Jahre durchaus ändern, so zweigt sie doch auch wiederum, dass es ein Trugbild wäre, sich für die Dauer von 1000 Jahren eine völlig friedliche, von Herzen mit Gott und miteinander ausgesöhnte Völkerwelt vorzustellen. Nein: noch beruht der Friede auf Gewalt, die Gerechtigkeit auf ehernem Gesetz, Ruhe und Ordnung auf drohender Strafe. Noch zeigt sich immer wieder auch S ü n d e , die aber in jener Zeit sowohl in Israel als auch unter den Völkern nicht mehr unter Gottes Geduld steht, sondern sofortige und unnachgiebige Vergeltung erfährt.*28.

Sofortige Bestrafung der Sünde
*28 „Nach Sach 13:2.3 weerden auch die geringen Vergehen - mal ein bißchen in die Zukunft sehen, Kartenlegen, Wahrsagen, Sympathie - im Tausendjahrreich mit dem Tode bestraft. In diesem Zeitalter ist die Sünde unter unbegreiflicher Geduld. Nach den prophetischen Schilderungen des nächsten Zeitalters wird das anders, und jede Sünde wir sofort unnachsichtig gerichtet werden.“ (Strö/103f.)
Wir sind durch die lange Haushaltung der Gnade und der Langmut Gottes verwöhnt und geben uns leicht dem Gedanken hin, Gott meine es nicht so schlimm. Jedoch täuschen wir uns nicht! Gott hasst die Sünde noch ebenso sehr.
Die Geschichte von Ananias und Saphira (Apg 5) gibt viel zu denken. Warum greift Gott heute nicht mehr so unmittelbar strafrichterlich ein? Kommen etwa nicht mehr solche Betrügereien vor? - Die Erklärung ist die, dass wir zur Zeit dieser Geschichte noch immer auf jüdischem Nationalboden stehen, noch nicht auf dem geheimnisvollen Boden der Gemeinde oder des Leibes Christi. Von diesen Gesichtspunkten aus können wir die Geschichte verstehen. In diesen Rahmen passt das gewaltige Gerichtsbild vollständig hinein. Es ist einerseits eine Parallele zu der Geschichte von Achans Diebstahl (Jos 7), bei welcher Gelegenheit das theokratische Regiment (die Gottesherrschaft) sich deutlich zeigte; anderseits sind beide Geschichten ein Schatten von dem Verhalten Gottes gegen die Sünde, wie es im Tausendjährigen Reich des Friedens und der Gerechtigkeit eintreten wird ...
Am Ende dieses Zeitalters treten wieder dieselben Bedingungen ein wie vorher, so dass also die Sünde nicht mehr g e d u l d e t, sondern sofort g e r i c h t e t wird. Welches ist der Grund für diese auffallende Erscheinung?
Zweierlei kommt dann im Wegfall, was man als mildernde Umstände hinzustellen pflegt: Zunächst ist die Verführungsmacht Satans gebunden. Die Beziehungen, die zwischen uns und der Satanswelt bestehen, bestehen dann nicht mehr zu Recht, und die Sünde steht sozusagen auf eigenen Füßen. Sodann wird die Menschheit später in einem viel ausgedehnterem Maße Zeuge sein von Kundgebungen göttlicher Herrlichkeit.“ (Strö/112, 129)

Nur wer auch diese Züge im prophetischen Gesamtgemälde des Reiches Christi beachtet, wundert sich nicht über den tragischen Ausgang dieser Friedens- und Segenszeit, den aber der Seher auf Patmos i aller Klarheit schaut, und er dankt Gott nicht nur f ü r diese Zeit von 1000 Jahren, sondern auch für ihr schließliches A u f h ö r e n, um besseren Lösungen der Menschheitsprobleme Platz zu machen.

3. Segnung der Völker und Wegweisung

Nicht nur die ä u ß e r e Wiederherstellung des heiligen Volkes wird die Völkerwelt beeindrucken, so dass sie erzittern ob der Größe der Christus-Macht und erstaunen ob all seiner sichtbaren Segnungen, auch seine i n n e r e Erneuerung durch den Empfang des Heiligen Geistes und eines neuen, dem Herrn geweihten Herzens wird auf alle Nation von Einfluss sein. Wie schon heute die Wiedergeburt eines Menschen in seiner Umgebung Aufsehen erregt und bei treuem Wandel auch andere zum Herrn führt, so wird die Wiedergeburt eines ganzen Volkes (Mt 19:28) erst recht weltweites Aufsehen erregen. Wenn wir diesen ganzen Abschnitt überschrieben haben: Israels Weltherrschaft und Weltmission, so ist unter „Weltmission“ allerdings etwas anderes zu verstehen als die gefahrvolle, mühselige, oft scheinbar erfolglose Aussaat des Evangeliums im jetzigen Zeitalter. Grob gesagt, besteht der Unterschied darin, dass nicht länger der Missionar weite Missionsreisen zu den Missionsfeldern unternehmen muss; vielmehr kommen die zu Missionierenden zum Missionar! Angesichts dessen, was der Herr in Israel und Jerusalem an Heil und Herrlichkeit vor den Augen aller Nationen zur Entfaltung und darstellung bringt, wird in den Herzen vieler Völker echtes Heilsverlangen erwachen (Ps 68; Jes 2; Jes 56; Sach 8). Dieses Heils v e r l a n g e n wird für alle Aufrichten zum Heils e r l e b e n: sie werden Seine Lehre annehmen (Jes 2), sich Ihm anschließen in Dienst und Liebe (Jes 56), in Zion zur Wiedergeburt kommen (Jes 66 und Ps 87), sich zum Herrn wenden und Ihn erkennen, wie es in ergreifenden Worten in Jes 10 insbesondere von Ägypten und Assyrien, den bisherigen Erzfeinden Israels, die so oft das heilige Volk im Laufe seiner Geschichte wie zwei Mühlsteine von Süden und Norden zermahlen haben, verheißen ist.*29

*29 Wunderbarer noch als die Aussöhnung Deutschlands und Frankreichs in unserer Zeit, nach immer neuen Kriegen der „Erbfeinde“, wird es sein, wenn ausgerechnet Ägypten und Assyrien, die immer wieder Israel bedrängten, züchtigten, wie Mühlsteine zerrieben, sich Israel und, was mehr ist, Israels Gott zuwenden werden!

Diese Erneuerung der Völker wird dazu führen, dass der Tempel in Jerusalem schließlich zum Bethaus für alle Völker wird (Jes 56); dass alle Herrscher der Erde Ihn preisen und alle Inseln der Nationen Ihn anbeten (Ps 138; Zeph 2); dass die Anrufung der Götter der Heidenvölker ein Ende findet und nur n och der Name Jehovas Anbetung und Ehre erfährt (Ps 66; Ps 67; Sach 14; vgl. dazu Jes 45:22-25) und dass die Völker Gott ohne Hülle und Schleier erkennen (Jes 25), zusammen mit Israel ein Segen inmitten der Erde sind (Sach 8; Jes 19), mit reinen Lippen den Namen des Herrn anrufen, Ihm Schulter an Schulter dienen (Zeph 3) und als Seine Sendboten Sein Heil bis in die entlegensten Winkel der Erde kundtun (Jes 66).

Allerdings können und wollen auch all diese kostbaren Verheißungen einer Heils- und Segenszeit von bisher nie gekanntem Ausmaß für die ganze Erde jene anderen Prophetenworte nicht aufheben, die uns zeigten, dass im Millennium trotz aller Segnungen udn Heilserweisungen noch viel heimliche Feindschaft, versteckte Rebellion vorhanden sein wird, die nur auf den geeigneten Augenblick zum offenen Ausbruch wartet und am Ende dazu führt, dass Satans Verführungskünste nach den 1000 Jahren einen weltweiten Erfolg haben werden: Gog und Magog! Auch dürfen wir nicht, wenn in den angeführten stellen von Bekehrung, Hinwendung zum Herrn, Wiedergeburt, Huldigung und Anbetung Jehovas die Rede war, diese Begriffe ohne weiters mit dem hohen Inhalt füllen, den sie im Neuen Testament haben. Viele werden sich unter dem Eindruck der äußerlich sichtbaren Macht und Hoheit und Herrlichkeit des Messiaskönigs Ihm äußerlich unterwerfen und Ihm dienen, wohl ohne tiefgreifende Sündenerkenntnis und ohne dass Christi Geist mit ihrem Geiste eins ward und sie zu einer neue Schöpfung machte (1Kor 6:17; 2Kor 5:17). Was daher in Jes 45:22-24 geschrieben steht:

“Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! denn ich bin Gott, und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Munde ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen, und es wird nicht rückgängig werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird. Nur in Jehova, wird man von mir sagen, ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu Ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden all, die wider Ihn entbrannt waren“.’'

erfährt seine Vollerfüllung noch nicht im Millennium, sondern erst, wenn dieses Zeitalter und die Zeitalter der allgemeinen Totenauferstehung und des Weltgerichts und der Neuschöpfung verflossen sind und nach langen, bangen Gerichtsäonen nach der ergänzenden paulinischen Schau von Phil 2:10.11 endlich

“jedes Knie der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen sich beugt und jede Zunge bekennt: ‚Herr ist Jesus Christus‘, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“.

Dann erst, wenn auch in unterirdischen Gefängnissen kein Feinde mehr seiner Stunde der Verführung harrt, wenn Gottes Liebeswesen alle Seine Geschöpfe zutiefst regiert, und keine eisernes Zepter mehr benötigt, wenn „abgetan ist j e d e (!) Gewalt und Macht“ und Gott alles nicht nur ü b e r allen (Eph 4:6) sondern auch i n allen (1Kor 15:24-28), sind alle Weltprobleme endgültig gelöst und ist Gottes Heil wirklich und wesenhaft aller Schöpfung zuteil geworden. -

Lies weiter:
II. Das Königreich nach den Evangelien