Isaak soll geopfert werden

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham. Und Er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte Hier bin ich! Und Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, und ziehe hin in das Land Morija und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!" (1Mo 22:1-2)


Gott geht oft eigenartige, uns unverständliche Wege. Sein Tun erscheint uns dann rätselhaft oder sogar grausam.

Ausgerechnet Isaak, den aus erstorbenen Leibern wunderbar hervorgebrachten "einzigen" Sohn (denn in Gottes Rechnung zählt nur er als Träger der Verheißung), soll Abraham opfern. Ist denn Gott den Göttern der Heiden gleich, die Kindesopfer forderten? - Abraham gehorcht. Er geht seinen Weg im Glaubensgehorssam und wandert zusammen mit Isaak Richtug Morija, wo sie am dritten Tag ankommen. Dort nimmt er das Messer in die Hand, um seinen Sohn zu schlachten! Er stellt keine Fragen an Gott: Warum Herr? Muss das sein? Er gehorcht einfach.

Abraham befand sich in einer doppelten Bedrängnis: als Mensch und als Glaubender. Menschlicherseits, weil es doch der Sohn war, den er besonders liebte. Und "theologisch", weil doch Isaak der Träger der Verheißung des Bundes war, der zum Vater von Nationen werden sollte (1Mo 17:16.19). Kann denn Gott lügen?

In dieser Situation erreicht Abrahams Glaube seinen Höhepunkt. "Wenn ich den Isaak nun wirklich opfere, dann bleibt Gott gar nichts anderes übrig, so folgert er im Glauben, "als ihn aus den Toten wieder aufzuerwecken und ihn mir zurückzugeben." Das geht aus Hebr 11:17-19 hervor.

Das Opfer musste nicht gebracht werden. Im letzten Moment gebot Gott ein "Halt!" durch Seinen Engel. Abraham hatte die schwerste Prüfung seines Lebens bestanden.

Ernst F.Ströter nannte 1Mo 22 "den Schlüssel zu Golgatha". Hier wurde im Voraus dargestllt, was es den himmlischen Vater kostete, Seinen Sohn in den Tod dahinzugeben. Auf Golgatha aber gab es kein "Halt!" in letzter Minute. Das Opfer musste vollzogen werden - für dich und für mich und für alle.