Hiobs Verwünschung: Warum bin ich überhaupt da? - Hi 3:1-26

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Hiobs Verwünschung: Warum bin ich überhaupt da? - Hi 3:1-26

Was können wir aus Hi 3 lernen?

  • Ein schwerwiegendes "Danach". - Der Apostel Paulus ermuntert einmal die Gläubigen dazu, "allezeit für alles" dem Gott und Vater Dank zu sagen. Dies trage mit dazu bei, "voll Geistes" zu werden (Eph 5:18-20). - Wir sahen in Hi 1-2, dass dieser alttestamentliche Gottesknecht, ein Edomiterkönig, tatsächlich für alles zu danken vermochte. Er sagte zwar nicht "Danke", aber er nahm alles Schwere von Gott an, er sagte Ja zu Gottes Wegen und lobte Gott sogar im Leiden. Aber nun zeigt uns Hi 3, dass dieses spontane Ja des Glaubens leider nicht von Dauer war. "Für alles danken" - das konnte Hiob. Allezeit! - das ermochte er nicht. - Gibt es nicht auch in unserem Leben spontane Glaubenssiege? Sind sie immer von Dauer? Wir Menschen sind oftmals wankelmütig, unbeständig, unberechenbar. Aus Loben und Danken kann ein Fragen und Zweifeln und letzendlich sogar ein Murren werden.
  • Hiob verwünscht den Tag seiner Geburt und die Nacht seiner Zeugung. Es ist schlimm, wenn ein Mensch soweit kommt, dass er sagt: Warum bin ich überhaupt da? Wäre ich doch nie geboren! Sehr eindrucksvoll und sehr radikal verwünscht Hiob seine Zeugung und seine Geburt. Jene Nacht und jener Tag - sie mögen vernichtet sein, nie dagewesen sei! Wenn ich aber doch geboren werden sollte, warum starb ich nicht gleich nach meiner Geburt? Dann hätte ich jetzt meine Ruhe. Das alles schreit er Gott entgegen und Gott tadelt ihn deswegen nicht. Wir dürfen zu Gott rufen, schreien, innerste Zweifelsgedanken herausschreien - nur vor Murren und Anklagen und Herausforderungen des Höchsten (wie sie Hiob später äußert) sollen wir uns hüten.
  • Die Warum-Fragen helfen uns nicht weiter. Wir sollten uns "von der Warumfrage zur Wozufrage führen lassen, von der Unzufriedenheit weg zum vollen Einverständnis mit Gottes Weg, selbst wenn Gott das Leiden nach ernsten Gebeten nicht wegnimmt" (Dr. Paul Müller). "Unsere Warum-Fragen müssen in die Hingabe und in den Gehorsam ausmünden. Es ist so wichtig, dass wir unsere Zweifel aussprechen und bei Gott abgeben. Dann aber auch dort liegen lassen." (Manfred Mössinger)