Hiob blickt weinend zu Gott auf - Hi 16:19-21

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Hiob blickt weinend zu Gott auf - Hi 16:19-21

"Siehe, auch jetzt noch ist mein Zeuge im Himmel und mein Fürsprecher in der Höhe. Meine Freunde verspotten mich; unter Tränen blickt mein Auge zu Gott auf, dass Er Recht schaffe für einen Mann gegen Gott und für einen Menschensohn gegen seine Freunde." Hi 16:19-21


An zwei Stellen im Buche Hiob (Hi 16 und Hi 19) leuchtet etwas davon auf, dass der leidgeprüfte Gottesknecht - irre geworden an Menschen und Gott - doch an Gott festhalten möchte. Ihn quält die Frage: Ist Gott etwa mein feind? Er fragt in Hi 7:20: "Warum hast Du mich Dir zur Zielscheibe gesetzt?" und in Hi 13:24: "Warum verbirgst Du Dein Angesicht und hälst mich für Deinen Feind?" Doch dabei bleibt Hiob nicht stehen. Wie die vorangestellten Worte zeigen, dringt sein Glaube dazu durch, dass er denkt: Eigentlich kann Gott nicht gegen mich sein! Und so ruft er gleichsam Gott gegen Gott zum Kampf auf. Der Gott der Liebe und Treue, den er doch von früheren Jahren her gut kennt, möge ihm Recht verschaffen gegen den Gott, der ihn so schwer heimsucht und sein Feind zu sein scheint und gegen die Vorwürfe seiner Freunde. Diesen Gott muss es doch geben. Wo ist Er nur?

Es ist etwas Großes, auch in Kummer und Leidensnächten und auf unverständlichen Gerichtswegen mit dem Gott der Liebe zu rechnen. Kann es Größeres geben als das Dennoch des Glaubens und der Liebe in Nacht und Not?

Im Apostel Paulus lebte diese Gesinnung. Er, der Schweres erlebte bis zum Verzweifeln, hielt doch an Gott als seinem Retter fest und wurde nicht zuschanden (2Kor 1:8-10). Und im Römerbrief ruft er triumphierend aus: "Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?" Er der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle hingegeben hat, wie wird Er uns mit Ihm nicht auch alles schenken?.. Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi?" (Röm 8:31.32 - Röm 8:35). - Wohl uns, wenn dies auch unser Bekenntnis ist!