Herzensgedanken und Gottesratschluss - Spr 19:21

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223. Herzensgedanken und Gottesratschluss - Spr 19:21

Viele Gedanken sind in dem Herzen eines Mannes; aber der Ratschluss JAHWEHs, er kommt zustande!

Etliche Male wenden sich die SPRÜCHE dem Verhältnis zwischen menschlicher Planung und deren Verwirklichung zu, es ist letztlich die Frage nach der "Vorherbestimmung" durch den göttlichen Willen, und wie sich in diesen Rahmen die Willensentscheidung des Menschen einfügen. Im Herzen des Mannes ist eine Fülle von Gedanken (E), Berechnungen (BA) und Plänen (BUB), dort ist die Lebensmitte und Willenszentrale, der vom Menschen "programmierte Computer!. Für seine Herzensgedanken und Willensentscheidungen wird der Mensch im Gericht Gottes verantwortlich gemacht; doch nur das, was dem Ratschluss Gottes entspricht, darf sich verwirklichen! Er mag manche Wege vordenken und planen, doch die Schritte auf diesem Weg dürfen nur in Übereinstimmung mit dem Gotteswillen gegangen werden (Spr 16:9). "Die Entwürfe des Herzens sind des Menschen, aber die Antwort der Zunge kommt von JAHWEH" (Spr 16:1).

"Wenn ein Geschöpf den ihm als Richtschnur geoffenbarten Willen Gottesmissachtet oder ihm zuwider handelt, so erntet er kraft seiner Verantwortlichkeit als notwendige Folge Fluch und Gericht. In der Übertretung erfüllt das Geschöpf ohne sein Wissen und Wollen den geheimen und ihm zur Rettung dienenden Gotteswillen" (Adolf Heller in "vom geheimen und geoffenbarten Willen Gottes").

So waren die Führer Israels im höchsten Grad schuldig geworden, als sie den Sohn Gottes zum Tode verurteilten; doch übergaben sie ihn "nach dem bestimmten Ratschluss und der Vorkenntnis Gottes" (Apg 2:23 - Apg 3:18). Der Ausspruch "Männer machen Geschichte" schrumpft so gesehen doch gewaltig zusammen! Der Ratschluss JAHWEHs, er, er kommt zustande, betont nachdrücklich der hebr. Text. der gegen seinen Vater David revoltierende Absalom hatte zwei Berater, Husai und Ahitophel; er verwarf den guten Rat Ahitophels und nahm den schlechten Rat Husais in seiner Verblendung an; doch der Herr selbst hatte diese falsche Entscheidung angeordnet, weil er David erretten und Absalom verderben wollte (2Sam 17:14). In Jes 46:10-11 stellt sich Gott als der ewig Seiende vor, was auch darin seinen Ausdruck findet, dass Er "von Anfang an das Ende verkündigt und von Urbeginn her, was noch nicht Geschichte geworden ist" Er spricht: "Mein Ratschluss soll zustande kommen und all mein Wohlgefallen werde ich tun!" Seine "Entwürfe" werden "ausgeführt" und dazu beruft er als Gerichtswerkzeuge und eroberungsgierige "Raubvögel" "Männer Seines Ratschlusses!"

Über der Vielschichtigkeit menschlicher Meinungen, Ziele und Pläne steht Gottes Wille als erhabene Realität, der in der Weltgeschichte Seine Heilsgeschichte gestaltet. Nur dann, wenn wir unsere Gedanken und Pläne in diesen Gottesratschluss einordnen, gewinnen wir Anteil an der göttlichen Wirklichkeit! Wenn wir vom Willen Gottes sprechen, müssen wir unterscheiden:

  • den "guten Willen" Seines Ratschlusses, in dem Menschen und Engel gestaltend wirken;
  • den "wohlgefälligen Willen" Seiner göttlichen Liebe, der in Christo auch auf Seiner Gemeinde ruht,
  • schließlich den "vollkommenen Willen" Seines Vorsatzes, den Er vor Grundlegung der Welt ohne die Mitwirkung irgendwelcher Geschöpfe in Christo gefasst hat, und dessen Ziel Er am Ende aller Zeiten erreichen wird (s. Röm 12:2).

Er hat Seinen Willen durch einen Eidschwur "als unwandelbar bewiesen" (Hebr 6:17); alles, was Er will, das tut Er auch, und alles, was Er tut gelingt (Ps 115:3 - Ps 135:6 - Ps 1:3). Der Ratschluss JAHWEHs, er, er kommt zustande!

So dürfen wir mit Paulus der Gemeinde "den ganzen Ratschluss Gottes verkündigen, um nicht schuldig zu werden am Blute der Brüder (Apg 20:26-27).


Lies weiter hier:

224. Das sanfte Ruhekissen - Spr 19:23 - Spr 3:24