Hört, ihr Himmel - Jes 1:2

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Hört, ihr Himmel - Jes 1:2

"Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen und sie sind von mir abgefallen!" Jes 1:2


Dies ist der großartige Anfang des Jesajabuches. Himmel und Erde sollen zuhören, wenn Jahweh, der Ewigseiende, redet. Das ist mehr als Rhetorik! Denn Gott hatte, als Er Israel das Gesetz gab, Himmel und Erde zu Zeugen bestimmt (5Mo 30:19 - 5Mo 31:28). Sie sollen vernehmen und bezeugen, was Gott Seinem Volk zu sagen hat. Und nun, Jahrhunderte später, erinnert Gott Himmel und Erde an ihre Zeugenpflicht. Was ist geschehen? Israel, Gottes erstgeborender Sohn in der Völkerwelt (2Mo 4:22), ist von Gott abgefallen. Der HERR lässt dem Volk sagen: "Ein Ochse kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn, doch Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk keinen Verstand" (Jes 1:3). Wie ein ratloser Erzieher steht Gott vor Seinem Volk. "Was soll man mit euch nur noch machen? Ihr reagiert weder auf Güte noch auf Schläge" (Jes 1:5). So muss Jesaja Verstockung und Gericht verkünidgen (Jes 6:9-12). Sogar die Gottesdienste und Festversammlungen des abgefallenen Volkes sind Gott zuwider: "Eure Feste hasst meine Seele... Ich bin es müde, sie zu ertragen" (Jes 1:14).

Doch Gott, der "langsam ist zum Zorn", ruft auch jetzt noch Sein Volk zur Umkehr. "Wascht euch, reinigt euch.. lernt Gutes tun! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!" (Jes 1:16.17). Es klingt wie eine letzte Warnung, doch noch umzukehren und dem Gericht zu entgehen.

Dass erwachsene Kinder sich vom Elternhaus lösen, ist im irdischen Bereich normal; sehr trarig ist es aber, wenn sie es mit Undank und Empörung tun. Auch Gottes Kinder sollen erwachsen werden und nicht Unmündige bleiben. Das sagen die Apostelbriefe des Neuen Testaments sehr deutlich. Doch es soll keine empörerische Trennung vom himmlischen Vater geben, sondern Gehorsam und Dank. Das erwartet der HERR auch von uns.