Gottes Zorngericht über Edom - Jes 34:5-17

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Gottes Zorngericht über Edom - Jes 34:5-17 (Jes 34)

In harter, strenger, erschreckender Sprache wird hier Edom das Gericht Gottes angekündigt. Doch geht es nur um Edom? - Die vorhergehenden Verse des 34. Kapitels betreffen, wie wir sahen, die ganze Völkerwelt und sogar das Heer des Himmels. Und wohl zu Recht erblickt F. Delitzsch in unserem Text in Edom den Repräsentanten der "Israel als dem Volke Jahwes feindlichen Welt. Denn Edom ist das Brudervolk Israels und hasst dieses als das Volk der Erwählung."

Gott hat Edom durch seinen Bann dem Untergang geweiht, d.h. "vom diesseitigen Lebensbereich ausgeschlossen" (Delitzsch) und der Vernichtung preisgegeben; zugleich bedeutet "Bannen" aber auch: zum Eigentum Gottes erklären, in seine alleinige Verfügungsgewalt übergeben (und damit jeder anderen Verfügungsgewalt entziehen).

Bozra (V. 6) galt als Hauptstadt Edoms. "Das edomitische Bozra lag im Hochland auf 1022 m.ü.M., südsüdöstlich vom Südende des Toten Meeres" (H. Wildberger). Dort tritt Jahwe als Opfernder auf (vgl. Hes 39:17-20), wie in Jes 63:1-6 als Keltertreter.

Wenn in V. 8 von Jahwes "Tag der Rache" die Rede ist, so muss man sich hüten, an bösartige menschliche Rachegelüste zu denken. Neben "Rache" steht hier - wie in Jes 35:4 - das Wort "Vergeltung". Dass Gott ein Vergelter ist, betont die Bibel an vielen Stellen immer wieder (u.a. in Ps 31:24 - Ps 62:13 - Spr 19:17 - Spr 24:12 - Jes 35:4 - Jes 59:18 - Jer 51:24 - Hos 4:9 - Mt 6:4 - Mt 16:27 - Lk 14:14 - Röm 2:6 - Röm 12:19 - 2Thes 1:6 - Hebr 10:30 - Offb 22:12). Dabei kann die "Vergeltung" positiv (als Belohnung) oder negativ (als Strafgericht) ausfallen. Gottes Wesen ist Licht ohne Finsternis (1Jo 1:5), und so ist auch seine "Rache" niemals sündhaft, böse, heimtückisch, ungerecht - mögen die Gerichtsandrohungen auch schrecklich klingen.

Im (2. Vers) der Bibel wird uns gesagt, dass die Erde ein "Tohuwabohu" war. "Tohu" und "bohu" kommen auch in V. 11 und Jer 4:23 vor, beide Male im Zusammenhang mit göttlichem Gericht, und "tohu" findet sich auch in Jes 45:18.

Die Verse 9-15 und 17 zeichnen ein erschreckendes Bild, es erinnert an Jes 13:21-22 und Jes 32:13-14. Jahwe selbst steht hinter dem Gerichtsprozess (V. 8 und 17). Er hat "das Land Edom den Wüstentieren, wie das Land Israel den Juden" zugeteilt (Kautzsch zu V. 17). - "Es ist noch Leben in Edom, aber welch eine Karikatur des gewesenen" (Delitzsch). - Wenn ein Ausleger beanstandet, nach dem alles verzehrenden Brand von V. 9+10 sei doch kein Platz mehr für Gestrüpp und Dornen (V. 13), so hat er nicht bedacht, wie schnell sich die Natur, etwa nach verheerenden Waldbränden, regeneriert!

Vers 16 spricht von einem "Buch Jahwes" - was ist darunter zu verstehen? - E. König schreibt: "Die von den Propheten verkündigten 'Worte Jahwes' wurden durch ihre Niederschrift (vgl. Jes 8:16 - Jes 29:11 - Jes 29:18 - Jes 30:8 - Jer 36:2 usw.) zum 'Buche Jahwes'."


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 34
📕 Gottes Zorngericht über die Völker und das Heer des Himmels - Jes 34:1-4 (H. Schumacher)
📕 Gottes Zorngericht über Edom - Jes 34:5-17 (H. Schumacher)