Gottes Heilsgedanken sind höher als der Menschen Gedanken - Jes 55:8-13

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aus HSA: Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (40-66) Bd.2


Gottes Heilsgedanken sind höher als der Menschen Gedanken - Jes 55:8-13

Von '"Wegen" und "Gedanken" (oder Plänen) war bereits in Jes 55:7 die Rede, wo der Gottlose zur Umkehr aufgefordert wird. Nun lenkt der Herr in Jes 55:8 unsern Blick auf seine Gedanken und PLanungen und auf seine Wege hin: Sie sind so ganz anders als die unsrigen - nicht so wankelmütig, unzuverlässig, egoistisch, triebhaft, irrend und irreführend. Über Jahwes Gedanken heißt es so wunderbar in Ps 40:6: "Zahlreich hast du gemacht, du, Jahwe, mein Gott, deine wunderbaren Werke; in den Gedanken, die du hegest für uns, kommt keiner dir gleich!"" (vgl. Schumacher: die Psalmen, erklärt und ausgelegt). Denn seine Gedanken sind zutiefst Heilsgedanken und seine Wege Heilswege. Sie sind allerdings nicht immer als solche zu erkennen, besonders dann nicht, wenn es "schwere Wege" sind, die den Einzelnen oder die Völkerwelt betreffen - 'Gerichtswege, Leidenswege, Zubereitungen, Züchtigung. Dann müssen wir uns beugen und bekennen: Deine Gedanken, Herr, sind einfach "höher" - du hast den viel größeren Überblick, du schaust hinter dem Sterben schon die Auferstehung, hinter dem Leiden die Herrlichkeit, hinter den Gerichten ihr Ziel (vgl. Joh 13:7).

Über göttliche und menschliche, richtige und falsche Wege weiß Gottes Wort viel zu sagen, besonders in den Psalmen und Sprüchen (man nehme eine Konkordanz zur Hand!) Da finden wir von Ps 1:6 und Ps 32:8 bis Mt 7:13.14 - Joh 14:6 und Hebr 10:20 eine Fülle von köstlichen und wirklich "wegweisenden" Zeugnissen.

Das hebräische Wort für "Gedanken" kann auch mit "Planungen, Vorhaben, Pläne" übersetzt werden. Ja, der Ewigseiende hat einen "Heilsplan" gemacht; der Vater hat schon vor Grundlegung der Welt mit dem Sohn den "Vorsatz der Äonen" gefasst (Eph 3:11), auch lässt er uns über seine Ziele nicht im Unklaren (vgl. Röm 5:18.19 - Röm 8:19-21 - Röm 11:32 - 1Kor 15:24-28 - Phil 2:10.11 - 1Tim 2:4 - Offb 5:13 u.a.). Es ist hier nicht der Ort, den Heilsplan Gottes darzustellen; es gibt gute Literatur darüber (z.B. Joachim Schard: Menschheit wohin?)

Gottes Gedanken sind ebenso wenig "leer" (nutzlos, wirkungslos) wie sein Wort, das nicht "leer" zu ihm zurückkomt (Jes 55:10-11). Es gleicht dem Regen oder Schnee, der nach segensreicher Wirkung auf Erden wieder als Dunst aufsteigt (1Mo 2:6). Das Wort, das aus Gottes Mund ausgeht (Mt 4:4), ist fürwahr wirkungsmächtig (Jer 1:12- Jer 23:29 - Kol 1:6 - Hebr 4:12)! "Es birgt wegen seines göttlichen Ursprungs göttliches Leben, und so läuft es, lebendig aus Gott, angetan mit göttlicher Kraft, versehen mit göttlichen Aufträgen, als ein schneller Bote durch Natur und Menschenwelt, um etwa dort das Eis zu schmelzen und hier zu heilen und zu retten"(Delitzsch).

In den Versen Jes 55:12.13 geht es wieder um das aus dem babylonischen Exil freikommende Israel. Der Auszug soll nicht in ängstlicher Hast, nicht unter Kämpfen, nicht fluchtartig vor sichgehen, sondern mit Freuden und im Schutz göttlichen Friedens und göttlicher Leitung (vgl. Jes 52:12). Eine erneuerte, aufblühende "jubelnde" Natur wird an Israels Befreiung und Wiederbringung teilnehmen (vgl. Jes 44:23 mit Erklärung).