Gottes Gerichte führen zum Verlangen nach Heil - Jes 26:7-10

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Gottes Gerichte führen zum Verlangen nach Heil und zum Lernen von Gerechtigkeit - Jes 26:7-10 (Jes 26)

Des Öfteren wird im Alten Testament das Gerade (Aufrichtige, Wahre) dem Krummen und Verdrehten gegenübergestellt. Der Gottlose liebt das Krumme, Verdrehte, Heimtückische, Arglistige, der Gerechte hingegen Geradheit und Aufrichtigkeit des Herzens.

Die Verse 8-10 zeigen wieder einmal den positiven Sinn und Zweck der Gerichte Gottes (vgl. Jes 1:27 - Jes 4:4 - Jes 6:6-7 - Jes 19:22 - Jes 25:3). So hart und schwer die Gerichtsschläge Gottes gegen sein Eigentumsvolk Israel und die übrige Völkerwelt auch sind, immer verfolgen sie einen Zweck: Sie bereiten den Weg zum Erlangen von Heil. Den inneren Vorgang im Gerichtsprozess Gottes zeigen die Verse 8-10 in doppelter Weise: a) für die Formen und b) für die Gottlosen.

a) Die Frommen Israels wissen, dass es sich lohnt, auch auf dem Pfad seiner Gerichte auf Jahwe, den Ewigseienden, zu warten und zu harren. Seele und Geist sind dabei im Warten, Suchen, Hoffen vereint (vgl. zur Zusammenarbeit von Seele und Geist: Lk 1:46-47 und Phil 1:27).

b) Beim Gottlosen (Gesetzlosen, Frevler) aber geht der Lernprozess weiter, von dem schon in Kap. 25:3 die Rede war. Er, der auf Gottes Gnadenangebot nicht reagiert, muss nun die Sprache seiner Gerichte vernehmen. Gottlose, Selbstherrliche, Verdrehte (Phil 2:15) lernen durch Gottes Gerichtshandeln Gottesfurcht (Jes 25:3) und Gerechtigkeit (Jes 26:9). Der äußere und innere Zerbruch führt zu einem Aufmerken, Suchen, Verlangen, Erkennen - und damit steht der Ergreifung des Heils nichts mehr im Wege. Gott kann den Gottlosen nicht anderes begegnen. Auf dem Weg (bzw. Umweg) seiner Gerichte führt er letztendlich die "Heilung der Nationen" (Ps 86:9 - Offb 22:2) herbei.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 26
📕 Künftiger Lobgesang im Lande Juda - Jes 26:1-6 (H. Schumacher)
📕 Gottes Gerichte führen zum Verlangen nach Heil - Jes 26:7-10 (H. Schumacher)
📕 Israel wird Frieden, Mehrung und Auferweckung seiner Toten erfahren - Jes 26:11-21 (H. Schumacher)