Gottes "Torheit" und "Schwachheit" - 1Kor 1:22-25

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Gottes "Torheit" und "Schwachheit" - 1Kor 1:22-25

"Während Juden Zeichen fordern und Griechen Weisheit suchen, machen wir dagegen Christus, den Gekreuzigten, öffentlich bekannt - Juden ein Ärgernis und (Menschen aus den) Nationen eine Torheit; den Berufenden selbst aber, Juden wie Griechen, (verkündigen wir) Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das 'Törichte' Gottes ist weiser als die Menschen und das 'Schwache' Gottes stärker als die Menschen." 1Kor 1:22-25


Gottes Tun erscheint uns manchmal rätselhaft oder gar anstößig, töricht. Und dann kann es passieren, dass wir kleinen Menschen uns selbst überheben und uns zum Richter über Gottes Handeln machen. Wir beachten nicht, dass Er gesagt hat: 'Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken" (Jes 55:8.9).

Ganz besonders "töricht" erschien es den Menschen - auch den Frommen -, dass Gott Seinen Sohn ans Kreuz dahingab und dass Jesus diesen Weg bejahte. "Das widerfahre Dir nur nicht!" rief Petrus aus; doch Jesus widersprach ihm heftig: "Du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist." (Mt 16:23)

In Wirklichkeit erwies sich Gottes Kraft in Christus im Erdulden des Kreuzesleidens. Denn was erfordert größere Kraft: einen Menschen an Kreuz zu schlagen oder die Kreuzigung willig zu erdulden? Und wiederum erwies sich am Kreuz Gottes Weisheit. Durch dieses Opfer versöhnte Gott die Welt mit sich selbst (2Kor 5:19). So schuf Er die Voraussetzung dafür, die Welt der Macht des Satans zu entreißen. Keiner von den Fürsten dieser Welt, seien es Menschen oder Engel, durchschauten diese geheime Weisheit Gottes (1Kor 2:8).

In feiner Ironie sagt Paulus: Wenn Gott in unsern Augen ganz "töricht" handelt, ist Er weiser als alle Menschen, und wenn Er am Kreuz ganz "schwach" wird, ist Er stärker als alle Menschen. Darum sind wir gut beraten, wenn wir nicht voreilig über Gott urteilen, sondern Seine Wege bejahen - Seine Wege mit der Welt und uns persönlich.