Gott ist ein Erstatter - Hi 42:10.12

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Gott ist ein Erstatter - Hi 42:10 - Hi 42:12

"Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatt, auf das Doppelte... Und der HERR segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang." Hi 42:10 - Hi 42:12


Man könnte meinen: Am Schluss des Buches Hiob kommt ein "Happy End". So wird der Leser nach all dem Traurigen doch wieder fröhlich. Doch so ist es nicht. Am Schluss steht nicht ein "glückseliges Ende", sondern der Sieg der Gerechtigkeit Gottes. Hiob hatte ja insofern recht - und das wusste Gott am allerbesten-, als sein Leiden keineswegs eine Strafe für Sünde war. Es hatte einen himmlischen Hintergrud (siehe Hi 1 und Hi 2). Darum konnten die "evangelistischen Ansprachen" seiner drei freunde (so gut und richtig sie an und für sich auch waren) dem Hiob nicht gerecht werden. Und darum stellt sich Gott am Ende auf Hiobs Seite, nicht auf die Seite der Freunde (Hi 42:7).

An diesem Punkt überrifft das Buch Hiob sogar das Gesetz des Mose. Nach dem mosaischen Gesetz belohnt Gott die genaue Beobachtung Seiner Gebote durch Segen in vielfältiger Form. Gesundheit und Reichtum und Bewahrung vor allem Bösen, während die Ungehorsamen Gottes Fluch zu spüren bekommen (5Mo 28). Darf man hier den Umkehrschluss ziehen? Ist also ein Gesunder und Reicher ein Mensch, dessen Frömmigkeit von Gott belohnt hat? Und steht ein Kranker und Elender seiner Sünde wegen unter Gottes Fluch? - Nein, sagt uns das Buch Hiob, Gott kann ganz andere Gründe haben, Not und Leid zu verhängen. Und im Neuen Testament wird es vollends deutlich, dass Bedrängnisse aller Art sogar ein Segen sein können und Herrlichkeit bewirken.

Gott ist ein Erstatter. Er gibt Hiob nichtnur recht, Er erstattet ihm auch seine Verluste, und zwar doppelt. So segnet Er das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang (Hi 42:10-13). - Auch im Blick auf die Leiden unserer Zeit und die Bedrängnisse vieler Menschen dürfen wir die Hoffnung haben: Gott macht das Ende herrlicher als den Anfang! (Man vergleiche 1Kor 15 oder Offb 20-22).