Gott - Satan - Mensch - Hi 1:6-9
aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)
Gott - Satan - Mensch - Hi 1:6-9
"Es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor dem HERRN einzufinden. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte. Und der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwotete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr. Und der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet! Und der Satan antwortete: Ist Hiob etwa umsonst so göttesfürchtig?" Hi 1:6-9
Wie in 1Mo 3 begegnen wir auch hier dem Satan. Er ist der Oberste über allen Mächten der Finsternis. Und wie in 1Kö 22 versetzt uns der Text in eine himmlische Ratsversammlung. Gott ist so groß, dass Er sogar Seinem ärgsten Feind erlaubt, sich zu betätigen. Er darf im Lauf der Geschichte zeigen, was er kann - besser gesagt, was er nicht kann. Er muss aber Gott Rede und Antwort stehen.
Der Teufel ist kein "dummer Teufel". Er hat eine gewisse Menschenkenntnis, allerdings keine wahre Gotteserkenntnis. Er kennt den menschlichen Egoismus, weil ja dieser durchaus seinem eigenen Denken entspricht. Als sich daher Gott der Frömmigkeit Seines Knechtes Hiob rühmt, fragt der Satan sofort zurück, ob dessen gottgefälliger Lebenswandel nicht lauter Berechnung sei. Er sei nur so fromm, weil Gott ihn reichlich gesegnet und beschützt habe. Ohne diese "Gegenleistung" auf Seiten Gottes wäre er nicht fromm. Das heißt mit anderen Worten: Hiob liebt nicht dich, sondern sich selbst.
Es gibt gewiss auch Fromme, die so denken. Und wenn heutzutage sogenannte Prediger des Evangelium lehren, dem wahrhaft Gläubigen würde es immer gut gehen, ihm würden Erfolg und Reichtum und großer Wohlstand zufallen, so wird das falsche und egeoistische Denken dadurch gefördert. - Hiob aber war von anderer Wesensart. Er liebte Gott um Seiner selbst willen. Tun wir das auch?