Gnade als Fundament eines göttlichen Lebensstils

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

Die wunderbare Gnade Gottes hat viele Sünder gefunden, so wie es auch in dem schönen Lied heisst:

Nichts habe ich was nicht frei ich empfing
durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin!
Rühmen sei fern, doch das sei bekannt:
Ich bin einer, den die Gnade fand!

Refrain:
Einer, den Gottes Gnade fand!
Einer, den Gottes Gnade fand!
An mir erwiesen, sei laut sie gepriesen:
Ich bin einer, den die Gnade fand!

Auch am Ende eines reich gefüllten und gesegneten Lebens, steht die Gnade an oberster Stelle. In der Bibel finden wir viele Glaubenshelden (Hebr 11), die auch Großes geleistet haben und Paulus sagt von sich, dass er mehr als alle anderen gearbeitet hat. Aber diese Leistung verdankt er nicht seiner eigenen Kraft! So schreibt er weiter:

  • ... nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist (1Kor 15:10b).

Paulus sah, dass die (Glaubens-)werke, die er wirken durfte, auf das Wirken der Gnade Gottes zurückzuführen sind. Darum vertraute er nicht auf seine Leistungen und nicht auf seine Werke, sondern nur auf die Gnade Jesu Christi! Das wird auch aus dem folgenden Bibeltext deutlich, der für jeden Glaubenden eine ganz zentrale Bedeutung hat:

  • NGÜ Eph 2:8-10 - Noch einmal: Durch ´Gottes` Gnade seid ihr gerettet, und zwar aufgrund des Glaubens. Ihr verdankt eure Rettung also nicht euch selbst; nein, sie ist Gottes Geschenk. 9 Sie gründet sich nicht auf ´menschliche` Leistungen, sodass niemand ´vor Gott` mit irgendetwas großtun kann. 10 Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.

Bei fast jedem Menschen gibt es Zeiten, wo er meint, er könne durch einen religiösen Lebensstil oder einfach durch Gutestun errettet werden. So manch einer meint:

„Wenn Gott sieht, wie sehr ich mich bemüht habe, dann wird Er mit mir zufrieden sein und mich aufgrund meiner Bemühungen auch retten!“

Das Leben von Paulus war reich gefüllt: „Es war mit Fleiß, Strebsamkeit, guten Werken und mit Liebe gefüllt! Er war ein Vorbild und ein Segen für seine Mitmenschen!“ Aber darauf hat Paulus nicht vertraut. Er hat sich nicht gesagt: „Mein Lebenswerk sollte für eine Rettung und für das ewige Leben genügen.“ Paulus hat am Ende seines Lebens nur auf die Gnade Gottes vertraut. Er hat nicht darauf vertraut, dass er ein guter Missionar, Evangelist, Prediger und Lehrer war! Er hat nicht auf seine Bemühungen in der Gemeinde Gottes vertraut, sondern allein auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.

Aber woher wusste er, dass die Gnade für die Rettung und das ewige Leben ausreicht? Hat er sich da nicht einfach an einen Strohhalm geklammert? Nein! Die Gnade Gottes ist nicht der letzte Strohhalm auf dem Sterbebett, sondern der ultimative Schlüssel zum göttlichen Leben! Und diesen Schlüssel kann jeder Mensch ergreifen; ganz unabhängig davon, wie seine Vergangenheit aussieht.
Ein lieber, fleißiger und vorbildlicher Bruder wurde am Ende Seines Lebens gefragt, was denn die Essenz seines Lebens und Glaubens sei, worauf er ganz einfach antwortete: „Die Gnade!“ Mit dieser Antwort hat er uns ein alles entscheidendes Vermächtnis gegeben. Mit seinem Vermächtnis ruft er uns allen zu: „Vertraut allein auf die Gnade Gottes, die in Jesus Christus offenbar wurde, weil sie allein die Brücke zum ewigen Leben ist!“

Wie aber kommen wir in den Besitz dieser Gnade?

Die Gnade Gottes ist ein hundertprozentiges Geschenk unseres Gottes. Ein Geschenk kann man sich nicht verdienen. Man kann dieses Geschenk nur dankend annehmen. Doch zuerst müssen wir erkennen, dass wir diese wunderbare Gnade Gottes brauchen und wir müssen verstehen, was und wer die Gnade ist. Würde ich auf die Straße gehen und die Leute fragen, was sie unter „Gnade“ verstehen, dann kämen wahrscheinlich die unterschiedlichsten Antworten und es würden ganz verschiedenartige Vorstellungen sichtbar. Einige würden vielleicht sagen:

„Gnade ist, wenn ich nicht bestraft werde, obwohl ich es verdient hätte!“

Oder

„Gnade ist, wenn ich etwas geschenkt bekomme, das mir eigentlich gar nicht zusteht!“

Und andere würden sagen:

„Die Gnade hängt irgendwie mit dem Erbarmen und der Liebe zusammen!“

Diese Erklärungen sind durchaus zutreffend; aber welche Bedeutung haben solche Aussagen in unserem Denken und Leben und was sagt das Wort Gottes dazu? Die Gnade ist ein absolut zentrales Thema der Bibel und die Gnade wurde für den ehemaligen Christenverfolger Paulus so fundamental wichtig, dass er die Gemeinden und seine Briefempfänger immer wieder darauf hinweisen musste.
Paulus betonte eindrücklich, dass den Christen eine unverdiente Gnade Gottes geschenkt wurde und er wünschte ihnen immer wieder von Neuem diese wunderbare Gnade! Man hat geradezu den Eindruck, dass er die Gnade Gottes unermüdlich, wie ein Mantra, über die Menschen ausruft. Aber warum war ihm das so wichtig? War das nicht ein bisschen zu monoton und einseitig?
Der Schöpfer des Universums hat ihm deutlich vor Augen geführt, dass Seine Gnade das Fundament für die Erlösung und Errettung ist! Aber nicht nur das. Wer die Gnade Gottes im Innersten Seines Wesens erkannt hat, denkt, lebt und handelt aus der Gnade. Er sieht sein ganzes Leben aus der Optik der Gnade und er sieht alle seine Mitmenschen aus dem Blickwinkel der Gnade! Darum ist es mir jetzt ein Anliegen, ein paar wesentliche Punkte über die Auswirkungen der Gnade aufzuzeigen. Gleichzeitig darf ich auch darauf hinweisen, dass die Gnade Gottes untrennbar mit der Person Jesu Christi verbunden ist. Darum schreibt Paulus in 2Tim 1:9:

  • NGÜ - Er ist es ja auch, der uns gerettet und dazu berufen hat, ... . Und das hat er nicht etwa deshalb getan, weil wir es durch entsprechende Leistungen verdient hätten, sondern aufgrund seiner eigenen freien Entscheidung. Schon vor aller Zeit war es sein Plan gewesen, uns durch Jesus Christus seine Gnade zu schenken!

Ohne Jesus Christus finden wir keine wesenhafte und bleibende Gnade und wenn ich jetzt von den Auswirkungen der Gnade spreche, kann man diese nicht von Jesus Christus trennen:

  1. Gott hat uns erschaffen und unseren Körper im Mutterleib wunderbar gebildet (Ps 139:13). Das ist Gnade!
  2. Der HERR hat uns alle körperlichen, seelischen, bzw. intellektuellen Fähigkeiten gegeben. Alle unsere Begabungen sind ein Gnadengeschenk unseres Gottes!
  3. Es ist ein Geschenk der Gnade Gottes, dass wir über Intelligenz verfügen, dass wir eine schulische und berufliche Ausbildung genießen konnten.
  4. Es ist ein Gnadengeschenk, wenn Gott uns in so vielen Dingen Gelingen schenkt und uns schon so oft bewahrt hat.
  5. Es ist ein Geschenk, dass der Schöpfer die Früchte des Feldes wachsen lässt, damit wir satt werden dürfen und dass Er uns so viele Wasserquellen gegeben hat.
  6. Es ist Gnade, dass wir schon mehrere Jahrzehnte Frieden im Lande haben.
  7. Aber es ist auch eine Gnade, wenn Er uns an unsere Grenzen stoßen lässt und wir erkennen, dass wir sterblich sind, damit wir ein weises Herz bekommen (Ps 90:12). Unser Herz ist dann weise geworden, wenn es nicht mehr auf sich selbst und seine eigenen Leistungen vertraut, sondern auf den Gott, der alles für uns getan hat!
  8. Wenn wir dann unsere Fehler und die Schuld unseres Lebens erkennen und bekennen, dann ist es eine besondere Gnade, dass der heilige und gerechte Gott uns vergibt, weil Jesus Christus unsere Sünden ans Kreuz getragen hat.
  9. Es ist eine besondere Gnade, wenn wir Seine bedingungslose Liebe zu uns erkennen und unser - vielleicht völlig kaputtes - Leben Ihm anvertrauen können.
  10. Es ist eine unbeschreibliche Gnade, wenn der himmlische Vater uns dann Seinen Heiligen Geist schenkt und uns dadurch zu Kindern Gottes macht!

Wer den kaum zu erfassenden Inhalt dieser Gnade Gottes erkannt hat, lernt von der Gnade her zu Denken und zu Handeln. Dieses Denken führt in eine ganz große Freiheit und Dankbarkeit hinein und lässt uns unbeschreiblich reich werden. Wer von der Gnade her denkt, sieht auch Seine Mitmenschen aus der Sicht der Gnade. Wer aus der Gnade denkt, definiert seinen Wert nicht mehr über die Leistung oder seine gesellschaftliche Stellung, sondern über die Tatsache, dass Gott ihn unendlich und bedingungslos liebt. Ein Begnadigter erkennt, dass der allmächtige Gott für ihn den höchsten Preis bezahlt hat (Joh 3:16) und darum empfindet er sich selbst und alle seine Mitmenschen als unbeschreiblich wertvoll und zwar ganz unabhängig von Ansehen und Erreichtem.
Menschen, die von der Gnade her denken, haben es nicht mehr nötig andere Menschen zu entwerten, indem sie schlecht über sie reden. Menschen, die aus der Gnade leben, achten ihre Mitmenschen höher als sich selbst und lernen jeden Menschen zu segnen, ja sie lernen sogar ihre Feinde zu segnen! Auch das ist Gnade!
In seinem Vermächtnis hat der verstorbene Bruder auf die Gnade Gottes hingewiesen und uns das gezeigt, was für uns in Bezug auf die Ewigkeit von zentraler Bedeutung ist! Weil er auf Gott und Seine wunderbare Gnade vertraut hat, wurde er jetzt mit der Gerechtigkeit Jesu Christi eingekleidet und konnte in das ewige Reich des Gottes der Liebe eingehen!

Vertrauen auch Sie nur auf die wunderbare Gnade Gottes und schenken Sie diesem Gott Ihr Leben! Sie werden es nicht bereuen!