Gethsemane

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Mögliche Begriffe im Hebräischen

Mit Übersetzung(en) aus der unrevidierten Elberfelder Bibel (1905):
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Mögliche Begriffe im Griechischen

Mit Übersetzung(en) aus der unrevidierten Elberfelder Bibel (1905):
G +1068 (Gethsēmanē) Gethsemane (2)

Lage des Ortes

Getsemani (auch Gethsemani und Gethsemane) (von hebräisch גת שמנים Gat-Schmanim – Ölpresse) ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von Judas Ischariot verraten und von Abgesandten des Hohepriesters verhaftet wurde (vgl. Mt 26:36-56; Mk 14:32-52 und Lk 22:39-46). Getsemani befindet sich am Fuß des Ölbergs in Jerusalem. Bei dem Garten befindet sich die Kirche aller Nationen, auch bekannt als Kirche der Nationen und Todesangstbasilika. Schon in biblischen Zeiten war das Areal mit Olivenbäumen bepflanzt. (Quelle: Wikipedia)

Biblische Vorkommen

  • Mt 26:36 - Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Gut, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe!
  • Mk 14:32 - Und sie kommen an ein Gut mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, bis ich gebetet habe!

Geschehen

Hier betete Jesus: "Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst" (Mt 26:39).

Gedanken und Stichworte

Hier war die Seele Jesu bis zum Tod betrübt! Mir sind drei Sichtweisen zu diesem Geschehen bekannt:

  1. Jesus hatte eine fürchterliche Angst vor den Kreuzestod, weshalb er bat, dass dieser Kelch an ihm vorübergehen möchte. Bei dieser Auslegung wäre der Wille Jesu nicht mit dem Willen des Vaters identisch gewesen.
  2. Jesus fürchtete sich nicht vor dem Kreuzestod sondern vor dem - für ihn unbekannten "Gefühl" oder Bewusstsein - von Gott verlassen zu werden (Ps 22:2, Mt 27:46). Er wollte nicht vom Vater verlassen sein, weil er ihn über alles liebte. Auch wenn Jesus eine Gottverlassenheit spürte, auch wenn er die Gegenwart seines Gottes nicht wahrnahm, so darf man doch davon ausgehen, dass der Vater bei ihm war, denn es steht auch geschrieben: "Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, daß ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in seine Heimat und mich allein lassen werdet; doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir" (Joh 16:32). Auch der Apostel Paulus bezeugt: "... daß Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat (2Kor 5:19). Auch bei dieser Sichtweise wäre der Wille Jesu nicht ganz mit dem Willen des Vaters identisch.
  3. Jesus wurde so sehr von der Finsternis- und Dämonenwelt angegriffen, dass seine Seele bis zum Tod betrübt war (das könnte bedeuten, dass seine Seele bis zum Tod herabgedrückt wurde). In dieser Situation wurde sein Schweiß wie Blutstropfen (und vielleicht fühlte es sich so an, wie wenn er in Gethsemane sterben müsse). Doch Jesus wusste, dass er auf einem anderen Weg sterben muss und so hatte er den Eindruck, dass sein Wille nicht mit dem Willen seines Vaters identisch war. Auch dieses Gefühl verursachte ihm zusätzliche Seelennot. Jesus wollte also nicht hier in Gethsemane sterben, sondern am Kreuz auf Golgatha. Bei der Sichtweise 1 und 2 wäre Jesus nicht erhört worden. Doch der Hebräerbrief schreibt uns: "Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden" (Hebr 5:7). Wenn Jesus erhört worden war, dann war sein Wille mit dem Willen des Vaters eins. Der Vater hat seinen Sohn erhört und liess ihn nicht in Gethsemane sterben. Diese Sichtweise dürfte die Naheliegendste sein.

Verwandte Themen

- Gethsemane (Mt 26:36-46) (Th. Böhmerle)