Frau Torheit - Spr 9:13-18

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89. Frau Torheit - Spr 9:13-18

Frau Torheit ist leidenschaftlich; sie ist lauter Einfältigkeit und weiß gar nichts. Und sie sitzt am Eingang ihre Hauses, auf einem Thron auf den Höhen der Stadt, um einzuladen, die des Weges vorübergehen, die ihre Pfade gerade halten: "Wer ist einfältig? Er wende sich ab - hierher!" Und zu den Unverständigen spricht sie: "Gestohlene Wasser sind süß und Brot der Heimlichkeit ist lieblich!" Und er weiß nicht, dass dort die Toderschlafften (die Hingestreckten) sind - in den Tiefen des Scheols ihre Eingeladenen.

Die SPRÜCHE stellen der Weisheit Gottes, dem Christus, die Frau Torheit gegenüber, die Einfaltsdame, die nie was erkannt hat (BUB); diese ist ein dämonisches Zerrbild und in ihren Worten eine fast wortgetreue Nachäffung der göttlichen Weisheit und ihres Werbens (vgl. Spr 8:1-6 - Spr 9:1-6)! Beide lassen ihren Ruf in der Öffentlichkeit erschallen, beide laden von hochgelegenem Orte aus zu ihrem Gastmahl ein; beide rufen die Einfältigen, denen es an Herzsinn mangelt (BUB), mit dem gleichen Worte: Wer ist einfältig? Er wende sich ab - hierher! (Spr 9:4.16). Dies erinnert uns daran, dass auch der Satan bei der Versuchung Jesu in der Wüste mit dem Worte der Bibel argumentierte. Allein die Weisheit aber will die dem Bösen Zugänglichen auf die Wege des Verstandes führen.

Wie stark erinnert uns auch das Auftreten der leidenschaftlichen Frau Torheit an die närrischen Werbemethoden dieser Welt, an die sexistische Reklame unserer Zeit, auch an werbewirksam vorgetragene Ideologien vieler Sekten! Möge doch die Gemeinde Christi davor bewahrt bleiben, in der Verkündigung des Evangeliums in ähnlicher Weise aufzutreten!

Bezeichnenderweise wird die Torheit als eine Frau dargestellt, nicht etwa, weil Männer weiser wären als Frauen, sondern aus einem ganz anderen Grunde; war doch der verlockende Götzendienst in Israel, der auf Höhen geschah, fast immer mit religiöser Sexualität verbunden; die ägyptische ISIS wandelt sich in Israel als ASTARTE (Astharot), in Griechenland als DIANA (oder Artemis), in Germanien zur OSTARA; und immer waren in diesen Religionen okkulte Frauen als Medien tätig. Ließ nicht der Herr der Gemeinde in Thyatira (= Opfertor) schreiben: "Ich habe wider dich, dass du das Weib Jesebel wirken lässt, welche sich ein Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen" (Offb 2:20). Es ist nicht von ungefähr, das der Thron der Frau Torheit auf den Höhen der Burgstadt geschaut wird; denn in Offb 2:12-13 wird die Stadt Pergamon (= Hönenburg) als "Thron" und "Wohnung" des Satans bezeichnet.

Die Weisheit Gottes wünscht, dass die Einfältigen, denen es an Herzsinn ermangelt, und die darum unverständig sind, zu Menschen des geraden Herzens und des geraden Weges werden, die"einfältig sind, was das Böse anbelangt, weise jedoch dem Guten gegenüber" (Röm 16:19). Die Werbedame Narrheit jedoch will die Menschen des geraden Gottesweges dem Bösen zugänglich machen. Paulus aber ermahnt uns in 1Kor 14:20: "Brüder, werden nicht Kindlein am Verstande, sondern in der Bosheit seid Unmündige, was das Denken anbetrifft aber werdet zielstrebige Erwachsene!"

Leidenschaftlichkeit (E), Lärmen (BUB), und Anfachen von Tumult (BA), sind die Attribute, welche die Werbemethoden der Frau Torheit kennzeichnen; ihr "Wirtshausschild" lockt zu Stillung des Durstes - mit gestohlenem Wasser -, zur Sättigung mit heimlichem Brot, so als fordere sie keine Bezahlung! Und doch wird denen, die ihrem Rufe folgen die Rechnung aufgemacht! Sie trinken aus löchrigen Brunnen, die kein Wasser geben (Jes 55:2). Am Ende steht Enttäuschung und Resignation der dürstenden und hungernden Seele, die von Genuss zu Genuss taumelt und doch nie zum Frieden findet. Gott allen bietet in Christus, Seiner Weisheit, wahrhaftiges Brot des Lebens und Wasser des Lebens als Geschenk an (Jes 55:1 - Joh 1:14 - Joh 7:37-39 - Joh 6:32-33).

Wir sahen bei Spr 9:1-6 im Lockruf der Weisheit das "Haus des lebendigen Gottes" vorgebildet und den "Tisch des Herrn" mit Brot und Wein. Können wir in der Einladung der Frau Torheit und Einfaltsdame nicht das wiederfinden, was Paulus in 1Kor 10:20-22 bezeugt, dass wir nämlich am "Tische der Dämonen" im Götzentempel den "Kelch der Dämonen" genießen und auf diese Weise "Gemeinschaft mit den Dämonen" haben können? Von dort aus eröffnen sich die Wege zu den Tiefen des Scheols, wo die Toderschlafften (BA), die schattengleichen Rephaim sind; Buber übersetzt sogar mit Gespenster, weil das hebr. Wort auch auf die gefallenen Geister anspielen könnte (1Mo 6. - Jud 1:6), nicht nur auf die Seelen im Totenreich. Da jene aber ihre Geistleiblichkeit verließen, wirken sie nunmehr - ohne Leib - als Dämonen. Wer sich aber "der Gemeinschaft der Dämonen" verschreibt, darf nicht teilnehmen am "Tisch des Herrn"; sein Endgeschick ist in den Tiefen des Totenreichs, wohl Frau Narrheit alle versammelt, die sie so werbewirksam geladen hat!

Lies weiter hier:

90. Die Gier des Gesetzlosen, der Hunger des Gerechten - Spr 10:1-3