Fliehen - jagen - kämpfen- ergreifen - 1Tim 6:11.12

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Fliehen - jagen - kämpfen- ergreifen - 1Tim 6:11.12

"Du aber, o Mensch Gottes, fliehe dies alles, jage aber der Gerechtigkeit nach, der Gottesfurcht, dem Glauben, der Liebe dem Ausharren, dem willigen Erdulden! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben!" 1Tim 6:11.12


Gleich einem Hagelschauer prasseln auf Timotheus, den jungen Mitarbeiter des Paulus, die Imperative des Apostes herab: Fliehe - jage - kämpfe - ergreife! An anderen Stellen des 1. Timotheusbriefes sagt ihm Paulus: Werde ein Vorbild! - Gib Acht auf dich selbst und auf die Lehre! - Tadle, ehre, gebiete, ermahne! - Ich gebiete dir vor dem Angesicht Gottes: Bewahre den dir erteilten Auftrag!

Timotheus scheint aber unter all diesen Ermahnungen und Geboten nicht zerbrochen zu sein. Er spürt auch hinter den manchmal scharfen Worten des Paulus dessen Liebe und tiefes Vertrauen.

Aber Timotheus war noch jung und unerfahren und nun soll er Gemeinden leiten, auf die rechte Lehre achten, Leiden ertragen, ein Vorbild sein, auf die Aufseher und Diener in den Gemeinden achten und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen. Ist er da nicht maßlos überfordert? - Es könnte so scheinen, aber Paulus erteilt nicht etwa nur Befehle - er ermahnt und ermuntert sein Kind im Glauben.

Auch uns tut es gut, auf die Anweisungen des Apostels zu achten. Christen sollen Kämpfer sein, sie sollen "den guten Kampf des Glaubens kämpfen", also dem Misstrauen und der Angst widerstehen und mit Gottes Rettermacht allezeit rechnen. Sie sollen nachjagen den Tugenden der Gerechtigkeit, der Gottesfurcht, der Liebe, des Glaubens und des Ausharrens. Das bedeutet zugleich, das Negative zu fliehen, das Paulus zuvor aufgezählt hat (1Tim 6:3-10): Wortgefechte, unnütze Diskussionen, Neid und Streit und Gezänk sowie die Geldgier. Das ewige Leben sollen wir ergreifen. Heinrich Langeberg meint, hier könne nicht das ewige (äonische) Leben als solches gemeint sein; "das wird uns aus Gnaden geschenkt und das hat der Glaubende bereits"; es sei das äonische Leben als Siegespreis gemeint, als Krönung unserer Berufung (Offb 2:10).

So wollen wir das Unnütze hinter uns lassen und den herrlichen Zielen der Liebe Gottes entgegeneilen!