Erläuterungen zum Lukasevangelium

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von Heinz Schumacher aus der HSN

Es ist das einzige Evangelium, das von einem Heidenchristen verfasst wurde, dem Arzt Lukas, der zeitweilig Begleiter des Apostels Paulus war (Kol 4:14). Mit aller Sorgfalt (Lk 1:1-4) hat er, dabei wie alle heiligen Schreiber vom Geiste Gottes geleitet (2Tim 3:16 - 2Petr 1:21), Jesu Heilswerk auf Erden dargestellt, eingebettet in eine ausführliche Kindheitsgeschichte und aufschlussreiche Berichte über die Erscheinungen des Auferstandenen. - Als Arzt stellt Lukas den Herrn besonders als den Heiland und Retter der Menschen dar, der ihnen nach Leib, Seele und Geist Hilfe bringt. In den Heilungsberichten werden "Krankheiten wie Heilungen vom ärztlichen Standpunkt aus einwandfrei beschrieben" (W. Michaelis); darüber hinaus aber geht es Lukas darum, Gottes Güte und Barmherzigkeit in und durch Jesus als Freudenkunde sichtbar zu machen. Dies zeigen besonders die Weihnachtsgeschichte, die Lobgesänge in Lk 1, die heilbringenden Begegnungen Jesu mit Menschen und die Gleichnisse vom Finden des Verlorenen (Lk 15), schließlich auch die Kreuzesworte Jesu und die hilfreichen Worte des Auferstandenen. -

Obwohl sich Lukas in manchem an Markus anzulehnen scheint, bringt er doch viele eigene Texte ("Sondergut"), nicht nur am Anfang und Schluss seines Evangeliums, sondern vor allem in seinem "Reisebericht" (Lk 9:51 bis Lk 18:14). Wie bei Matthäus, so tritt auch bei Lukas die Erwartung des kommenden Königreiches Gottes stark hervor. Weitere Schwerpunkte sind der Glaube, die Liebe, die Vergebung der Sünden und die von Jesus geforderte innere Freiheit gegenüber dem irdischen Besitz. Nach Wilhelm Michaelis könnte Lukas sein Evangelium zwischen 65 und 70 n.Chr. beendet haben.

👉 Sieh auch: Kapitelüberschriften des Lukasevangeliums von Heinz Schumacher