Erläuterungen zum 2. Petrusbrief

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von Heinz Schumacher aus der HSN

Der Verfasser, Simon Petrus, gibt sich als derjenige zu erkennen, der (als Schüler Jesu bei dessen Verklärung) "mit ihm auf dem heiligen Berge war" (2Petr 1:18 - vgl. Mt 17:1-9). Die dort geschaute Herrlichkeit Jesu bestätigte ihm die Festigkeit und Verlässlichkeit des prophetischen Wortes der Bibel. – Im 2. Kapitel, das viele Gemeinsamkeiten mit dem Judasbrief aufweist, geht es um Gottes Gericht über die Sünder der Vergangenheit und Gegenwart. – Im 3. Kapitel setzt sich Petrus mit "Spöttern" auseinander, die die Wiederkunft Jesu in Zweifel ziehen, und der Apostel wird selber zum Propheten, indem er den "Tag des Herrn" und den "Tag Gottes" sowie "neue Himmel und eine neue Erde" ankündigt.

Der Brief wendet sich ganz allgemein an die Gläubigen, um sie zu ermahnen, zu ermuntern und durch das zuverlässige prophetische Wort zu stärken. Gleich zu Anfang findet sich eine kostbare Ermunterung, im geistlichen Leben zu wachsen und Frucht zu bringen (2Petr 1:3-11). Petrus hat den Brief (nach 2Petr 1:13-15) gegen Ende seines Lebens verfasst, also wohl zwischen 64 und 65 in Rom. – Bedenken gegen die Echtheit sind weit verbreitet und Unterschiede zum 1. Petrusbrief (z.B. in der Sprache) nicht zu übersehen. Diese sind aber kein überzeugender Beweis gegen die Verfasserschaft des Petrus. Denn erstens ist die Thematik eine andere als im 1. Brief und zweitens scheint Petrus bei der Abfassung einen anderen Mitarbeiter gehabt zu haben, nicht Silvanus (1Petr 5:12), sondern – wegen der Ähnlichkeit von 2 Petr 2 mit dem Judasbrief – vielleicht einen engen Vertrauten des Judas oder Judas selbst.