Ein himmlischer Lobgesang

Aus Bibelwissen
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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Ich sah die Sieger über das Tier und über sein Bild... und sie singen das Lied des Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und staunenswert sind Deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger, gerecht und wahr Deine Wege. Du König der Nationen! Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist heilig. Denn alle Nationen werden kommen und vor Dir anbeten, denn Dein gerechtes Walten ist offenbar geworden." (Offb 15:2-4)


Im Buch der Offenbarung sehen wir einen ständigen Wechsel zwischen "Blick in den Himmel" und "Blick auf die Erde". Immer wieder wird deutlich: Das Geschehen auf Erden wird von "droben" gesteuert. So werden die drei Gerichts-Zyklen der Siegel-, Posaunen-, und Zornschalengerichte jeweils in einem feierlichen Gottesdienst vorbereitet: die Siegelgerichte durch das Geschehen in Offb 5:6-14, die Posaunengerichte durch das Handeln der Engel in Offb 8:1-5, danach die Zornschalengerichte durch den Gesang im vorangestellten Text. Was geht daraus hervor? Dass Gott beim Vollzug Seiner Gerichte weder planlos noch ziellos noch überstürzt handelt.

Im Gotteslob der Überwinder, von dem unser Text spricht, finden wir das Lied des Moses und das Lied des Lammes beieinander. Altes und Neues Testament, die Errettung unter Mose und die Errettung durch Jesus Christus klingen zusammen. Es werden die Werke und die Wege des allmächtigen Gottes anbetend gepriesen. Das sind keine sentimentalen Erbauungsgesänge, sondern Lobpreisungen der göttlichen Schöpfermacht und Königsherrschaft und Seiner "Wege" mit Israel und der Welt im Verlauf der Heilsgeschichte. Die Überwinder wissen auch, dass alle Nationen einmal kommen und denRettergott anbeten werden (Ps 86:9). Das ist der Endertrag der Gerichte!

Hellmuth Frey schrieb im Blick auf die Endzeit-Gerichte der Offenbarung: "Wir dachten: die Teufel toben sich aus - aber nein: Gottes Engel walten. Wir dachten: es geht drunter und drüber - aber nein: es geht ordentlich und feierlich zu wie bei einer Liturgie. Wir dachten: das ist ein Sieg der Hölle - aber nein: alles dient der Verherrlichung und dem Siege Gottes."