Die vierte Rede des Elihu 2.Teil - Hi 37:1-24

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Die vierte Rede des Elihu 2.Teil - Hi 37:1-24

Gott bestimmt auch unser Wetter - das sagen uns die Verse Hi 37:1-13. Gewiss kennen wir heute die Zusammenhänge des Wettergeschehens besser als unsre Vorfahren, ab die vierte Rede des Elihu 2.Teil - Hi 37:1-24 das ändert ja nichts an der Wahrheit, dass unser Gott es ist, der letztlich bestimmt (oder: genehmigt), wo ein Gewitter sich austoben darf und wo Stille, Hitze, Kälte herrschen sollen. Man spottet heute über die Vorfahren, die bei einem Gewitter vom Donnergrollen des Zornes Gottes sprachen - wie erhaben sind wir doch darüber, die wir sagen: Das ist alles nur Natur! Doch so denken die Toren! Auch unser noch so gut verstandenes Welt- und Naturgeschehen lenkt Gott! Das betont Elihu mit Recht. Direkt oder indirekt bewirkt Er alles. Darum ist es nicht falsch oder überflüssig, Gott auch um gutes Wetter zu bitten, etwa wenn eine Versammlung im Freien angesetzt ist. - Vom Wetter ausgehend kommt dann Elihu auf Gottes Größe und Erhabenheit zu sprechen. Was können wir Ihm bringen? - nur Finsternis (Hi 37:19). Wir können nicht einmal in das Licht der Sonne sehen, geschweige denn Gottes Lichtfülle ertragen. Wir können Schaddai in Seiner Größe und Gerechtigkeit nicht erreichen, darum sollen wir Ihn fürchten, statt (wie Hiob es tat) mit Ihm zu rechten.

Auch heute rechten viele Menschen mit Gott. Das klingt dann so: "Wie kann ein Gott, der angeblich die Liebe ist, dies oder jenes zulassen?" Wir behaupten damit indirekt, dass Gott Fehler macht bzw. in sich selbst widersprüchlich ist. Nein, Gott hat nicht zwei Naturen wie wir. Es gibt solche Gottesvorstellungen von der mit sich selbst kämpfenden Gottheit. Nein, Gott ist Liebe und niemals Hass. Seine Züchtigungen sind Erziehung. Er ist Licht ohne eine Spur von Finsternis. Wie gut, dass uns das in Gottes Wort in 1Jo 1:5 so klar gesagt wird.

Zusammenfassend beurteilt Hanjörg Bräumer die Reden Elihus wie folgt: "Elihus Darlegungen bringen keine Lösung des Problems, das Hiob bedrängt... Das Erziehungs- und Läuterungsleiden steht genau wie die von den drei Freunden vertretene Vergeltungslehre unter der Voraussetzung des verdienten Unglücks." Und Artur Weiser nennt die Elihureden "eine Mischung von Wahrheit und Anmaßung".

Es geht also im Buch Hiob nicht nur um die Frage: Ist Gott Hiobs Freund oder Feind?, sondern auch darum: Hat Hiob sein schweres Leiden - das zutiefst ein Prüfungsleiden ist - verdient oder nicht? Von Anfang und Schluss des Hiobbuches aus können wir sagen: Er hat es nicht "verdient" - im Sinne einer göttlichen Strafe für Fehlverhalten udn Sünde. Es handel sich um eine Prüfung Hiobs, deren Hintergrund und Veranlassung wir in Hi 1 und Hi 2 erfahren. Das bedeutet für uns, dass wir im Fall schwerer Leiden, die uns selbst oder anderen von Gott auferlegt werden, niemals versuchen sollen zu beurteilen: In wieweit hat er oder sie das "verdient"? -

Im Neuen Testament wird uns der Verdienstgedanke vollends aus der Hand geschlagen. An die Stellee des Verdienstgedankens tritt bei Papulus die Gnadenlehre (siehe Römerbrief). "Was haben wir getan und verdient?" ist gar nicht mehr die Fragen, sondern: "Was hat Gott in unverdienter Gnade uns geschenkt und bereitet?" Nur von Gottes Gnadenwirken her denkend können wir über uns und die Welt richtig urteilen, d.h. von Christi Kreuz und Auferstehung her. Nicht Verdienst und Strafe sind deshalb das Thema von Röm 5, sondern des Menschen Sünde und Gottes überströmende Gnade.