Die herrliche Stellung der Kinder Gottes

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Ihr habt ja nicht einen Geist der Knechtschaft empfang, dass ihr euch aufs Neue fürchten müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Sohnschaft empfangen, in ihr rufen wir: Abba, Vater! Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserm Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, dann auch Erben. Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich leiden, damit wir auch mit verherrlicht werden." (Röm 8:14-17)


Wir hörten schon früher, dass die aus Glauben gerecht gesprochenen Kinder Gottes den Heiligen Geist empfang dürfen (Röm 5:5). Dieser Geist - so sagt uns Paulus nun weiter - ist ein Geist der Sohnschaft. Er spricht im obigen Text sowohl von Kindern Gottes als auch von Söhnen Gottes. Was ist der Unterschied? Söhne sind ja auch Kinder. Doch wenn Paulus von Söhnen spricht, meint er das im Sinne von heranwachsenden Söhnen. Er stellt ja in Gal 4 die Söhne den unmündigen Kindern gegenüber. Er meint also Söhne, die sich für die Dinge des Vaters interessieren, für des Vaters Pläne und Gedanken.

Gottes Geist soll uns nicht nur äußerlich leiten - beim Spazierengehen, Einkaufen, Arbeiten, REisen -, sondern auch innerlich: Er leitet uns, wie Jesus sagt, in die ganze Wahrheit (Joh 16:13), anders ausgedrückt: Er will uns mit den Gedanken Gottes vertraut machen. Und er will uns ein ganz inniges Verhältnis zu Gott dem Vater schenken, frei von Furcht.

Auch für uns ist Gott der Heilige, mit dem nicht zu spaßen ist und dessen Tun wir nicht immer verstehen, etwa bei Erdbeben. Trotzdem wirkt es der Geist, dass wir - wie ein Kind beim Vater geborgen - vertrauensvoll, ja zärtlich "Abba, Vater!" sprechen. So nannten die Kleinen ihren Vater im Kreis der Familie (Gal 4:6). Und so redet auch Jesus den Vater im Garten Gethsemane an (Mk 14:36).

Dann folgt in Röm 8:17 die großartige Aussage: Sind wir Kinder, dann auch Erben. Es ist unvorstellbar, was wir als "Miterben Christi" alles ererben werden. Christus ist ja der Erbe des Alls (Hebr 1:2). Dabei bedeutet "erben" keineswegs nur: etwas geschenkt bekommen, sondern verwalten und gestalten. Wie groß ist doch unser Hoffnungsgut, wenn wir Kinder Gottes sind!