Die Weisheit - geboren vor aller Schöpfung - Spr 8:24-26

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76. Die Weisheit - geboren vor aller Schöpfung - Spr 8:24-26

Noch ehe Flutwirbel waren, wurde ich geboren, noch ehe Quellen waren, des Wassers schwer. Noch ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln, wurde ich geboren. Als ER noch nicht das Erdland und die Fluren gemacht hatte - das Erste von den Staubschollen des Erdkreises.

In diesem Text wird rückblickend Gottes Schöpfertätigkeit geschaut. Diese wird in den hebräischen Texten mit drei verschiedenen Wörtern gekennzeichnet: "bara" = aus dem Nichts harmonisch erschaffen; "asah" = vorhandenes Material bearbeiten, modellieren und aufrichten; "jatzar" = vervollkommnen, verschönern, vollenden. Wie köstlich dass auch jeder, der mit dem Namen Gottes genannt ist, zu Seiner Ehre geschaffen (bara) von Ihm gebildet (asah) und in ihm vollendet ist (jatzar)! Teuer und wertvoll ist Er in den Augen des liebenden Vaters (Jes 45:1.4.7).

Die Flutwirbel (tehomot) werden als "chaotische Urgewässer" von den wasserschweren Quellen unterschieden; nach Karel Claeys ("Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft") könnten damit auch die zähflüssigen Magmaströme des Erdinneren gemeint sein; in sie wurden die Gebirge und Berge buchstäblich eingesenkt. Auf den zähflüssigen Magmaströmen des Erdmantels schwimmen aber auch die Kontinente wie Staubschollen, die nach tektonischen Gesetzmäßigkeiten aus einem ursprünglich geschlossenen Urkontinent auseinander trifteten. Wieder erweist sich das überragende Schöpfungszeugnis der Bibel, Jahrtausende vor der modernen Naturwissenschaft, als vollgültige Wahrheit!

Doch lange vor diesen ersten Schöpfungsakten zur Gestaltung des Planeten Erde war die Weisheit bei Gott. So sieht unser Text des Christus als den Augenzeugen und Mitschöpfer, der zurückschaut in die Äonen der Urzeit und zugleich Seine vorweltliche Existenz bezeugt. Auch in Seinen Erdentagen legte Er von sich selbst Zeugnis ab. "Niemand ist emporgestiegen zum Himmel, als nur der, welcher aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist" (oder: Seine ewige Existenz hat). Und Johannes der Täufer bestätigte es Ihm: "Der von oben kommt, steht über dem All" (Joh 3:13.31).

Überaus beachtenswert aber ist es, dass schon in den SPRÜCHEN zwischen Erschaffenem und Geborenem deutlich unterschieden wird! So sind nicht nur Materie und Energie geschaffen, sowie Pflanzen, Tiere und Menschen, sondern auch alle Engel und Geistesmächte, bis hin zu den höchsten Fürstentümern und Würdenträgern im Unsichtbaren. Auch Luzifer in seiner vormaligen Herrlichkeit war Gottes Geschöpf. So fragt Eliphas Hi 15:7-8: Bist du als erster zum Menschen gezeugt und vor den Hügeln geboren? Hast du im geheimen Rate Gottes zugehört und die Weisheit an dich gerissen?" Allein der SOHN, der Christus, ist aus Gott gezeugt und geboren und darum Gott gleich: Er ist allmächtig, allwissend, allgegenwärtig, unversuchbar vom Bösen und unsterblich; Er ist Geist und Licht und Leben wie Gott und Ihm darum wesensgleich. Hebr 1. zeigt uns deutlich, dass der Christus als Einziggezeugter vom Vater alle Engel überragt. So erschließt auch die Aussage, dass Er vor den Hügeln geboren sei, einen zusätzlichen symbolischen Sinn: Ist Er doch DER FELS Israels, die Hügel hingegen sind Abbilder von Geistesmächten (vgl. 5Mo 32:4.13.15.18.30.31). Doch werden "alle Berge und Hügel" Ihn einmal loben (Ps 148:9)!

"DU bist mein Sohn, heute habe ich Dich gezeugt!" war das Urwort Gottes - Ewigkeiten vor Seinen ersten Schöpfungsworten ausgesprochen! Joh 1. bezeugt uns, dass Er als das "Wort Gottes" bei Gott war, dass aber das All durch Ihn geworden ist. Erst in Seiner Erniedrigung nahm Er am "Werden" der Geschöpfe teil. Hören wir es aus Seinem eigenen Mund: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich" (Joh 8:59).

Lies weiter hier:

77. Momentaufnahmen der Schöpfung - Spr 8:27-30a