Die Hochzeit des Lammes

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und ich hörte etwas wie die Stimme einer zahlreichen Schar..., die riefen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächitge, hat die Königsherrschaft angetreten! Lass uns fröhlich sein und jubeln und Ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und Seine Ehefrau hat sich bereitgemacht... Und er sagt zu mir: Schreibe: "Glückselig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!" (Offb 19:6.7.9)


Nach dem "Blick auf die Erde" in Offb 16-18 folgt nun im 19. Kapitel wieder ein "Blick in den Himmel". Jesus, der schon beim Erschallen der siebten Posaune die Macht übernommen hat (Offb 11:15-17), schickt sich nun an, als König und Richter auf die Erde herabzusteigen. Zuvor findet im Himmel die "Hochzeit des Lammes" statt. Die wichtigste Frage ist die: Wer ist der Bräutigam und wer die Braut? Offensichtlich geht es hier nicht um Einzelpersonen, sondern um Kollektivpersonen.

Wir schließen uns der Deutung von Karl Merz an, wenn er sagt: "Bräutigam ist Jesus Christus. Doch nicht Er allein; es gehören zu Ihm auch die Glieder Seines Leibes. Haupt und Leib bilden den Christus, in unserem Fall also den Bräutigam." Tatsächlich wird die Gemeinde Christi Jesu in 1Kor 1:13 und 1Kor 12:12 als "der Christus" bezeichnet. Die Glieder, der zum Herrn entrückten Gemeinde - die Erstlinge aus den Nationen - bilden mit ihrem Haupt den Bräutigam.

Die Braut ist eine andere Erstlings-Körperschaft. Zwar wird die Gemeinde Jesu im Neuen Testament in 2Kor 11:2 mit einer keuschen Jungfrau und in Eph 5:23-25 mit einer Ehefrau verglichen; doch Paulus bleibt bei der Feststellung: "Wir sind Glieder Seines Leibes" (Eph 5:30).

Vom Alten Testament her aber kennen wir Israel als Braut und Ehefrau Jahwehs. So wird Israel in Jes 54:5 gesagt: "Der dich gemacht hat, ist dein Mann, Jahweh Zebaoth ist Sein Name" (vgl. Jes 62:4 und Hos 2). Dies finden wir in Offb 21:9-14 bestätigt. Hier schaut der Seher Johannes die Braut, die Ehefrau des Lammes, und alles deutet auf Israel hin; es ist von den 12 Stämmen der Söhne Israels die Rede. -

Diese Schau schließt aber nicht aus, dass wir uns persönlich durchaus im Sinne von 2Kor 11:2 dem Herrn bräutlich verbunden fühlen dürfen.