Die Gerichte bei der Öffnung der sieben Siegel

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Die Gerichte bei der Öffnung der sieben Siegel - Offb 6:1.2

Und ich sah, wie das Lamm eins von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eins von den vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! Und ich sah hin, un sie: ein weißes Pferd, und der auf ihm sass, hatte einen Bogen und es wurde ihm ein Siegeskranz gereicht und siegend zog er aus, um zu siegen.


Zwei wichtige Wahrheiten sehen wir gleich im 1. Vers: Zum ersten wird deutlich, dass, wie wir es gestern schon sahen, Jesus als das Lamm die Siegel öffnet. Als das Lamm ist Er der Leidende, gewiss auch Mitleidende beim Vollzug der Endzeitgerichte über die Welt. Doch ohne Gerichte kann die Welt, so wie sie heute ist, nicht zurechtgebracht werden. Die Predigt von der Liebe Gottes hat in allen vergangenen Jahrhunderten bis heute die Masse der Menschen nicht zur Umkehr gebracht; nun sollen die Gerichte sie dahin bringen, neu auf Gott zu hören. Denn Jesaja sagt: "Wenn Deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit" (Jes 26:9). Hinter den noch so harten Gerichtsschlägen, die die Offenbarung ankündigt, steht nicht etwa Gottes Hass, sondern Seine Liebe, die auch durch Leid und Tod hindurch zurechtbringen will, bis am Ende die "Heilung der Nationen" kommt (Offb 22:2). - Und zum zweiten sehen wir: Alles Geschehen auf Erden wird letztlich von oben gesteuert. Bei der Öffnung des ersten Siegels tritt ein Machthaber auf Erden auf, "siegend und um zu siegen". Es ist wohl jener Mann, den wir den "Antichristen" nennen, der "Mensch der Sünde" und "Sohn des Verderbens" von 2Thes 2:3. Er hat - wie Hitler in der Anfangszeit - Erfolg auf Erfolg. Er verspricht den Menschen den Weltfrieden und die Lösung aller Probleme, Gewiss wird ihm auch vieles gelingen. Doch die Darstellung der "vier apokalyptischen Reiter" in Offb 6:1-8 zeigt: Dem Reiter auf dem weißen Pferd folgen die Reiter auf feuerrotem, schwarzem und leichenblassem Pferd - Krieg und Hunger und Tod.

Der Antichrist tritt nicht nach eigenem Gutdünken auf, er wird von oben gerufen: "Komm!" Denn es gibt keine Regierungsgewalt außer von Gott (Röm 13:1). Von Gottes und Christi Gerichtswillen und Gnaden willen hängt alles ab. Wohl dem, der sich Christi Herrschaft schon heute im Glaubensgehorsam unterstellt.