Die Flüchtigkeit des Reichtums - Spr 23:4-5

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265. Die Flüchtigkeit des Reichtums - Spr 23:4-5

Bemühe dich nicht, reich zu werden, lass ab von deiner Klugheit. - Willst du deine Augen darauf hinfliegen lassen, und siehe - fort ist es! Denn es schafft sich, ja es schafft sich Flügel, dem Adler gleich, der gen Himmel entfliegt!

Wieder spricht die Weisheit von der "Ungewissheit des Reichtums", zu flüchtig und unsicher, um darauf hoffen zu können (1Tim 6:17)! Denn "die da reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen versenken in Verderben und Untergang" (1Tim 6:9). In diesem Wort spricht auch Paulus ein krampfhaftes, zähes und kämpferisches Bemühen an, ein Sich- Abplagen (BUB), das zum Ermüden führt (BA), freilich verbunden mit Klugheit und Raffinesse. Wie vieles opfern doch Menschen an Gesundheit und innerer Harmonie, an Familienfrieden und Charakterwerten, um dieses einen Zeilen willen! Was aber bleibt am Ende außer einem bitteren Nachgeschmack über ein vergeudetes Leben? Gottes Wort empfiehlt uns keineswegs die bittere Armut, die auch ihre Gefahren hat, aber auch nicht den zum Leichtsinn führenden Reichtum; beides sieht es als Quelle möglicher Gottlosigkeit; das "beschiedene Teil" liegt in der maßvollen Mitte zwischen Verarmung und Reichtum (Spr 30:7-9). So ist durchaus nicht der Faule, sondern der Fleißige Favorit der SPRÜCHE. "Ein treuer Mann hat viele Segnungen, wer aber hastig ist, reich zu werden, wird nicht schuldlos sein" mahnt Spr 28:20. Ist doch "die Geldliebe eine Wurzel alles Bösen", worauf unsere Zeit in aller Deutlichkeit hinweist (1Tim 6:10).

Wie schnell kann der angehäufte Reichtum dahinschwinden; der Verlust kann sich vollziehen wie ein Augenflattern: Kaum hatte der reiche Kornbauer seinen Reichtum als Lebenssicherung besehen, da ereilte ihn der plötzliche Tod. Das Vermögen schafft sich, ja es schafft sich Flügel, dem Adler gleich, der gen Himmel entfliegt (DEL). So empfiehlt der Apostel Jakobus den Reichen, "die sich schätze sammelten in der Endzeit", zu "weinen und zu heulen", angesichts des drohenden Elendes. "Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfräßig geworden,. Euer Gold und Silber ist verrottet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein wider euch und euer Fleisch fressen wie Feuer" (Jak 5:1-3). Dass ihr Reichtum daraus erwuchs, dass sie ihren Arbeitern den Lohn vorenthielten, macht ihre Haltung besonders verwerflich und macht sie gerichtsreif (Spr 23:4-6). Wie augenblicklich schnell der Reichtum verlorengehen kann, erfuhr auch Hiob in der Versuchungs- und Feuerprobe des HERRN, als er seine Söhne und Töchter seine Herden, all sein Hab und Gut und seine blühende Gesundheit über Nacht verlor. Freilich erstattete ihm der Herr nach seiner Bewährung alles doppelt wieder. Doch dürfen wir annehmen, dass er nun seinem Vermögen in anderer Haltung gegenüberstand als vor seinem Leiden! Nun war jeder Goldmünze (Kesita), die er zum Beschenk erhielt "ein Lamm eingeprägt" - Charaktersiegel dessen, den er in seinem Leiden prophetisch vorgebildet hatte (Hi 42:11 im Text der LXX; nach Companion Bible). Lot, der Neffe Abrahams, verlor seinen Reichtum "über Nacht" durch ein göttliches Strafgericht über die verderbten Städte Sodom und Gomorra, in denen er sich, verführt "durch die Lust seiner Augen", angesiedelt hatte (1Mo 13:10)!

Möge doch unser Streben und Mühen, unsere Klugheit und unser Eifer sich darauf richten, das zu suchen, "was droben ist, da der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes", und den "unausforschlichen Reichtum Christi" zu ergründen, zu erkennen und zu erlangen (Kol 3:1-2)!


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266. Was zum Unterricht mitzubringen ist - Spr 23:9+12