Die Auferstehung des Leibes

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
18. Des Leben nach dem Tode

19. Die Auferstehung des Leibes

Ich glaube an die Auferstehung des Leibes, so bekennen wir im Glaubensbekenntnis mit allen wahren Christen seit nun bald 2000 Jahren. Wir fragen zunächst:

Was versteht die Schrift unter Auferstehung des Leibes?

In einer früheren Arbeit haben wir gesehen, dass jeder Mensch beim Verscheiden einen unsichtbaren Geistleib erhält. Er nimmt aus diesem Leib bereits eine Hülle, ein Kleid mit. Wozu dann noch eine Lebendigmachung des im Grab vermoderten Leichnams? So lehrten Hymenäus und Philetus (2Tim 2:17), sie lehrten eine geistige Auferstehung und leugneten deshalb die leibliche. Das gleiche tun sehr viele bis auf den heutigen Tag, sogar viele Prediger auf der Kanzel. Doch Paulus bezeichnet Hymenäus und Philetus als solche, die von der Wahrheit abgeirrt, und die den Glauben verkehrt haben (2Tim 2:17-18), oder die im Glauben Schiffbruch erlitten haben (1Tim 1:19). -

Die Schrift lehrt sehr klar und deutlich eine Auferstehung des Leibes aus den Gräbern (Joh 5:28-29; Röm 8:11; Phil 3:20-21) und besonders in dem großartigen Kapitel von der Auferstehung des Leibes (1Kor 15.). Schon das Alte Testament lehrt unzweideutig die Auferstehung des Leibes. Die Patriarchen glaubten dieselbe (1Mo 22.; Hebr 11:19: dann Hi 19:25-27; Dan 12:2; Hos 13:14). Ja, Paulus lehrt (1Kor 15:13-19), dass die Auferstehungslehre zum Fundament unseres Heils und unserer Seligkeit gehört.

"Ist aber die Auferstehung der Toten nicht, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, dass wir wider Gott zeugen: er hätte Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hat, wenn doch die Toten nicht auferstehen. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel (wertlos), so seid ihr noch in euren Sünden. So sind auch die, die in Christo entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die elendesten unter allen Menschen."

Unsere Auferstehung steht im innigsten Zusammenhang mit der Auferstehung Christi. Wer die Auferstehung leugnet und verwirft, der stößt den Grund um. Wir fragen:

Warum müssen unsere Leiber auferstehen?

1. Weil der Heilsplan die Auferstehung des Leibes fordert. Die ersten Menschen waren nach Geist, Seele und Leib Spiegel der Herrlichkeit Gottes, und nach Gottes Absicht sollte keine Trennung des Leibes von der Seele erfolgen. Der irdische Leib sollte mit dem Geist und mit der Seele allmählich in das himmlische Wesen erhoben werden. Doch dann kam der Fall, und in demselben wurde durch die Sünde das Bild Gottes im Menschen zerstört. Der Sold oder Lohn der Sünde ist der Tod, und der trennt, was Gott verbunden hat, jedoch nicht für immer. Gott der Herr, der den Fall des Menschen voraussah, hat dann aber auch zugleich, und zwar von Ewigkeiten her, Vorkehrungen getroffen, wie das ursprüngliche Ebenbild Gottes im Menschen, und zwar nach Geist, Seele und Leib wiederhergestellt werden soll, durch Christum. Zunächst wird in der Wiedergeburt das Ebenbild Gottes wieder hergestellt, und zwar stufenweise, von innen nach außen. Der Geist bekommt Leben aus Gott um der Gerechtigkeit willen, der Leib aber bleibt tot um der Sünde willen (Röm 8:10). Der Leib des Begnadigten, der tot um der Sünde willen ist, wird Phil 3:21 Leib der Niedrigkeit genannt; er ist während der Pilgerfahrt gleichsam ein Bleigewicht dem Gläubigen, durch welches er fein unten gehalten, und immer an seinen Ursprung erinnert wird. Deshalb ist dieser Leib auch nicht das entsprechende Organ für die wiedergeborene Seele. Durch Unpässlichkeiten, Krankheit, Schmerzen und Schwachheiten mancherlei Art, wirkt er hemmend und beschwerend auf den freigemachten Geist ein. Paulus sagt 2Kor 5:4:

"Dieweil wir in der Hütte sind, seufzen wir und sind beschwert."

Dieser unerneuerte Sündenleib ist für den Wiedergeborenen, der zu den Erstlingen im Geist gehört, eine Art Gefängnis; er wartet deshalb sehnlichst auf die Erlösung seines Leibes (Röm 8:23). Aber auch der tote Sündenleib ist bereits erlöst, und soll und muss in das Ebenbild Gottes verwandelt und so ein passendes Organ für die wiedergeborene Seele werden. Das hat der Herr versprochen und seine Ehre erfordert es, dass dieses sein Versprechen zu seiner Zeit eingelöst wird, und er wird es einlösen. -

2. Weil Jesus Christus leibhaftig auferstanden ist. Als wahrer Gott und wahrer Mensch hätte Jesus nicht sterben brauchen; denn er war ohne Sünde. Jedoch hat er freiwillig unsere Sünde und Strafe auf sich genommen. Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden haben und durch seine Wunden sind wir heil geworden. (Jes 53.). Dann hat Christus durch seinen Tod dem Tod die Macht genommen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht (2Tim 1:10). Christus ist gestorben und begraben nach der Schrift und hat sich n ach seiner Auferstehung zehnmal lebendig, leibhaftig gezeigt. Alle Apostel, dann mehr als 500 Brüder auf einmal, und endlich auch der Apostel Paulus, haben Ihn nach seiner Auferstehung gesehen (1Kor 15:3-8). Die Auferstehung Jesu hatte Gott Jahrhunderte vorher durch prophetische Aussprüche und bedeutsame Vorbilder angezeigt (Ps 16:10; Apg 2:27.31; Jon 2:11; Mt 12:40). Und oft hat der Herr Jesus seinen Jüngern und Feinden gesagt, dass er sterben, aber auch am dritten Tage auferstehen werde (Mt 16:21; Mk 9:31; Joh 2:19). Die vorher mitgeteilte Tatsache, dass er am dritten Tage auferstehen werde, haben die Feinde Jesu besser behalten als seine Jünger (Mt 27:63). Die Tatsache der Auferstehung bezeugt Jesus auf nachdrücklichste auch nach seiner Auferstehung:

"Und sprach zu ihnen: Also ist's geschrieben, denn also musste Christus leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage." (Lk 24:46)

Ja, Jesus hat als der letzte Adam durch seinen Tod und seine Auferstehung die ganze Menschheit von Sünde, Tod und Teufel erlöst, und alle, alle, auch die ungläubigsten Juden, Christen und Heiden müssen, und werden einst auferstehen; denn sie alle sind sein wohlerworbenes Eigentum. Paulus bezeugt sehr klar, weil Christus auferstanden ist, alle Toten auferstehen müssen (1Kor 15:12-22). So sehen wir, dass die Auferstehung Christi zum Fundament unseres Heils gehört, und dass unsere Auferstehung aus der seinigen hervorgeht. Wer die Auferstehung Christi verwirft, der stößt nicht nur den Grund um, sondern der verwirft auch sein eigenes Heil. - Wir müssen also auferstehen,

3. Weil unser Leib schon jetzt teilhat an Christi Gnade. Obwohl er jetzt noch ein Leib der Niedrigkeit ist, hat er dennoch schon Teil an der am Herzen erfahrenen Gnade. Bei den Wiedergeborenen wird der Leib durch den innewohnenden Geist, der die Werke des Fleisches tötet, auf eine höhere Stufe gehoben. Sie geben ihre Leiber zum Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist (Röm 12:2), und stellen ihre Glieder nicht als Waffen der Ungerechtigkeit zur Verfügung, sondern als Waffen der Gerechtigkeit (Röm 6:13). "Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Christi sind?" (1Kor 6:15). "Wisst ihr nicht nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr von Gott habt und ihr gehört nicht euch selbst" (1Kor 6:13-14). Dieser innewohnende Geist Christi befruchtet auch den Leib mit Ewigkeitskräften und zeugt in ihm den Keim des herrlichen Auferstehungsleibes. Wird die Seele hier manchmal in besonderer Weise erquickt, so freut sich auch der Leib, "Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott" (Ps 84:3). Ja, Ströme lebendigen Wassers sollen von dem Leib dessen fließen, der an Jesus glaubt, wie die Schrift sagt (Joh 7:38). Sollte nun der Leib, der ein Gefäß Gottes, ein Tempel des heiligen Geistes war, und von dem Ströme lebendigen Wassers flossen, im Tode bleiben? Nimmermehr! Christus hat uns mit seinem Blut auf Golgatha nicht halb, sondern ganz erlöst, deshalb spricht der Herr, Joh 6:40.54.... "ich werde ihn auferwecken am letzten Tage." Lies ferner Röm 8:11 und Phil 3:21. Damit ist klar ausgesprochen, dass auch der Leib erneuert und zu seiner Zeit auferweckt werden wird. Also auch die Tatsache, dass der Leib hier schon Ewigkeitskräfte erfährt, ja ein Kanal der göttlichen Ewigkeitskräfte, von dem Ströme lebendigen Wassers fließen, ist, ist das Angeld und Unterpfand seiner künftigen Auferstehung und Verherrlichung. -

Wie werden die Toten auferstehen? Im Herzen des Menschen sind diesbezüglich so viele Fragen, die er gerne beantwortet hätte. Zum Beispiel, was geschieht mit den Leibern, die längst vermodert oder verbrannt, oder von wilden Tieren zerrissen und aufgefressen worden sind, werden diese alle auferstehen? Und wie denn? Was für Leiber werden die Auferstandenen erhalten? Können wir Aufschlüsse über all die uns bewegenden Fragen erhalten? Ganz gewiss. Paulus beantwortet diese, und zwar durch drei Gleichnisse aus der Natur. Auf die Frage: Wie die Toten auferstehen, antwortet Paulus mit dem

Das Gleichnis vom Samenkorn

"Du Narr (eigentlich Tor), was du säst wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll (etwa der ausgewachsene Halm mit der reifen Ähre, auch nicht der ausgewachsene Baum), sondern ein bloßes Korn, etwa Weizen oder ein anderes. Gott aber gibt ihm einen Leib und einem jeglichen der Samen, seinen eigenen Leib." (1Kor 15:36-38).

Am Samenkorn zeigt der Apostel zuerst, es geht durch Tod und Verwesung. Diese einfache Wahrheit aus der Natur versteht der Bauer am besten; denn Gott, der Herr hat ihm, wie Luther bemerkt, den Artikel von der Auferstehung der Toten überall auf dem Feld und in den Gärten vorgezeichnet. Und er weiß, dass er nicht etwa einen ausgewachsenen Halm mit der reifen Ähre, auch nicht einen ausgewachsenen Baum, sondern ein bloßes Korn (wie auch immer das heißen mag) sät, und dass dieses Korn zuerst sterben und verwesen muss. Aber aus diesem verwesten Korn geht ein neuer Leib hervor, etwa Weizen, Roggen, oder eine wunderschöne Blume, eine Lilie, Rose, Tulpe, Narzisse oder eine Eiche usw. Daran zweifelt kein Mensch. So ist der in die Erde gelegte Leib eines Menschen ein bloßes Korn, aus welchem ein neuer Leib hervorgehen soll und wird. Und der Keim dieses Kornes ist unzerstörbar; kein Tod, kein Feuer, kein Wasser, auch keine Zähne der wilden Tiere können ihn zerstören. (Man hat in Mumiengräbern der Könige Ägyptens Weizenkörner gefunden, die etwa 3000 Jahre alt waren. Man pflanzte sie und siehe da, sie wuchsen, blühten und brachten neue Frucht. 3000 Jahre hatten die Keimkraft des Weizens nicht zerstört. Das ist ein kleines Beispiel von dem unzerstörbaren Keim im menschlichen Körper, aus dem der neue Leib hervorgehen wird.)

Nach der Natur des Samenkorns wird natürlich auch der neue Leib sein. Kein Mensch erwartet vom Distelsamen einen Feigenbaum, oder vom Dornensamen einen Weinstock, oder vom Unkrautsamen Lilien, Rosen, Tulpen usw., sondern wie der Same, so wird auch der neue Leib sein nach dem großen Reichsgesetz Gottes: Was der Mensch sät, das wird er ernten. Herrscht die Sünde im Menschen bis ans Ende, und kommt er nicht zur Bekehrung, dann ist sein Leib ein böser Same, ein Same des Teufels, der in der Auferstehung zur vollen gräulichen Entfaltung kommen wird, ein Leib, an den die Sünde und Schande ausgeprägt, allen sichtbar sein wird. Alle Untugenden, Sünden und Laster denen er im Leben gefrönt, wie Unzucht, Unwahrheit, Lug und Trug, Hass, Feindschaft Neid, Streit, Unversöhnlichkeit, Geiz, Heuchelei usw. heimlich und öffentlich begangen hat, die Christi Blut nicht auslöschen können (weil es nicht in Anspruch genommen worden ist), werden am Auferstehungsleib gewissermaßen wie auf einem Foto dargestellt, in scheußlicher Weise zu sehen sein. Ist der Mensch aber wiedergeboren und steht und wandelt unter der Zucht des heiligen Geistes, so ist die Sünde nicht mehr das beherrschende Wesen in ihm (höchstens etwas Anklebendes, Hebr 12:1), dessen Leib ist dann ein guter Keim, ein Samenkorn Gottes. Auch das wird in der Auferstehung in voller Entfaltung und Vollkommenheit herrlich dargestellt sein.

Die Leiber der auferstandenen Frommen

Wie werden die Leiber der auferstandenen Frommen aussehen und beschaffen sein?
Vier köstliche Herrlichkeiten hebt Paulus am Auferstehungsleib hervor.

1. Gesät wird verweslich, auferstehen unverweslich (1Kor 15:42). Sobald der Mensch gestorben ist, fängt der Körper an zu verwesen. Er wird wieder zu Erde, ja man muss oft mit dem Leichnam eilen, ihn in die Erde zu legen; denn er verwest und geht in Fäulnis über und riecht. In Texas mussten die Leichen im Sommer oft am gleichen Tag beerdigt werden, weil infolge der großen Hitze der Leichnam schnell in Verwesung überging und dieser Verwesungsgeruch oft furchtbar war. So war es auch in Bethanien, wo Martha zum Herrn bezüglich ihres verstorbenen Bruders Lazarus sagt: "Herr, er riecht schon; denn er hat schon vier Tage gelegen." Ja, der Leichnam ist sogar giftig so dass, wenn man sich an einem Knochensplitter des Toten ritzt, eine Blutvergiftung eintreten kann. Tote zu berühren war deshalb im Gesetz des Mose verboten; wer einen Toten berührte, war unrein. Ja, es wird gesät verweslich, aber es wird auferstehen unverweslich.

Kein noch so hohes Alter wird die Farbe der Wangen auslöschen und das Haar bleichen, keine Arbeitslast wird Furchen auf Stirn und Wangen graben, kein Abnehmen der Kräfte, der Seh- und Hörkräfte, keine von der Arbeit gebeugte Gestalt und keine Schmerzen mehr. Hört ihrs, ihr Leidenden? Kein Kopfweh, kein Zahnweh, kein Gliederreißen, kein Herzweh, kein Leid und kein Geschrei, keine Krankheit und kein Tod, keine Totenglocke, kein Totenwagen, keine Särge, keine Leichenbestatter, keine Beerdigungen und keine Träne mehr; denn dort hat Gott abgewischt alle Tränen, dem Herrn sei Lob und Dank dafür in alle Ewigkeiten. Das Erste, nämlich der Zustand des Vergehens und Sterbens und der Verwesung, ist ein für allemal vorüber, durch den, der dem Tode die Macht genommen, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat.

2. Gesät wird in Unehre, auferstehen in Herrlichkeit. 1Kor 15:43. Unehre ist es, wenn wir den Leichnam unserer Teuren schnell, schnell in die Erde legen müssen, besonders wie erwähnt, in warmen Gegenden und wo keine Vorrichtung zum Aufbewahren von Leichen vorhanden ist. Dann ist es Unehre, dass unser Leib und der Leib unserer Toten so schnell in Verwesung übergeht; auch schaudert es vielen in der Nähe eines Toten zu sein, oder einen Toten zu sehen. Unehre, wenn unsere Lieben im Tode oft so schrecklich entstellt sind. Unehre, wenn im Krieg Hunderttausende junge, blühende Menschenleben getötet oder verstümmelt, schrecklich zugerichtet werden. Unehre, wenn Menschen zerrissen, gefressen, verbrannt, zerquetscht, zermalmt, hingerichtet oder ersäuft werden. Ja, es wird gesät in Unehre, aber gottlob "es wird auferstehen in Herrlichkeit".

"Es wird auferstehen in Herrlichkeit 1Kor 15:43. Alle Unehre, wie Gebrechlichkeit, Hässlichkeit, Missgestaltung, Blindheit, Taubheit, Lähmung und andere Gebrechen werden beseitigt sein. Jes 35:5.6: "Alsdann werden die Augen der Blinden aufgetan sein, und die Ohren der Tauben werden hören, alsdann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird Lob singen." Lk 20:36 sagt der Herr von ihnen, dass sie den Engeln gleich sein werden und nach 1Jo 3:2 werden sie sogar "Ihm gleich sein", dem Sohne Gottes, und nach Röm 8:29: "gleichgestaltet dem Ebenbild seines Sohnes", und ihr Leib wird umgewandelt, dass er gleich sein wird seinem Leibe der Herrlichkeit, Phil 3:21. Und obendrein sollten sie noch leuchten wie die Sonne in seines Vaters Königreich. Das ist Herrlichkeit!

3. Gesät wird in Schwachheit, auferstehen in Kraft 1Kor 15:43b. Nicht erst, wenn unser Leib in die Erde gelegt wird, sondern unser ganzes Leben ist ein Leben in Schwachheit. Wieviel Nahrung, Medizin, Pflaster, Bäder, Salben müssen viele verwenden um die alte Lehmhütte zu stützen und zu schützen, damit sie immer noch ein wenig zusammenhält und nicht schon vor der Zeit aus den Fugen gerät. Geht aber ein allzu scharfer Wind über den Menschen, dann fällt er trotz allen Flicken und Pflastern dennoch zusammen wie ein altes Haus. Das ist Schwachheit. Und wie hilflos ist dieser Mensch, wenn er in diese Welt eintritt. Hinsichtlich vieler Fähigkeiten, sind manche Tiere besser ausgerüstet als wir. Wir haben nicht den scharfen Geruch des Hundes, nicht den ausgeprägten Instinkt einer Katze. Auch haben wir nicht das scharfe Auge eines Falken oder Adlers, der doch oben in den Lüften die kleinste Beute auf dem Erdboden sieht, auch haben wir nicht das feine Gehör eines Hirsches, auch nicht die Kraft des Löwen, können uns auch nicht in die Lüfte erheben, oder in das Meer hinabtauchen wie die Fische. Das alles ist Schwachheit für den Menschen, der doch über die Tiere herrschen soll.

Ja, es wird gesät in Schwachheit, aber "auferstehen in Kraft" Wir lesen im Alten Testament von Riesen, Enakskindern, die außerordentlich stark waren; von Helden, wie Goliath, Titanen, welche nach der Sage die Erdkugel getragen haben sollen. Nun, ich glaube, die Zeit der Übermenschen, Riesen, Titanen, kommt erst noch. Auferstehen in Kraft wird, wer vom Lebensbaum gegessen, aus der Kraftquelle dessen, der da heißt: "Wunderbarer, Rat, Kraft, Held" getrunken hat, der wird im Auferstehungsleib nichts mehr von Schwachheit wissen, sondern blühen und stark sein wie die Zedern des Libanons, wie Gottes starke Helden, die seine Befehle ausrichten. Im neuen Leib werden wir frischer und gesünder sein wie Moses, dessen Kraft bis ans Ende nicht versagte; wir werden stärker sein wie Simson, besser hören wie ein Hirsch, schärfer sehen wie ein Adler und schneller sein als die Sonne. Ja, dann werden Schwachheit und Verdruss unter unseren Füßen liegen.

4. Gesät wird ein natürlicher Leib, auferstehen ein geistlicher Leib (1Kor 15:44). - Der Leib, den wir jetzt haben, ist ein seelischer, natürlicher, den wir von Adam übernommen haben. Er bewegt sich und wächst, zeugt seinesgleichen, nimmt ab und stirbt. Er kann verbrennen, erfrieren, zerrissen werden, verhungern und verdursten. Wie schwerfällig ist unser Leib! Wir können uns nicht in die Lüfte erheben, auch nicht in die Tiefe des Meeres tauchen. Überall merken wir, dass wir an die Gesetze von Raum und Zeit, an die Gesetze der Erde gebunden sind, und gewissermaßen wie ein Tier an der Kette nicht los und weiter können, als die Kette reicht.

"Und wird auferstehen ein geistiger Leib." - Einst werden die Gesetze der Erde zerbrochen werden wie ein Gefäß, und wir werden frei sein von dieser Kette. Der Auferstehungsleib wird, obwohl auch von Bein und Fleisch, nicht mehr an die Erdengesetze gebunden sein, ähnlich wie Jesus nach seiner Auferstehung. Dann werden auch wir durch verschlossene Türe gehen können, uns sichtbar und unsichtbar machen können, durch die Tiefen des Ozeans und Millionen Himmelskörper, das gewaltige Universum Gottes im Nu durchqueren können. Ein Bild hiervon ist das Radio, durch welches man in einem Augenblick um die ganze Erde sprechen kann. Kurz, was unaussprechlich, wird geschehen!

Die Leiber der auferstandenen Gottlosen

Aber auch die Leiber der Gottlosen werden auferstehen. In Dan 12:2 steht: "zu ewiger Schmach und Schande", und wie der Herr Jesus sagt, "zum Gericht" (Joh 5:29). Auch die Leiber der Unbekehrten und Gottlosen enthalten, wie die Leiber der Frommen, einen unzerstörbaren Keim, aus dem dann, wenn die Stimme des Sohnes Gottes erschallt, der Auferstehungsleib hervorgehen wird. Doch diese Auferstehungsleiber werden grauenhaft und entsetzlich aussehen; denn sie tragen das Bild des Teufels an sich. Wie der Leib der Frommen, so ist auch ihr Leib, das Spiegelbild ihres inwendigen Menschen. Alle begangenen Sünden, die nicht im Blut Jesu getilgt wurden, werden sichtbar sein, so dass sie allem Fleisch ein Gräuel sein werden. Doch gottlob nicht für immer; denn auch für sie ist das Blut des Sohnes Gottes geflossen, und auch sie werden sich nach schrecklichen Züchtigungen endlich Jesus übergeben und im Blut des Lammes gewaschen werden.

Verschiedene Fleischleiber

"Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, und einem jeglichen von den Samen seinen eigenen Leib." "Nicht ist alles Fleisch gleich, sondern ein anderes Fleisch ist der Menschen, ein anderes des Viehes, ein anderes der Fische , ein anderes der Vögel." (1Kor 15:38-39)

Paulus betont betont hier, dass Gott aus der Erde verschiedene Fleischleiber schafft. Er nennt die drei Hauptleiber der Erde, nämlich solche, die auf dem trockenen Land wohnen - die Menschen; dann solche, die im Wasser leben - die Fische, und endlich solche, die in der Luft herrschen - die Vögel. Doch alle diese Leiber, obwohl verschieden, hat Gott aus der Erde gemacht. Sollte er mit seinem Schaffen und Bilden aus der Erde zu Ende sein und nicht noch höher hinaufgehen, nämlich aus den erlösten Menschenleibern einen noch höheren Leib mit höherem Fleisch schaffen? Ganz gewiss wird er das tun, und der neue Leib wird dann die Eigenschaften der Luft- und Wassertiere und aller anderen Tiere, die er jetzt nicht besitzt, haben. Alle Vorzüge der niederen Kreaturen werden in ihm vereinigt sein, und dann wird er wirklich der Herr und König aller Kreaturen sein.

Wird der Auferstehungsleib ein Fleischleib sein? Ganz gewiss. Als der Herr Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erschien, erschraken sie und meinten, sie sähen einen Geist, da sprach er zu ihnen: "Warum kommen solche Gedanken in eure Herzen? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin es selber, und fühlt mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe." Dann ließ er sich betasten und aß vor ihren Augen gebratenen Fisch und Honigseim (Lk 24:37-42). Der Herr hatte also nach seiner Auferstehung Fleisch und Bein. Er hatte denselben Leib, den er vorher während seines Erdenlebens hatte, und dasselbe Fleisch, jedoch nun war es durchleuchtet und verklärt; was irdisch gewesen, ist von der Herrlichkeit Gottes verschlungen und in himmlisches Fleisch verwandelt worden.

Ein Beispiel dieses himmlischen Herrlichkeitsleibes haben wir auf dem Verklärungsberg. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden strahlend weiß wie Schnee. Das ist Jesu Leiblichkeit in Herrlichkeit, welche auch die Seinen bekommen werden. Doch im Alltag mit seinen Jüngern verhüllte er seine strahlende Herrlichkeit. Sie hätten mit ihren noch irdischen Augen seinen Anblick nicht ertragen können, ähnlich wie Israel das glänzende Angesicht des Moses nicht ertragen konnte.

Irdische und himmlische Körper

"Und es sind himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne; denn ein Stern übertrifft den anderen an Klarheit. Also auch die Auferstehung der Toten." (1Kor 15:40-41)

Hier gebraucht der Apostel ein drittes Gleichnis, um die Klarheit und Lichtherrlichkeit des Auferstehungsleibes zu beschreiben. Es sind nicht nur irdische Körper, die einen Herrlichkeitsleib haben, wie die Pflanzen, die Edelsteine; eine viel größere Herrlichkeit haben die himmlischen Körper. Diese leuchtenden Körper mit ihrer verschiedenen Klarheit versinnbildlichen uns die Auferstehungsleiber; der neue Leib wird leuchtend, hell durchscheinend, glänzend sein, wie ein Stern. Die viele zur Gerechtigkeit gewiesen haben, sollen leuchten wie des Himmels Glanz und wie die Sterne immer und ewiglich (Dan 12:3). "Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Königreich" (Mt 13:43). Wie Jesus, so erhalten die Kinder Gottes auch aus dem alten Leib einen neuen Leib von Fleisch und Bein, aber ebenso verklärt. Ihr Auferstehungsleib ist von der Herrlichkeit Gottes durchdrungen, verklärte Erde. Am Edelstein oder Diamant sehen wir, wie unser Auferstehungsleib sein wird. Der glänzende Diamant ist nichts anderes als verklärte Erde. Wie nun diese verklärte Erde als herrlicher Diamant funkelt, so wird Gott, der Herr die Auferstehungsleiber, die durch Jesu Blut und Geist erkauft und geheiligt sind, leuchtend machen, wie die Sonne in seinem Königreich.

"Wie die Lilien des Feldes - die besser gekleidet sind als Salomo in all seiner Herrlichkeit - aus einem unscheinbaren Samen gewachsen, uns predigen, dass Gott seine Kinder ebenso mit einem Herrlichkeitsleib umkleiden wird; und wie die Vögel unter dem Himmel uns predigen, dass wir einen Leib bekommen sollen, der sich durch die Lüfte schwingen kann, so predigen uns auch die glänzenden Sterne des Himmels, dass wir einst mit großer Klarheit und Herrlichkeit von oben herab angetan werden sollen, wenn wir nicht bloß, sondern mit seiner Gerechtigkeit bekleidet, erfunden werden." (Rinck.)

Ein Stern übertrifft den anderen an Klarheit (1Kor 15:41c). - Wie die Sterne verschiedene Klarheit haben, der eine ist leuchtender und übertrifft den andern an Klarheit, so wird auch unter denen, welche die herrlichen Auferstehungsleiber erhalten, ein Unterschied sein, der eine wird herrlicher leuchten als der andere. Die unter der Zucht des heiligen Geistes gewandelt, und mit ihrem anvertrauten Pfund, mit ihren Gaben und ihrem Geld treu für den Herrn gearbeitet, und viele zur Gerechtigkeit gewiesen und versucht haben, ihren Herrn immer und überall zu verherrlichen, die werden sicherlich mehr leuchten als diejenigen, die sich vielleicht jahrein und jahraus nur erbaut, aber sonst nichts für den Herrn getan haben. Da mag manches vielleicht armes und unbegabtes Kind Gottes, das aber mit seinen Gaben und seinem Geld, treu suchte überall den Ruhm seines Herrn zu vermehren, manch hochstehendes, begabtes Kind Gottes, das aber im tiefsten Grunde eigentlich nicht des Herrn, sondern seine Ehre suchte, übertreffen an Klarheit. Die Treue zum Herrn wird hier ausschlaggebend sein. Den einen wird der Herr über zehn Städte, andere über fünf und wieder andere über alle seine Güter setzen - und wieder andere werden - nichts erhalten. Angesichts der großen Herrlichkeit, welche Kindern Gottes im Auferstehungsleib erwartet, sollten diese noch ganz anders den Ruhm des Herrn zu mehren suchen! Seid brünstig (oder feurig) im Geist, ermahnt Paulus. Brennen die Herzen für den Herrn, dann folgt treues Zeugen, reichliches Geben, energische Seelenrettung, kurz, den Ruhm des erwürgten Lammes zu vermehren, ganz von selbst. Das sehen wir in der apostolischen Gemeinde und überall, wo brennende Herzen sind. Lasst uns solche werden.

O Herr, lass mich nichts anderes suchen als Dich und Deine Verherrlichung. Amen

Lies weiter:
20. Die Wiederkunft Christi