Der ewige Gott oder El-Olam

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes
erschienen erstmals in England 1888

Die Namen Gottes

  1. Die Namen Gottes - Einleitung
  2. Gott oder Elohim
  3. Herr oder Jehova
  4. Der allmächtige Gott oder El-Schadai
  5. Der Allerhöchste oder El-Elyon
  6. Herr oder Adonai
  7. Der ewige Gott oder El-Olam
  8. Herr der Heerscharen oder Jehova Zebaoth
  9. Vater, Sohn und Heiliger Geist
  10. Teilhaft der göttlichen Natur
  11. Die Namen Gottes - Nachtrag

7. Der ewige Gott oder El-Olam

Der nächste Name Gottes, welchen uns die Heilige Schrift nennt, ist El-Olam, oder, wie er in unserer Bibel heißt, der "ewige Gott" (wörtlich "Gott der Zeitalter, in der Septuaginta: theos aionios), ein nur selten wiederkehrender Name, der bis jetzt wenig beachtet worden ist, selbst von solchen, die den tiefen Sinn der Aussprüche Gottes zu erforschen trachten. Er gibt uns jedoch einen höchst wichtigen Aufschluss über die Art und Weise, wie Gott mit den gefallenen Menschen umgeht, die Ihn als zugleich ebenso langmütig und weise, wie gerecht und allliebend bekundet. Denn dieser Name sagt uns,dass Gott sich den Menschen "manchmal und in mancherlei Weise" offenbart (Hebr 1:1), je nachdem sie es ertragen können; dass Er aber zu allen Zeiten die eine und unveränderliche Absicht durchführt, uns aus dem gefallenen zustand herauszubringen und Seiner eigenen Herrlichkeit teilhaftig zu machen. Wir werden, wenn es Gott zulässt, erkennen, in welcher Weise der Name El-Olam diese Wahrheit offenbart, obwohl die Weisheit seiner Wege vielen verborgen sind, die Ihn dennoch dafür preisen können, dass sie Sein Eigentum sind und immer bleiben werden.

I. Der Name El-Olam

Der Name El-Olam tritt uns zuerst in Abrams Leben entgegen, nachdem sein Name in Abraham verwandelt worden, und der Mann des Glaubens nach langer Unfruchtbarkeit den Erben der Verheißung empfangen und in Folge dessen die Magd und ihren Sohn ausgestoßen hatte. "Zu der Zeit" kommt der heidnische König zu Abraham und sie machen einen Bund miteinander zu Beerseba, dem Brunnen des Schwures, und daselbst rief Abraham den Namen des Herrn, des "ewigen Gottes" (El-Olam, 1Mo 21:10.22.23.33) an. Daraus ergibt sich, dass die Wahrheit, die dieser Name predigt, einer gewissen Stufe im Glaubensleben zugehört, wenn das Leben der Kindschaft, welches Isaak darstellt, durch Sarah oder das Evangelium hervorgebracht (Gal 4:22-30), und der Fleischessame, die Frucht des Gesetzes gerichtet und ausgestoßen ist.

Denn dies alles - so belehrt uns der Apostel Paulus - sind Schatten geistlicher Wahrheiten, indem die Geburt Isaaks von der "Freien" und das Ausstoßen des "Sohnes der Magd" von Gott selbst verordnete Bilder davon sind, dass das Gesetz ein Ende hat, wenn das Evangelium erschienen ist. Zuerst verstehen wir es noch nicht, dass Gott in dem Verfahren mit seinen auserwählten verschiedene Weisen und Zeiten hat, und dass, wenn auch eine Zeitlang das Gesetz notwendig ist, es doch dem Evangelium Platz machen muss, ja, dass auch im Stand der Gnade eine zunehmende Offenbarung der Herrlichkeit Gottes stattfindet, und dass jede Stufe zur Vollendung des Menschen notwendig ist. In dem Maß jedoch, wie wir fortschreiten, wird uns dies klar und wir erkennen, dass so herrlich auch die im Namen "Elohim" "Jehova", "El-Schadai" und "Adonai" offenbarten Wahrheiten sind, noch mehr zu eröffnen bleibt, woraus uns reiche Belehrung fließt, wenn wir, wie Abraham, weiter mit Gott wandeln.

a) Zeit oder Zeitalter

Beide Tatsachen, dass es im Heilsplan Gottes mit Seinen Geschöpfen Zeiten oder Zeitabläufe gibt, und dass dies ein Geheimnis oder etwas Verborgenes ist, welches nur mit dem Wachstum in der Gnade offenbart wird, sind in dem Namen El-Olam enthalten und werden uns durch denselben gelehrt. Denn das mit "ewig" übersetzte Wort olam schließt einen doppelten Sinn ein, indem es sowohl Geheimnis, als auch Zeit oder Zeitalter bedeuten kann. Das hier mit "Gott" übersetzte Wort El bezeichnet Macht, wie in den Namen El-Schadai und El-Elyon, und zwar die Macht dessen, der alles macht, wie Er will, beides mit den Kräften im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen (Dan 4:3). Obwohl das Wort olam einen zweifachen Sinn hat, so ist doch der Zusammenhang leicht zu erkennen. Sein ursprünglicher Sinn ist zu verbergen oder etwas Verborgenes, und daher erhielt es die Bedeutung einer dem Menschen verborgenen unbegrenzten Zeit. In unserer Bibel ist das Wort oft mit "ewiglich" übersetzt, und an gewissen Stellen mag es bedeuten unbegrenzte Zeit oder eine Zeitlang oder jahrhundertelang.

Dass es aber genau gesprochen, eine begrenzte Zeit bedeutet, ist klar ersichtlich, und zwar nicht nur aus Stellen, wo die Zeit, auf welche olam hinweist, nur eine Lebenszeit sein kann, oder bis zum Halljahr, oder während der Zeitdauer der jüdischen Haushaltung, sondern auch aus anderen Stellen, wo das Wort in der Mehrzahl steht (was nicht anwendbar wäre, wenn es "auf ewig" bedeutete), und "von einer Zeit zur andern" oder "durch ungemessene Zeiten hin" bezeichnet (olamim in der Mehrzahl: Ps 77:8.9 - Jes 45:17 - Dan 9:24). Einige Beispiele über den verschiedenen Gebrauch des Wortes mögen uns seine wirkliche Tragweite offenbaren und zeigen, welches Licht dasselbe über den uns jetzt zur Betrachtung vorliegenden Namen Gottes gibt.

b) Begrenzte Zeit

Aus vielen anderen Teilen, an denen da Wort olam für eine begrenzte Zeit gebraucht wird, obwohl meist mit ewiglich übersetzt, heben wir folgende hervor. Wir lesen im 2.Buch Mose von dem hebräischen Knecht, dem sein Herr, wenn er nicht frei ausgehen will, da Ohr durchbohren soll, dass er ihm diene "ewiglich"; und in den Vorschriften über heidnische Sklaven, dass Israel sie besitzen soll "für und für", wo doch in beiden Fällen da Wort nur bedeuten soll, ihr Leben lang oder bis zum Halljahr (2Mo 21:6 - 3Mo 25:46). Weiter finden wir das Wort in Hannas Äußerung (1Sam 1:22.28): Ich will nicht hinaufgehen, bis der Knabe entwöhnt ist, so will ich ihn bringen, dass er daselbst erscheine und bleibe vor dem Herrn "ewiglich". Worte, die sie nachher selbst deutet, wenn sie zu Eli sagt: Ich gebe ihn dem Herrn wieder sein Leben lang. So redet Achis von David, als er nach Gath kam: Darum soll er immer mein Knecht sein (1Sam 27:12).

Manchmal wird olam auch einfach mit "Zeit" übersetzt, z.B. in dem Gesetz über Einlösung des Erbteils: Die Leviten mögen die Häuser in ihren Städten jederzeit lösen (3Mo 25:32 - (Luther: immerdar). Es wird auch gebraucht von vergangenen Zeiten, z.B. Eure Väter wohnten vor Zeiten jenseits des Wassers (Jos 24:2), oder: Siehe, das ist in vorigen Zeiten auch geschehen (Pred 1:10). Ferner, wo der Herr der Stadt Tyrus durch den Propheten sagen lässt: Ich will dich hinunterstoßen in die Grube zu dem Volk der alten Zeit (Hes 26:20). Und ebenso, wenn der Psalmist sagt: Ich gedenke an die vorigen Zeiten (Ps 143:5). Ein verwandte Anwendung des Wortes finden wir bei Jesaja: Ich schweige wohl eine Zeitlang (Jes 42:14). Ferner, wo derselbe Prophet, wenn er von der Vergangenheit spricht, die Mehrzahl des Wortes braucht: Ziehe Macht an, du Arm des Herrn! wohlan wie vor Zeiten (Jes 51:9 olamim).

An einer Stelle ist das Wort olam mit "Welt" übersetzt worden, wenn der Psalmist sagt: siehe, das sind die Gottlosen, die sind glückselig in der "Welt" (Ps 73:12), womit diese Lebenszeit oder der gegenwärtige Zeitlauf - Äon - gemeint ist. an all diesen Stellen drückt das Wort einfach den Begriff "Zeit" aus. Er bedeutet in keinerlei Weise das, was wir Ewigkeit nennen.

c) Vorübergehende Zeit

Noch mehr Aufschluss über den Sinn des Wortes olam finden wir darin, dass es beständig in Bezug auf die Zeiten und Betimmungen des jüdischen Gesetzeshaushaltes angewandt wird. Denn es wird gebraucht on dem Priestertum Aarons (2Mo 40:15), und dem Amt der Leviten (1Chr 15:2); vom Passah (2Mo 12:14.17) und vom Speiseopfer (3Mo 6:18), vom Dienst in der Stiftshütte (2Kor 3:7) und anderen Vorschriften des alten äußerlichen Gottesdienstes, der jetzt abgetan ist und von denen doch immer übersetzt ist, "ewiglich". Dasselbe Wort wird angewendet von dem Erbteil Kalebs (Jos 14:9), von der Verwüstung Ais (Jos 8_28), von der Strafe, die das Haus Elis traf (1Sam 3:13.24) und von dem Aussatz, der über Gehasi kam, wenn es heißt: Der Aussatz Naemans wird dir anhangen udn deinem Hause ewiglich (2Kö 13:15), während dasselbe Wort in dem Fluch wiederholt wird, der über das Volk kommen soll wegen seines Ungehorsams.. Da heißt es (5Mo 28:45.46): Alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen, bis du vertilgt wirst... und werden zum Zeichen und Wunder an dir sein und an deinem Samen ewiglich. Gleicherweise wird von Ammon und Moab gesagt: Du sollst nicht ihren Frieden noch ihr Gutes suchen dein Leben lang ewiglich (5Mo 23:6), und wiederum: sie sollen nicht in die Gemeinde des Herrn kommen ewiglich (5Mo 23:3). Diese und zahllose andere Beispiele belehren uns, dass das Wort olam einfach Zeit oder Lebenszeit oder Zeitlauf ausdrückt, überall aber von einem vorübergehenden Zeitraum redet, der in seinem Verlaluf die Absichten Gottes in seinem Tun mit den Menschenkindern hinausführt.

II. Der Gott der Weltzeiten

Nun ist die Frage: Wie können wir den genauen Sinn des Wortes erkennen, wenn es auf Gott bezogen wird, z.B. da, wo es zum ersten Mal vorkommt, im Leben Abrahams, so wie an anderen Stellen der Heiligen Schrift, wo es uns begegnet, (Ps 90:2 - Jes 40:28 - Jes 63:16 - Jer 10:10 - Mi 5:1 - Röm 16:26 - 1Tim 1:17 u.a.)? Meine Antwort geht dahin, dass der Name selber, wenn wir ihn nur buchstäblich übersetzen, den Schlüssel zu dem Geheimnis, welches darin verborgen und zugleich aufgeschlossen ist, enthält und darreicht. El-Olam ist der Gott der Weltzeiten oder Äonen, d.h. der Gott, der Seinen Willen nicht auf einmal, sondern in aufeinander folgenden Zeitabschnitten und vermittels verschiedener Erziehungsmethoden ausführt. Denn es gibt Stufen bei der Rückführung der gefallenen Menschheit zum Bilde Gottes. Als Jehova ist Er immer "Ich bin", d.h. der Zeuge, nicht von Vergangenem und Zukünftigem, sondern von der Wahrheit selber, die nicht vergeht, weil sie ewig ist. El-Olam zeigt Ihn mehr als den Gott der in Zeitabschnitten aus dem Fall errettet, die sich aber durch ihr Verhalten und Vergehen als nicht das Leben selber, das da bleibt, erweisen (Hebr 8:13).

Folgende Worte von Augustinus über diesen Punkt sind so treffend, dass ich sie beifüge: Alles, was dem Wechsel unterworfen ist, es sei was es sei, hat kein wahres Sein. Wenn aber das, was gewesen ist, nicht mehr da ist, so hat eine Art Tod stattgefunden. Es ist etwas hinweggetan, was gewesen ist und nicht mehr ist. O Wahrheit, du allein bist ewig. Denn in allen Bewegungen des Geschaffenen finde ich zweierlei Zeiten, die Vergangenheit und die Zukunft. Ich suche das Gegenwärtige. Nichts besteht... In dem ganzen Kreislauf der Dinge finde ich Vergangenheit und Zukunft. In der Wahrheit, welche ewig bleibt, finde ich weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur Gegenwart und zwar ohne alle Furcht der Möglichkeit der Veränderung. Nimm die Wandlung der Dinge Punkt für Punkt durch und du wirst stets ein Gewesen sein und ein Werden finden. Denkst du aber an Gott, so findest du überall das "Ich bin", wo Gewesen sein und Werden nicht sein kann.

a) Der Vorsatz der Zeiten

So sagt der Name schon das zuvor, was der Apostel Paulus den Vorsatz der Welt her (engl. Vorsatz der Zeiten, (Eph 3:10.11) nennt, nämlich, dass Gott bei dem Werk der Errettung der Menschen aus dem Fall - obgleich Seine Absicht unverändert dieselbe bleibt - sich doch in fortschreitendem Maße und in wechselnder Weise offenbart, wie es der menschlichen Fähigkeit entspricht. Zuerst kommt Er im Fleisch, dann im Geist jetzt durchs Gesetz, dann durchs Evangelium. Zu einer Zeit beruft Er eine Auswahl, dann wieder ergeht Sein Ruf an alle Menschen. Kurz, der Name El-Olam tut uns kund, dass es bei der Erlösung und Wiederherstellung der gefallenen Menschen eine festgesetzte Ordnung gibt, ein Erstes und ein Letztes, beides zusammengehörige Teile eines und desselben Vorsatzes, und dass diese Zeitalter und "Zeitalter von Zeitaltern", von denen einige vergangen, andere noch zukünftig sind, das unmittelbare Wirken des ewigen Königs (1Tim 1:17, engl. König der Weltzeiten), des allein weisen Gottes offenbaren, der dadurch den unausforschlichen Reichtum und die mannigfaltige Weisheit Seines Sohnes (Eph 3:8.10.11) ans Licht bringt. (Hier ist Jes 9:5 zu beachten, wo in unseren Bibeln der Name "ABhI-ÄD" mit Ewig-Vater übersetzt ist. Wörtlich bedeutet das: Vater der Weltzeiten, (DÜ: Vater der Zeugenszeit) mit direktem Hinweis auf die Weltzeit oder den Zeitlauf, von welchem dort die Rede ist.)

Lasst und nun einige Beispiele betrachten, worin die Heilige Schrift den Vorsatz der Zeiten (Luther: "von der Welt her") beleuchtet, zunächst, wie er unter dem Schatten des Gesetzes vorgeführt und dann, wie er deutlicher aufgeschlossen wird in den Schriften des Neuen Testaments.

Niemand kann die gesamten Verordnungen des mosaischen Gesetzes studiert haben, ohne zu ahnen, dass, wenn all dies Zeremoniell von Gott ausging, eine verborgene Weisheit darin enthalten sein muss, nicht nur in Bezug auf die Verordnungen betreffs Opfer und Priestertum, sondern ebenso auch in Hinsicht der verschiedenen Zeiten und Perioden für die Reihenfolge der Reinigungen und Lösungen, sei es, dass sie Personen oder deren verlorenes Erbteil betreffen; sowie der Gesetze über die Erstlingsfrucht und die Erstgeburt. Einige derselben sind so merkwürdig, dass wir kaum fassen können, dass sie ohne eine besonderes Absicht angeordnet sein sollten. Auch werden wir darüber nicht im Zweifel gelassen. Das Neue Testament sagt geradezu, dass alle diese Dinge nur Schatten von Zukünftigem sind (Kol 2:17 - Hebr 10:1), und dass Gott in denselben den Weg der Rückkehr des Menschen zu seinem Schöpfer, sowie die verschiedenen Stufen und Zeiten, in welchen dies geschieht, offenbart. Ich brauche hier nicht von Priestertum und Opfern zu reden, weil der Name El-Olam in keiner direkten Beziehung zu denselben steht. Es wird genügen nachzuweisen, wie die "Zeiten und Jahreszeiten" des Gesetzes Schatten jener Zeitläufe sind, in welchen Gott Sein Werk wirkt und kraft derer Er Gott und König in Ewigkeit ist.

b) Zeiten im Gesetz

Ich habe an anderer Stelle (in meinem Buch über "Der zweite Tod, oder Die Wiederbringung aller Dinge" [1] so erschöpfend über diesen Punkt geredet, dass eine Wiederholung kaum nötig ist. Doch dürfte dieselbe zu rechtfertigen sein durch die Wichtigkeit des Themas, zumal dasselbe so wenig verstanden wird. Man sollte daher beachten, dass im Gesetz sowohl Reinigung wie Lösung in unterschiedlichen Fällen zu verschiedenen Zeiten ihre Wirkung tun. Ich verweise auf jene bedeutsamen Zeiträume von sieben Tagen (3Mo 12:2 - 3Mo 13:5.21.26 - 3Mo 14:8), sieben Wochen (3Mo 23:15), sieben Monate (3Mo 16:29.23.27), sieben Jahre (3Mo 25:4 - 5Mo 15:9.12) und siebenmal sieben Jahre (3Mo 25:8-10), welche das Hall- oder Erlassjahr ausmachen, und die sämtlich verschiedene Zeiten in Bezug auf Reinigung und Lösung darstellen. Auch für Aussätzige und solche, die an Toten sich verunreinigt hatten, gab es verschiedene Zeiten und Stufen der Reinigung (3Mo 13. - 3Mo 14. - 4Mo 19:13).

In Bezug auf die Reinigung des Weibes schrieb das Gesetz vor, dass dieselbe bei der Geburt eines Sohnes nach vierzig Tagen, bei der Geburt einer Tochter hingegen erst nach zweimal vierzig Tagen vollendet sei (3Mo 12:1-5). Schuldner und Sklaven wurden in gewissen Fällen schon im Sabbatjahr (2Mo 21:2) in anderen erst im Halljahr frei (3Mo 25:39-41). Ferner durfte ein Erbe sofort gelöst werden, wenn der nächste Anverwandte es kaufte; war dies jedoch nicht geschehen, dann konnte es erst im Erlassjahr wieder erlangt werden. (3Mo 25:25-28).

Noch auffallender wind die verschiedenen Jahreszeiten, welche "Feste des Herrn" genannt werden (3Mo 23:2) und zur Einsammlung der Früchte der Erde eingesetzt waren. Es war dabei eine entsprechende Ordnung vorgeschrieben. Am ersten großen Fest, dem "Passah des Herrn" (3Mo 23:10.11 - Lk 22:1) sollte die Garbe oder Handvoll ungesäuerter Ähren, welche zuerst aus der dunklen Erde hervorwuchsen, die am kürzesten unter ihrer Finsternis gelegen und am als erstes zum Opfer für den Herrn gereift waren, auf Gottes Altar dargebracht werden; fünfzig Tage später, am Fest der Wochen oder am Pfingstfest (3Mo 23:16), wurden gesäuerte Kuchen geopfert, und im siebenten Monat das Fest der Einsammlung der ganzen Ernte oder das Laubhüttenfest gefeiert (3Mo 23:16 - 5Mo 16:13): wenn eingesammelt ist "von der Tenne und von der Kelter".

c) Vorausschattungen im AT

Bei all diesen Festen stellt die Frucht der Natur die Frucht der Gnade dar und die Erstlinge der Natur sind nur eine Abschattung der geistlichen Erstlinge. Es ist der Same des Himmelreichs, der nicht lebendig wird, er sterbe denn und der zurückkehrt zu dem, der ihn gemacht hat: ein jeglicher in seiner Ordnung: Der Erstling Christus. Danach die Christus angehören, wenn Er kommen wird. Danach das Ende... Dann wird man sehen, dass weil der Anbruch heilig ist, auch der Teig heilig sein wird. (1Kor 15:22-28 - Röm 11:16), nach der Wirkung, damit Er kann auch alle Dinge Ihm untertänig machen (Phil 3:21). Ich versuche hier nicht dies alles zu erklären, habe es an anderer Stelle getan. Auch dies ist ein Geheimnis der Zeiten ein verborgenes Ding. Nur soviel sage ich, dass diese Zeiten und Jahreszeiten allesamt von besseren Dingen sprechen und die von Gott selber verordneten Zeugen der großen Wahrheit sind, welche der Name El-Olam, Gott der Ewigkeiten (Äonen) uns vorhält.

Sogar die Schöpfung erzählt uns die gleiche Geschichte durch verschiedenen Stufen. Da ruft der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat (Jes 40:28), nicht auf einmal alles hervor, sondern nach und nach und durch festgesetzte Tage und Zeiträume. In der Schöpfungsgeschichte hat jeder Tag sein eigenes Werk, um einen Teil der gefallenen Kreatur aus der Leere und Verwirrung zu Licht, Gestalt und Ordnung zurückzuführen, und zwar den einen Teil früher, einen anderen später. Sechs Tage voller Arbeit gehen dem Tag der Ruhe voraus. Als am ersten und zweiten Tag das Licht geschaffen und der Himmel ausgespannt worden (1Mo 1:4-8), blieb noch vieles unverändert. Allein die beiden ersten Werke beeinflussen alle nachfolgenden. Denn das Licht und der Himmel sind Mitarbeiter Gottes und Seines Wortes bei den nachfolgenden Veränderungen der folgenden Tage bis endlich "alles sehr gut" geworden ist.

Das Leben der Patriarchen verkündet dies Geheimnis noch deutlicher. Da gibt es eine Zeit, wo Gott noch Geduld hat mit der alten Welt, obwohl sie voll Frevels ist (1Mo 6:11), dann aber kommt eine Zeit, wo die Welt durch das Gericht der großen Flut geführt wird, worauf eine neue Erde aus dem Gewässer emporsteigt. Zu einer Zeit haben Hagar und der nach dem Fleisch geborene Sohn ihren zugestandenen Platz im Haus der Auserwählten, zu einer anderen Zeit aber wird das, was vom Fleisch geboren ist, ausgetrieben, um dem Platz zu machen, was nach dem Geit geboren ist (Gal 4:22-30). Es gibt eine Zeit für die Söhne Levis, da sollen sie den Zehnten nehmen von allem Volk nach dem Gesetz. Es tritt aber auch eine andere Zeit ein, in der das "Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks" (Hebr 7:5.11.15) die vorige Ordnung aufhebt. Zu einer Zeit wird Joseph von seinen Brüdern verworfen und nach Ägypten verkauft; aber eine andere Zeit tritt ein, da ist Er der Erste im Reich geworden und seine Brüder werden dahin gebracht, ihn zu erkennen und anzubeten.

Auch die Propheten belehren uns über diesen Punkt in zahlreichen Aussprüchen. Sie reden von einem alten Bund, der verjährt und überholt ist, und von einem neuen, der, der auf "besseren Verheißungen" beruht (Jer 31:31-34 - Hebr 8:6-8); von der Berufung Israels unter dem Bild eines Feigenbaumes (Hos 9:10), dessen Erstlinge die spätere Fülle verheißen; während es von dieser Fülle heißt: Das Land wird voll Erkenntnis des Herrn, wie mit Wasser des Meeres bedeckt (Jes 11:9). Dem Propheten Daniel wird verkündet, dass die Auserwählten eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit (Dan 12:7 - Offb 12:14), geläutert werden sollen, sowie dass siebzig Wochen (die Zeit bis zum Erlassjahr) bestimmt sind, bis dem Übertreten gewehrt und die Missetat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit hergeracht ist (3Mo 25:8 - Dan 9:24. Vgl. Mt 18:22). Dies alles sind Schatten von dem Vorsatz Gottes, der von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist, dessen Wege allesamt ewige Weisheit sind, mögen die Menschen auch vielfach nicht erkennen.

d) Vorausschattungen im NT

Aber auch wenn wir diese alttestamentlichen Vorbilder nicht hätten, weist die Sprache des Neuen Testaments durch ihre Anwendung der Worte, welche unsere Übersetzung mit "ewiglich" und "von Ewigkeit zu Ewigkeit" wiedergibt (griechisch: eis aionia oder eis aionas ton aionon), die aber wörtlich nur "eine Zeit lang" oder "von Äon zu Äon" bedeuten, in nicht unbestimmter Weise auf die große Wahrheit hin, die ihr der Name El-Olam oder der im Verlauf der Zeiten wirkende Gott einschließt, obwohl bis jetzt die frohe Botschaft von den zukünftigen Zeiten nur wenig verstanden wird. Die paulinischen Briefe bezeugen, dass die Weltzeiten Perioden sind, in welchen Gott stufenweise einen Vorsatz ausführt, der schon vor dem Fall in Christo beschlossen war (Griech. pro chronon aionion 2Tim 1:9 - Tit 1:2), vor jenen Zeiten der Welt, in denen und durch welche die Heilung gebracht werden sollte. So lesen wir von der heimlichen, verborgenen Weisheit Gottes, welche Gott verordnet hat bevor Er die Welt schuf, zu unserer Herrlichkeit (1Kor 2:7: pro ton aionon), d.h. Gott hat vor Grundlegung der Welt den Vorsatz, aus dem Fall selber noch größere Herrlichkeit hervorgehen zu lassen für Ihn wie für seine gefallene Kreatur.

Der gleiche Apostel belehrt uns, wenn er von dem Vorsatz "von Anbeginn der Welt her" (Eph 3:11) oder "Weltzeiten hindurch" redet, darüber, dass dieses Werk der Erneuerung nur durch aufeinander folgende Zeiten zur Vollendung gelangen kann. Ferner hören wir, dass Gott durch den Sohn die Weltzeiten gemacht hat (Hebr 1:2 - Hebr 11:3, denn durch das, was das ewige Wort in jedem folgenden Zeitabschnitt von Gottes Gedanken offenbarte, erhielt derselbe sein Gepräge, indem jede neu eintretende Weltzeit von der vorherigen verschieden war, sowohl in Bezug auf die Gestalt als das Maß, worin das Wort hervortrat, als auch in Hinsicht auf das dadurch hervorgebrachte Werk, welches, wie an den verschiedenen Schöpfungstagen, zuerst in einem, dann im anderen Teil der Schöpfung zur Ausführung kam.

Wiederum lesen wir von dem Geheimnis, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist (Eph 3:9), - der Apostel wiederholt diese Worte mehrfach - dass es jetzt den Heiligen offenbar gemacht ist, welchem Gott hat wollen kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum seines Geheimnisses unter den Heiden, welcher ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1:26.27). An einer anderen Stelle sagt derselbe Apostel: Ehre sei Gott in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit (wörtlich: von einem Äon zu anderen (Eph 3:21). Ferner hören wir von ihm, dass Christus gesetzt ist von Gott über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt(-zeit), sondern auch in der zukünftigen (in kommenden Zeiten Eph 1:21), und wiederum sagt er: Nun aber, am Ende der Welt(-zeit) ist Er einmal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben (Hebr 9:26), sowie uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt(-zeit) gekommen ist (1Kor 10:11); alles Worte, die deutlich davon reden, dass etliche Zeiten vergangen sind, und dass andere Zeiten sich ihrer Erfüllung nähern.

Endlich spricht Er auch noch von den zukünftigen Zeiten, in denen Gott den überschwänglichen Reichtum Seiner Gnade durch Seine Güte über uns in Christo Jesu erzeigen will (Eph 2:4-17). Ich füge hier noch bei, dass in den folgenden Stellen das Wort aion, im Hebräischen olam entweder für den gegenwärtigen oder einen anderen begrenzten Zeitabschnitt oder Äon gebraucht wird: Mt 12:32 - Mt 13:39.40 - Mt 24:3 - Lk 16:8 - Lk 20:34.35 - Röm 12:2 - 1Kor 1:20 - 1Kor 2:6.8 - 1Kor 3:18 - 2Kor 4:4 - Eph 1:21 - Eph 2:2 - Eph 6:12 - 1Tim 6:17 - 2Tim 4:10 - Tit 2:12.

III. Der verborgene Gott

Von diesem Vorsatz "von der Welt her" gibt der Name El-Olam Zeugnis, indem er die "Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn" verkündigt, wenn Er senden wird den, der zuvor gepredigt wird, Jesus Christus (Apg 3:20), und wenn in gebührender Ordnung durch gerechtes Gericht Reinigung, Befreiung und Ruhe erlangt worden ist von denen, welche vorher noch gebunden, unrein und ohne ihr rechtmäßiges Erbe geblieben sind. In den Weltzeiten und in keinem anderen Geheimnis des Evangeliums finden wir jene "zukünftigen Dinge", von denen die Zeiten und Jahreszeiten des Gesetzes Schatten sind. Die Weltzeiten zeugen, gleich den Tagen der Schöpfung, von einem früheren Fall. Es sind Zeiten, in denen Gott wirkt, weil Böses eingedrungen ist und Seine Ruhe unterbrochen hat. Diese Zeiten aber gehen zu Ende, wenn das für sie bestimmte Werk vollendet und alles wieder "sehr gut" geworden ist.

Gottes völliges Ruhen liegt nicht in den Weltzeiten, sondern über dieselben hinaus. Es tritt erst dann ein, wenn Christus, der "König der Weltzeiten", durch den in ihren Verlauf alles gewirkt worden ist, das Reich Gott und dem Vater überantworten (1Kor 15:24 - Offb 11:15) und zu der Herrlichkeit zurükkehren wird, die Er hatte "vor der Zeit der Welt" (2Tim 1:9 - Tit 1:2. Griech: pro chronon aionion). Auch das wohlbekannte Wort; Jesus Christus gestern, heute und derselbe in Ewigkeit (Hebr 13:8 = durch den Verlauf der Weltzeiten), welches zuerst an Hebräer gerichtet war, die aus einem Zeitalter in ein anderes übergingen, enthält die Wahrheit, dass während dieser Zeiten ein Erlöser nottut und auch zu finden sein wird, sowohl gestern als heute, d.h. in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Der Gott der Weltzeiten lebt von einer Zeit zur anderen oder, wie es in unseren Übersetzungen heißt: von Ewigkeit zu Ewigkeit (Offb 15:7), und weil Er lebt, sollen wir auch leben (Joh 14:19). Alles ist unser: Tod und Leben, Gegenwärtiges und Zukünftiges (1Kor 3:22).

a) Von Propheten verkündet

Überall nun, wo uns in der Schrift der Name El-Olam begegnet , tritt - zuweilen verhüllter, zuweilen offener - eine Beziehung auf die unterschiedlichen Stufen der Behandlungsweise Gottes mit seinen Geschöpfen hervor. So finden wir zuerst den Namen El-Olam, als Abraham einsehen lernt, dass die Magd ausgestoßen werden muss, weil der bessere Bund mit dem Sohn der Freien aufgerichtet ist. Ebenso ruft Moses, der "Mann Gottes", nicht eher diesen Namen an, bis er gelernt hat, dass er selber abtreten muss, und nicht in das gelobte Land eingehen darf. Da ruft er aus: Du, o Gott, der Du die Menschen sterben lässt und sprichst: kommt wieder, Menschenkinder, bist von Ewigkeit zu Ewigkeit (Ps 90:2.3). Und wenn Jesaja, als der Herr Sein Angesicht verborgen hatte, Israel trösten will, fragt er: Weißt du nicht, hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt (Jes 40:28), obwohl Sein Werk, heute wie bei der Schöpfung, durch aufeinanderfolgende Abende und Morgen bis zum vollen Tag fortschreitet.

Und wenn Jeremia den Herrn einen "ewigen König" nennt, der die Erde durch Seine Kraft gemacht und den Weltkreis durch seine Weisheit bereitet hat, so spricht er gleichzeitig von den verschiedenen Taten: wie Er jetzt die Wolken herbeiführt und dann wieder zerstreut, wie Er zu einer Zeit die Nebel von der Erde aufsteigen und zu einer anderen die Winde aus heimlichen Örtern kommen lässt (Jer 10:10.12.13). Und wenn Micha im Geist die Tage schaut, wo viele Völker sagen werden: Kommt. lasst uns hinauf zum Berge des Herrn gehen, und wenn sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen werden, dann spricht er von dem selben Namen in dem Wort: welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist (Mi 5:1 - Mi 4:2.3).

b) Vom Geheimnis der Zeiten

Der Apostel Paulus redet noch deutlicher von diesem Namen und von der Offenbarung des Geheimnisses, das von der Welt her verborgen gewesen ist, nun aber geoffenbart auf Befehl des ewigen Gottes (d.h. des in den Weltzeiten wirkenden Gottes), und an einer anderen Stelle von dem "ewigen König" (wörtlich: König der Weltzeiten), dem Ehre und Preis zu geben sei in Ewigkeit, durch dessen Gnade ihm das herrliche Evangelium, vertraut worden, dass Christus Jesus gekommen sei in die Welt, um Sünder zu retten (1Tim 1:14-17). Und wo uns bei der Endzeit Offenbarung dieser Name begegnet: Gott, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, wenn etliche schon mit goldenen Harfen am gläsernen Meer stehen, während andere noch die sieben Plagen zu erdulden haben, mit denen der Zorn Gottes sich vollendet (Offb 15:1- Offb 2:7), da gibt uns, gerade dieser Name "der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebende Gott" die Bestätigung der Wahrheit, dass, so lange auch der Fall seine bitteren Früchte tragen mag und Zornschalen von einem Äon zum anderen ausgegossen werden müssen (Offb 14:11), denn noch Einer alle diese Zeiten durchlebt und sich als der erweist, der unveränderlich und mächtig ist, immerdar zu erretten, die durch Ihn zu Gott kommen, weil Er ewig lebt und Fürbitte tut für alle (Hebr 7:25). So ist jede Bezugnahme auf den Namen El-Olam bedeutungsvoll, obwohl bisher nur wenige seine Bedeutung erkennen. Denn des Propheten Wort gilt auch heute noch: Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, Heiland (Jes 45:15).

Wer den verborgenen Sinn dieses Namens erfasst hat, dem ist er ein Zeugnis davon, wie die Heilige Schrift in häufig unbeachteten Worten oder Namen Geheimnisse von Gottes wunderbaren Absichten darzustellen vermag, welche sogar den Auserwählten verborgen bleiben bis zu der Zeit, wo sie eine vollere Offenbarung aufnehmen können. Nach meiner festen Überzeugung gehören die größten Tiefen in Gottes Wort, wie in unserm täglichen Leben - die Tiefen des irdischen Daseins - zu den Dingen, von welchen man nicht offenbar zu allen Menschen reden kann noch soll, während sie doch anerkannt und auch indirekt angedeutet werden.

Sicherlich waren im Leben der Patriarchen unter anscheinend unwichtigen Worten und Handlungen, die wenige beachten, göttliche Geheimnisse verborgen, zu deren Enthüllung ganze Weltzeiten erforderlich waren. Gott sprach zu Abraham: In Isaak soll dir der Same genannt werden, d.h., sagt der Apostel Paulus, nicht sind das Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind, sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen gerechnet (Röm 9:7.8). Wiederum heißt es: Abraham hatte zwei Söhne, den einen von der Magd, den anderen von der Freien. Aber in der Geschichte dieser Magd und dieser Freien und ihrer Kinder haben wir, wie der Apostel nachweist, das Geheimnis von Gesetz und Evangelium, vom Abtun des einen und der Fortdauer des anderen (Gal 4:22.30). So erschließt auch der selten gebrauchte, aber immer in einer besonderen Beziehung stehende Name El-Olam ein Geheimnis, dessen Nichtkenntnis uns in Unwissenheit lässt über Gottes fortschreitende Offenbarung und verursacht, dass wir den Juden gleichen, die noch am Alten festhalten, das abgetan ist, nachdem das Bessere schon erschienen war.

Selig sind die, welche gleich Abraham und Mose im Alten Bund, und gleich Johannes und Paulus beim Ablauf des jüdischen Zeitalters, auch nur ein Geringes von dem "Geheimnis der Zeiten" gelernt haben, denn dieses ist wie ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht (2Petr 1:19).

Lies weiter hier:

8. Herr der Heerscharen oder Jehova Zebaoth
9. Vater, Sohn und Heiliger Geist
10. Teilhaft der göttlichen Natur
11. Die Namen Gottes - Nachtrag