Der Turmbau zu Babel

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen!" (1Mo 11:4)


Kaum ist das erste schwere Gericht (durch die Sintflut) über die Menschheit ergangen und kaum hat ein Neuanfang stattgefunden (1Mo 9), da muss Gottes Wort schon wieder - einige Generationen später - einen Aufstand des Menschengeschlechts vermelden, der wiederum Gericht nach sich zieht. Es erweist sich, wie recht Gott hatte, als Er urteilte: "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf" (1Mo 8:21).

Zusammenballungen vieler Menschen in großen Städten erhöhen die Gefahr schwerer Sünden bis auf den heutigen Tag. Und bis heute liebt es der Mensch, große Türme, weithin sichtbare Wahrzeichen aufzurichten, um die sich die Menschen bewundernd scharen.

Der stufenförmig gebaute Turm zu Babel mag im Vergleich zu heutigen Riesentürmen relativ klein gewesen sein; doch nicht auf die Höhe kommt es vor Gott letztlich an, sondern auf die Gesinnung: "dass wir uns einen Namen machen!" Die Gesinnung, die Gott gefällt, finden wir dagegen in Ps 115:1: "Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre - um Deiner Gnade und Treue willen!"

Es gibt auch eine fröhliche Ironie. Dem oben genannten Wort aus 1Mo 11:4 folgt im nächsten Vers die Feststellung: "Da fuhr der HERR hernieder, um die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschenkinder bauten." - Gott sieht doch alles: jeden Ort, jeden Menschen und sogar jedes Herz! Hier aber muss Er gleichsam "Lichtjahre weit herabfahren", um den Turm menschlicher Größe überhaupt erkennen zu können - so klein ist er vor Gott!

Gott zerstreute von da an die Menschen über die ganze Erde; die verschiedenen Sprachen und Dialekte bildeten sich; man spricht von einer "babylonischen Sprachenverwirrung"

Wir aber wollen uns an Ps 115:1 orientieren - ob unsere Türme, Pläne, Unternehmungen groß oder klein seien. Der Apostel Paulus bestätigt uns darin, wenn er in 1Kor 10:31 sagt: "Ob ihr nun esst oder trinkt, oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!"