Dem Herrn leben und dem Herrn sterben - Röm 14:7-9

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Dem Herrn leben und dem Herrn sterben - Röm 14:7-9

"Denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst. Denn wenn wir leben oder wenn wir sterben, wir sind des Herrn (Eigentum). Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass Er über Tote wie Lebende Herr sei." Röm 14:7-9


Die Gläubigen sollen nicht sich selbst leben, sondern dem Herrn; dazu ist Christus gestorben und auferstanden (2Kor 5:15). Es geht dabei um einen neuen Lebensmittelpunkt. Das eigene Ich sollnicht länger die Mitte sein, sondern unser lebendiger Herr. - Das ist leichter gesagt als getan. Es ist nur ein Schritt hin zu Jesus, um Vergebung der Sünden und Gotteskindschaft und Heilsgewissheit zu erlangen. Grundnsätzlich ist mit diesem Schritt auch bereits ein Herrschaftswechsel vollzogen: Wir werden aus dem Machtbereich der Finsternis errettet und in das Königreich des Sohnes Gottes versetzt (Kol 1:13). Doch es sind viele Schritte, bis unser eigenes Ich auch in der Praxis aus der Mitte verdrängt ist. Mit Recht hat man schon gesagt: Bevor unser Ich stirbt, wird es fromm. Dann haben wir es mit einem frommen Egoismus zu tun, der auch nicht viel besser ist als der weltliche. Meine Ehre, mein Ansehen (nun im frommen Bereich) geht mir über alles. Dagegen interessiert es mich wenig oder gar nicht, ob Gott mit Israel - mit Seiner Gemeinde - mit der Welt Seine Heilsziele erreicht oder nicht. Ich muss das nicht wissen, wenn nur ich das Heil erlangt habe. Leider gibt es diese Gesinnung.

Unser Text betont, dass wir dem Herrn leben sollen. Für Paulus war das Normalität. Ist es das auch für uns? Stehen wir - wie schwach und klein unsre Möglichkeiten auch sein mögen - in Seinem Dienst?

Wenn wir dem Herrn leben, dann sterben wir auch dem Herrn und bleiben auch über den Tod des Leibes hinaus Sein Eigentum. Das ist eine kostbare Verheißung. Sie ist mit einer gänzlichen Auslöschung der Person oder einem bewusstlosen Schattendasein nicht zu vereinbaren. "Die 'Toten' müssen so 'lebendig' sein, dass Jesus eine 'Herrschaft' über sie ausüben kann", schreibt Werner de Boor.

Lasst uns dem Herrn leben und zu Seiner Zeit Ihm auch sterben!