Das lebendige Wort - Hebr 4:12

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Das lebendige Wort - Hebr 4:12

"Denn lebendig ist das Wort Gottes und wirksam und schärfer schneidend als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend, bis es Seele und Geist, Gelenke und Mark voneinander trennt, und ein Richter der Überlegungen und Gedanken des Herzens." Hebr 4:12


Das Wort Gottes wird gelegentlich mit einem Schwert verglichen. Zur Waffenrüstung der Gläubigen gehört auch "das Schwert des Geistes, Gottes Wort" (Eph 6:17). Und wenn Jesus als Richter der Völker wiederkommt, "geht ein scharfes Schwert aus Seinem Mund hervor" (Offb 19:15). Es ist Sein Wort gemeint - ein geistliches Schwert.

Unser Wort beschreibt sehr fein die Wirkung dieses Wortes. "Es ist durchdringender als Röntgenstrahlen; wir liegen offen vor ihm wie die Organe des Körpers vor dem Messer des Operateurs... Da hört alles Versteckspielen auf. Da kommt Licht in das unglaubliche Gewirr unseres Herzens, da werden wir ganz erkannt" (L. Präger zitiert von Fritz Laubach).

Aber so, wie der Operatuer ja nicht töten, sondern heilen will, so ist auch Gottes Wort ein heilendes Wort (Ps 107:20). Auch alle in unserem Text genannten Tätigkeiten und Wirkungen sind nützlich und heilsam, auch wenn sie wehtun. Gottes Wort ist ja auch ein Richter (griechisch kritikos). Das ist die rechte "Bibelkritik": wenn nicht wir Menschen uns anmaßen, über Gottes Wort zu urteilen, sondern wenn wir uns von diesem Wort zurechtweisen und zurechtbringen lassen. Und da hat der Herr viel zu tun. Denn so vieles in unserem Innern ist unklar und vermischt. Niemand kann sagen, seine Herzensgedanken seien immer nur vom Heiligen Geist betimmt. Da erleuchtet uns Gottes Wort - zusammen mit Gottes Geist - und zeigt uns, wer wir sind. Wir lernen unterscheiden, was menschlich und was göttlich ist. Was ist Wunschdenken, Träumerei der Seele, und was ist geistgemäß? Wo sind wir noch von unserem Ich und Eigenwillen beherrscht und wo fragen wir wirklich nach Gottes Willen? - Indem uns Gottes Wort dies klarmacht, hilft es uns. Und dann führt der Herr uns weiter. Wir sollen ja nicht bei der Selbsterkenntnis stehenbleiben, sondern zur Erkenntnis Christi und Gottes kommen. - Lasst uns Gotte Wort schätzen und lieben! Es ist ein "Schwert", das uns guttut.