Das ist meine Zuversicht (Lied)
Stark ist meines Jesu Hand, und Er wird mich ewig fassen,
hat zu viel an mich angewandt, um mich wieder loszulassen.
Mein Erbarmer läßt mich nicht: das ist meine Zuversicht.
Sieht mein Kleinmut auch Gefahr, fürcht´ ich auch zu unterliegen:
Christus beugt den Arm mir dar, Christus hilft der Ohnmacht siegen.
Daß mich Gottes Held verficht: das ich meine Zuversicht.
Wenn der Kläger mich verklagt, Christus hat mich schon vertreten;
wenn er mich zu sichten wagt, Christus hat für mich gebeten.
Daß mein Bürge für mich spricht: das ist meine Zuversicht.
Würd es Nacht vor meinem Schritt, daß ich keinen Ausgang wüsste
und mit ungewissem Tritt ohne Licht verzagen müsste:
Christus ist mein Stab und Licht: das ist meine Zuversicht.
Mag die Welt im Mißgeschick beben oder ängstlich klagen;
ohne Halt ist all ihr Glück, wahrlich, sie hat Grund zu zagen.
Daß mein Anker nie zerbricht: das ist meine Zuversicht.
Will mein Herr durch strenge Zucht mich nach Seinem Bild gestalten,
o so will ich ohne Flucht Seiner Hand nur stillehalten.
Dann erschreckt mich kein Gericht: das ist meine Zuversicht.
Seine Hand entreißt mich nichts; sollt ich Ihn mit Kleinmut schmähn?
Mein Erbarmer Selbst verspricht´s; sollt ich Ihm sein Wort verdrehen?
Nein, Er läßt mich ewig nicht: das ist meine Zuversicht.
Karl Bernhard Garve (1763-1841)