Das Wirken Jesu an denen, die ihm gegeben wurden - Joh 17:6-8

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Von Daniel Muhl

Bibeltext

8* o. beobachtet, befolgt, an ihm festgehalten (Joh 14:23)
9* o. sind zu dem Glauben gekommen

HSN Joh 17:6 - Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt heraus gegeben hast. Dir gehörten sie und mir hast du sie gegeben und sie haben dein Wort bewahrt (8*).
HSN Joh 17:7 - Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.
HSN Joh 17:8 - Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen und in Wahrheit erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie haben im Glauben erfasst (9*), dass du mich gesandt hast.

Vers 6

👉 Info · ❖ Kontext · ☰ Menu

Jesus hat den Namen des Vaters den Menschen geoffenbart

Ein Name hat in der Bibel eine große Bedeutung! Je mehr ich die Person kenne, die durch einen Namen gekennzeichnet ist, desto bedeutsamer wird dieser Name! Ein Name erinnert an die Wesenseigenschaften einer Person. Im Wort Gottes beinhaltet ein Name auch die Berufung und Bestimmung. Nur schon die Tatsache, dass der höchste Gott letztlich vor allem als Vater gesehen werden will, zeigt uns die Einmaligkeit des Allmächtigen! Allah will sich nicht als Vater zeigen, weil er kein Vater ist! Er will sich nur als der Souveräne, als der Allmächtige, als der Unberechenbare präsentieren, obwohl er nicht souverän und schon gar nicht allmächtig ist. Durch die Geschichte des verlorenen Sohnes wurde ein entscheidender Teil des Wesens und somit des Namens des Vaters offenbar (Lk 15:11-32). Nachfolgend möchte ich einige wunderbare Aussagen über den Vater erwähnen:

  • Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, ... (Joh 5:22).
  • Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, ... (2Kor 1:3).

Jesus hat die Liebe des Vaters zum Kosmos geoffenbart, als er sagte:

  • Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3:16)

Der Vater gab die Jünger seinem Sohn

Menschen, die der Vater dem Sohn aus der Welt gegeben hat, sind solche, die vom Vater mit heiligem Ruf herausgerufen wurden (2Tim 1:9). Die Glieder am Leibe des Christus sind solche, die der Vater ihm gab. In Hebr 10:5 lesen wir:

  • Darum spricht er, als er in die Welt kommt: "Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet;"

Dies kann in doppeltem Sinne verstanden werden:

  1. Der Vater hat dem Sohn einen Fleischesleib bereitet, mit dem er ein Schlachtopfer auf Golgatha werden soll
  2. Der Vater hat dem Sohn einen geistlichen Leib bereitet, der aus allen Gliedern des Leibes Jesu (der herausgerufenen Gemeinde) besteht!

Der Vater kann nur erkannt werden, wenn der Sohn einem Menschen den Vater offenbart (Lk 10:22). Weiter gilt: Niemand kommt zum Sohn, als nur durch das Wirken des Vaters. So lesen wir in Joh 6:44:

  • Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Es war allein das Wirken des Vaters und des Sohnes als der Christenverfolger Saulus von Tarsus zu einem großen Apostel wurde!

Die Auserwählten waren das Eigentum des Vaters und der Vater hat sie dem Sohn gegeben

Wir waren schon von Anfang an das Eigentum des Vaters; auch in Zeiten, in denen uns dies nicht bewusst war! c) Es gibt nur 3 Stellen, wo von "vor Grundlegung der Welt" (w. vor Herabwurf des Kosmos) die Rede ist. Die erste Stelle finden wir in diesem Gebet:

  1. "Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt (Joh 17:24).
  2. "... wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, ... (Eph 1:4).
  3. "... der zwar zuvor erkannt ist (der Christus) vor Grundlegung der Welt, aber offenbart worden ist am Ende der Zeiten um euretwillen, ..." (1Petr 1:20).

Die herausgerufene Gemeinde wurde vor Grundlegung der Welt vom Vater in Christus Jesus auserwählt, weil wir von Anfang an sein Eigentum waren. Ist es nicht ergreifend, dass wir gar nie etwas anderes waren als sein Eigentum! Wir waren immer in den Händen unseres himmlischen Vaters!

Und nun hat der Vater uns dem Sohne zugeordnet, als die Glieder seines Leibes. Wir dürfen Bestandteil des Sohnes Gottes sein! Jeder einzelne Gläubige darf eine einmalige Christuszelle am gesamten Christusorganismus sein! Welches Vorrecht! Was für eine unübertreffliche Identität!

Heute sind wir das Eigentum Jesu Christi und wenn wir zu ihm gehören, dann gilt:

  • "... und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins." (Joh 10:28-30).

Sie haben dein Wort bewahrt

Anders übersetzt, lesen wir hier: "... und dein Wort hüten sie." Ein unverwechselbares Merkmal der Christusglieder ist die Tatsache, dass sie das Wort Gottes hüten! Kinder Gottes wollen genau wissen, was der Vater ihnen durch sein Wort sagen will. Sie glauben allem was geschrieben steht! Christen halten auch dann am Worte Gottes fest, wenn scheinbar alle Tatsachen gegen dieses Wort sprechen! Glieder am Leibe des Christus interessieren sich für das gesamte Wort Gottes! Das Beachten des Gotteswortes hat für Gläubige höhere Priorität als alle Informationen dieser Welt!

Der Begriff "Hüten" zeigt an, dass sie mit großer Aufmerksamkeit darauf bedacht sind, das Wort Gottes nicht zu verlieren! Damit meine ich auch eine mögliche Abschwächung des Wortes Gottes im eigenen Bewusstsein!

Vers 7

👉 Info · ❖ Kontext · ☰ Menu

HSN Joh 17:7 - Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.

Sie haben erkannt

Diese Aussage macht deutlich, dass die Jünger Jesu zum Zeitpunkt dieses Gebetes erkannt haben, dass alles, was Jesus gegeben wurde, allein vom Vater stammt. Jesus verfügte über keine fremden Quellen! Er hatte keine eigenen, vom Vater unabhängige Gedanken weitergegeben! Jesus war das 100-prozentige Sprachrohr des Vaters! Der Sohn Gottes hat die Gedanken und den Willen des Vaters repräsentiert.

Er hat nicht nur den Willen des heiligen und gerechten Gottes geoffenbart, sondern in erster Linie die Herzensangelegenheiten des Vaters. Er hat uns gezeigt, wie der Vater denkt, was sich der Vater wünscht und welche Ziele er hat! Aus den vielen Begegnungen, die Jesus mit den Menschen hatte, wird deutlich, wie der Vater denkt und fühlt.

Jesus und der Vater haben unmissverständlich klar gemacht, dass keiner das Gesetz erfüllen kann! Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass es dem Vater und dem Herrn Jesus gar nicht darum geht, dass ein Mensch aus sich selbst heraus, Gott zufrieden stellen muss! Wenn ein Mensch seine Hoffnung auf die Gnade Gottes setzt (Lk 18:13), wenn er eine Liebesbeziehung zu seinem Schöpfer aufbauen will (Lk 7:44-47), wenn er sein ganzes Vertrauen auf den Vater setzt und durch den Glauben Gott gefallen möchte (Hebr 11:6) und wenn ein Mensch den Herrn Jesus und den Vater liebt, dann spielt die Vergangenheit keine Rolle mehr und dann ist es nicht von Bedeutung, ob ich wenig oder viel gesündigt habe!

Vers 8

👉 Info · ❖ Kontext · ☰ Menu

HSN Joh 17:8 - Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen und in Wahrheit erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie haben im Glauben erfasst (9*), dass du mich gesandt hast.

Die Worte, die der Vater gegeben hat

Immer wieder betont Jesus mit einer großen Selbstverständlichkeit, dass er nur vom Vater Gegebenes weitergegeben hat. Wer aus Gott geboren ist, redet nur aus der Fülle Gottes! Das gilt auch für unseren neuen, innwendigen Menschen, der aus Gott geboren ist und der nicht sündigen kann (1Jo 5:18)!

Wenn wir noch sündigen und noch eigene Worte sprechen, dann liegt das nicht daran, dass unser neuer Mensch gesündigt hätte, sondern daran, dass unsere Seele wieder einmal selbst aktiv wurde und sich dem aus Gott geborenen Menschen nicht untergeordnet hat.

Jesus gab uns die Worte des Vaters

Diese Aussage wird auch im Hebräerbrief bestätigt:

  • KNT Hebr 1:1-2 - Nachdem Gott vor alters vielfach und auf viele Weise zu den Vätern durch die Propheten gesprochen hat, 2 spricht Er an dem letzten dieser Tage zu uns in dem Sohn, den Er zum Losteilinhaber von allem gesetzt und durch den Er auch die Äonen gemacht hat.

Wenn Jesus zu uns spricht, dann spricht auch der Vater zu uns! Als die Propheten zum Volk Israel sprachen, sprach Gott zu seinem Volk! Die ganze Bibel ist das Wort Gottes zu uns Menschen!
Das ist den meisten Christen klar und trotzdem steht die Christenheit immer wieder in Gefahr, einzelne Aussagen der Bibel als Wahrheit infrage zu stellen. Wenn gewisse Aussagen der Bibel nicht mit unserem Denken und unseren Erfahrungen übereinstimmen, dann liegt das nicht daran, dass die Bibel einen Fehler aufweist, sondern daran, dass unser Denkvermögen zu klein ist und bei uns ein Denkfehler vorhanden ist. Selbstverständlich können wir uns die Frage stellen, ob ein Vers falsch übersetzt wurde (was viel mehr der Fall ist, als wir vmtl. annehmen), aber die Aussage des Grundtextes ist aus meiner Sicht immer richtig! Viele Aussagen der Bibel verstehen wir auch deshalb noch falsch, weil wir nicht den ganzen Bedeutungsinhalt eines Wortes kennen! Hinzu kommt, dass wir die symbolische Bedeutung vieler Begriffe nicht kennen. Zum Beispiel hat auch der Kuss eine symbolische Bedeutung, die uns in Spr 24:26 erklärt wird:

  • Die Lippen küsst, wer eine richtige Antwort gibt.

Ein ganzes Leben reicht auf jeden Fall längst nicht aus, um die Bibel ganz verstehen und erfassen zu können. Wir müssen die Bibel nicht unserem Denken angleichen, sondern unser Denken muss sich dem Wort Gottes anpassen! Erkennen wir doch die Worte Jesu, als die Worte des Vaters, der uns unendlich liebt und akzeptieren wir die Bibel als das unumstößliche Wort Gottes!

Die Jünger haben die Worte Jesu angenommen

Wer den Geist Gottes nicht hat, kann die Worte Jesu und Gottes nicht verstehen und schon gar nicht annehmen. Paulus schreibt dazu:

  • Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird. (1Kor 2:14)

Selbst für die Jünger war es manchmal eine große Herausforderung, die Reden Jesu anzunehmen:

  • Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. (Joh 6:53)

Weil die Jünger diese Aussage zuerst einmal nur auf der physisch-materiellen Ebene sahen, konnten sie diese Worte kaum ertragen. So verwundert es deshalb auch nicht, dass ihr Kommentar entsprechend ausfiel:

  • "Rede ist hart. Wer kann sie hören?" (Joh 6:60)

Nun aber, haben die Jünger Jesu die Worte Jesu, als die Worte des liebenden Vaters angenommen!

Die Jünger haben erkannt, dass Jesus vom Vater ausgegangen ist

Allah, der ein gefallener Engelfürst sein dürfte, will nicht Vater sein! Deshalb lesen wir im Koran auch folgende Aussage:
Sure 23:91:
"Gott hat sich keinen Sohn genommen, noch hat es je einen anderen Gott außer Ihm gegeben. [Wäre es gewesen], dann hätte jeder Gott das, was er geschaffen hat, beiseite genommen und versucht, die anderen zu überwinden. Möge Gott in Seiner Herrlichkeit erhaben sein, weit über das hinaus, was sie Ihm zuschrieben."

Durch die Erkenntnis, dass die Reden Jesu die Worte des Vaters sind, ergibt sich auch der zwingende Schluss, dass Jesus vom Vater ausgegangen ist! Die Aussagen des Alten Testamentes sind auch Worte Gottes, aber sie offenbaren uns Gott als den Vater noch nicht im vollen Umfange. Das Wesen und das Herz des Vaters hat uns Jesus geöffnet! Er hat uns den Zugang zum Vaterherzen ermöglicht und die Grundlage gelegt, die es den Aposteln ermöglichte durch den Heiligen Geist das Wort Gottes zu vollenden! Sie durften auch noch Dinge sagen, die Jesus noch nicht sagen konnte, weil es die Jünger zu jener Zeit noch nicht ertragen konnten (Joh 16:12). Ohne seine Herkunft vom Vater, ohne die Identität als Sohn Gottes, könnte Jesus niemals sagen: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Joh 14:6)

Jede Religion beansprucht für sich, den Zugang zu Gott oder mehreren Göttern möglich zu machen! Aber nur Jesus hat den allmächtigen Gott als Vater geoffenbart und die Tatsache groß gemacht, dass die Bestimmung des obersten und höchsten Gottes das "Vater-Sein" ist? Die Bestimmung des Allmächtigen ist in der Ewigkeit nicht Herrscher zu sein oder irgendein unnahbarer Gott, sondern seine Bestimmung ist das Vater-Sein!

Diese Tatsache ist für uns von herrlichster Bedeutung! Johannes schreibt in 1Jo 3:1:

  • Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat."

Der Untertan eines Königs kann Einiges über das Verhalten des Königs sagen, aber nur ein mündiger Sohn kann sagen, wie der König als Vater ist! Das Vaterherz konnte nur unser wunderbare Herr Jesus offenbaren und weil er es geoffenbart hat, dürfen wir auch erkennen, dass er vom Vater ausgegangen ist!

Sie haben geglaubt, dass Jesus der Gesandte des Vaters ist

Der Glaube an den Sohn, sah Jesus nicht als ein Werk des Menschen an, sondern er hat erkannt, dass der Glaube an (o. in) den Sohn, ein Werk Gottes ist. So sagte er in Joh 6:29b:

  • "Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Dieser Glaube ist nicht machbar! Das Vertrauen und die Treue, die in den Sohn hineinführt, sind einzig und allein das Werk Gottes, des Vaters!

Die gläubigen Christen in aller Welt sind davon überzeugt, dass Jesus Christus der gesandte Sohn des allmächtigen Vaters ist! Diese Gewissheit ist gerade in Lebenssituationen – die ungeheuer schwer sind – etwas sehr Erstaunliches! Denken wir nur an die verfolgten Christen in nordkoreanischen Konzentrationslagern oder an die Unterdrückten in islamischen Ländern! Sie alle wissen: "Jesus ist der Sohn Gottes und er wurde von Gott gesandt, um uns zu erlösen!"
Woher haben sie diese Gewissheit? Diese Gewissheit haben sie nicht, weil man ihnen ein angenehmes Leben als Christ versprochen hat, sondern weil ihnen der Geist Gottes diese Gewissheit gegeben hat! Viele haben diese Gewissheit sogar dann noch, wenn sie gefoltert werden. Auch hier sehen wir das geheimnisvolle Wirken Gottes.

Aber Gott hat in uns nicht nur ein "Glaubenswerk" begonnen; er wird es auch vollenden. So bezeugt Paulus:

  • "Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu." (Phil 1:6)

Weiter zu:
✏️ Bitte um Bewahrung und Einheit der Jünger - Joh 17:9-11