Das Volk des Buches

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift des Buches: Die Apokalypse oder der Tag des Herrn
Verfasser: E. W. Bullinger (1902)

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor:
Einleitung 1. Teil

Einleitung 2. Teil

Das Volk des Buches: "Knechte"

Diese Bezeichnung sagt uns, wen das Buch besonders angeht, und wem die Offenbarung Jesu Christi gezeigt wird. Gleich am Anfang wird uns so vermittelt, dass wir uns nicht mehr auf dem Boden der paulinischen Episteln befinden, die an "Kinder", nicht aber an "Knechte" gerichtet sind.

Das Wort heißt doulos und bedeutet ein Leibeigener.

Wenn wir auch nicht leugnen wollen, dass die Glieder des Leibes Christi in gewissem Sinne die Knechte Christi sind, so ist es doch vollkommen klar, dass dies nicht der Titel derer ist, die in Christo vor Gott stehen. Es wird jedem von ihnen ausdrücklich erklärt: "Also seid ihr nicht mehr Knechte, sondern Söhne (Gal 4:7). Diese neue Stellung zu Christo wird besonders betont.

Durch das ganze Alte Testament hindurch wird von Gottes Volk Israel ständig als von Seinen Knechten gesprochen. Der Stellen sind zu viele, als dass man sie zählen könnte. Die Tatsache ist so allgemein bekannt, dass sie nur erwähnt zu werden braucht.

Ihre Bedeutung wird uns gleich klar werden, wenn wir zu den Schriftstellen im Neuen Testament kommen. Dort finden wir denselben Gebrauch des Wortes, immer wenn von Israel die Rede ist. Er kommt 124 mal vor, da es sich aber in 39 Fällen auf Diener im Hause oder Diener von Menschen bezieht, so haben wir nur mit 85 Fällen zu tun, in denen von Knechten Gottes die Rede ist. Von diesen 85 sind nicht weniger als 59 in den Evangelien und der Apostelgeschichte; nur sechs finden sich in den Gemeindebriefen (Röm 1:1; 1Kor 7:22; Gal 1:10; Eph 6:6; Phil 1:1; Kol 4:12, und 6 in den allgemeinen und anderen Briefen (2Tim 2:24; Tit 1:1; Jak 1:1; 1Petr 2:16; 2Petr 1:1; Jud 1:1).

Aber während es sich so in den Episteln verhält, kommt das Wort "Knechte" nicht weniger als 14 mal im Buch der Offenbarung vor, und nicht nur als Ausnahme, wie in den Episteln, sondern als der einzig richtige und passende Titel für die, von denen das Buch handelt.

In den Briefen ist die Anwendung des Wortes eigentümlich, wie sich bei näherer Prüfung der Stellen zeigen wird. Von allen 12 Stellen sind 6 jedesmal im ersten Vers des Briefes und bezeichnen den besonderen Charakter seines Schreibers. Während alle Kinder dienen, und darum in diesem Sinne "Knechte" sind, sind "Knechte" als solche nicht notwendigerweise Kinder. Mit anderen Worten: ein "Kind" kann wohl "Knecht" genannt werden, aber ein Knecht niemals "Kind".

Darum konnten die Verfasser der Briefe, die alle im besonderen Dienst standen, wohl als Knechte bezeichnet werden. Und da die Apokalypse über Israel geschrieben ist, so wird von den Israeliten ebenso passend immer als von "Knechten" gesprochen.

Dieser Beweis mag in sich selbst nicht zwingend erscheinen; aber mit den anderen Gründen zusammengefasst, gibt er ein vollständiges Zeugnis für unsere Annahme, dass das Buch der Offenbarung nicht die christliche Kirche zum Gegenstand hat.

Als Glieder des Leibes Christi sind wir "in Christo", "Wir haben einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!... Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi" (Röm 8:15-17).

"Welche der Geist Gottes (d. h. die neue Natur) treibt, die sind Gottes Kinder; denn wir haben nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen" (Röm 8:14-15). Dies wird weiter in Gal 4:1-7 ausgeführt, wo die Tatsache noch klarer bewiesen und eingeschärft wird.

Liegt die Frage nicht nahe, warum, wenn die Apokalypse nur von der Gemeinde, von den Menschen niemals als von "Kindern" (oder Söhnen) gesprochen wird? Warum wird immer die Bezeichnung derer im Alten Testament, die "unter dem Gesetz" waren, gebraucht? Ist das nicht über die Maßen seltsam? Und ist es nicht die Pflicht jener Ausleger, die die Gemeinde als den Gegenstand des Buches betrachten, uns diese auffallende Eigentümlichkeit zu erklären?

Indem er zu den Zwölfen spricht, lenkt der Herr Jesus ihre und unsere Aufmerksamkeit auf die Veränderung, die in ihrem Verhältnis zu Gott stattgefunden hatte. Die Veränderung war noch nicht so groß wie die, welche im Mysterium offenbart und enthalten ist. Er hatte ihnen etwas aus der Zukunft gezeigt und sagt nun (Joh 15:15): "Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe Ich gesagt, dass ihr Freunde seid." In der Apokalypse will Er ihnen offenbaren, was sich später ereignen soll, und Er nennt sie nicht "Freunde", noch weniger spricht Er von ihnen als "Kindern" (oder Söhnen), sondern Er geht zurück und stell sich in noch weiteren Abstand und nennt sie ohne Ausnahme "Knechte".

Ein sorgfältiges Studium des Alten Testaments mit Bezug auf das Wort "Knechte" wird dazu beitragen, unsere Stellung zu verstärken. In 3Mo 25:42 erklärt Jehova von den Israeliten: "Sie sind Meine Knechte." Das 5. Buch Mose ist voll von Bezugnahmen auf diese große Tatsache, und wenn wir an die Apokalypse herantreten, und sie als Fortsetzung von Gottes Tun mit Israel lesen, so ist alles klar; es ist uns dann kein Rätsel, warum sich alles auch Licht in Finsternis wandelt, warum die Kinder Gottes plötzlich als Knechte angeredet werden. Auch verursacht es uns keine Schwierigkeit, uns klar zu machen, warum die, welche "keine Knechte mehr", sondern "Kinder" (oder Söhne) sein sollen, beständig "Knechte" und nicht Kinder genannt werden.

An die Glieder der Gemeinde schreibt Johannes durch denselben Geist (1Jo 3:2): "Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder. Er nennt sie so in der Aussicht, dass sie Ihn sehen werden, wie Er ist. Aber indem er für die schreibt, die während der Zeit der großen Trübsal auf der Erde sein werden, gibt ihm der Geist ein, von ihnen nicht als "Gottes Kindern" zu sprechen, sondern von "Gottes Knechten".

Um diesen Punkt ganz klar zu machen, wiederholen wir. "Kinder können einen besonderen Dienst verrichten und darin "Knechte" genannt werden; "Knechte" aber, was für einen Dienst sie auch leisten mögen, können niemals den Stand oder die Bezeichnung "Kinder" beanspruchen.

Der Titel des Buches

Unser nächster Beweis ist der Titel, den der heilige Geist dem Buch verlieh, als er es dem Johannes eingab.

Es heißt nicht "die Offenbarung von Johannes, dem Gottesmann", so würde ein von Menschen gegebener Titel lauten. Wir finden tatsächlich in den späteren Manuskripten fünfzehn oder sechzehn verschiedene Artikel, aber der göttliche im Text heißt "die Offenbarung Jesu Christi".

Das Wort ist Apocalypsis. Daher stammt die Bezeichnung Apokalypse, die in dem Buch so häufig gegeben wird.

Der Name kommt von den Zeitwort: apocalypto: enthüllen von apo: hinweg von und kalymma: ein Schleier. Apocalypsis bedeutet also das Hinwegnehmen eines Schleiers (wie wenn ein Standbild enthüllt wird), so dass dem Auge offenbar wird, was bis dahin wie unter einem Schleier verborgen war: Enthüllen ist das genau entsprechende deutsche Wort.

Das Wort wird in doppeltem Sinne gebraucht, nämlich von dem Kundtun, wenn ein Schleier der Unwissenheit hinweggenommen wird, und von jemandes sichtbarem Erscheinen, der vorher unsichtbar, wie durch einen Schleier verborgen war.

So behaupten wir nun: wenn das Wort von einer sichtbaren Person oder Sache gebaucht ist, so bezeichnet es stets die sichtliche Offenbarung jener Person, dasselbe gilt für alle materiellen oder sichtbaren Dinge.

Dies ist keine bloße Meinung, sondern eine Tatsache über die sich unsere Leser leicht vergewissern können, indem sie die Schriftstellen nachprüfen.

Das Wort kommt achtzehn mal vor und ist an den folgenden zehn Stellen von einer Person gebraucht.

Lk 2:32: "Ein Licht, zu erleuchten die Nationen", wörtlich: "ein Licht zur Offenbarung der Nationen". Was für ein Licht war das? Es war eine Person, der Heiland selbst in Simeons Armen, von dem der greise Simeon sagt: "Meine Augen haben Deinen Heiland gesehen."

Röm 2:5: "Den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes." Hier bezieht es sich auf die sichtbaren Strafgerichte Gottes, die am "Tage des Zorns" allen offenbart werden sollen.

Röm 8:19: "Die Offenbarung der Kinder Gottes" d. h. die sichtbare Offenbarung der Kinder Gottes, wenn sie erscheinen und und offenbart werden in der Herrlichkeit mit Christo (Kol 3:4).

1Kor 1:7: "Wartet auf die Offenbarung unseres Herrn Jesu Christi". Hier bezieht es sich zweifellos auf das persönliche Erscheinen Christi. Diese Stelle zeigt uns, dass wir das Wort Apokalypse nicht pressen dürfen, als wäre es ein technischer Ausdruck. Wenn der "Herr selbst" Seinem Volk in der Luft entgegenkommt, das wird Seine Apokalypse oder sichtbare Erscheinung sein. Wenn Er mit ihnen später zur Erde kommt, so wird das Seine Apokalypse oder Offenbarung vor der Welt sein und die "Offenbarung der Kinder Gottes", nach der die Kreatur sich sehnt.

2Kor 12:1: "Ich will kommen auf die Gesichte und Offenbarung des Herrn." Hier ist das Wort mit Gesichten verbunden, als sollte es das sichtbare Erscheinen des Herrn bezeichnen. 2Kor 12:7: (Auf dass ich mich nicht der hohen Offenbarungen überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch) kann entweder bedeuten: "Offenbarungen der Wahrheit" oder "sichtbare Bilder der Herrlichkeit" oder auch beides.

Gal 1:12: "Ich habe es (nämlich das Evangelium, welches er verkündigte) von keinem Menschen empfangen noch (von Menschen) gelernt, sondern eine Offenbarung (d.h. ein Gesicht oder eine sichtbare Erscheinung) Jesu Christi." Es ist kein Grund vorhanden, warum das Wort nicht beide Bedeutungen haben sollte. Warum sollte der Herr ihm nicht erschienen sein und ihm jene Botschaft, die ihm gegeben war, verkündigt haben? Sie muss ihm auf irgendeine Weise kundgemacht worden sein, und er sagt mit Bestimmtheit, Jesus Christus, (nicht der Heilige Geist) sei der Verkündiger gewesen. Es muss daher in einer jener vielen "Gesichte" geschehen sein, die er zu verschiedenen Malen sah, und wahrscheinlich während der drei Vorbereitungsjahre in Arabien (Gal 1:1.18).

In Gal 1:16 ist das Verbum, nicht das Substantiv gebraucht; unsere jetzige Untersuchung hat darum nichts damit zu tun.

2Thes 1:7: "Wenn nun der Herr Jesus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln Seiner Kraft." Obwohl hier im Deutschen das Zeitwort gebraucht ist, steht in Griechischen das Substantiv. Es heißt dort also: "Euch aber, die ihr Trübsal leidet, aber Ruhe mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesu vom Himmel samt den Engeln Seiner Kraft". Diese Stelle lässt keinen Zweifel aufkommen (s. unten das Kapitel über "das Ziel des Buches, aus seiner Stelle im Kanon gefolgert").

1Petr 1:7: "Dass euer Glaube erfunden werde... zu Lob, Preis und Ehre, wenn nun offenbart wird Jesus Christus." Auch hier steht im griechischen Text das Substantiv. Der Zusammenhang zeigt, dass die Bedeutung hier dieselbe ist wie 2Thes 1:10, und dass sich die Worte auf Christi sichtbares Erscheinen mit den Gläubigen in der Luft bei Seiner Offenbarung beziehen.

Wenn aber Petri Worte sich auf die Zurückbleibenden beziehen sollen, so gilt diesen die sichtbare Erscheinung.

So haben wir auch in 1Petr 1:13 Verse denselben Ausdruck "durch die Offenbarung Jesu Christi."

Auch 1Petr 4:13 lesen wir von der Zeit der Offenbarung (d.h. der sichtbaren Kundgebung) Seiner Herrlichkeit."

Geht nun aus allen zehn Schriftstellen nicht klar hervor, dass das Wort Apokalypse, wenn es sich auf etwas Sichtbares (ein Ding oder eine Person) bezieht, immer das sichtbare Erscheinen jener Person oder Sache bedeutet?

Wenn es sich so verhält, so haben wir auch in dem Buche der Offenbarung damit zu tun. Es ist ein Bericht der verschiedenen Ereignisse, die im Himmel und auf Erden stattfinden werden in Verbindung mit Christi sichtbarer Enthüllung. Es ist Seine Apokalypse, zu der Ihm Gott die Vollmacht verliehen hat, um Seinen Knechten kundzutun, was sich in Kürze ereignen muss.

Weil man den Sinn des Kundtuns einer Wahrheit in das Wort hineinlegen will, das, von einer Person gebraucht, die Erscheinung jener Person bezeichnet, so setzt man häufig den Plural und spricht von dem Buch der "Offenbarungen".

So haben wir denn im Titel dieses Buches einen weiteren Beweis dafür, dass der Gegenstand des ganzen Buches das sichtbare Erscheinen Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit ist, Christi Kommen zum Gericht über die Erde. Es will nicht eine Reihe von Offenbarungen über Jesus Christus geben, sondern ist das Buch, welches uns die Einzelheiten über die Ereignisse darbietet, die mit Seiner Offenbarung und Erscheinung verbunden sind. Seinen "Knechten", wie wir im vorigen Abschnitt sahen, ist diese Offenbarung besonders kundgetan.

Die Bezeichnung des Buches

Die bezeichnenden Titel, die dem Buch gegeben sind, markieren es als einzigartig, verschieden von den anderen Büchern des Neuen Testaments: dem Charakter nach ist es verwandt mit den prophetischen Büchern des Alten Testaments und geht in ihrer Bahn. Es wird genannt:

Das Wort Gottes

Dieser Name in Offb 1:2 wird nicht gebraucht als allgemeine Bezeichnung der Heiligen Schrift *), vielmehr in einem besonderen, dem Alten Testament nicht ungewöhnlichen Sinne, von dem "Worte, das von Gott kommt", welches Er spricht, also einer prophetischen Botschaft.

*(Da die Bibel aus "Worten" Gottes" besteht, so ist es natürlich auch angemessen und richtig, die gesamten Schriften "das Wort Gottes" zu nennen. Siehe Jer 15:16.)

1Sam 9:27: Samuel sprach zu Saul: "Du aber stehe jetzt stille, dass ich dir kund tue, was Gott gesagt hat."

1Kö 12:22: "Es kam das Wort Gottes zu Semaja, dem Mann Gottes (d.h. de. Propheten) und sprach" (vgl. 2Chr 11:2; 2Chr 12:15).

1Chr 17:8: "Aber in derselben Nacht kam das Wort Gottes zu Nathan." (ebenso 2Sam 7:4)

Es ist manchmal schwierig, zwischen dem geschriebenen Wort und dem lebendigen Wort, Christus, zu unterscheiden. Beide verkündigen und offenbaren Gott.

1Mo 15:1 lesen wir: "Zu Abraham kam das Wort des Herrn im Gesicht und sprach: "Fürchte dich nicht Abraham, Ich bin dein Schild" usw. Hier ist augenscheinlich von dem lebendigen Wort die Rede, obwohl beides gemeint sein kann.

Kommen wir nun zur Apokalypse, so sind wir gleich darauf vorbereitet, beides zu finden: Die Vision des lebendigen Wortes und das prophetische Wort des lebendigen Gottes; beide tun den Knechten Gottes die Gesichte und Worte "der Weissagung" kund (Offb 1:3).

Fünfmal finden wir den Ausdruck "das Wort Gottes" in dem Buch (Offb 1:2.9; Offb 6:9; Offb 19:13; Offb 20:4), nicht in dem allgemeinen Sinn wie in den Evangelien und Episteln, sondern in diesem besonderen Sinn einer prophetischen Botschaft.

In Offb 1:9 sagt Johannes, dass er "auf der Insel, die da heißt Patmos," war "um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses Jesu Christi." Indem wir den letzteren Ausdruck jetzt unberücksichtigt lassen, bemerken wir, dass die allgemein verbreitete Auslegung des Wortes "... willen"*) auf einer Tradition gegründet ist, die zweifellos aus dem Missverständnis dieser Worte herkommt. Der Gedanke der Verbannung ist nicht darin ausgedrückt. Es war kein Zufall dem wir diese Weissagung zu verdanken haben. Johannes ging nach Patmos um der Weissagung willen (wie Paulus nach Arabien ging, Gal 1:17). Wenn seine Predigt des "Wortes Gottes" der Grund eines Aufenthaltes in Patmos gewesen wäre, so wäre ein anderer Ausdruck gebraucht. Siehe die Auslegung von Offb 1:9.

*(Siehe die Bedeutung desselben Wortes in Hebr 2:9 "Durchs Leiden des Todes [wörtlich: um des Leidens willen] gekrönt mit Preis und Ehre" und Hebr 2:10 "um deswillen alle Dinge sind, und durch den alle Dinge sind." Ebenso Röm 4:25 "um unserer Gerechtigkeit willen.")

Offb 1:2 sagt uns, dass "das Wort Gottes: in dem, "was er gesehen hat" besteht. Wie konnte Johannes nach Patmos verbannt werden um des willen, was er in Patmos sah!

Nein, die hier berichtete Wahrheit ist, dass Johannes dort war, um des Wortes Gottes willen, d.h. um die prophetische Botschaft, "das Wort der Weissagung" zu empfangen.

Wir lassen hier die zweite Bezeichnung folgen, die dem Buch ihren Stempel aufdrückt. Es wird auch genannt:

Die Weissagung

Offb 1:3: Siebenmal haben wir das Wort "Weissagung" in diesem Buch (Offb 1:3; Offb 11:6; Offb 10:10; Offb 22:7.10.18.19), und Weissagung ist sein einziges großes Thema.

Es ist also "Weissagung" für uns und nicht Geschichte. Es ist eine Weissagung dessen, was sich "danach", "am Tage des Herrn" ereignen wird, d.h. an dem Tage, wo der Herr Richter sein wird, im Gegensatz zum gegenwärtigen Tag (1Kor 4:3), wo die Menschen richten (was die meisten von uns schon schmerzlich erfahren haben). Siehe Auslegung von Offb 1:10).

Die Ausleger, welche die Offenbarung geschichtlich auffassen, halten das Buch teilweise für Prophezeiung. Die meisten derer, die es auf die Zukunft deuten, fassen es von Offb 4:1 an als Prophezeiung auf.

Wir wenden uns der ersten Seligpreisung in Offb 1:3 zu: "Selig, ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung."

Das Lesen beginnt sofort, das Hören beginnt mit dem Lesen. Keines von beiden kann bis zu einer noch kommenden Zeit aufgeschoben werden, oder bis zu einem besonderen Teil des Buches, wir werden auch nicht in Unwissenheit darüber gelassen, wo unser Lesen und unsere "Segnung" beginnt. Wir glauben, dass "Weissagung" wirklich "Weissagung" bedeutet, und dass wir sofort anfangen, sie zu lesen und den Segen zu erlangen. Es kann nicht sein, dass wir weiter lesen und bis zu einem besonderen Vers warten sollen, wo der Segen anhebt.

Unsere Aufmerksamkeit für das Geschriebene soll nicht verschoben werden. Alle Worte sind "Worte des Weissagung." Johannes sollte Zeugnis ablegen von allem "was er gesehen hat" (Offb 1:2), und der Befehl lautet: "Was du siehst, das schreibe in ein Buch." Wir haben es also mit "einem Buch" zu tun; dieses Buch enthält alles, was Johannes sah und hörte, und es heißt "die Weissagung." Das ganze Buch ist also " eine Weissagung" für uns. "Was darin geschrieben ist", müssen wir "behalten", und wir wollen uns damit beschäftigen als mit einem ganzen Buch. Wir halten es für sicherer, uns leiten zu lassen von der Bezeichnung, die Gott selbst dem Buch gegeben hat, und lassen nicht die Menschen darüber bestimmen, was Weissagung ist und was nicht. Wenn alle, die uns darüber aufklären möchten, unter sich einig wären, so wäre das noch etwas; aber wenn sie selbst in der Auslegung auseinandergehen, so können wir nicht viel dadurch gewinnen, dass wir auf sie hören.

Der Beweis, den uns diese Bezeichnung darbietet, ist dieser: da das ganze Buch Weissagung ist, so ist die christliche Kirche nicht sein Gegenstand; denn wie wir gesehen haben, ist die Kirche nicht Gegenstand der Weissagung, sondern der "Offenbarung". Über die Zukunkft der Kirche ist in den paulinischen Briefen geschrieben, damit wir es lesen und Segen davon empfangen können; besonders 1Thes 4:15 lesen wir darüber, wo der Apostel Paulus es uns "als ein Wort des Herrn" sagt (was hier, ebenso wohl wie auch sonst, eine prophetische Verkündigung bedeutet). Ferner können wir hinzufügen, als dem Johannes geboten wird, abermals zu weissagen (Offb 1:10.11), handelt es sich nicht um die Kirche, sondern um "Völker und Nationen und Sprachen und Könige.

Das Zeugnis von Jesus Christus

(Offb 1:4) Das kann nun bedeuten: das Zeugnis betreffs Jesu Christi (Objekt im Genitiv) oder: das von Ihm kommt (Genitiv des Subjekts oder des Ursprungs), das Er ablegte.

Nehmen wir den ersten Sinn, so stimmt es mit dem ganzen prophetischen Wort überein, das Ihn betrachtet, als den, "der da kommt".

Nehmen wir die andere Bedeutung, so bezieht sich die Bezeichnung auf die Natur des Zeugnisses, dass der Herr Jesus ablegte, als Er auf der Erde war und geht nicht darüber hinaus. Jenes Zeugnis bezog sich auf das Königreich, nicht aber auf die Gemeinde.

Das griechische Wort für Zeugnis ist der Beachtung wert. Es ist martyria (Fem.) und nicht martyrion (Neutr.). Wenn nun zwei Substantive von derselben Wurzel gebildet sind, das eine ein Femininum und das andere ein Neutrum, so ist ein deutlicher Unterschied zwischen beiden, den wir sorgfältig beachten müssen, d.h. wenn wir glauben, dass wir es mit dem Worten, die der Heilige Geist lehrt zu tun haben, was wir gewiss glauben.

Der Unterschied ist klar und bestimmt, einige Beispiele werden uns davon überzeugen.

Das Substantiv im Neutrum, das auf ion endigt, bezeichnet etwas Bestimmtes und Körperliches; während das Substantiv im Femininum auf ia die Sache bezeichnet, auf die man sich bezieht, oder die in dem sächlichen Substantiv enthalten ist.

Zum Beispiel Emporia heißt Ware, während emporion der Platz oder das Gebäude ist, wo die Ware (emporia) aufgestapelt liegt (der Stapelplatz).

Apostasia bezeichnet die Sache, um derentwillen Abtrünnigkeit, Abfall oder Empörung entsteht (Apg 21:21; 1Thes 2:3), während apostasion die Tat des Abfalls oder die Urkunde ist, in welcher der Abfall sich äußert. Drum ist es auch der technische Ausdruck für einen Scheidebrief (Mt 5:31; Mt 19:7; Mk 10:4).

Georgia heißt Ackerbau; georgion ist das Feld, auf dem der Ackerbau betrieben wird (nur 1Kor 3:9).

Gymnasia bezeichnet körperliche Übungen (1Tim 4:8), gymnasium den Platz oder das Gebäude, wo die Übungen verrichtet werden.

Dokime ist die Prüfung oder der Beweis (Röm 5:4; 2Kor 2:9; Phil 2:22), während dokimion die Probe ist bei der die Prüfung vollzogen wird und die Beweise gegeben werden (nur Jak 1:3; 1Petr 1:7).

Mneia heißt Gedenken oder Erwählung (Röm 1:9; Eph 1:16; Phil 1:3; 1Thes 1:3; Phim 1:4); mneion ist das Grabmal oder die Grabstätte, wo das Gedenken geschieht.

Soteria ist eine Rettung oder Befreiung (und steht im Neuen Testament immer für "Heil"), während soterion der Akt des Rettens ist und die Person des Befreiers. Siehe Lk 2:30 (wo es zu "sehen" ist) Und Lk 3:6; Apg 28:28; Eph 6:17.*)

*In einigen Fällen unterstützen diese Schriftstellen die Tatsachen; in anderen müssen die Schriftstellen dadurch ausgelegt werden. Die Worte auf ion sind eigentlich alle Adjektive: daher wechselt das wirkliche Substantiv, das in jedem Fall ergänzt werden muss, mit der Natur des Substantivs, aus dem das Adjektiv gebildet ist. Für den Unterschied zwischen beiden gilt die allgemeine Regel: Die Wörter auf ia bedeuten einen Vorgang oder eine Gewohnheit und das auch unter weiblicher, nicht männlicher Form, während die Neutra einen besonderen Akt oder ein Beispiel dieser Gewohnheit oder des Vorganges bezeichnen, oder auch einen Stoff, ein Werkzeug oder einen Ort wodurch oder in dem die Gewohnheit oder der Vorgang ausgeführt wird.

In der Apokalypse nun haben wir martyrion (das Neutrum) Zeugnis nur einmal: Offb 15:5, wo es von einer Sache gebraucht ist, "der Hütte des Zeugnisses", d.h. dem Zelt und den steinernen Tafeln, die darin standen. In allen anderen Fällen (9x) haben wir martyria d.h. die Äußerung eines Zeugnisses (Offb 1:2.9; Offb 6:9; Offb 11:7; Offb 12:11; Offb 19:10 2x; Offb 20:4). In all diesen Fällen also ist der Akt des Zeugnisablegens gemeint, wie man bei einer Prüfung der Stellen sehen wird.

So erscheint es denn ganz klar, dass, wo wir in dieser Weissagung von "dem Zeugnis Jesu" lesen (Offb 1:2.9; Offb 12:17; Offb 19:10* = 2x), das Zeugnis gemeint ist, welches der Herr Jesus auf der Erde in den Tagen Seiner Erniedrigung als "Jesus" ablegte (nicht als der von den Toten erstandene Christus).

*Offb 20:3 ist es ohne Zweifel das Zeugnis betreffs Jesu, um dessentwillen die Bekenner des Zeugnisses enthauptet wurden (Genitiv des Objektes).

Dieses Zeugnis bezog sich, wie wir schon gesagt haben, auf Sein Reich und auf Israel (s. Röm 15:8); dasselbe Zeugnis gibt derselbe Jesus im Buch der Weissagung.

Besondere Ausdrücke in Offb 1-3

Durch die ganze Apokalypse hindurch werden gewisse Ausdrücke gebraucht, die den in Verbindung mit der christlichen Gemeinde, oder in den Gemeindebriefen vorkommenden Ausdrücken, gänzlich untypisch sind.

Einige davon genügen in sich selbst, um zu zeigen, dass die Gemeinde nicht das Thema der Apokalypse ist; auf diese ist schon aufmerksam gemacht worden. Doch noch andere sind von Bedeutung, und erfordern eingehende Behandlung; so gruppieren wir sie denn unter dieser Überschrift und weisen unsere Leser auf die folgende Auslegung hin, die ergänzende Erklärungen darüber enthält.

Um diese Ausdrücke zu finden, wollen wir jetzt nicht über das erste Kapitel hinausgehen, mit einer Ausnahme, die in Offb 2. und Offb 3. siebenmal vorkommt.

Im ersten Kapitel sind Beispiele genug, die uns zeigen können, wie der Heilige Geist gleich an der Schwelle des Buches diese Ausdrücke zu unserer Beachtung und Leitung gebraucht hat. Wir finden sieben solcher Ausdrücke:

Der uns geliebt hat

(Offb 1:5) Weil es von Christus heißt, dass Er "geliebt hat die Gemeine und hat sich selbst für sie gegeben", so ist es uns durch die unserer Natur anhaftende Selbstsucht unmöglich, an andere als an uns zu denken.

In unserer Einbildung sehen wir nichts als uns selber.

Nicht einen Augenblick kommt uns der Gedanke, dass Jehova zu Israel gesagt hat: "Wie hat Er die Menschen so lieb!"*). Der Hass der Nationen gegen die Juden tritt zu der uns angeborenen Selbstsucht hinzu und macht, dass wir die Juden nicht allein vom Alten Testament ausschließen, sondern auch von der Apokalypse.

  • Chavav ein sehr starkes Wort für Liebe, das nur 5Mo 33:3 vorkommt und von "The Chovevi Zion" (d.h. die Zion Liebenden) als Titel für diese moderne jüdische Gesellschaft angenommen ist.

Bei den wiederholten Versicherungen Jehovas von Seiner Liebe zu Israel ist es zu verwundern, dass Israel von den Bibelgelehrten ganz übergangen wird, dass diese Liebe von Israel weggenommen, und der Kirche zu eigen gegeben wird; Gottes Liebe und Segen wird Israel geraubt, nur Strafgerichte und Flüche überlässt man ihm.

Und doch steht von Israel geschrieben:
5Mo 7:7.8: "Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, darum, dass euer mehr wäre dann alle Völker; denn du bist das Kleinste unter allen Völkern; sondern darum, dass Er euch geliebt hat, und dass Er Seinen Eid erfüllt, den Er euren Vätern geschworen hat, hat Er euch weggeführt mit mächtiger Hand, und hat dich erlöst von dem Hause des Dienstes" usw. (s. auch: 5Mo 4:37; 5Mo 23:5).

Hos 11:1.4: "Da Israel jung war, hatte Ich ihn lieb, und rief ihn, Meinem Sohn, aus Ägypten... Ich ließ sie ein menschliches Joch ziehen, und in Seilen der Liebe gehen."

Jes 43:4: "Weil du wohl wert bis von Meinen Augen geachtet, muss du auch herrlich sein, und Ich habe dich lieb."

Jer 31:3: "Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe Ich dich zu Mir gezogen aus lauter Güte."

Und der Herr, der Erlöser Israels, spricht (Jes 54:10) "denn es sollen wohl Berge weichen, und Hügel fallen; aber Meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund Meines Friedens soll nicht weichen, spricht der Herr, Dein Erbarmer."

Wir wissen wohl, dass die Kirche sich alle diese Stellen angeeignet hat; wir können darum kaum erwarten, dass man sie als Beweis dafür annehmen wird, dass die die Worte Offb 1:5 nicht für die Kirche gesprochen sind. Aber wir müssen die Worte hier stehen lassen. "Dies sind wahrhaftige Worte Gottes", und wenn man nicht glaubt, was Gott sagt, so können wir kaum erwarten, dass man glauben wird, was wir sagen.

Natürlich kann man eine Anwendung dieser Worte machen, aber das ist etwas ganz anderes. Wenn Israel sagen kann: "der uns geliebt hat", wie viel mehr können wir so sagen nach Eph 5:25; Apg 10:28 u.a.? Aber jetzt haben wir es mit der Auslegung zu tun und müssen uns damit begnügen, nur anzugeben, dass diese alttestamentlichen Stellen der Auslegung gemäss von Jehovas Liebe zu Israel, und nicht zur Kirche handeln. Und da es sich so verhält, so können die Worte Offb 1:5 wohl von dem frommen Überrest Israels gesprochen werden, wie sie später dem ganzen Volk gehören werden.

Wir werden ferner vorwegnehmen, was eigentlich zu unserer Auslegung von Offb 2:4 gehört: wir finden dort die erste Anklage, die in diesem Buch gegen Gottes Volk gerichtet ist, nämlich "dass du die erste Liebe verlassen hast."

Hier haben wir dieselbe Sprache, die Jehova Jer 2:2 gebraucht, wenn Er Israel "eine geliebte Braut" nennt, und Hes 16:8, wo Er von der "Zeit, um dich zu werben" spricht. Man lese das ganze Kapitel Hes 16. und 2Mo 19:1-6, und entscheide, ob nicht hier der wahre Schlüssel zu Offb 2:4 liegt.

Ehe wir aber diesen Ausdruck verlassen, müssen wir die genaue Übersetzung des ganzen Verses (Offb 1:5) nach allen maßgebenden griechischen Texten geben. (Weitere Erklärungen weiter unten).

"Der uns liebt (es ist Gegenwart agoponti, liebt, und nicht agapesanti, geliebt hat; denn Jehovas Liebe zu Israel ist eine dauerhafte Liebe, sie ist ewig) und erlöst hat (Vergangenheit, lysanti, erlöst hat, und nicht lusanti, gewaschen hat) von unseren Sünden durch Sein Blut.

Zu Königen und Priestern

(Offb 1:6) Die Übersetzung des genauen Textes lautet, bei dem soeben wiedergegebenen Vers beginnend, wie folgt: "Und hat uns gemacht (Tregelles liest hermin, für uns) zu einem Königtum, (alle lesen basileian, ein Königtum, statt basileis kai, Könige und) zu Priestern Seinem Gott und Vater (oder zu Priestern Gott und Seinem Vater)."

Den gleichen Ausdruck finden wir Offb 5:10, wo der griechische Test ebenso verbessert werden muss.

Dort hat die Umänderung des Textes Veranlassung zu allen falschen Übersetzungen dieser Stelle gegeben.

Es ist das Lied, das neue Lied, das von den vier Lebewesen und den vierundzwanzig Ältesten gesungen wird. (Die Zahl vier und das Vielfache von vier (4x6) bedeutet, dass diese und ihre Lieder zur Erde und zu den Menschen gehören, nicht zur Kirche.) Sie sagen: (Offb 1:9) "Würdig bist Du zu nehmen das Buch und zu öffnen seine Siegel; denn Du wurdest erwürget und hast für Gott erkauft (das Wort "uns" muss ausgelassen werden: Lachmann, Tischendorf Alfort, Westcott und Hort).

Wir haben es hier mit einer Ellipse zu tun und können ergänzen: "Leute" (Weizäcker). Alle Texte stimmen darin überein, dass sie in diesem und dem nächsten Vers andere Pronomina haben. Das macht die Auslassung von "uns" hier nötig. Wenn das eine verändert wird, so muss, um der Übereinstimmung und des Sinnes willen, alles verändert werden. Aber dann fällt die Voraussetzung vollständig fort, dass diese himmlische Wesen selbst erlöst waren, dann handelte das Lied von ihnen selbst. Siehe bei Offb 5:9 durch Dein Blut (nämlich erkauft) von jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie (so heißt es in allen Texten und den ältesten Handschriften) unserem Gott (Alford lässt diese Worte aus) gemacht zu einem Königtum (so sagen alle und die besten Handschriften) und zu Priestern, und sie werden herrschen (so heißt es in allen Texten und den ältesten Handschriften auf der Erde". (siehe weiter Kap 5:9 und unten).

Hier haben wir wieder den Ausdruck "zu einem Königtum und zu Priestern". In den Briefen finden wir keinen Ausdruck, der diesem ähnlich ist; aber im Alten Testament sind einmal sehr ähnliche Worte gebraucht und wird eine ähnliche Wahrheit in Bezug auf Israel erklärt: 2Mo 29:5.6: "Werdet ihr nun Meiner Stimme gehorchen, und Meinen Bund halten, so sollt ihr Mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist Mein. Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein."

Wohl sind diese Worte im Neuen Testament zu finden, aber wie werden in dem Brief an die in der Diaspora, *) der "Zerstreuung" Lebenden gerichtet, an einen gläubigen Überrest des zerstreuten Israels. Diesen gilt die Verheißung von 2Mo 19:5.6 und Offb 1:6; Offb 5:10, nicht aber der christlichen Kirche.

  • Diaspora, in die Fremde zerstreut, wurde der Terminus technicus für den zerstreuten Teil Israels. Er findet sich in der Septuaginta Jer 34. (Sept. 41:17); Ps 147:2 (Sept. 141:2), Judith 5:19. Vergleiche Josephus "Kriege" 7. S. Im Neuen Testament haben wir das Wort Joh 7:35; Jak 1:1; 1Petr 1:1. Man vergleiche den Gebrauch der holländischen Bezeichnung "Geusen" d. h. "Bettler."

Sein Vater

(Offb 1:6) Das ist ein wichtiger Teil des Ausdrucks, den wir soeben betrachtet haben.

Zweimal kommen die Worte in diesem Buch vor, von Christo gesprochen (Offb 1:5 und Offb 14:1), aber nicht ein einziges Mal finden wir sie in den paulinischen Briefen oder den Gemeinde Episteln.

In jeder der Episteln, die an die Gemeinde gerichtet sind, heißt es stets (17 mal) "Unser" Vater. Siehe Röm 1:7; 1Kor 1:3; 2Kor 1:2; Gal 1:4; Eph 1:2; Phil 1:2; Phil 4:20; Kol 1:2; 1Thes 1:1.3; 1Thes 2:11.13; 2Thes 1:1.2; 2Thes 2:15; Auch 1Tim 1:2 und Phim 1:3.

Wenn wir sagen, dass wir "Seinen Vater" in der Offenbarung niemals aber in den Episteln, und "unseren Vater" in den Episteln, niemals aber in der Offenbarung finden, so haben wir genug gesagt, um zu zeigen, dass wir hier einen weiteren Punkt haben, der sein Zeugnis ablegt für unseren Fundamentalsatz: Die christliche Kirche ist nicht Gegenstand der Apokalypse.

Am Reich und in der Geduld

(Offb 1:9) Johannes ist in besonderer Weise der "Bruder" derer, die von dem Samen Abrahams waren. Der Ausdruck kann hier von bloßer menschlicher Bruderschaft oder von christlicher Bruderschaft gebraucht sein, da dieses ganze Kapitel, ja das ganze Buch so offenkundig jüdischen Charakter trägt.

Johannes sagt: "Ich euer Bruder und Mitgenosse in der Trübsal und dem Königtum und der Geduld mit Jesus."

Hier muss (nach allen kritischen griechischen Texten) "an" vor "Reich" ausgelassen, und "in" muss vor "Jesus" eingeschoben werden, während der Name "Christus" hinter "Jesus" ebenfalls ausgelassen werden muss. Der Vers lautet dann so, wie wir ihn hier wiedergegeben habe. Das Wort "en", in kann auch durch "mit" übersetzt werden, wie es im Neuen Testament oft geschieht.

Hier besteht die Gemeinschaft in dem geduldigen Harren. Denn das ist die Bedeutung des Wortes, da durch "Geduld" wiedergegeben ist; immer liegt der Gedanke des Ertragens zugrunde.

Es ist ein geduldiges Ausharren und Ertragen in der Trübsal, aber auch ein geduldiges Erwarten des "Reiches", und zwar "mit Jesus", denn "dieser, da Er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt Er nun zur Rechten Gottes, und wartet hinfort, dass Seine Feinde zum Schemel Seiner Füße gelegt werden." (Hebr 10:12.13).

Er "wartet", und Er wartet auch in Geduld (s. 2Thes 3:3), und wir mit Ihm; aber das Warten, von dem hier die Rede ist, ist ein geduldiges Ausharren in Trübsal und ein Warten auf Sein Reich.

Auch uns, als den Gliedern der christlichen Gemeinde, tut Geduld und Ausharren not; aber wir warten nicht auf das Königtum, sondern auf den König selbst (nicht als König, denn Er ist noch nicht als solcher proklamiert worden, weil Seine Feinde Ihm noch nicht unterworfen sind); und obwohl auch wir dieses geduldige Ausharren in Trübsal üben, so ist es doch nicht in "der Trübsal" sondern wir warten darauf, hinweggenommen zu werden, ehe jene Trübsal über die Erde kommt.

Darum ist dieser Ausdruck der Beachtung wert, und sein Zeugnis muss mit den anderen hier gebrauchten Ausdrücken vereint werden.

Ein scharfes zweischneidiges Schwert

(Offb 1:16) Über die Bedeutung dieses Ausdrucks bedarf es keiner Frage. Rhomphaia, ein scharfes oder zweischneidiges Schwert, ist ein Attribut, das dem Herrn vier Mal in dieser Weissagung gegeben wird, nämlich Offb 1:16; Offb 2:12.16; Offb 19:15.21). Und in jedem Fall hat es mit Schlagen und nicht mit Sprechen zu tun, mit Taten und nicht mit Worten.

"Der Fürst über das Heer des Herrn" ist mit Seinem Schwert gekommen (Jos 5:13). Es ist das Schwert Jehovas, das "hernieder gefahren" ist, um Seine Strafgerichte auszuführen (Jes 34:5.6), das Schwert, mit dem der Herr mit Seinem Volke rechten wird (Jes 66:16). Für dieses Schwert werden auch andere Bezeichnungegn gebraucht (Jes 11:4 und 2Thes 2:8): bei Christi Kommen im Gericht wird Er damit den Menschen der Sünde, den Gesetzlosen, verderben.

Das Schwert ist keine priesterliche Waffe; auch kann es auf keinerlei Weise irgendwelche Beziehung zur christlichen Kirche haben: denn alle Beziehungen zwischen "Christus und Seiner Gemeinde" werden durch die Gnade gekennzeichnet.

Eine große Stimme

(Offb 1:10.12) Dieser Ausdruck ist eine Brücke zwischen dem Buch der Offenbarung und dem 5. Buch Mose; der Zusammenhang zwischen beiden Büchern tritt besonders hervor, wenn wir darauf achten, wie der Ausdruck jedes Mal mit "Feuer "in Verbindung steht.

Zehnmal wird die Stimme Gottes im 5. Buch Mose "mitten aus dem Feuer" gehört, nämlich 5Mo 4:12.15.33.36, 5Mo 5:4.19.20.21.22.23.

Hier in der Offb 1:10 hört Johannes "eine große Stimme". Diese Stimme steht auch in Verbindung mit Feuer, denn die Augen des Sprechers waren "wie eine Feuerflamme" (Offb 1:14) und Seine Füße "gleichwie Messing, das im Ofen glüht" (Offb 1:15).

5Mo 4:12 (wo die Verbindung zum ersten Mal vorkommt), wird der Ausdruck bei der Gesetzgebung und der Verkündigung des Bundes gebraucht (5Mo 4:13).

Das zweite Mal ist es ein Befehlt, "ihre Seelen zu bewahren" (5Mo 4:15) und von der Abgötterei zu lassen.

Die dritte und vierte Erwähnung steht in Verbindung damit, dass sich die Kinder Israels zum Herrn bekehren werden, wenn sie zerstreut sein werden unter die Völker; dass sie Ihn suchen und finden werden, wenn sie in Trübsal "geängstigt sein werden"; und dass sie jener Stimme "in den letzten Tagen" gehorchen werden (5Mo 4:27-35). Diese Stelle redet von den letzten Tagen der Offenbarung, wo Israel die "Stimme" hören (5Mo 4:33.36) und darauf merken wird.

Das fünfte Mal steht wieder in Beziehung zu dem Bund Gottes mit Israel, den Jehova gewisslich halten wird (5Mo 5:4).

Das sechste und siebte Mal kommt vor bei der Gesetzgebung 5Mo 5:19.20.

Das achte Mal steht in Verbindung mit der Herrlichkeit und Majestät Jehovas (5Mo 5:21).

Bei der neunten und zehnten Erwähnung redet das Volk von der Stimme aus dem Feuer (5Mo 5:22.23).

Dieses alles wird zusammengestellt und verbunden in der Apokalypse, wo Israel jene Stimme wieder hören, und darauf merken wird In der Bedrängnis, wird es sich wieder zum Herrn bekehren, Sein Angesicht suchen Ihn finden und frohlocken über die Treue Gottes, der Seinen Bund hält.

Wer Ohren hat, der höre

(Offb 2:7) Dieser Ausdruck ist durchaus hebräisch, seinem Charakter, Ursprung und Gebrauch nach. Niemals steht er in Beziehung zur christlichen Kirche.

In der Anwendung freilich, sagte dieses Wort denen, die es zuerst lasen, den Grund alles Abfalls, alles Unvermögens zu hören, was der Geist den Gemeinden schon durch den Apostel Paulus gesagt hatte. In der Anwendung mahnt uns das Wort auch heute noch an diesen Grund. Aber die Auslegung, die den siebenfachen Ausdruck erschöpfen will, überspringt die jetzige Kirchenperiode, und verknüpft Evangelien und Apokalypse,

Der Ausdruck (in der Form etwas verändert) verkündet da, wo er zuerst in den Evangelien vorkommt, einen Wechsel in der göttlichen Weltordnung. In der Offenbarung finden wir den Ausdruck wieder; da soll ein neuer großer Wechsel in der göttlichen Weltordnung eintreten. Dieser Umschwung wird durch "des Menschen Sohn" bewirkt werden, der Vollmacht erhalten hat, ihn "Seinen Knechten" zu zeigen.

Solch ein Wechsel konnte nur Gott bekannt, und von Ihm gewollt sein. Nichts als göttliche Vorhersehung also konnte ihn kundtun.

Nur des Menschen Sohn hat diesen gewichtigen Ausdruck gebraucht; bei vierzehn verschiedenen Gelegenheiten forderte er damit die größte Aufmerksamkeit für das, was Er verkündigen wollte.

Die Zahl vierzehn ist nun höchst bedeutsam: es ist zweimal sieben, wodurch eine wichtige göttliche Offenbarung, die de Menschen Sohn selber enthüllt, bezeichnet wird.

Diese vierzehn mal* zerfallen in sechs und acht (so wie sieben in drei und vier zerfällt); sechs davon nämlich kommen in den Evangelien vor und acht in der Offenbarung. Sechs wurden von Christo als des Menschen Sohn auf der Erde gesprochen und acht von des Menschen Sohn in Herrlichkeit. Sechs ist die Zahl, die dem Menschen zugehört, acht die Zahl, die mit der Auferstehung verbunden ist.*

Die sechs Erwähnungen des Ausdrucks von dem auf Erden weilenden Christus finden wir Mt 11:15; Mt 13:8.43; Mk 4:36; Mk 7:16 und Lk 14:35.

Die acht von dem in den Himmel erhobenen Christus sind zu lesen: Offb 2:7.11.17.29; Offb 3:6.13.22 und Offb 13:9.

Diese, wie auch die sechs in den Evangelien stehen in Verbindung mit dem großen Wechsel, der eintreten sollte in Gottes Beziehung zur Erde, zu "Juden und Nationen".

Die erste Anwendung des Ausdrucks, Mt 11:15, ist höchst bedeutsam und gibt ihm das Gepräge der Zugehörigkeit zu der Aufrichtung des Reiches mit Macht und großer Herrlichkeit. Aus Elias Anwesenheit auf dem heiligen Berge können wir erkennen, dass jene Szene die Macht, und das Kommen dieses Reiches darstellen soll (Mt 16:28; 2Petr 1:16.17.18). Mal 3:23 verbindet auch Elias Prophetendienst mit der Aufrichtung des Reiches.

Vor der Geburt Johannes des Täufers war von ihm verkündet worden: "Er wird vor Ihm (dem Messias) hergehen im Geist und Kraft des Elia" (Lk 1:17); und Lk 1:76.77 heißt es: "Und du, Kindlein wirst ein Prophet des Höchsten*) heißen; du wirst vor dem Herrn hergehen, dass du Seine Weg bereitest, und Erkenntnis des Heils gebest Seinem Volk, die da ist in Vergebung ihrer Sünden", u.a.

Johannes der Täufer war also ausgestattet mit Elias "Geist und Kraft" (d.h. mit Elias geistlicher Kraft) und war ausdrücklich als der "Prophet des Höchsten" bezeichnet worden.

  • 1) Der Ausdruck steht vierzehnmal; doch tatsächlich kommt die Figur sechzehnmal vor, da das Gleichnis vom Sämann in den Parallelen berichtet wird. Sechzehn ist die Quadratzahl (4x4) u. bezeichnet als seine Vollkommenheit
  • 2) Siehe über die Bedeutung dieser Zahlen in "Number in Scripture" von demselben Verfasser, im Verlag Eyre ans Spottiswoode
  • 3) Dieser Titel ist stets mit der Herrschaft über die Erde verbunden. Siehe 1Mo 14:18-22.

Darum konnte unser Herr Mt 11:14.15 sagen: "So ihr ihn annehmen wollt, er ist Elia, der da soll zukünftig sein. Wer Ohren hat zu hören, der höre."

Aber "ihre Ohren hörten übel" (Mt 13:15), und sie erfüllte die auf den Wechsel, in Gottes Weltordnung hinweisende Prophezeiung des Jes 6:10: "Sie nahmen Ihn nicht auf". "Elias der Prophet", muss folglich noch kommen. Darum treffen wir in dem Buch, das auf Elias Prophetenamt, und auf seine Tätigkeit bei der Wiederherstellung des Reiches hinweist, auch diese auf den Wechsel der göttlichen Weltordnung deutende Mahnung wieder: "Wer Ohren hat zu hören, der höre." Sie führt uns nicht allein zu Mt 11:15 zurück, sondern auch zu Mal 3:5.

So haben wir denn in diesem Ausdruck einen neuen Beweis, dass nicht die christliche Kirche der Gegenstand der Apokalypse ist, dass wir darin nicht von einer zum Apostelamt Pauli gehörende Periode, noch von der Periode der Kirche lesen, wie diejenigen behaupten, welche die Apokalypse geschichtlich auffassen, sondern von der Zeit, die zum Apostelamt "Elias des Propheten" gehört.

Wie Christus kommen wird

(Offb 1:7) Einen anderen Beweis, dass die christliche Kirche nicht Thema der Apokalypse ist, gibt uns die Art von Christi Kommen, wie es in der Offenbarung verkündigt und geschildert wird.

Zum Teil ist dies schon unter den Überschriften: "der Tag des Herrn" und "des Menschen Sohn" gezeigt worden. Hier aber soll es für sich noch eingehender dargelegt werden.

Das Kommen Christi für Seine Gemeinde - für die Glieder Seines Leibes - ist in einer besonderen prophetischen Botschaft durch das "Wort des Herrn" 1Thes 4:13-18 offenbart. Auch die anderen Stellen der paulinischen, an die Gemeinden gerichteten Episteln, beziehen sich auf diesen Advent Christi. Da wird "Er selbst, der Herr" in der Luft kommen, wo seine Kirche hingerückt werden wird, "dem Herrn entgegen". In diesen Schriftstellen ist nichts über ein Kommen zur Erde, zum Gericht, zu den Juden oder den Nationen gesagt.

Der Herr kommt da in der Luft und nicht zur Erde, in Gnade, und nicht zum Gericht. Christus kommt für die, welche "in Christo" sind, aber weder zu Juden noch Nationen als solchen.

Im Alten Testament und in den Evangelien ist nichts über dieses Kommen offenbart. Jene Bücher wissen nichts davon. Dieses Kommen betrifft das Mysterium, das von Ewigkeit her verborgen war, "verborgen in Gott." Die Gemeinde, die das Mysterium ist, wartet darauf, als ihre Vollendung, "aufgenommen zu werden in die Herrlichkeit" (1Tim 3:16). Das aber ist nicht der Gegenstand der Apokalypse.

Um dies verständlicher zu machen, müssen wir den zweiten Advent mit dem ersten vergleichen.

Mi 5:1 wurde das Kommen des Herrn als ein Hervortreten aus Bethlehem verkündigt: "Aus dir soll Mir kommen" usw., Sach 9:9 aber ist von einem Kommen zu Jerusalem hin die Rede. "Siehe, dein König kommt zu dir."

Nichts konnte in diesen Verheißungen den jüdischen Leser erkennen lassen, dass zwischen den beiden Ereignissen, dem Hervortreten aus Bethlehem und dem Kommen zu Jerusalem, eine Zwischenzeit liegen, oder wie lange die Zwischenzeit dauern würde. Er mochte denken, hier wäre ein Widerspruch; ja ein "hoher Kritiker" mochte bedenklich werden und sich weigern, beide Schriftstellen zu glauben.

Heute aber wissen wir, dass zwischen den beiden Ereignissen eine Zeit von mehr als dreißig Jahren lag. Beide beziehen sich auf ein und dasselbe Kommen, aber auf zwei verschiedene Stadien desselben; alle dazwischen liegenden Ereignisse gehören zu dem, was wir als das "erste Kommen" bezeichnen.

Wir glauben nun, dass es mit Bezug auf das zweite Kommen gerade so sein wird. Es werden dieselben zwei Stadien sein, mit ähnlicher Zwischenzeit (vielleicht auch einer längeren), und alle Ereignisse (die in der Apokalypse und an anderen Stellen der Schrift berichtet sind) werden zusammen "das zweite Kommen" bilden.

Es wird dann auch (wie in Bethlehem) ein Hervorkommen des Herrn in die Luft sein, in die er "herniederkommen" wird, um Seine Kirche, die Glieder Seines Leibes, aufzunehmen; und dann zu einer späteren Zeit (ob 30 Jahre nachher, wie bei Seinem ersten Kommen, oder mehr, kann niemand sagen), wird des Menschen Sohn zur Erde kommen mit allen Seinen Heiligen und den Heeren des Himmels, um große Macht anzunehmen und zu herrschen.

Dieses zweite Kommen ist verbunden mit dem "Tag des Herrn", und ist Gegenstand des Buches der Offenbarung.

Offb 1:7 macht uns gewiss: "Siehe, Er kommt in den Wolken und es werden Ihn sehen alle Augen, und die Ihn gestochen haben; und werden heulen alle Geschlechter der Erde" (hier stünde besser "Land" für "Erde").

In diesem Vers ist nur von Juden und Heiden die Rede, nicht aber von der christlichen Kirche.

Von diesem Kommen spricht auch das Alte Testament. (Ein anderes kennt es nicht. Siehe Dan 7:13 und Sach 12:9.10, auf welche Schriftstelle hier Bezug genommen ist.

Von diesem Kommen sprach der Herr, als Er auf Erden war Mt 24:30.31; Mt 26:61 und an anderen Stellen der Schrift (man beachte das "ihr"). Was Er dort sagte, ist vollkommen klar, und steht in völliger Übereinstimmung mit allen davon redenden Weissagungen des Alten Testaments. Wenn man 1Thes 4 in die Evangelien hineinziehen wollte, so würde nur Verwirrung entstehen und eine Schwierigkeit geschaffen werden, wo vorher keine bestand; es würde eine Wahrheit die andere widerlegen.

Die gleiche Schwierigkeit entsteht, wenn 1Thes 4. willkürlich in die Apokalypse hineingezogen wird.

Um uns vor einem so unheilvollen Irrtum zu bewahren, gab der Heilige Geist 1Thes 5 besondere Unterweisung, unmittelbar nachdem Er die Offenbarung 1Thes 4 eingegeben hatte. Achten wir auf diese wichtige Lehre, so wird uns alles klar werden.

1Thes 5:1: "Von den Zeiten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht nötig, euch zu schreiben."
Warum "ist es nicht nötig?" Darum, weil das Hervortreten in die Luft und unser Hingerücktwerden zu "Ihm" nicht von Zeit oder Stunde abhängen. Wohl aber Sein Kommen zur Erde; aber davon war in dem unmittelbar vorausgehenden Kapitel (1Thes 4.) nicht die Rede.

1Thes 5:2: "Denn ihr selbst wisset gewiss, dass der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der Nacht."
Der "Tag des Herrn" ist, wie wir oben gesehen haben der Gegenstand der Apokalypse; und Offb 3:3 warnt der Herr ausdrücklich, dass Er wie "ein Dieb" kommen werde, während die Kirche 1Thes 4 und 1Thes 5 gerade mit dem Gegenteil getröstet wird. Man beachte hier den plötzlichen Wechsel des Pronomens.

1Thes 5:3: "Denn wenn SIE alle sagen werden: Es ist Friede, es ist keine Gefahr, so wird SIE das Verderben schnell überfallen und SIE werden nicht entfliehen."
Von diesem Verderben schreibt die Apokalypse; es ist charakteristisch für den "Tag des Herrn": Er kommt "schnell" und "wie ein Dieb" über "sie", nicht über "uns". Wieder ist der Wechsel der Pronomia zu beachten.

1Thes 5:4: "IHR aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass EUCH der Tag wie ein Dieb ergreife."
Hier ist unsere Behauptung ausdrücklich und mit Nachdruck bestätigt, mit einer solchen Bestimmtheit und Deutlichkeit, dass nichts hinzugefügt werden braucht. Ist es nun nicht klar, dass die christliche Kirche nicht der Gegenstand der Apokalypse ist? Dass das "Kommen", welches der Gegenstand dieses Buches ist, nicht dasselbe Kommen ist, auf das die Gemeinde jetzt wartet, nach dem sie sich sehnt?

Wenn einige unserer Beweise erst durch die Vereinigung mit anderen ein klares Zeugnis ablegen, so genügt doch dieser schon in sich selbst, um unseren Fundamentalsatz festzustellen, dass die christliche Kirche weder in Weissagung noch Geschichte das Thema des Buches der Offenbarung ist.

Das Buch ist, wie wir gesehen haben, "Weissagung", und wartet darum auf die zukünftige Erfüllung am "Tage des Herrn", wo der Herr Jesus als des Menschen Sohn offenbart werden soll, so dass jedes Auge Ihn sehen wird.

Die Erscheinung des Menschensohnes

Da die Erscheinung des Menschensohnes mit dem Zweck und Ziel des Buches unmittelbar verbunden ist, so ist dieser Punkt ein wesentlicher.

In der ganzen Bibel findet sich nur eine verwandte Schriftstelle, nämlich Dan 10:4.5, wo die Ähnlichkeit in allen Einzelheiten zutrifft. Sein Gürtel ist gülden, Seine Augen sind wie Feuer, Seine Füße wie Messing, Seine Stimme ist wie großes Wasserrauschen (Offb) und wie ein großes Getön (Dan). Sein Antlitz ist wie die helle Sonne (Offb) und wie ein Blitz (Dan).

In Daniel ist es "ein Mann"; in der Offenbarung ist es "Einer, der war eines Menschen Sohn gleich".

In beiden Gesichten ist die Person dieselbe und ebenso die Art der Erscheinung; auch die Wirkung des Gesichtes ist bei Daniel und Johannes gleich; ist es darum nicht mehr als wahrscheinlich, dass auch der Zweck in beiden Fällen gleich ist.

In Daniel wird uns ausdrücklich gesagt, warum ihm die Vision offenbart werde. "Nun aber komme ich, dass ich dich unterrichte, wie es deinem Volk hernach gehen wird; denn das Gesicht wird erst nach etlicher Zeit geschehen.... Doch will ich dir anzeigen, was geschrieben ist, das gewisslich geschehen wird" (Dan 10:14.21).

Der Ausdruck "Deinem Volk" ist höchst bedeutsam. Nicht von der christlichen Kirche ist die Rede, sondern von Daniels Volk, Israel. Für dieses Volk hatte Daniel gebetet (Dan 9:4-19); er nennt es (im Gespräch mit Gott) "Dein Volk" (Dan 9:15.19). In der Antwort auf das Gebet (Dan 9:24), wie auch hier (Dan 10:14) und Dan 12:1 bezeichnet es der Engel dem Daniel gegenüber als "Dein Volk"*

  • Es ist herrlich, wie Daniel, indem er die Sünden seines Volkes bekennt; durchweg die Pronomina "wir", "uns" und "unser" gebraucht. (siehe Dan 9:5,6,7.8.9.10.14.15.16). Aber indem er Gott für sie bittet aufgrund des ewigen Bundes, gebraucht er stets "Dein": "Dein Volk" (Dan 9:15.19) "Deine Stadt (Dan 9:16.19), "Dein Heiligtum" (Dan 9:17), "Deine Gerechtigkeit (Dan 9:16), "Deine große Barmherzigkeit" (Dan 9:18), "Deinem Namen", "um Deiner Selbst willen" (Dan 9:18.19).

Wird es uns nun nicht zur Gewissheit, dass die Apokalypse von demselben Volk redet? Was ihm in den letzten Tagen widerfahren wird, ist der Inhalt des Gesichtes, das Johannes Offb 1:13-16 sah.

Der Herrliche, der eines Menschen Sohnes gleich war, wollte Seinen Knechten zeigen, was "hernach" sein wird, dasselbe was "in den letzten Tagen" Daniels Volk (Israel) widerfahren wird.

Die Offenbarung handelt von "den letzten Tagen", "dem Tag des Herrn". Es wird Johannes gezeigt, "was geschehen" ist, das "gewisslich geschehen soll."

Daniels Volk also, und nicht die Gemeinde ist Thema der Apokalypse.

Vergleich mit dem 1. Buch Mose

Die Apokalypse ist eng verbunden mit dem Alten Testament, nicht aber mit dem Neuen, wie wir gesehen haben, mit dem 1. Buch Mose, aber nicht mit den Gemeinde-Episteln.

Die Verbindung zwischen 1. Mose und der Offenbarung ist so ausgeprägt, dass viele sie bemerkt haben.

Wir brauchen darum nur die Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten in parallelen Spalten zu zeigen. Jede Erklärung wird unnötig sein.

Das 1. Buch Mose ist das Buch des Anfangs, die Offenbarung zeigt das Ende (nicht die ganze Zeit, die wir den Tag des Herrn nennen, sondern deren Ende).

Die Apokalypse vollendet alles, was das 1. Buch Mose beginnt; sie zeigt die neue Schöpfung, damit wir nicht denken, wir hätten nichts anderes zu erwarten.

Im 1. Buch Mose sehen wir also die erste Schöpfung und hören wir die Geschichte des Fluches, der über alles Geschaffene kam; die Offenbarung berichtet, wie der Fluch aufgehoben und die neue Schöpfung eingeführt werden wird.

Im 1. Buch Mose hören wir von Satans erster Empörung, in der Offenbarung von seiner letzten. Wir lassen hier die Parallelen zwischen beiden Büchern folgen.

1. Mose:
Die Schöpfung der Erde (1Mo 1:1)

Offenbarung:
Das Vergehen der Erde (Offb 21:1)

Sonne, Mond und Sterne zur Regierung der Erde (1Mo 1:13-16)

Sonne, Mond und Sterne in Verbindung mit dem Gericht über die Erde (Offb 6:12; Offb 8:12; Offb 16:8)

Die Sonne, um den Tag zu regieren (1Mo 1:5)

Es bedarf keiner Sonne mehr (Offb 21:23)

Die Finsternis wird Nacht genannt (1Mo 1:5)

Keine Nacht da (Offb 22:5)

Die Wasser Meer genannt (1Mo 1:10)

Das Meer ist nicht mehr (Offb 21:1)

Ein Strom zum Segen der Erde (1Mo 2:10-14)

Ein Strom für die neue Erde (Offb 22:1.2)

Der Mensch nach dem Bilde Gottes (1Mo 1:26)

Die Menschen beherrscht durch einen nach dem Bilde Satans (Offb 13.)

Das Eindringen der Sünde (1Mo 3.)

Fortgang und Ende der Sünde.

Die Verfluchung (1Mo 3:14-17)

kein Verbanntes mehr (Offb 22:3)

Der Tod dringt ein (1Mo 3:19)

Der Tod wird nicht mehr sein (Offb 21:4)

Cherubim zum ersten Mal in Verbindung mit dem Menschen erwähnt (1Mo 3:24)

Die letzte Erwähnung der Cherubim in Verbindung mit den Menschen

Der Mensch von Eden vertrieben (1Mo 3:24)

Der Mensch wieder eingesetzt (Offb 22.)

Der Baum des Lebens bewahrt (1Mo 3:24)

Macht an dem Holz des Lebens (Offb 22:14)

Kummer und Leiden dringen ein (1Mo 3:17)

Kein Kummer mehr (Offb 22:14)

Religion, Kunst und Wissenschaft des Menschen werden zu ungöttlichen Vergnügen gebraucht (1Mo 4.)

Religion, Luxus, Kunst und Wissenschaft des Menschen werden in ihrer höchsten Entfaltung von Gott gerichtet und verworfen (Offb 18.)

Nimrod, ein großer Empörer, heimlicher Widersacher Gottes ist der Gründer Babylons (1Mo 10:8.10)

Das Tier, der große Empörer, ein König und offenkundiger Widersacher Gottes, lässt Babylon von Neuem aufblühen (Offb 13:18).

Eine von Gott gesandte Flut, die ein gottloses Geschlecht verderben soll (1Mo 6:9)

Eine Flut von Satan, um ein auserwähltes Geschlecht zu verderben (Offb 12.)

Der Bogen als Zeichen von Gottes Bund mit der Erde (1Mo 9:13)

Der Regenbogen zeigt Gottes Gedenken an Seinen Bund mit der Erde (Offb 4:3; Offb 10:1)

Sodom und Ägypten, die Stätten der Bosheit und Versuchung (1Mo 13:13)

Wieder Sodom und Ägypten (geistlich Jerusalem darstellend) (Offb 9:8)

Die gegen Abrahams Volk werden besiegt (1Mo 14.)

Die gegen Abrahams Same Verbündeten werden besiegt (Offb 12.)

Heirat des ersten Adam (1Mo 2:18-23)

Hochzeit des letzten Adam (Offb 19.)

Für Abrahams Sohn (Isaak) wird eine Braut gesucht und gefunden (1Mo 24.)

Dem Sohn Abrahams wird eine Braut bereitet und zugeführt (Offb 19:9)

Gott sendet Seinem Volk zwei Engel (1Mo 19.) siehe Mt 1:1

Gott sendet Seinem Volk zwei Zeugen (Offb 11.)

Ein Same wird verheißen, der die Tore Seiner Feinde besitzen soll (Offb 22:17)

Der verheißene Same tritt Sein Besitztum an

Die Herrschaft des Menschen hört auf, und die Macht Satans beginnt (1Mo 3:24)

Satans Herrschaft endet, der Mensch wird wieder in sein Herrscherrecht eingesetzt (Offb 22.)

Sonne, Mond und Sterne in Verbindung mit Israel (1Mo 37.)

Sonne, Mond und Sterne wieder in Verbindung mit Israel (Offb 12.)

Darum:
Die Gemeinde ist im 1. Buch Mose nicht vorgebildet.

Die Gemeinde ist nicht in der Offenbarung zu suchen.

Wir können diese ernsten Parallelstellen unmöglich lesen und einander gegenüberstellen, ohne zu dem Schluss zu gelangen, dass zwischen beiden Büchern die allerengste Verbindung sein muss.

Beide Bücher sind von Gott so eng miteinander verbunden, dass kein Mensch sie auseinander reißen kann.

Gott hat die Offenbarung mit dem 1. Buch Mose verbunden; der Mensch verbindet sie mit den Episteln.

Gott hat sie mit den Juden, den Nationen und der Erde verbunden; der Mensch bringt sie in Verbindung mit der Christenheit. Gott hat sie verbunden mit dem, was Er zuvor im 1. Buch Mose geschrieben hat; der Mensch verbindet sie mit dem, was Menschen in der Kirchengeschichte geschrieben haben!

Könnte die Verkehrtheit größer sein? Ist es ein Wunder, dass das Buch von so vielen missverstanden, und von den meisten vernachlässigt wird? Was kann man von dem Buche haben, wenn solche Elemente der Verwirrung hineingebracht werden?

Obwohl Gott die Schlüssel des Buches in weiser Absicht an die Schwelle, in das erste Kapitel der Offenbarung, gelegt hat, so will doch der Mensch nichts davon wissen und verhindert anderen den Eintritt. Wenn sie es aber doch versuchen einzutreten, so stellen sie fest, dass der Schlüssel nicht in das Schloss passt; sie müssen dann die Tür entweder aufbrechen oder jede Hoffnung, einzutreten, aufgeben.

Und dennoch, wenn wir das allgemeine Ziel des Buches, das später gegeben werden soll, betrachten, wie ist es doch so bewunderungswürdig. Wie göttlich vollkommen und zugleich wie einfach und leicht verständlich! So einfach, dass ein Kind Interesse daran finden und das einfältige Gotteskind es verstehen kann.

Summarische Übersicht des Inhalts

Offb 1:19 haben wir eine Zusammenfassung des Inhalts des ganzen Buches.

Durch Missdeutung dieses Verse sind nach unserem Dafürhalten viele irre geführt und in ein falsches Gleis gebracht worden. Gewöhnlich wird dieser Vers so aufgefasst, als bezöge er sich auf dreierlei und teile das Buch in drei Teile auf:

Was du gesehen hast (Vergangenheit),
was da ist (Gegenwart),
was geschehen soll danach (Zukunft)

Bei dieser Einteilung entsteht dann die Meinungsverschiedenheit darüber, wo und wie der Inhalt des Buches genau danach eingeteilt werden soll.

Es gibt nun eine andere Auffassung, die wir vorführen möchten. Zum Teil stammt sie von Moses Stuart und dem Dechanten Alford. Sie räumt alle diese Schwierigkeiten aus dem Weg und zeigt, dass gar keine Dreiteilung des Buches vorliegt, dass wir statt drei Themen nur eins haben.

Johannes wurde beauftragt, zu schreiben, was er gesehen hatte. Es ist daher klar, dass das erste Kapitel die Einleitung des ganzen Buches ist; es ist also, wie jede andere Einleitung, zuletzt geschrieben worden; oder dies ist doch die Voraussetzung hierbei. Denn gleich am Anfang (Offb 1:2) wird von Johannes gesagt, dass er, "bezeugt hat das Wort Gottes (wie wir gesehen haben, heißt das: die prophetische Botschaft) und das Zeugnis Jesu Christo (das Er ablegte), alles was er gesehen hat.

Wenn nun dieses Kapitel nicht geschrieben ist, nachdem Johannes das Gesicht gesehen hatte, so haben die Worte keinen Sinn; denn dann hatte Johannes noch gar nichts gesehen!

Offb 1:19 (den wir betrachten) gehört zu dieser Einleitung, und darum sind die Worte "was du gesehen hast" in demselben Sinn wie im zweiten Vers gebraucht. Johannes hatte alle Gesichte des Buches gesehen oder es wird doch vorausgesetzt, er habe sie gesehen, als ihm der Befehl, zu schreiben, erteilt wurde. Das erklärt, warum (nach allen kritischen griechischen Texten) im Griechischen das Wort "darum" hinzugefügt werden muss. Auch wird ganz an Ende des Buches ausdrücklich erklärt (Offb 22:6): "Ich, Jesus, habe gesandt Meinen Engel, solches euch zu bezeugen, an die Gemeinen", woraus hervorgeht, dass "was du gesehen hast" sich nicht nur auf den Inhalt von Kapitel 2 bezieht, (wie allgemein angenommen wird) sondern auf den Inhalt des ganzen Buches.

Da er alles gesehen hat, so lautet der Befehl:
"Schreibe darum, was du gesehen hast, und was
es ist (d.h. was es bedeutet)* nämlich was geschehen
soll (geschehen wie Apg 26:22) danach.

Nach dieser Auffassung, die als Auslegung verworfen werden mag, aber als Übersetzung nicht widerlegt werden kann, ist nur ein Thema, über das gechrieben werden sollte, und nicht drei Themen. Es handelt nicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern allein von der Zukunft "danach" oder, wie es in Dan 10:14 heißt, "in den letzten Tagen".

Einige legen auf die Worte meta tauta Nachdruck, die wörtlich übersetzt werden: nach diesen Dingen. Aber bei einer Untersuchung anderer Stellen, wo sie vorkommen, wird sich zeigen, dass sie, in der Erzählung gebraucht, die historische Folge bezeichnen können (wie Lk 5:27; Lk 10:1; Lk 12:4; Lk 17:8; Lk 18:4; Joh 3:22; Joh 5:14; Joh 7:1; Joh 19:38; Joh 21:1; Joh 13:20; Joh 18:1); doch bei einer Verheißung oder Prophezeiung sind sie natürlich unbestimmt: hier nach (Joh 13:7; Apg 7:7; 1Petr 1:11). In der Offenbarung ist der Ausdruck übersetzt durch "danach" Offb 1:19; Offb 4:1 und Offb 9:12, wo er im prophetischen Sinne gebraucht wird.

  • In Bezug auf die Auffassung: Was es ist, muss bemerkt werden, dass das Verb sein häufig im Sinne von bedeuten gebraucht ist. Siehe Mt 9:19: "Gehet hin und lernet, was das sei, Mt 12.: "Wenn ihr wüsstet, was das sei. Lk 15:26: und fragte, was das wäre, Apg 10:17: "Als aber Petrus darüber nachdachte, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte". So könnte auch hier" was es ist wiedergegeben werden, was es bedeutet".

Niemand braucht also irgend einen Teil des Buches in Bezug auf die gegenwärtige Kirchen-Periode zu betrachten. In dieser (in der wir leben) bestätigt sich das Wirken des Heiligen Geistes, die Zeit aber, die der Gegenstand der Offenbarung ist, enthält allein das Wirken des Menschensohnes - die Offenbarung oder Enthüllung und Kundmachung Jesu Christi.

Die Offenbarung Christi ist noch zukünftig; darum muss auch das Buch, das sie schildert, zukünftig sein und nur von dem handeln, "was geschehen soll danach". Siehe weiter die Erläuterungen über Offb 1:19.

Lies weiter:
Einleitung 3. Teil