Das Hohngelächter der Weisheit Gottes II - Spr 1:28-32

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10. Das Hohngelächter der Weisheit Gottes II - Spr 1:28-32

Dann werden sie zu mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich frühe (eifrig) suchen, aber mich nicht finden: darum, weil sie Erkenntnis gehasst und die Frucht JAHWEHs nicht erwählt, nicht eingewilligt haben in meinen Rat, verschmäht alle meine Zucht. Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges, und von ihren Ratschlägen (Anschlägen) sich sättigen. Denn die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren sie umbringen.

Ist es nicht ein furchtbares Wort, welches wir lasen, die Gottesweisheit werde spotten und hohnlachen, ja sich erheitern (BA), wenn der Schrecken des Gerichtes wie ein Unwetter über die Gottlosen hereinbricht? Doch finden wir auch in Ps 2:1-5, dass "der im Himmel Thronende" über die Rebellion der Erdenkönige gegen ihn und Seinen Messias lacht, ja spottet! Letztlich im Blick auf die Auseinandersetzung zwischen Satan und Christus bezeugt (Ps 37:12-13): Der Gesetzlose sinnt wider den Gerechten ...der Herr lacht seiner denn Er sieht, dass sein Tag kommt!" (Ps 59:7-8). Das Lachen und Spotten Gottes ist ein Zeichen Seines Zornes, der die Gesetzlosen nach dem Gesetz von SAAT UND ERNTE ihrem eigenen Wesen und ihren selbstgewählten Wegen überlässt. Dieses Gesetz wird auch in Spr 1:31 deutlich: Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges... Was sie ins Verderben stürzt, sind ihre eigenen Anschläge, ihre Unbekümmertheit, ihre Abtrünnigkeit. Wenn in einem "Gebet" der "Losungen" gesagt wird: "Herr, wir danken Dir, dass Du die Schöpfung sehr gut gemacht hast - verhindert, dass wir sie zu einer Wüste machen", dann ist letzteres einfach töricht. Dem steht das Gebet aus Ps 5:10 entgegen: "Lass sie büßen - mögen sie fallen durch ihre Anschläge - stoße sie hinweg wegen der Menge ihrer Übertretungen, denn sie waren widerspenstig gegen Dich!" Und Jer 17:10 fügt hinzu: "Ich, JAHWEH, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar, um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen!" Karl Barth sagte einmal in diesem Zusammenhang: "Darin besteht das Gericht Gottes, dass Gott die Menschen sich selber überlässt und dem in ihrem Inneren anhebenden und von da in böser Tat nach außen brechenden Verderben. Preisgabe des Menschen an sich selbst ist Preisgabe an den Satan. Es gibt ja keine völligere Ohnmacht als die des von Gott sich selbst überlassenen Menschen, eine völligere Tyrannei als die, dass Gott ihn sich selbst überlassen hat".

Solche Dahingabe kann nach Spr 1:28 sogar zu einem zeitweiligen Verstummen Gottes führen, selbst wenn die Gerichteten schon zu schreien beginnen: Dann werden sie zu mir rufen, ich aber werde nicht antworten; sie werden mich frühe suchen (BUB: herbeisehnen), und mich doch nicht finden! Der Himmel wird über ihnen "wie Erz sein und die Erde unter ihren Füßen "wie Eisen" (5Mo 28:23). Als die Gottesweisheit sie rief, haben sie nicht geantwortet, nun aber rufen sie, und Gott antwortet nicht (Spr 1:24). Wie furchtbar, wenn Menschen im Gericht zu Gott rufen, und ihr Gebetsruf dringt nicht durch zu Gott, der scheinbar über ihnen verstummt ist, Gottes Schweigen ist Zeichen Seines Zorns (Ps 22:1-2 - Offb 8:1). Haben wir das nicht schon alle einmal schmerzlich erlebt?

Wenn wir auch das Bibelwort vom lachenden, über die Empörung seiner Geschöpfe spottenden Gott ganz ernst nehmen, so sei es doch erlaubt zu fragen, wie es wohl im Herzen Gottes aussehen mag, wenn Er zu solch furchtbarem Gericht greift. Als Jesus in Seinen Erdentagen selbst in der Versuchung gelitten hat, als Er angefochten wurde und so den Menschen im Fleisch verstehen lernte, wurde Er zum barmherzigen Hohenpriester, der Mitleid zuhaben vermag mit unseren Schwachheiten (Hebr 2:17-18 - Hebr 4:14-16 - Hebr 5:7-9). Niemals hat Er in den Tagen Seiner Erniedrigung über die Gerichtreifen gespottet und gelacht, wir sahen vielmehr, dass Er über Jerusalem, das Sein liebendes Werben abgelehnt hatte, weinte. Doch als Zeichen Seiner Gerichtshoheit schwieg Er in Seinem Leiden vor Seinen Anklägern und Richtern (Mt 26:62-63 - Joh 19:9)

Ps 107:10-14 bezeugt uns, dass Gott das Herz der Widerspenstigen durch Mühsal beugt; dass sie dann im Gericht ohne Helfer sind und zu ihm schreien in ihrer Bedrängnis; doch schließlich errettet Er sie und führt sie heraus aus der Finsternis! Wir dürfen glauben, dass sich das spottende Lachen der Weisheit dereinst zum frohlockenden Jauchzen der Vollendung wandelt (Ps 126:6)!

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11. Sicheres Wohnen - Spr 1:33